Agnete C. Greeley - MISTY DEW 2

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Im Mistydew County verschwinden Menschen. Die Polizei und die Parkranger vermuten, ein Killerbär treibe sein Unwesen.
Irene, Julian und Matt von der Eagleside Ranch erkennen jedoch bald, dass es um mehr geht.
Ehe sie es sich versehen, stecken sie bis zum Hals in Schwierigkeiten.
Eine Legende scheint wahr geworden und ruft den Indianer Askuwheteau auf den
Plan – Irene und Julian werden mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und Matt trifft
eine Entscheidung. Schließlich und endlich sehen sich die Freunde erneut einer bösen Macht gegenüber und müssen um ihr Leben kämpfen.

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Von Agnete C Greeley erschienen Aus der Mistydew Romanreihe Misty Dew 1 - фото 1

Von Agnete C. Greeley erschienen:

Aus der Mistydew - Romanreihe

Misty Dew 1 - Schattenfeuer

Kurzgeschichten:

Kleine Schattenwelten

Anthologien:

Telefon!

Roman:

Nebel der Vergangenheit

Im Mistydew County verschwinden Menschen. Die Polizei und die Parkranger vermuten, ein Killerbär treibe sein Unwesen. Irene, Julian und Matt von der Eagleside Ranch erkennen jedoch bald, dass es um mehr geht.

Ehe sie es sich versehen, stecken sie bis zum Hals in Schwierigkeiten.

Eine Legende scheint wahr geworden und ruft den Indianer Askuwheteau auf den Plan – Irene und Julian werden mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und Matt trifft eine Entscheidung.

Das zweite Abenteuer der Eagleside-Crew führt in die düsteren Abgründe vergessener Indianerlegenden.

Agnete C. Greeley

Misty Dew 2 - Schattenwinter

A. C. Greeley

Text: Copyright © 2015 A. C. Greeley, Wien,

http://www.aceyw-greeley.eu/

Blog: http://www.nebeltau.blogspot.co.at/

Covergestaltung © Reija T. Korpela

COPYRIGHT © 2015 A. C. Greeley

Der Titel ist bei Lektoren.ch unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG in allen Schreibweisen und Darstellungsformen geschützt und im Online-Titelschutz-Anzeiger veröffentlicht worden.

Das Manuskript, einschließlich all seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verfassers unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikrovervielfältigungen und die Einspeicherung und/oder die Verarbeitung in elektronische

Systeme.

The cold stars are dancin‘ to ancient rhythms,

they are old, these stars,

their memories are long,

the whisperin‘ of the hunter sounds

like a bittersweet and bloody song.

A. C. Greeley

Prolog

Abwartend stand er da und starrte in die Dunkelheit. Seine hagere, skelettartige Gestalt hob sich schattenhaft gegen das Sonnenlicht ab, das in zarten Strahlen zwischen den Bäumen hindurchfiel und die graubraune Masse der gefallenen Blätter in ein buntes Farbenspiel aus Rot, Gelb und fülligem Braun verwandelte. Die Nacht würde noch eine Weile auf sich warten lassen.

In seinen Eingeweiden tobte ein Hunger, den er kaum zu zügeln wusste.

Zu früh!

Er hatte noch nicht genügend Vorräte gesammelt, doch er fühlte, wie der Winter nahte. In ein paar Tagen schon würde das kahle Braun mit der weißen, alles erfrierenden Pracht bedeckt sein. Die Angst wütete in seinem Inneren.

In dieser neuen, ihm fremden Zeit veränderte sich das Wetter ständig, weshalb er nicht wusste, wieviel Zeit ihm noch blieb.

Er trat zum Ufer des Flusses und hob erregt die Nase.

Ja, es dauerte nicht mehr lange. Die kalte Luft roch intensiv nach Eis und Schnee.

Ein Windhauch rüttelte zögerlich an den bunten Blättern der vereinzelt stehenden Laubhölzer.

Der harzige Duft der Nadelbäume legte sich über den modrigen Geruch des feuchten, mit verwesenden Blättern bedeckten Erdreichs.

Es war noch viel zu früh für den Winter!

Ein leises Knurren, das einem unbedachten Lauscher wohl eine Gänsehaut verursacht, oder noch schlimmer, ihn zur wilden Flucht getrieben hätte, entrang sich seiner Kehle.

Heftig riss er den Kopf hoch. Irgendwo lief ein Wapiti hastig durch das Gestrüpp. Er roch die Angst des wilden Tieres, das panisch davonstürmte und das brennende Gefühl in seinem Inneren verstärkte sich. Hunger!

Sehnsuchtsvoll dachte er an seinen Unterschlupf, wo er den nagenden Hunger stillen konnte. Heute würden sich keine Menschen mehr hier hinauf verirren.

Er hob noch einmal den Kopf, ehe er ein leises wolfsähnliches Heulen ausstieß.

Sein Vorrat reichte noch lange nicht aus.

In den letzten Monaten hatte er zu wenig gehortet. Viele Menschen hatten sich hier in den Bergen herumgetrieben. Allerdings waren sie nie alleine gewesen, und in einer Gruppe waren sie zu beschützt. Er hatte vergeblich versucht, sie vor einander wegzulocken, doch die Menschen passten seit Neuestem in der Wildnis besser auf. Dadurch hatte er sich keinem nähern können.

Mit wildem Blick sah er um sich, ehe er geschmeidig, mit einem einzigen Satz auf eine hohe Hemlocktanne sprang. Geschickt erklomm er einen harzigen Ast nach dem anderen, bis er ganz oben in der Krone thronte. Von hier hatte er einen herausragenden Ausblick auf die herrliche Landschaft. Einen Moment verspürte er diesen seltsamen Schmerz, von dem er nicht mehr wusste, woher er resultierte. Vage Erinnerungen an etwas, das er vor vielen Jahren erlebt hatte, rührten an seinem Bewusstsein, doch konnten den Ort nicht verlassen, an dem er sie verwahrte. Zu viele Jahre waren vergangen. Schon vor langer Zeit hatte er seine Menschlichkeit verloren. Er wusste nicht mehr, was es hieß, Mensch zu sein. Längst schon hatte der alles beherrschende Hunger sämtliche anderen Gefühle in ihm zurückgedrängt.

Ein Geräusch von der Straße her, ließ ihn aufhorchen.

Diesen Laut kannte er nur zu gut. Das Stottern, das Absterben eines Motors, die Versuche, ihn wieder in Gang zu bringen.

Die graue pergamentähnliche Haut seines Mundes verzog sich zu etwas, dass man mit ein wenig Fantasie wohl als Grinsen deuten könnte.

In freudiger Erwartung lauschte er in den Wind. Beute ...

Er hörte die sich öffnenden Autotüren, die Stimmen zweier Leute, die sich gedämpft stritten, und er roch ...

Warm, weich, eine Frau und ein Mann, nicht zu alt.

Fast vermeinte er, das Pulsieren des Blutes in den Adern dieser Menschen hören zu können, doch das war natürlich pure Einbildung.

Selbst er, der seit vielen Jahren in diesen Wäldern existierte, verfügte nicht über ein derart starkes Gehör. Dennoch spürte er instinktiv, dass er nicht mehr lange hungern müsste. Ein neuer, herber Geruch mischte sich in die verlockenden Düfte.

Feinde.

Ein Wolfsrudel pirschte sich an eine kleine Herde Rehe heran.

Rastlos sah er sich nach den Raubtieren um. Die braungrau dahinschleichenden Schatten ließen ihn unruhig werden und er knurrte erregt.

Als er wahrnahm, wie das Rudel langsam weiterschlich, machte sich Erleichterung in seinem Inneren breit. Sie waren nicht an den Menschen interessiert, sondern verfolgten auf leisen Pfoten weiterhin das Rotwild.

Ein Luftzug strich kühl und flüsternd über seine knochige Fratze. Sein Jagdinstinkt nahm überhand. Er spürte das Vibrieren in seinem Körper und erzitterte hocherregt.

Sein Blick wanderte durch die nähere Umgebung, ehe er mit einem kraftvollen Satz von der alten Tanne herabsprang.

Während er Richtung Straße davonstürmte, heulte er triumphierend auf.

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