Reinhold Vollbom - Elf Jahre und elf Monate
Здесь есть возможность читать онлайн «Reinhold Vollbom - Elf Jahre und elf Monate» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Elf Jahre und elf Monate
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 100
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Elf Jahre und elf Monate: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Elf Jahre und elf Monate»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Elf Jahre und elf Monate — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Elf Jahre und elf Monate», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Ein krachender Lärm riss ihn aus seinen Gedanken. Der Oberkörper schoss nach vorn. Der Rest der Bloody Mary schwappte gefährlich im Glas hin und her. Dieses stumpfe Rattern konnte nur von einer defekten Turbine stammen, mutmaßte er. Erstaunt stellte er jedoch fest, dass sein Sitznachbar es ausgezeichnet verstand diese Geräusche im Schlaf nachzuahmen. Der Blick fiel auf das Old-Fashioned-Glas. Ohne lange nachzudenken, leerte er den restlichen Inhalt mit einem Schluck. Gleich darauf versank der Kopf erneut in die bekannte Ruheposition. Ein genussvolles Räkeln und er befand sich wieder im Landhaus von Rosis Eltern.
Für Max war es jedes Mal das Eintauchen in eine ungewohnte Welt, wenn er die Familie van Barken in Heininken besuchte. Per Flieger von der weltoffenen Stadt auf einem anderen Kontinent, in das verschlafene Dorf, in dem seine Herzallerliebste lebte. Der Landsitz der Familie war ein aufregender Gegensatz zu dem, wo er ansonsten die Zeit verbrachte. Oft spazierten sie im Wald umher. Eine Pause am Bienenhaus gehörte so gut wie immer dazu. Ein verwittertes abgelegenes Blockhäuschen, fernab aller Trampelpfade. Woher die Hütte den Namen hatte, konnte ihm niemand sagen. Das sirrende Geräusch von Bienen haben sie hier jedoch nie vernommen. Glücklicherweise, fand er. Für ihn war dieser Ort geheimnisumwittert und friedlich zugleich. Hier hatte er Rosi zum ersten Mal geküsst. Hier gestand er ihr, dass er sie liebte. Ewige Treue sollte beide für immer verbinden.
»Hallo, Sie!« Eine weibliche Person beugte sich über Max und zog ihn am Arm.
Verblüfft schlug der Angesprochene blinzelnd die Augen auf. »Meinen Sie mich?«
»Ich habe mal eine Bitte …«
»Ja?!«
»Würden Sie den Platz mit mir tauschen?« Auf seinem fragenden Blick fuhr sie fort. »Ihr Sitznachbar ist mein Gatte.«
Max sah erst die Fragestellerin an und gleich darauf den neben ihm Sitzenden. »Aber der schläft doch, klar ersichtlich und hörbar.«
Im selben Augenblick kam die Flugbegleiterin hinzu. »Bitte nehmen Sie wieder Ihren Platz ein und schnallen sich an«, sprach sie zu der Ehefrau. »Wir rechnen mit merklichen Turbulenzen.«
»Sehen Sie«, hob Max mahnend den Zeigefinger, »was man mit Schnarchen alles anrichten kann.« Gleich, nachdem das letzte Wort die Lippen verlassen hatte, versank er erneut in die vertraute Ruheposition. Jedoch nicht ohne zuvor einen mürrischen Blick zum Nachbarn hinüberzuwerfen.
Bei seinen Besuchen in der Heimat wohnte er stets im Excelsior . Ein Viersternehotel, zwanzig Autominuten von Heininken entfernt. Hier hatte er, wie er es nannte, sein Basis-Lager aufgeschlagen. Sicherlich hätte er ebenso im Landsknecht , im Ort selber unterkommen können. Auf dem Präsentierteller den Einheimischen serviert zu werden, das mochten beide nicht. Allerdings loslösen von den Dorfbewohnern wollten sie sich ebenfalls nicht. Manchmal tauchten sie deshalb auf einem der Tanzabende im Landsknecht auf. Das kam jedoch nicht oft vor. Rosemarie war zwar öfter mit den weiblichen Personen im Ort zusammen, Max konnte dies aber nicht. Er befand sich viele Flugstunden von dort entfernt. Die kurzen Besuchszeiten im Ort reichten nicht, um mit den anderen Kerlen freundschaftliche Kontakte aufzubauen. Über einen flüchtigen Gruß hinaus gab es keine erkennbaren Gemeinsamkeiten. Im Gegenteil. Die Begrüßung wurde mit immer zornigerer Miene beantwortet. Irgendwann hatte sich dieser schleichende Prozess der Abneigung in ein Hassgefühl gewandelt. Maximilian Sellner hatte in Heininken keinerlei Freunde. Das konnte niemand bezweifeln. Er musste damit leben. Allzu viel machte es ihm nichts aus. Schließlich wollte er später mit Rosi eine Familie gründen. Und das sollte nicht in Heininken passieren. Beide hatten sich dies vorgenommen.
Und dann kam alles anders. Ganz anders. Er konnte sich noch daran erinnern, als wäre es erst gestern gewesen. Sein Flug hatte Verspätung. Er betrat die Eingangshalle vom Excelsior . In der hinteren Ecke der Lobby saß Rosi, mit dem Rücken zu ihm. Mit einem Mal stand er vor ihr. Max wurde aschfahl, als er ihr ins Gesicht sah. Ihre Augen waren blutunterlaufen. Sie musste über längere Zeit geweint haben. Was war passiert? – wollte er hektisch wissen. Doch Rosi brachte kein Wort hervor. Später auf dem Hotelzimmer beichtete sie ihm, dass sie schwanger war. Minutenlang schwiegen sie. Beide sahen sich nicht an. Schließlich war es Max, der die ersten Worte sprach. Die halbe Nacht unterhielten sie sich, bis sie todmüde einschliefen.
Er erinnerte sich genau an dieses Beisammensein. So offenherzig hatten sie sich noch nie unterhalten. Seine Worte von damals gingen ihm immer wieder durch den Kopf. Es waren die letzten Tage, die er mit Rosi zusammen war, bis sie kurz darauf starb. Warum quälten ihn diese Gedanken ständig? Weil er nicht in ihrer Nähe war, als sie aus dem Leben gerissen wurde? Und nun flog er auf die Schnelle in die Heimat, um alle Formalitäten für die Auswanderung zu erledigen. Informationen über das Bundesmeldegesetz, Internationaler Führerschein und Abmeldebescheinigung hatte er bereits verinnerlicht. Heininken war danach aus seinem Gedächtnis gelöscht. Konnte er das so problemlos machen? Rosemarie war dort begraben. Seit über zehn Jahren. Musste er sich nicht verabschieden von den … na ja, nicht Freunden, aber Bekannten? Wussten die überhaupt noch, wer er war? War es korrekt, heimlich zu verschwinden? – Nein, das war es nicht. Es war ihm klar. Max hasste Filme mit einem zweifelhaften Ende. Er würde sich nicht hasenfüßig auf und davon machen. Mit Sicherheit nicht. Das war nicht sein Stil. Es galt zu handeln.
Mit einem Mal wurde er in seinem Sitz hin und her geschüttelt. Turbulenzen brachten den Flieger aus dem Gleichgewicht. Dem schlafenden Sitznachbarn erging es nicht anders. Dieser saß, starr vor Schreck, mit aufgerissenen Augen besorgt da.
»Waren Sie das mit Ihrem Schnarchen?«, wollte Max wissen.
Der Angesprochene sah ihn, mit verkniffenem Lächeln, kurz an. Für eine Antwort reichte der Mut nicht.
Während das Flugzeug den Naturgewalten ausgesetzt war, verzichtete Max auf die gewohnte Ruheposition. Er griff nach vorn und holte sein Mobiltelefon hervor. Mal sehen, was unter dem Begriff Heininken im Netz zu finden war. Kurz darauf sah er erstaunt auf das Display des Telefons. Was dieser verschlafene Ort alles zu bieten hatte, war bemerkenswert. Die uralten Gemäuer und Häuser wurden als Reste einer alteingesessenen Gruppe von Bauern und Viehhirten dargestellt. Interessierte sollten sich diese frühzeitliche Dorfgemeinschaft näher ansehen. Für eine mehrtägige Besichtigung, mit Kennenlernen der Umgebung, bestand die Möglichkeit, im Landsknecht zu übernachten. Mit einem sanften Druck des Zeigefingers, auf das Display, öffnete Max den Terminkalender der Pension. Grübelnd schauten seine Augen geradeaus ins Nichts. Der Flieger taumelte unterdessen in einem fort. Mal nach links, dann rechts, nein doch wieder links und schließlich der freie Fall in die Tiefe. So kam es ihm zumindest vor. Das Gesicht des Sitznachbarn war in einer Tüte verschwunden. Gurgelnde Geräusche verrieten seine Beschäftigung.
Gleich darauf huschte der Finger nochmals über die Handy-Oberfläche. »Gebucht«, murmelte er halblaut vor sich hin. Ein kurzer Besuch in Heininken, mit einer Übernachtung im Landsknecht . Das genügt, war er der Meinung. Ich muss mich unbedingt von ihr verabschieden. Ohne ihre Grabstelle gesehen zu haben, werde ich dieses Land nicht verlassen. – »Niemals!«
»Sprechen Sie mit mir?«, kam es mit gedämpfter Stimme aus der Tüte.
»Nein, nein. Sie haben im Augenblick andere Sorgen«, entgegnete Max.
Zum Entspannen war es momentan zu turbulent in der Maschine. Auf den anderen Plätzen machte sich ebenfalls Unruhe breit. Die Profi-Flieger erkannte er an deren Gelassenheit in der gegenwärtigen Lage. Auch er versuchte sich abzulenken. Das letzte Zusammensein mit Rosi lebte nochmals in seinen Erinnerungen auf. Karl Söhnges feindseliges Gesicht ebenso. Dem Jäger und Forstarbeiter der einen grundsätzlichen Hass auf ihn hatte. Max glaubte, ihm dafür nie einen Grund geliefert zu haben. Wahrscheinlich konnte er nicht anders. Und die Kumpels um Karl herum genossen den Zwist der beiden, mit einem breiten Grinsen. An einem Tanzabend, im Saal im Landsknecht , stand Max ihm plötzlich gegenüber. Vernichtend blickten die Augen des Jägers ihn an. Möglicherweise meinte Karl, dass er von ihm beim Tanzen angerempelt wurde. Ob er wirklich einen Grund benötigte, um Streit zu suchen, davon ging Max nicht aus. Rosi war es, die im letzten Augenblick die beiden Streithähne auseinander schob. Dieser Abend war für ihn ein Grund mehr, die gemeinsame Zeit mit Rosi nicht bedingungslos in Heininken zu verbringen.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Elf Jahre und elf Monate»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Elf Jahre und elf Monate» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Elf Jahre und elf Monate» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.