Helmut Böger - Schlichter Dichter

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Die Kollegen wundern sich: Heinrich Weinrich, geschätzter Chefreporter einer Regionalzeitung, spricht und schreibt eines Tages nur noch in simplen Versen. Er begründet dies so: «Die Lust am Reim sucht mich stets heim.»
Sein Chefredakteur lässt ihn von einem Psychiater untersuchen. Ohne Befund. Weinrich landet in der Schlussredaktion des Blattes. Dort entdeckt ihn ein TV-Produzent. Der Proll-Poet tritt in einer Talkshow auf. Schnell ist er bekannt im ganzen Land, findet Nachahmer, bekommt eine eigene Kolumne, löst einen gewaltigen Medienhype aus, wird reich und berühmt. Weshalb er ausschließlich reimend kommuniziert, bleibt bis zum Schluss sein Geheimnis. Es geht um Liebe und eine ehrgeizige Forscherin.
Der Roman spielt im Medienmilieu. Er schildert anhand bekannter Personen der Zeitgeschichte und fiktiver Figuren, wie Trends zu einem Medienhype gepusht werden. Zahlreiche Reime des Protagonisten sind neu, andere dem Volksmund abgelauscht oder der Neuen Frankfurter Schule zu verdanken.

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Impressum

Copyright © 2016 bei Helmut Böger

Verlegt bei epubli

Umschlagillustration: © Seamartini Graphics / Fotolia.com

Gestaltung und Satz: me+Gestaltung

Endkorrektur: Dr. phil. Jens Szczepanski

Printed in Germany

ISBN 978-3-7375-8839-3

Strafversetzt

„Je preiser gekrönt, desto durcher gefallen.“ Buddha, wie wir den Chefredakteur wegen seiner Leibesfülle nannten, hatte gesprochen. Der Ressortleiter des Feuilletons, ein Opportunist, und zwar ein einfallsloser, pflichtete ihm wie üblich bei: „Ein Satz für den Zitatenschatz!“ Buddha, ansonsten jeder Schmeichelei zugeneigt, erwiderte: „Ja, leider nicht von mir, auch nicht – wie oft behauptet – von Alfred Kerr, sondern von Josef Hellmesberger. Das war ein österreichischer Musiker des 19. Jahrhunderts.“

„Und was passiert nun?“, fragte ich in die Runde der Ressortleiter, in die ich nur vertretungsweise geladen war, denn mein Boss, der Chef des Sportressorts, war wieder mal auf einer gesponserten, überflüssigen Dienstreise.

Buddha legte beide Daumen unter seine blauen Hosenträger, tat so, als denke er nach und kümmere sich nicht um die Versammlung der leitenden Redakteure. Dann spannte er die wegen seines Bauchumfangs notwendigen Beinkleidhalter, ließ sie zurückschnellen, strich sich wie häufig über seinen im Laufe von Jahrzehnten, die er bei seiner Zeitung verbracht hatte, ergrauten stattlichen Schnurrbart und sagte, ihm sei die Entscheidung im Falle Heinrich Weinrich alles andere als leichtgefallen, der sei ja nun genauso lange bei dem Blatt wie er selbst, und habe große Meriten. „Kein anderer Kollege einer vergleichbaren Regionalzeitung hat sowohl den Henri-Nannen- als auch den Theodor-Wolff-Preis bekommen, und zwar zu Recht. Ich weiß ja, dass der Spiegel und der Stern und wohl auch Die Zeit hinter ihm her waren und ihn abwerben wollten. Aber er ist geblieben. Das rechne ich ihm hoch an, auch die Verlegerin übrigens, mit der ich gestern lange über diese Personalie gesprochen habe. Sie sieht es genau so wie ich: Heini Weini“ – jetzt benutzte Buddha mit leicht verächtlichem Unterton den Spitznamen des Chefreporters – „ist nicht mehr zu halten, jedenfalls nicht in seiner jetzigen Funktion. Das können wir den Lesern nicht zumuten.“

„Also Entlassung?“, fragte die Betriebsratsvorsitzende mit hektischen roten Flecken im Gesicht. „Wie wollen Sie das denn gegenüber Kress und Co, also nach außen, begründen? Wir machen uns doch als Zeitung lächerlich, wenn wir jemanden rausschmeißen, weil er nur noch in Reimen redet …“

„… und schreibt! Das ist ja das Schlimme“, unterbrach Buddha die Arbeitnehmervertreterin, „aber beruhigen Sie sich. Von Entlassung ist überhaupt nicht die Rede. Sie alle wissen doch, dass ich ein großer Freund der Lyrik bin, also guter Gedichte. Schließlich habe ich über Else Lasker-Schüler promoviert …“

„Fakten und Fiktion über das Wupper-Tal im Werk von Else Lasker-Schüler“, nannte der Ober-Feuilletonist eilfertig den Titel von Buddhas Dissertation, als ob der irgendeinem im Raum unbekannt gewesen wäre.

„Schon gut, Herr Kollege“, wies der Chefredakteur den Redaktions-Schleimer zurecht, „es geht ja nicht nur um Heini Weini, sondern um die Reputation des Blattes. Deshalb wird er ab sofort die Schlussredaktion übernehmen. Er wird also nur versetzt …“

„Strafversetzt!“, kommentierte der Politik-Chef, der gerade von einer Wehrübung in Munster zurückgekehrt war.

Nun wurde Buddha böse. „Er wird versetzt. Und um gleich einen Einwurf der verehrten Arbeitnehmervertreterin zu entkräften: bei Fortzahlung seiner bisherigen Bezüge. Mir ist durchaus bewusst, dass wir wegen der schwierigen Lage im gesamten Printsektor kürzlich die gesamte Schlussredaktion entlas … äh freisetzen mussten. Aber wir alle haben ja bemerkt, dass kein Rechtschreibprogramm einen erfahrenen Schlussredakteur ersetzen kann. Und dass Kollege Weinrich den neuen Job kann, daran gibt es ja wohl keinen Zweifel in dieser Runde.“ Ein drohendes „Oder?“ folgte.

Der Ressortleiter Politik, der wegen seines Ranges als Major der Reserve gern militärische Begriffe verwendete, räusperte sich und fragte: „Weiß Kollege Weinrich von seiner Straf … also von seiner Anschlussverwendung?“ – „Ja, er ist einverstanden, habe heute mit ihm gesprochen“, antwortete der Chefredakteur. „Und wie hat er reagiert?“, fragte ich, obwohl mir durchaus bewusst war, dass ich, der nur als Vertretung an der Ressortleiter-Runde teilnehmen durfte, eigentlich nur zuhören sollte.

Doch Buddha reagierte gnädig. „Na, wie wohl? Mit schlechten Reimen. Er sagte, wenn ich mich richtig erinnere: ‚Der neue Job ist mir eine Ehre, gegen die ich mich nicht wehre. Denn einem Redakteur ist nichts zu schwör. Doch auch in Zukunft werde ich nur noch in Reimen schreiben und auch sprechen. Dies ist kein Verbrechen. Erstens kommt der Reim, dann kommt der Sinn. Sinnverlust ist Lustgewinn.‘ “

Während wir das Zimmer des Chefs verließen, raunte mir die Leiterin der Wirtschaftsredaktion, die während der gesamten Konferenz geschwiegen hatte, zu: „Der Zwang zum Reim sucht auch mich oft heim!“

Carbonara-Klatsch

Kurz vor Mittag nach dieser denkwürdigen Ressortleiter-Konfi rief mich Marlene an, die wir alle Lene nannten und wegen ihrer burschikosen Art mochten, aber auch, weil ihr dominanter Busen die Fantasie der männlichen Redakteure, zumindest die der Heteros, beflügelte. Seit vielen Jahren war Lene, die ihr eigentlich dunkles Haar seit geraumer Zeit grau färbte, was ihrem Sex-Appeal keineswegs abträglich war, Sekretärin im Lokalressort und half auch gelegentlich im Vorzimmer der Verlegerin aus.

Lene, so hieß es, wußte alles und plauderte nie, also so gut wie nie. Sie wusste genau, wem sie etwas anvertrauen konnte an kleinen und großen Geheimnissen. Und manchmal informierte die große Strategin die Klatschmäuler im Verlag in der sicheren Hoffnung, dass ihre Infos weitergetratscht würden. Doch wen sie ins Vertrauen zog, der hatte gewonnen. Ich gehörte zu dem elitären Marlene-Zirkel, obwohl ich erst seit wenigen Jahren bei dem Blatt war.

Warum ich ihr Vertrauen genoss, kann ich nur vermuten. Gesprochen haben wir nie darüber. Während einer Karnevalsfeier in der Redaktion vor drei Jahren hatte sich Lene ziemlich sinnvoll betrunken. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte sie Zoff mit ihrem geschiedenen Mann. Aber der Grund ist auch ziemlich egal. Ich hatte sie damals nach Hause gefahren und die Situation nicht ausgenutzt, sondern sie nur brav in ihr Bett gebracht und mich dann verabschiedet – was mir keineswegs leicht gefallen war. Jetzt fragte Lene, ob ich Lust habe, mit ihr eine Nudel zu essen in der Pizzeria „Roma“ gegenüber dem Verlagshaus. Da ich Kantinenessen möglichst meide, sagte ich gerne zu.

Ich kam ein paar Minuten zu spät, weil mich mein Sport-Chef anrief und mir unbedingt mitteilen musste, wie anstrengend doch seine Dienstreise sei. Ich hörte mir sein Gelaber an und wünschte ihm zum Abschied „ereignisreiche Tage“. Doch ein Ohr für Ironie hatte er nie. Ach, das reimt sich.

Beim Betreten der Pizzeria rief mir Lene grinsend zu: „Hallo, mit Oma ins Roma!“ Nach Reimscherzen war mir seit der Buddha-Konfi nun gar nicht. „Na, Oma bist du noch nicht“, antwortete ich einfallslos. „Aber meine Tochter arbeitet daran“, erwiderte Lene und reichte mir die Speisekarte. „Ach, die brauch’ ich nicht. Ich nehme das Carpaccio mit Champignons. Als Sportmensch muss ich auf meine Figur achten.“ Lene lächelte mich mit ihrem immer noch puppigen Gesicht an und stellte kokett fest: „Ich darf nicht abnehmen. Sonst passiert es noch an den falschen Stellen. Deshalb hätte ich gern eine ordentliche Portion Spaghetti carbonara.“

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