Ruth Shala - MÜDIGKEIT

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Ein neuer Fall für Beatrix Hellinger von der Wiener Polizei! Unter einem Baugerüst findet sich ein Mann, über dessen Tod niemand zu trauern scheint. Einer, der quasi schon mit dem Messer in der Brust auf die Welt gekommen ist. Schnell ziehen die Ermittlungen immer weitere Kreise, hinein in kriminelle Lebenswelten und dorthin, wo das Verbrechen so oft seinen Ursprung hat, in die Familie. Eine Geschichte, in der, wie im echten Leben, das Grausige und das Heitere nah beisammen liegen.

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Erst viel später fing sie an, mit Marlene über den Papa zu reden. Oder ihren Vater, wie sie jetzt meistens sagte. Ihr Vater war zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Gott sei Dank hatte sie nach der ersten Befragung nicht noch einmal aussagen müssen. Ihr Vater hatte offenbar alles zugegeben. Sie hatte ihn seit DAMALS nie mehr gesehen, und sie wollte ihn jetzt auch nicht mehr sehen. Sie hatte angefangen, über den Vater zu reden, weil sie jetzt Alpträume hatte. In diesen Träumen sah sie den Vater in einem kleinen Zimmer sitzen, und dann kam irgendwie von der Seite so ein großer Hammer, wie von Mauerwerk gemacht, und fegte ihn hinweg. Es war fast ebenso unangenehm, nicht zu wissen, was dieser Hammer für ein Ding sein sollte, wie mitanzusehen, wie er den Vater mit sich riss.

Marlene sagte, dass es normal war, dass sie so etwas träumte. Sie sagte, dass es sogar ein gutes Zeichen war, wenn sie zu träumen anfing. Susanne war sich da nicht so sicher, aber sie machte irgendwie weiter. Sie fühlte, dass sie weitergehen musste. Sie wollte nicht immer weiter still in ihrem Zimmer sitzen. Sie wollte irgendwann einmal wieder so sein wie die anderen Leute in ihrer Klasse, wie die Mädchen, die ihre besten Freundinnen hatten und über Kino und Burschen redeten. Oder wie die Lehrer, die sich anscheinend für das interessierten, was sie in den Stunden erzählten. Susanne wusste, dass auch sie nicht dumm war, und sie wollte noch nicht aufgeben, obwohl ihre Nerven zum Zerreißen gespannt waren. Im Grunde war sie doch mehr ihres Vaters Tochter. Sie wollte nicht wie die Mutter sein, immer schwach, immer mit Kopfschmerzen oder am Weinen. Und deswegen hatte sie angefangen, über den Vater zu reden. Sie überlegte sich, was sie tun sollte, wenn er herauskam. Ob sie ihm einmal schreiben sollte. Ob sie es wagen sollte, im Therapieraum einmal das auszusprechen, was sie über ihn dachte. Natürlich nur in seiner Abwesenheit.

Vielleicht hätte alles gut werden können, irgendwie. Wenn nicht noch das andere passiert wäre.

1

Als an jenem Morgen der Anruf kam, brühte sich Chefinspektor Beatrix Hellinger gerade einen Espresso auf. Sie goss das Kännchen ganz aus, bevor sie zum Handy griff.

Beatrix Hellinger war jetzt bald 30 Jahre bei der Polizei. Äußerlich war sie eine Frau wie tausend andere, vielleicht etwas kleiner als der Durchschnitt, 54 Jahre alt, trug ihr Haar mittellang und grau und machte sich wenig aus schicker Kleidung, Unterwäsche mal ausgenommen. Im Job war sie offen und freundlich, hartnäckig und arbeitsam, und sie tat alles, was nötig war, um an niemanden gebunden zu sein. Manche hielten sie für arbeitssüchtig, was aber ein großer Irrtum war. Es war nur so, dass ihr der Job wahnsinnig Spaß machte.

Der Polizeiberuf wurde ihr praktisch in die Wiege gelegt, da schon ihr Vater und Großvater Polizisten gewesen waren. Viele Jahre warteten ihre Eltern darauf, dass Inspektor Hellinger III auf die Welt kam. Als dann klar war, dass sie keinen Bruder mehr bekommen würde, war es ihr selbstverständlich gewesen, dass sie die Tradition fortführen würde, denn wie ihr Vater, der Polizist, und ihre Mutter, die Krankenschwester, war sie energiegeladen und wünschte sich, dass die Guten gewannen. Als Maturantin des Jahrgangs 1982 war ihr allerdings der Weg in die Polizei fürs erste versperrt. So verbrachte sie einige grauenhaft langweilige Jahre im Finanzamt, bis 1991 endlich Frauen zur Polizei zugelassen wurden.

Als sie 15 Minuten später fast am Tatort angekommen war, hatte sie die Krähen am Himmel kreisen gesehen. Es war eine Riesen Sauerei. Die waren vor ihr am Tatort gewesen.

Sie stellte das Auto direkt an der Absperrung ab. Es war ein kalter Morgen im April, und es wurde gerade erst richtig hell. Der Tote lag am Gehsteig, zum Ende hin des Bereiches, der durch ein Baugerüst verdeckt war. Der massige Körper war eingerollt und sah aus wie ein Bündel Altkleider, zu dem jemand als makabren Scherz ein bleiches Kartongesicht gelegt hatte. Aber die tiefe Blutlache daneben war schockierend real und roch nach Eisen. Und hier, das durfte ja nicht wahr sein, waren offenbar die Krähen schon durchgestelzt. In der angetrockneten Flüssigkeit hatten ihre Füße deutliche Abdrücke hinterlassen.

„Unschön, diese Krähenfüße, was?“, sagte Hantl, der Kriminaltechniker, und deutete auf seine Augen. Obwohl Beatrix es gar nicht so lustig fand, rang sie sich ein höfliches Lachen ab, denn Hantl war bekannt dafür, am frühen Morgen noch schneller eingeschnappt zu sein als sonst.

„Was haben wir da?“, fragte sie.

„Offenbar eine kleine Messerstecherei, und das hat dem Herrn nicht gut getan. Er dürfte schon seit gestern Abend da liegen.“

„Und wer ist das?“

„Ich wollte gerade nachschauen.“

Hantl beugte sich wieder hinunter und betastete die Kleidung des Toten. Schließlich förderte er aus der Brusttasche der Jacke eine Geldbörse zutage.

„Warte... da ist er ja. Führerschein. Andreas Varga. Geboren 1967.“

Beatrix schaute sich um. Die Gasse war noch leer. Es war eines jener Viertel in Wien, in denen die Menschen lieber ihrer Wege gingen, als sich in unangenehme Geschichten einzumischen. Kahle Häuserfassaden, langweilige mittelalte Mittelklassewagen neben den Gehsteigen und ein paar Hundehaufen und Papierfetzen im grauen Morgenlicht. Schließlich blieb ihr Blick an einem Beamten in Uniform und einer alten Frau hängen, die sie erwartungsvoll anschauten. Offensichtlich hatten diese Menschen ihr etwas mitzuteilen. Sie ging hinüber zu dem Streifenwagen.

„Morgen. Hellinger, Landeskriminalamt. Haben Sie etwas gesehen?“

Der Beamte lachte sie erfrischend an. Wie konnte er nur so gut gelaunt sein am frühen Morgen. „Schwab, ich bin von der örtlichen Dienststelle. Ja, die Dame ist eine Zeugin. Sie hat den Toten gefunden. Nicht wahr, Frau Marek?“

Die Frau war klein und rund und hielt eine Hundeleine in der Hand. Sie trug eine brombeerfarbene Velourjacke und hatte eine ausladende Strickmütze auf dem Kopf. Nun streckte sie die freie Hand aus und ließ sie sich von Beatrix schütteln.

„Waltraud Marek. Ich hab heute in der Früh meinen Hund ausgeführt. Er hat sich so komisch aufgeführt. Normal ist er eher ruhig, er ist auch nicht mehr der Jüngste. Zuerst hab ich gedacht, es ist wegen den Krähen.“

Beatrix seufzte. Für ihren Geschmack kamen in dieser Geschichte viel zu viele Tiere vor.

„Warten Sie, besprechen wir das lieber alles in Ruhe. Frau Marek, Sie wohnen wahrscheinlich in der Nähe? Am besten bring ich Sie nach Hause, und dort nehm ich Ihre Aussage auf.“

„Ja, sicher. Ich hab eh noch nix gefrühstückt.“

„Und wo ist eigentlich das Hundetier?“, fragte Beatrix den Kollegen.

„Ich hab ihn da hinten im Wagen. Nicht dass er uns noch durch den Tatort rennt.“

Sie befreiten den Hund aus dem Kofferraum, und Waltraud Marek ging voran zu einem Zinshaus in der Nebenstraße.

2

Die Wohnung war überraschend modern und praktisch eingerichtet. Marek folgte Beatrix' Blick und sagte:

„Was haben Sie denn erwartet? Spitzendeckerl und Heiligenstatuen?“

Sie ließ sich schnaufend auf einen breiten orangen Lehnstuhl fallen und hakte den Hund von der Leine. Beatrix hatte erleichtert bemerkt, dass die Frau ihr bisher weder Details über das Leben ihres Hundes erzählt noch mit diesem intime Zwiegespräche geführt hatte. Vieles wies darauf hin, dass diese Zeugin ihre fünf Sinne beieinander hatte.

„Wollen Sie einen Kaffee?“, fragte Marek nun.

„Ja, das wäre nicht schlecht.“

„Macht es Ihnen was aus, wenn Sie uns den machen? Mir tun die Füß' so weh von der Steherei. Keine Sorge, Sie müssen nur aufs Knopferl drücken.“

Beatrix nickte und betrat die Küche, wo sie eine nagelneue Nespresso-Maschine vorfand. Eine Frage, welchen Kaffee Marek wollte, erübrigte sich, denn im Kasten daneben gab es nur Kapseln der Sorte Capriccio.

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