Peter Kunkel - Muzungu Facetten zentralafrikanischer Jahre
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Aber nicht lange. Noch am selben Nachmittag entdeckte ich in der Stadt eine Reihe von Wechselbuden, in denen man ohne Schwierig-keit jede Währung in beliebiger Menge umtauschen konnte, auch Kongofranken, und natürlich zu einem besseren Kurs. Ob das wirklich keiner der Befragten gewußt hat?
Ich brachte meinen Wagen zur Garage, wo man bereit war, ihn innerhalb der nächsten drei Monate zum Zweidrittelpreis eines Neuwagens wiederherzustellen. Mein Gepäck gab ich als Bahnfracht auf und fuhr am nächsten Tag ebenfalls mit der Bahn gen Westen, nicht ganz vierundzwanzig Stunden bis Kampala und dann noch einmal eine Nacht bis Kasese, dem Endpunkt der ostafrikanischen Bahn am Fuß des Rwenzori. Von dort aus, sagte ich mir, mußte es doch irgendein öffentliches Verkehrsmittel nach Bukavu am Südende des Kivusees geben, der Stadt, in deren Nähe das Institut lag, wo man mich erwartete. Bukavu war immerhin die bedeutendste Stadt im ganzen mittleren Bereich des Ostkongo.
Die ostafrikanische Bahn ist einst unter großen Opfern von indischen Kulis gebaut worden und war eine Pioniertat ersten Ranges. Sie hat das ostafrikanische Hinterland erst richtig erschlossen Damals, im letzten Jahr der Kolonie, war sie ein Nostalgiebähnchen, das gemüt-lich durchs Land zuckelte und in jedem Bahnhof eine halbe bis dreiviertel Stunde stehen blieb. Schnell fahren konnte sie nicht mehr. Im Abteil merkte man nicht so sehr, warum, wohl aber im längeren Speisewagen: Die Wagen kippten beunruhigend hin und her, beson-ders wenn der Zug wieder einmal eine der vielen Kurven nehmen mußte. Das Bähnchen trug durchaus noch den Stempel der dahin-sterbenden Rassentrennungspolitik. Es gab sogar zwei Klotypen: European Type und Non-European Type. Die Non-Europeans mußten sich mit dem begnügen, was man bereits in Italien antreffen konnte: mit Trittflächen und Griffen an der Wand. Bei der Reservierung achtete man streng darauf, nur Sortengleiche in den Abteilungen der Liegewagen zusammenzubringen: Briten, nicht-britische Weiße, Asia-ten, Afrikaner. Ich zog einen Korsen, der als Lektor für Französisch nach Kampala fuhr.
Kasese erwies sich als ein ‚Posten‘, der aus Bahnhof, Lagerhallen, einer Handvoll Häuser in europäischen Stil und ein paar Hütten bestand. Ringsumher dehnte sich endloses Grasland aus, auch in die Vorberge des Rwenzori hinein. Meine Frage nach einer Verbindung nach Bukavu stieß auf allgemeines Verwundern. Alle Welt war entsetzt, daß ein Weißer da überhaupt noch hinfahren wollte. Ein eiserner Vorhang schien zwischen Uganda und dem Kongo zu laufen, und, aber nein, was da drüben passiert, ist gar nicht zu beschreiben.
Schließlich wies man mich an einen Schotten, einen Transport-unternehmer, der häufig Transporte auch auf die andere Seite, sogar bis Bukavu schicke. Er nahm nicht nur willig mein Gepäck in Aufbe-wahrung, sondern bot mir auch an, mit einem Transport nach Bukavu zu fahren, der in ungefähr einer Woche abginge. Eine Woche! An solche Zeitdimensionen war ich noch nicht gewöhnt, und außerdem schmolzen meine Schillinge zusammen wie Butter an der Sonne. So machten wir aus, daß ich mich am nächsten Morgen mit meinem Koffer bei ihm einfinden und mit einem anderen Transport nach Beni fahren solle. Das ist eine Stadt am Westfuß des Rwenzori, sozusagen das Gegenstück zu Kasese. Es lag zwar etwas aus meiner Richtung, aber vielleicht fände ich dort schneller Gelegenheit, nach Bukavu zu gelangen.
Am nächsten Morgen verließen also zwei Laster Kasese in süd-westlicher Richtung, wo die Straße um das Südende des Rwenzori herum in den Kongo führte. Ich saß neben dem Fahrer des ersten Wagens und war bereits etwas mitgenommen durch das allgemeine Gruseln, das ich mit dem Wort ‚Kongo‘ in Kasese ausgelöst hatte. Besonders gut vorbereitet war ich auf dieses grausige Land nicht. Mein Französisch war mehr als kümmerlich (mit dem Korsen hatte ich Italienisch gesprochen), und mein Kiswaheli bestand aus einem Dutzend Wörtern (es sollte sich herausstellen, daß die Hälfte davon im Kiswaheli des Kongo ungebräuchlich, wenn nicht überhaupt unbekannt war).
Kaum war nach einer Straßenkurve Kasese außer Sicht, als die schwarzen Fahrer anhielten und erst einmal ausgiebig Brotzeit machten. Bis zur Grenze sei es nicht weit, und die Grenze schließe erst um sechs Uhr abends. Diese Art der Betrachtung war mir neu. Ich lehnte ihre freundliche Einladung empört ab und rannte wie ein eingesperrter Wolf mit wachsender Verbitterung am Straßenrand auf und ab, ringsum Savanne und flammend heiße Luft. Um die Mittags-stunde fanden die Fahrer, man müsse doch allmählich aufbrechen. Wenn nämlich der ugandesische Zoll Schwierigkeiten mache, sei nachher der kongolesische vielleicht schon geschlossen.
Man meine nur ja nicht, daß dies besonders nachlässige Fahrer gewesen seien. Viele Jahre später warteten wir einmal auf einen Transport empfindlicher geophysikalischer Geräte, die eine unter Zeitdruck stehende amerikanische Wissenschaftlergruppe dringend brauchte. Nach vierzehn Tagen brach der Leiter der Gruppe zusam-men mit dem (belgischen) Transportunternehmer nach Bujumbura auf, wo der Laster zuletzt gesehen worden war. Sie fanden ihn auch. Er hatte die ganzen vierzehn Tage hindurch Trockenfisch oben auf den Gerätekisten von einem Fischerdorf in die Stadt Bujumbura transportiert und seinem Fahrer ein kleines Taschengeld eingebracht, auf einer halsbrecherischen Straße, wo er nur so von einem Loch ins andere flog.
Meine Fahrer waren also im Grunde brave Leute, wenn es mir auch damals nicht so schien. Sie kamen immerhin schon um vier am ugandesischen Zoll an. Er bestand aus einem winzigen Häuschen mitten in den endlosen Grasflächen des nördlichen Queen-Elisabeth-Parks und einem vergrämten indischen Zollbeamten, der übertrieben höflich, fast kriecherisch freundlich zu den Fahrern war (die Unab-hängigkeit stand vor der Tür, und das Schicksal der asiatischen Staats-beamten war ungewiß). Er mußte sie aber doch nach Kasese zurück-schicken, weil irgendein wichtiges Papier fehlte. Sie nahmen es mit Fassung hin, richtiger, mit heiterer Gleichgültigkeit. Ich aber wollte lieber per Autostop weiterfahren als am nächsten Tag noch eine Brotzeit miterleben. Ich ließ also meinen Koffer abladen und nahm Abschied von den Leuten. Fröhlich winkend fuhren sie davon.
Mit dem Zollbeamten waren bald keine Gesprächsthemen mehr zu finden. Die Straße lag weithin sichtbar, weiß, unbefahren und fried-lich in der Sonne. Manchmal käme auch am Nachmittag noch jemand vorbei, versuchte der Inder mich zu trösten. Der Nachmittag verrann, zäh und unendlich langsam. Es wurde sechs Uhr. Das sei nicht schlimm, meinte der Zollbeamte, die Kongozeit sei um eine Stunde zurück, so daß der kongolesische Zoll erst um sieben Uhr ugandesischer Zeit schließe.
In letzter Minute fuhr ein großer amerikanischer Wagen vor. Die Pracht war etwas angerostet, zwar an vielen Stellen, aber doch noch ganz passabel. Am Steuer saß ein dicker Mulatte. Hinten drückte sich ein kleines, dürres schwarzes Männchen in die Ecke, in ein Jackett gehüllt, dem überall das Futter entquoll, und mit einer Hose angetan, deren Beine schon mehrere Verkürzungen hinter sich gebracht haben mußten. Es war, wie sich später herausstellte, der Boy. Der Mulatte stellte sich als Grieche aus Beni vor. Das konnte, was seinen Volksstamm anging, meiner Meinung nach nur zur Hälfte wahr sein; aber er nach freundlicher Intervention des indischen Zollbeamten bereit, mich mitzunehmen. Und nun ging es dem schrecklichen Land zu, aus dem die Belgier zu Tausenden geflohen waren, in dem totales Chaos herrschte und die Weißen von der Bevölkerung mit Haß verfolgt und verabscheut wurden. So wenigstens stellte es sich in deutschen Zeitungen dar.
Was erwartete mich am kongolesischen Zoll?
Auch dort war es wieder ein solches Häuschen, allerdings lange nicht so sauber und ordentlich wie der Zoll auf der ugandesischen Seite. Es stand zehn Kilometer weiter ebenso einsam in der Savanne; aber in ihm ging es geräuschvoller und heiterer zu. Vier Zollbeamte saßen adrett gekleidet um einen Tisch, auf dem mehrere Bierflaschen und –gläser zu sehen waren. Sie begrüßten den Mulatten fröhlich wie einen alten Bekannten. Dann kamen sie heran und studierten meinen Paß und meine Bescheinigung, daß ich einen Arbeitsplatz am IRSAC in Bukavu hätte. Ihre Gesichter strahlten: ein Weißer, der in den Kongo kam, um sich niederzulassen und zu arbeiten. Meinen Koffer wollten sie erst gar nicht sehen. Der Mulatte drängte zwar heftig, wenigstens die Kamera zu plombieren; das sei doch Vorschrift. Aber sie meinten, wenn sich jemand im Kongo niederlassen wolle, müsse man freund-lich zu ihm sein. Sie kannten das Institut und schienen eine gewisse Hochachtung vor ihm zu hegen, wenigstens taten sie so. Ich verstand nicht alles, was verhandelt wurde. Aber ich war unendlich erleichtert, als ich zu dem Mulatten ins Auto stieg und die Zollbeamten zu ihren Biergläsern zurückkehrten.
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