Ulrich Kunath - Frontbewährung

Здесь есть возможность читать онлайн «Ulrich Kunath - Frontbewährung» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Frontbewährung: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Frontbewährung»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Erzählt wird aus dem Leben einer bürgerlichen Familie in der wechselvollen ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ordnung und Aufs-Wort-Gehorchen waren Prinzipien der Erziehung. In den politischen Umwälzungen dieser Zeit werden die geschilderten Personen weder zu «Tätern», noch zu «Opfern». Als Durchschnittsbürger gehören sie in der Nazi-Zeit zur Masse der sogenannten Mitläufer, die – wie zu allen Zeiten – versuchen, ihr Leben an die politischen Gegebenheiten anzupassen. Da sind:
– Franz, der mit der Schutztruppe in Deusch-Südwestafrika den Aufstand der Hereros niederkämpfen hilft und mit deutschem Stolz in der 'Festung' Königsberg bis zum Schluss durchhält.
– Sein Sohn Helmut, der Ingenieur bei der Reichsbahn wird und es versteht, sich überall Freunde zu schaffen und sich trotz seiner Jugend von der Front fernzuhalten. Am Ende schießt er mit amerikanischen Soldaten auf deutsche Stahlhelme und bringt die Entnazifizierung, obwohl er nicht unbelastet ist, spielerisch hinter sich. Von Transporten in Zügen weiß er nichts. Sein Leben erscheint wie eine Aneinanderreihung von Anekdoten.
– Der liberale Karl, der in erster Linie Sachse ist, sich innerlich vom Großdeutschen distanziert und sich für Krieg nicht begeistern kann, und
– sein strebsamer Sohn Hans, der Lehrer wird und so viel Ehrgeiz besitzt, dass er sich ohne Notwendigkeit noch mit vierzig Jahren zu einem Offizierslehrgang meldet. Voraussetzung, dass er angenommen wird, sind drei Monate Frontbewährung, die er zuletzt im Südostabschnitt absolviert. Jahrelang betreibt er seine Arisierung, und entdeckt am Ende doch noch eine jüdische Großmutter. An der Front ist er dem zwanzig Jahre jüngeren Leutnant Schulz unterstellt. Die beiden haben nur ein scheinbar gutes Verhältnis.
– Elsa, Franzens Tochter, die Hans heiratet, am liebsten Hausfrau und Mutter ist und in den Nachkriegsjahren für drei Kinder sorgen und sich einen Beruf suchen muss, von der 'neuen' Zeit aber geradezu erstickt wird und jung stirbt.

Frontbewährung — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Frontbewährung», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Prompt wird im September 1932 der Reichstag wieder aufgelöst. Der Bevölkerung ist diese Politik mittlerweile lästig. Bei den Reichstagswahlen am 6.11.32 fällt die NSDAP von 230 auf 196 Sitze zurück. Keine Partei besitzt eine Stimmenmehrheit, um wirksam regieren zu können. Von Papen tritt zurück, v. Schleicher wird zum Reichskanzler ernannt, aber auch ihn trägt keine Majorität der Reichstagsmandate. Dazu kommt, dass die Großindustrie und somit Hugenberg und die Großgrundbesitzer ihn ablehnen, ja, seine erklärten Gegner sind.

Diese wirren Zustände stoßen in der Familie Reimann wie bei vielen anderen auf Verständnislosigkeit und werden mehr und mehr nur nebensächlich angesprochen. Grundsätzlich ist man sich einig, dass es irgendwie anders werden, eine starke Hand her müsste. Weder diesem v. Papen noch dem General v. Schleicher gelingt es, eine Regierung zu bilden. Nun ernennt Hindenburg, obwohl er sich lange geweigert hat, den Hitler doch zum Reichskanzler, und v. Papen wird sein Vizekanzler. Es ist der 30. Januar 1933, der ‚Tag der Machtergreifung‘. Noch Ende November 1932 hatte Hindenburg befürchtet, dass ein von diesem Mann geführtes Präsidialkabinett zu einer Parteidiktatur mit all ihren Folgen und zu einer außer-ordentlichen Verschärfung der Gegensätze im deutschen Volk führen würde. Er hat dies unmissverständlich auch geäußert. V. Papen und seine Anhänger allerdings meinen, Hitler könne durch eine Mehrzahl konservativer und bürgerlicher Minister im Zaum gehalten werden. Das glaubt man auch in der Familie Reimann, der die theatralischen, provokativen, wie Hammerschläge wirkenden Reden dieses Mannes unheimlich sind. Sympathisch ist er ihnen nicht, und trotzdem hält das Konservative in Hans Kunaths und seines Schwiegervaters Denken es für eine gute Lösung, diesem Hitler die Macht zuzuschieben. Soll er doch mal zeigen, wie er mit den Problemen fertig wird. Aus ihrer Sicht ist die national-sozialistische Partei eine unter vielen und keine unwiderstehliche politische Bewegung, der die Stimmenmehrheit im Volk die Macht im Staat übertragen wird. Sie halten es für einen geschickten politischen Schachzug der Leute um den alten Hindenburg, Hugenberg und v. Papen, den Reichspräsidenten zu veranlassen, Hitler das Kanzleramt zu übertragen. Ihnen wie überhaupt allen, die sich nach der Monarchie zurücksehnen, kommt es auch sehr gelegen, dass der Neue, der Hitler, darauf abzielt, die unliebsame demokratische Republik zu beseitigen. Diese Parteivorsitzenden der Konservativen sind überzeugt, Hitler für ihre Zwecke gebrauchen zu können.

Die Brüder

Zur Hochzeit ihrer Schwester waren selbstverständlich auch ihre beiden älteren Brüder erschienen. Sie mögen den Schwager über-haupt nicht. Und dafür gibt es eine Vielzahl Gründe. Wolfgang, der Ältere, ist mit seinem Studium der Mathematik, Physik und Chemie noch nicht fertig. Er will ebenfalls Lehrer werden, hat aber, wie später einmal seine Frau von ihm sagen wird: … zwei linke Hände und an jeder Hand nur Daumen. Was braucht er Hände! Er denkt. Und ist zweifellos verärgert, dass seine Schwester seinen Bundesbruder Wilde hat sitzen lassen, eine unerwartete Planänderung, was er überhaupt nicht schätzt.

Helmut, der Jüngere, hat eine Maurer- und Zimmermannslehre hinter sich und gerade die Ausbildung zum technischen Bauzeichner abgeschlossen. Dem zum Dozieren neigenden Sachsen Hans, der nicht nur eine Menge weiß und gelernt hat und viel herumgekommen ist, sondern zudem noch handwerklich geschickt ist, fühlt er sich unterlegen, nennt es aufgeblasenes Getue. Aber nicht allein dies stört die beiden Brüder. Das Erscheinen von Hans Kunath in der Familie Reimann schmälert ihre bis dahin unangefochtene Vorzugsstellung, was in ihnen erst recht keine Begeisterung für ihn wecken kann. Unbewusst nährte Elsas Mutter, die die Sympathie ihrer Tochter teilt, die Aversion der Brüder, indem sie dem künftigen Schwiegersohn, wenn er zu Besuch kam, ihre ganze Aufmerksamkeit widmete. Sie richtete ihm ein Bad her. Und ausgerechnet nur durch das Badezimmer, ein nachträglicher Einbau im Haus, konnten die Brüder in ihr Zimmer nach oben gelangen. Nun mussten sie auf Klo und Bad verzichten, vielleicht für eine Stunde, worüber beson-ders Wolfgang regelmäßig sauer war, denn er, im Gegensatz zu Helmut, wohnte noch zu Hause.

Keine Frage, dass sich nicht auch Helmut am 5. März 1933 unter der Menschenmenge befindet, vor der Hitler in Königsberg wieder einmal eine seiner blendenden, imposanten Wahlveranstaltungen abhält, dem Volk gebieterisch zuruft: ‚Trage dein Haupt jetzt wieder hoch und stolz! Nun bist du nicht mehr versklavt und unfrei. Du bist nun wieder frei durch Gottes gnädige Hilfe.' Und sogleich ertönt Glockengeläut vom Königsberger Dom, und die meisten er-greift ein heiliger Schauer. Und so gehört auch er zu denen, die die NSDAP wählen. Ohnehin war er schon immer deutschnational gesinnt, aber die DNVP unterschied sich zuletzt kaum noch von der NSDAP, und der sonst so nüchterne und pragmatische Helmut ist beeindruckt von dieser quasi liturgischen Veranstaltung. Nur bei-läufig und ohne nachhaltige Wirkung hat er die politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen der letzten Jahre mitbekommen. Mit seinen jugendlichen Dreiundzwanzig zählt er noch zu den Besitzlosen, ist demnach nicht wirklich betroffen und nimmt wie die meisten jungen Leute jeder Zeit vom politischen Geschehen nur das wahr, was ihn unmittelbar berührt, und das ist ziemlich wenig. Zur Tagespolitik verhält er sich reserviert bis indifferent und unterscheidet sich auch darin nicht vom Großteil jeder heranwachsenden Generation.

So wundert er sich zwar über den Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April, hält es für einen ausgemacht blöden Scherz und vergisst die Sache auch wieder schnell, als die SA ihre unbeliebte Aktion im Sande verlaufen lässt.

Er käme nicht auf die Idee, für oder gegen Entscheidungen der Politiker zu demonstrieren oder sich über korrupte Amtsträger zu empören. Er hängt keiner konfliktträchtigen ideologischen Überzeugung an. Wie sollte er auch die Ziele der politischen Kaste beeinflussen können? Sich empören, dass sie die Spielregeln nicht missachten? Was Demokratie bedeutet, lernt er erst nach dem Krieg kennen. Da regieren die Mehrheit und die Lobby. Aber, fragt er sich dann, was ist das für eine Mehrheit, die da zu Wort kommt, wenn die Wahlbeteiligung knapp die Hälfte der Wahlberechtigten übersteigt? Und hat die Mehrheit immer Recht und den Weitblick fürs Ganze? Und selbst die Stimme des Parlamentariers ist nur die seiner Fraktion und nicht die seines Gewissens. Wer aus der Linie ausschert, hat kaum noch eine Chance, weder in Partei noch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. Kritik wird bestenfalls in begrenztem Maße und hinter vorgehaltener Hand geäußert. Und das bestärkt ihn in seiner ursprünglichen distanzierten Haltung zur Politik.

Gerade mal Anfang Zwanzig ist er jedoch empfänglich für die markigen Sätze, die aus dem Berliner Sportpalast durch den Äther dröhnen: „... dass ich lieber sterben würde, als dass ich etwas unterschriebe, was für das deutsche Volk meiner heiligsten Überzeugung nach nicht erträglich ist. … Nein, entweder gleiches Recht, oder die Welt sieht uns auf keiner Konferenz mehr.“ Und er findet es richtig, dass Deutschland aus dem Völkerbund austritt. Argwohn, Skepsis gegen die neue Macht – sie halten sich bei ihm in Grenzen, denn von Zwang und Reglementierung ist er nicht betroffen. Das Jahr 1934 und seine Säuberungsaktionen ging vorüber, die SA zog sich zurück. Und hatte nicht Hindenburg Recht, wenn er sagte: ‚ Wer Geschichte machen will, muss auch Blut fließen lassen können.' ?

In diesen Jahren ist Helmut bestrebt, einen Beruf zu erlernen, von dem er glaubt, dass er ihm Freude machen wird und zu einem angenehmen Leben führt. Auch er ist kein Weltveränderer.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Frontbewährung»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Frontbewährung» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Frontbewährung»

Обсуждение, отзывы о книге «Frontbewährung» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x