Christine Born - Nebel über Pisa

Здесь есть возможность читать онлайн «Christine Born - Nebel über Pisa» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nebel über Pisa: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nebel über Pisa»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Nina ist Lehrerin und Single. Privat sehnt sie sich nach einem neuen Partner. In der Schule stößt sie immer mehr auf Probleme. Unterricht und Lernen werden seit einiger Zeit nach Maßstäben der industriellen Produktion beurteilt. Nina zweifelt am Sinn der Evaluation, des Qualitätsmanagements und vieler anderer Reformen im Bildungsbereich. Auf einer Fortbildungsakademie sucht sie nach Inspiration und trifft David, der sich zum Evaluator fortbilden lässt. Ausgerechnet! Mit ihm kann sie aber über alles reden und flirten. Beim Abendkonzert begegnet ihr einen Tag später der Cellist Jorge. Ist einer der beiden neuen Männer ihr Mr. Right? Gibt es eine neue Liebe für Nina? Und wie geht es beruflich weiter?

Nebel über Pisa — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nebel über Pisa», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Michael forderte danach die Schüler auf, ihre Zukunftsträume in Collagen darzustellen. „Einige von euch haben die Schule ziemlich satt. Dann zeigt mir, wie es besser wird, wenn diese Schule hinter euch und euer Leben vor euch liegt. Wie soll es laufen? Was sind eure Träume?“ Die Schüler nahmen ihre Aufgabe ernst und klebten in aller Freude und auch Unschuld ihre Lebensvisionen auf die hellgelben Kartons. Da war so einiges zu sehen: fette Parties mit Magnum-Sektflaschen, Reisen auf Luxuslinern, coole Autos, aber auch Familienleben, Babies, die dazu gehörigen Wohnungen und Häuser, Sport und Spiel. Es war nicht alles künstlerisch wertvoll, aber ehrlich, sehr ehrlich. Und diese Offenheit steckte an und so begeisterten die Schüler sich gegenseitig. Einige Jungs ließen auch das eine oder andere sexy Girl erscheinen, nicht nackt, sondern immer leicht verhüllt nach Bikini-Art. Die Mädchen standen eher auf Waschbrettbäuche. Für eine zehnte Klasse also völlig normal. Die etwa 18 Collagen wurden wie ein großer Block im Klassenzimmer hinten an der Pinnwand befestigt.“

Am Tag vor der Entscheidung hatte Michael das Klassenzimmer inspiziert, alle gelobt und gesagt, dass sie sehr preisverdächtig gearbeitet hätten. Es fehle in seinen Augen jedoch noch an aktiven Elementen. „Ich habe deshalb im Technikraum bunten Karton geholt und die Schüler gebeten Flieger zu basteln. Diese wurden in verschiedenen Höhen mit Nylonfaden an die Decke gehängt und vorher mit flotten Sprüchen versehen. Das Klassenzimmer war so sauber und aufgeräumt wie nie zuvor. Für das Lehrerpult hatte ich eine Topfpflanze spendiert. Alle waren glücklich und fanden diese Gemeinschaftsaktion gelungen. Die Stimmung war gehoben.

Als dann am Montagmorgen noch zwei Schauspieler, die im Deutschunterricht mit den Schülern über das Buch „Mondscheinallee“ sprachen, die Gestaltung des Klassenraumes hervorhoben, waren alle überzeugt, die Sache sei super gelaufen und bei der Bewertung durch die Jury hätte man bestimmt gut abgeschnitten.

Zwei Stunden später kam ich erneut in die Klasse. Die Flieger waren abgerissen und lagen zerknüllt herum. Die Stimmung unter den Schülern war absolut im Keller. Das Sternzeichenfries war nicht mehr vollständig. Es herrschte eine sprachlose, dumpfe Verzweiflung.

Die Schüler berichteten mir, dass der Rektor in der vorhergehenden Stunde, eine Fachlehrerin hielt gerade Unterricht, das Klassenzimmer betreten und die Klasse zusammengestaucht hätte. Er hätte sich vor der Jury geschämt. In einem solchen Klassenraum würde er sich weigern zu unterrichten, denn diese leicht bekleideten Mädchen auf den Postern an der Pinnwand fände er nicht passend. Außerdem dürften aus feuerpolizeilichen Gründen keine Flieger an den Neonlampengittern hängen. Man müsse sie sofort abnehmen. Das Sternzeichen Jungfrau sei eine Frechheit. „Die Jungfrau muss runter!“, habe er gebellt und dann musste Bernd, der größte Junge in der Klasse, vor seinen Augen auf einen Tisch steigen und die Jungfrau herunterholen.“

Die drei Zuhörer in der Arbeitsgruppe schluckten und sahen sich betroffen an. Eine kurze Zeit herrschte Schweigen. Dann fragte Andreas: „Wie ging es denn weiter?“

„Ich habe versucht, die Klasse zu trösten, was kaum mehr möglich war“, setzte Michael fort. „Die Schüler hatten sich so engagiert und waren so begeistert gewesen, dass sich diese unerwartete kalte Dusche durch die Schulleitung absolut verheerend auswirkte.“

Michael hatte dann die Poster an der Pinnwand abgenommen, um sie gegebenenfalls als Beweismittel zu haben. Man wusste nie, wie die Sache weiterlaufen würde. Der Rektor, für seine autoritäre Art bekannt, würde sich vielleicht noch das eine oder andere einfallen lassen. Auf jeden Fall war der Vorgesetzte mächtig aus der Rolle gefallen und hatte jegliche Contenance verloren, von pädagogischer Grundhaltung ganz zu schweigen. Auch dass er mit Michael nicht vorher Rücksprache gehalten hatte, war ein Fauxpas gewesen. Vor einigen Tagen hatte jetzt ein Elternabend stattgefunden und die Eltern der 10 a, die anwesend waren, und das waren die engagierten Eltern, hatten berichtet, dass der Rektor sogar im Elternbeirat Stimmung gemacht hätte. Von „nackten Weibern“ sei die Rede gewesen.

„Ich habe daraufhin die Poster aus dem Kofferraum meines Autos geholt und sie den Eltern gezeigt. Über die Harmlosigkeit der Plakate waren die Eltern sehr erstaunt. Sie hatten irgendetwas Pornographisches erwartet“, erzählte der Realschullehrer.

Michael wirkte sehr bedrückt, als er diese Geschichte erzählte und er hatte Angst. Das war deutlich zu spüren. Er hatte schon seine Versetzung ins Auge gefasst. Er wollte nicht noch mehr Schwierigkeiten mit diesem Rektor, der ihm schon im Vorfeld das Leben schwer gemacht hatte. Im Grunde war der Schulleiter enttäuscht über Michael und ließ ihn das jetzt gnadenlos spüren. Er hatte ihn für das Schulleitungsteam gewinnen wollen mit den Worten: „Herr Nussbaum, ich habe Großes mit Ihnen vor!“ Michael hatte sich durch die Aussage überrumpelt gefühlt und Distanz eingelegt, denn er wollte nicht direkt ablehnen. Eine klare Ablehnung dieses Antrags hätte der Rektor ihm vermutlich sehr übel genommen.

Keine sehr geschickte Personalführung, dachte Nina. Eine einfache Frage wäre besser gewesen: „Haben Sie Interesse daran im Leitungsteam mitzuarbeiten?" Und dann dem Kollegen Zeit geben, sich die Sache zu überlegen. Es gab sehr gute Rektoren und Rektorinnen, das hatte sie selbst erlebt, aber es gab auch viel Unfähigkeit, Angstmache, Druck, Einschüchterung. Und intrigante Kommunikationsstrukturen gingen meist mit Unfähigkeit einher. Schulangst gab es nicht nur bei Schülern, sondern des Öfteren auch bei Lehrern. Aber wenn in der Schule die Lehrer unter Druck gesetzt wurden und man deren Expertise und pädagogische Grundhaltung so wenig schätzte, dann färbte das unter Garantie auf die gesamte Situation ab. Auch auf Schüler und Eltern.

Die Konfliktsituation, die Michael geschildert hatte, war sehr komplex. Vielleicht zu komplex für eine solche Arbeitsgruppe. Die gleichen Bedenken hatten auch die anderen. Michael meinte: „Ich bin trotzdem froh, dass ich euch diesen Fall so ausführlich schildern konnte, denn während man so erzählt, wird einem einiges klarer. Der Rektor musste Angst vor Elternprotesten haben und deshalb im Elternbeirat Stimmung machen. Mir haben einige Eltern später gesagt, dass sie das Verhalten der Schulleitung bedauerlich fanden. Sie hatten mitbekommen, mit wie viel Freude ihre Kinder bei dieser Gestaltungsaktion dabei gewesen waren.“

Susanne, als Grundschulrektorin, kannte sich aus: „Du musst dir Beratung und Coaching suchen, Michael. Alleine kannst du diese vertrackte Situation nicht lösen. Auch wenn sich dein Rektor wahrscheinlich mit Händen und Füßen wehrt, musst du deine Angst überwinden und eine andere Person, die dich unterstützt, einschalten. Am besten den Personalrat oder die Gleichstellungsbeauftragte. Warum nicht auch Eltern- und Klassensprecher fragen, ob sie eine Aussage machen? Ob der Schulrat eine Hilfe ist? Er ist vielleicht schon einseitig vom Rektor beeinflusst worden.“ Michael bedankte sich für die kollegiale Unterstützung und fragte: „Hat denn jemand einen Konflikt, der etwas weniger Schwergewicht hat?“ Nina meinte, ihr Mobbingfall sei ebenfalls zu facettenreich.

Andreas räusperte sich: „Dann würde ich mal meinen Fall zum Besten geben. Ist das in Ordnung für euch?“ Alle nickten. „Vor einigen Tagen machte ich mit meiner Klasse einen Spaziergang in der Nähe der Schule. Die Jungen hatten einen Fußball dabei. Die Stimmung war gut. Bewegung ist für unsere Schüler ganz wichtig. Im Grunde sollten wir Waldschulen gründen, ähnlich wie die Waldkindergärten. Auf jeden Fall wird in der Schule wird zu viel gesessen. Man lernt auch etwas, wenn man in der Natur ist. Ich bin Biologielehrer und erkläre meinen Schülern unterwegs die Pflanzen und Tiere. Ein Bauwagen ist doch auch viel kostengünstiger als ein Schulgebäude in diesen Bildungssparzeiten.“ „Kommt alles noch“, bemerkte Michael trocken. Alle grinsten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nebel über Pisa»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nebel über Pisa» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Nebel über Pisa»

Обсуждение, отзывы о книге «Nebel über Pisa» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x