Thomas Hölscher - Privatsache

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Im Jahr 1990 wird in einem Altenheim in der Nähe von Börners Wohnung ein alter Mann von einem Mitbewohner ermordet. Als Börner in der Zeitung liest, bei diesem Mord sei es um eine Abrechnung gegangen, da der Täter in der Nazi-Zeit als Schwuler von dem Opfer terrorisiert worden sei, ist er zunächst Feuer und Flamme bei seinen Untersuchungen. Erst spät bemerkt er, dass diese Story nur ein Ablenkungsmanöver ist, das ganz reale und gravierende Straftaten verdecken soll. Aber mittlerweile ist er den wirklichen Tätern schon viel zu nahe gekommen, und denen kommt man nicht auf die Schliche durch Recherchen in Büchern und Archiven.
Privatsache ist der dritte Roman um den schwulen Ex-Kommissar Richard Börner.

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Nur wenig später hatte er sich wieder gefangen und fragte Börner, was er denn nun eigentlich genau mache, wovon er lebe und was seine Pläne für die Zukunft seien; irgendwelche Pläne müsse so ein junger und gut aussehender Mann wie Börner doch schließlich noch haben für sein weiteres Leben.

Börner spürte, wie ihm die Fragerei des Mannes immer unangenehmer wurde. Er hasste es, wenn andere Menschen ihm solche Fragen stellten. Er wusste darauf selber schon lange keine Antworten mehr. Irgendwann hatte er es sich abgewöhnt, solche Fragen bei sich überhaupt noch zuzulassen. Die Eltern besuchte er höchstens noch einmal im Jahr, meist zu Weihnachten; denn auch die Mutter konnte es einfach nicht lassen, ihn immer wieder mit derartigen Fragen zu drangsalieren.

"Sie sind also unverheiratet?", fragte der Mann plötzlich, und wieder sah Börner ihn überrascht an. "Ja. Weshalb fragen Sie das?"

Anstelle einer Antwort folgte wieder ein Bericht über den jüngeren Bruder. Der hatte sich sogar erlaubt zu heiraten und hatte zwei Kinder.

"Und Sie haben also nicht geheiratet?", fragte der Mann noch einmal und schüttete sich noch einen Cognac in den Hals.

"Nein." Nun musste Börner lachen. "Das habe ich doch schon gesagt."

Sie redeten noch lange über Gott und die Welt, über dies und das; über Rechnungen, die im Augenblick nicht zu bezahlen waren, über das, was die Nachbarn über einen zu erzählen wussten, über Enkel, die man irgendwann hatte oder eben nicht.

Und ganz plötzlich wusste Börner, dass er gewonnen hatte.

Eigentlich war es nur dieser Blick gewesen, und dann war es nur noch erstaunlich, dass er es nicht eher gemerkt hatte. Für so etwas hatte er nämlich ein Auge. Die meisten Schwulen erkannte er an der Art, wie sie ihn ansahen.

Dieser Kerl war einfach verklemmt. Der brauchte vorher Cognac und musste wer weiß wie lange um den heißen Brei herumreden. Der geplatzte Wasserschlauch, die Klagen der Nachbarn, die noch nicht überwiesene Miete: das waren alles nur Vorwände gewesen. Wahrscheinlich hatte irgendeine dumme Kuh aus dem Haus eine eindeutige Bemerkung gemacht, und da war der Kerl ganz heiß geworden auf ein persönliches Gespräch.

Solche Typen kannte er zur Genüge, und plötzlich fühlte Börner sich sicher. Bei diesem Spielchen kannte er sich bestens aus.

Er sollte recht behalten. Nur war der Mann noch verklemmter, als er gedacht hatte, und so dauerte es nochmals fast eine Stunde, bis er schließlich vor Börner auf dem Boden hockte und dessen Jeans befummelte. Als er sie öffnen wollte, hielt er Vorträge über seine Angst vor Aids, und da half Börner kurzerhand nach.

Anschließend war es immer nur wichtig, möglichst schnell zu verschwinden, bevor irgendwelches Gefasel von schlechtem Gewissen, Vorwürfe oder sogar Liebeserklärungen kamen. Es konnte nur peinlich werden und war außerdem völlig überflüssig. Man musste schließlich wissen, was man wollte und was nicht. Er wusste es jedenfalls. Bei so einem Typen kam oberhalb der Gürtellinie nichts, aber auch gar nichts in Frage, aber wenn der ihn unten rum mit dem Mund bediente, war es doch in Ordnung. Es war sogar ungemein angenehm und entspannend. Eine normale körperliche Reaktion, notwendig und wohltuend wie Niesen, wenn die Nase kribbelte, oder Kotzen, wenn einem schlecht war.

"War es gut?", fragte der Mann, und als Börner in sein hilflos grinsendes Gesicht sah, wusste er, dass es genau solche Fragen waren, die er am allerwenigsten ausstehen konnte.

Das Gespräch wollte nicht mehr in Gang kommen, und Börner wartete nur noch auf den geeigneten Moment, um endlich zu verschwinden. "Wie machst du es eigentlich normalerweise?", fragte er gleichgültig. "Am Bahnhof?"

Der Mann sah ihn überrascht an. Er bekam einen roten Kopf und wusste offensichtlich nicht, was er sagen sollte. Schließlich nickte er. "Meistens schon. Wo denn sonst? Aber natürlich nicht hier."

„Natürlich nicht“, sagte Börner, und damit war ihr Gespräch auch schon wieder unterbrochen, und Börner glaubte, es sei nun der richtige Moment, um sich zu verabschieden.

"Und was machst du so den ganzen Tag?"

Börner sah den Mann mit gequältem Gesichtsausdruck an. Was sollte denn jetzt eine solche Frage? Er wollte nach Hause. "Ach Gott, ich schlage halt die Zeit tot."

"Womit denn?"

Börner verdrehte gelangweilt die Augen. "Na ja, zum Beispiel interessiere ich mich für Mordfälle", sagte er, und dann kam ihm diese Antwort so unglaublich dämlich vor, und er wurde wütend auf den Mann, weil der ihn dazu gebracht hatte, einen solchen Blödsinn zu erzählen.

"Du wärst also noch gerne bei der Kripo?"

Börner hob langsam die Schultern. "Ich glaube nicht."

"Wirklich nicht?" Der Mann sah ihn grinsend an.

Börner glaubte plötzlich, dass man ihm seine Wut nun anmerken musste. "Wirklich nicht", sagte er mit Nachdruck. Er musste sich zusammenreißen, oder es war wieder alles gefährdet, was er gerade erreicht hatte. "Es ist einfach so: ich lese so etwas in der Zeitung, und dann interessiert es mich eben." Er suchte verzweifelt nach Worten; es war einfach ekelhaft, wenn andere einen dazu zwangen, dass man sich rechtfertigte. "Noch in meinem letzten Urlaub hat es eigentlich nur eine Sache gegeben, die mich wirklich interessiert hat: der Mord im Schalker Altenheim."

"Ach, du meinst, was der alte Potthoff da angestellt hat!" Der Mann lachte plötzlich auf. "Das war ja wirklich ein starkes Stück."

"Du kennst den Mann?", fragte Börner überrascht.

"Ja sicher. Die wohnten doch bis vor zwei Jahren hier ganz in der Nähe." Er lief zum Fenster und zog die Gardine an die Seite. "Da drüben in dem Haus." Als Börner neben ihm stand, zeigte der Mann auf eines der grauen Miethäuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

"Ich kannte den Willi sogar ganz gut", fuhr der Mann fort, zog die Gardine wieder vor das Fenster und ging zurück an den Tisch. "Wir waren schließlich jahrelang zusammen im Billardverein. BV Bulmke-Hüllen. Nie von gehört?"

Börner hatte schnell klar gemacht, dass ihn ein Billardverein in Bulmke weniger interessierte als die Käsezubereitung in den Karawanken, und der Mann fuhr sichtlich pikiert fort: "Irgendwann haben wir uns dann aber aus den Augen verloren, mit dem Willi ging es eigentlich schon seit Jahren gesundheitlich bergab, und dann ist er ja auch vor zwei Jahren in das Altenheim gekommen."

"Kennst du den anderen auch?"

"Du meinst das Opfer? Ne, kenn ich nicht. Ich weiß nur, dass er Wilmers hieß."

"Woher kennst du den Namen? In der Zeitung war der nicht erwähnt."

Wieder lachte der Mann. "Du kannst dir doch wohl denken, dass dieser Fall hier in der Gegend eine ganze Zeit lang wichtigstes Gesprächsthema war. Aber wieso interessiert dich diese Sache eigentlich?"

"Warte mal!" Nervös kramte Börner in seiner Jacke, die er über den Stuhl gehängt hatte. Schließlich hatte er den schon reichlich zerfledderten Zeitungsbericht gefunden und warf ihn auf den Tisch.

"Was soll denn das sein?"

"Ein Artikel aus der WILD-Zeitung."

Der Mann war überrascht. "Wie, die ganze Sache stand sogar in der WILD-Zeitung? Wusste ich noch gar nicht." Er setzte umständlich seine Brille auf und las den Artikel. Wieder irritierte Börner die Heiterkeit, die zumindest einige Passagen des Textes bei dem Mann offensichtlich hervorriefen. Als er den Zettel schließlich zur Seite schob und die Brille wieder auf den Tisch legte, lachte er sogar laut los.

"Was gibt's denn da zu lachen?" Börner war ärgerlich. "Ich hab doch gesagt, aus welchem Blättchen der Artikel stammt. Ich hab nie behauptet, dass dieser Schwachsinn stimmt."

"Das ist es doch gerade!", rief der Mann, und noch immer schien er sich nicht einkriegen zu wollen. "Da stimmt doch jedes Wort!"

"Du meinst, Potthoff war schwul?"

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