Günter Pelzl - Der Fälscher

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Günter Pelzl, Jahrgang 1948, wuchs mit dem Leitsatz auf: Nie wieder Krieg! Dafür wollte er etwas tun. Schon als Schüler ließ er sich als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des MfS anwerben und wurde überzeugter Kandidat zur Mitgliedschaft in der SED. Nach dem Studium und seiner Promotion im Fach Chemie trat er als hauptamtlicher Mitarbeiter dem DDR-Geheimdienst bei, wo er von 1976 bis 1990 im Operativ-Technischen Sektor tätig war. 1982 wurde er von der Abteilung 34, «Markierung und Geheimschriften», in die Abteilung 35, «Analyse, Reproduktion und Produktion von Dokumenten», versetzt und stieg dort bis zum Abteilungsleiter auf. Es war die Zeit, in der es in der BRD Bestrebungen gab, einen fälschungssicheren Personalausweis einzuführen. Den Forscher und Entwickler Günter Pelzl reizten die großen Herausforderungen: «Bei meiner Arbeit stellte ich mir oft die Frage: ›Würdest du mit einem deiner falschen Pässe auf die Reise gehen?‹ Ich habe diese Frage für mich immer mit ja beantwortet und sie später auch meinen Mitarbeitern gestellt. Hätte ich das zu irgendeiner Zeit nicht mehr gekonnt, hätte ich die Arbeit auch nicht weitergemacht.»
Dreißig Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges legt Günter Pelzl seine unverfälschte und imposant kurzweilig geschriebene Autobiografie vor und damit einen schillernden Insiderbericht, der einen tiefen Einblick in das Leben des «Meisterfälschers der Stasi» und in einen weithin unterbeleuchteten Bereich des Geheimdienstes der DDR gewährt.

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Günter Pelzl

Der

Fälscher

Als Forscher im Operativ-

Technischen Sektor des MfS

Autobiografie

edition berolina

Alles, was geschieht,

ist auch das Resultat von Geschehenem.

Für meine Kinder und Enkel

zum Nachlesen und Nachdenken.

Vorbemerkung

Als ich das erste Mal 1982 mit meinen Eltern das Heimat­dorf meines Vaters im tschechoslowakischen Mähren besuchte, war sein Wunsch, einen hohen Berg zu besteigen. Auf der Landkarte stand Praděd, Höhe 1.491 Meter. Der kahle Gipfel mit dem imposanten Fernsehturm war noch verschneit.

Auf einem Foto sehe ich meinen Vater unterhalb der Bergspitze auf einem Parkplatz stehen: aufrecht, die Beine leicht gespreizt und die Arme hinter dem Rücken verschränkt, immer noch die Körperhaltung eines preu­ßischen Feldwebels. Er blickt sich nach mir um, und ich weiß, irgendetwas bewegt ihn stark. Ich habe ihn nie gefragt, was ihm in diesem Moment durch den Kopf ging, damals nicht und später auch nicht. Dieses Versäumnis bereue ich heute zutiefst. Der Berg hatte einst auch einen deutschen Namen: Altvater.

Das vorliegende Buch beinhaltet lediglich eine Sammlung von Erinnerungen, die aus meiner Sicht etwas über mein Leben aussagen.

Eine der wundersamsten Eigenschaften des Menschen ist es, im Rückblick auf seine Vergangenheit die meisten schlechten Erlebnisse zu vergessen und die guten noch zusätzlich so zu kolorieren, dass viele denken, früher war sowieso alles besser und schöner. Ich bin mir deshalb sicher: Meine Geschichten sind nicht vollständig. Auch kann ich nicht beeiden, ob sie sich so und nicht anders zugetragen haben. Es liegt auch nicht in meiner Absicht, irgendjemandem irgendetwas zu beweisen, also habe ich darauf verzichtet, für jede Geschichte Datum und Uhrzeit anzugeben und alle handelnden Personen genau zu benennen. Manche Namen habe ich geändert, manche nicht – den Grund dafür kann man leicht herausfinden. Vielleicht habe ich Details der einen oder anderen Geschichte vergessen oder etwas ausgeschmückt, oder ich habe sie nicht selbst erlebt und andere haben sie mir erzählt. Aber das nehme ich mir als persönliche Freiheit ­heraus. Erfunden jedoch habe ich nichts.

Eigentlich will ich nur erzählen, wie und warum ich so geworden bin, wie ich bin.

1. Kapitel

Beschreibung eines thüringischen

Dorfes • Vater und Mutter • Meine Westoma erbt • Eine chirurgische Bombardierung • Eine Bäuerin rettet Flakhelfer, ein Schuster ­Federbetten • Urgroßmutter Elsa und ihre sechs Kinder • Ein Kind allein im Wald • Dorfspiele und ein achtel Liter Milch

Geboren wurde ich 1948, genauer am 6. Juli, einem Dienstag. Zu einem Sonntagskind hatte es also nicht gereicht. Für mich wäre das aus heutiger Sicht auch nicht erstrebenswert gewesen, und die Zeiten waren ohnehin nicht danach. Meine Mutter erzählte oft, 1948 wäre es mit der Versorgung noch schlimmer gewesen als 1945. Da wäre wenigstens noch etwas übrig gewesen vom »Tausend­jährigen Reich«, aber 1948 waren auch dessen verwert­bare Reste aufgefressen.

In unserem Schuppen lagerten viele Jahre einige Pakete Waschpulver, aufgequollen und nicht mehr zu gebrauchen. Damit hatte es folgende Bewandtnis: Man konnte zwar Geld verdienen, aber dafür gab es oft nichts zu kaufen. Meine Mutter hatte einmal auf Empfehlung einer Nachbarin für ihren ganzen Lohn im angrenzenden Ort Waschmittel gekauft – weil es gerade welches gab –, um damit einen Tauschhandel zu betreiben. Irgendwie klappte das aber nicht, keiner brauchte das Waschpulver, und so verblieb uns eine ansehnliche Menge des nutzlos gehorteten Reinigungsartikels als Mahnung.

Dennoch schafften es meine Eltern, ihre damals zwei Kinder – meine Schwester Martina hatte 1945 das Licht der Welt erblickt – über die Runden zu bringen. Das thüringische Dorf Ammerbach brachte dazu die wesentlichen Voraussetzungen mit. Allerdings war es meinen Eltern nicht gelungen, meine Schwester mit Ziegenmilch aufzuziehen. Im Gegensatz zu heutiger Ziegenmilch roch diese heftig aus der Milchkanne, auch wenn der Deckel fest verschlossen war. Mein Bruder Thomas kam 1953 zu uns auf die Welt, als es mit der Versorgung langsam wieder bergauf ging. Meine Mutter wurde von den Ärzten und Schwestern in der Jenaer Kinderklinik bei der Geburt dieses strammen Jungen, der 3.800 Gramm auf die Waage brachte, bewundert.

Die Bauern des Dorfes nutzten jede Gelegenheit, um ihre Ernährungslage zu verbessern. Niemand besaß mehr eine Jagdflinte, und so nahmen die Wildschweine überhand und verwüsteten die Felder. Ich sehe heute noch den Trupp der Bauern, der auszog, um der Schweinerei ein Ende zu setzen. Es war wie eine Mischung aus der Geschichte von den sieben Schwaben und einem wackeren Fähnlein aus dem Bauernkriege. Das bezog sich nicht nur auf die vom Schmied zu Waffen umgebauten Sensen und Forken, sondern auch auf die Bekleidung der tapferen Gesellen. Vom gesamten Dorf mit Beifall verabschiedet, kehrten sie nach geraumer Zeit zufrieden und stolz mit einem Wildschwein zurück und hofften, den Rest der Rotte ein für alle Mal durch ihren martialischen Auftritt vertrieben zu haben. Das ganze Dorf hatte etwas davon. Es gab Wildschwein am Spieß. Dass nun in ihren Reihen ein Schwein fehlte, hatten die anderen aber offensichtlich nicht bemerkt.

Der fast achthundertjährige Ort Ammerbach liegt in einem malerischen Seitental der Saale in Sichtweite der Universitätsstadt Jena. Er ist schon lange eingemeindet, hat aber sein eigenständiges Bild als Dorf noch weit­gehend bewahrt. Man musste damals mindestens einen Kilometer zu Fuß von der Straßenbahnhaltestelle an der Ringwiese am Bach entlang, der dem Dorf den Namen gegeben hatte, durch die Felder laufen, weiter am Friedhof vorbei, bis man die Kirchturmspitze erblickte. Seine Bewohner waren schon immer Teil der wechselvollen Geschichte Jenas gewesen. Sie bauten Wein und Obst an, brauten Bier und versuchten, sich mit Getreide, Rüben und Kartoffeln auf den kleinen steinigen Äckern über Wasser zu halten. Mit elf Hektar war man hier schon der größte Bauer.

Das Dorf hatte in seiner Tallage eine Winter- und eine Sommerseite. Der Weinbau war schon lange verschwunden, aber in manchen Gärten der Sommerseite fanden sich noch alte Weinreben und die für den Weinbau am Berg typischen Terrassen und Häuschen. Eine für die damalige Zeit große Kirschplantage gab es auch noch. Überdies befand sich auf der Sommerseite eine große Wiese, die wir »Quetschendarre« nannten. Lange wusste ich nicht, was das bedeutete, bis ich herausbekam, dass dort früher die Bauern auf flachen, der Sonne zugeneigten Gestellen aus Holz Zwetschgen dörrten, also trockneten. Später übernahm das dann der Bäcker mit der Restwärme des Backofens. Backpflaumen und Pflaumenmus waren im Winter willkommene Delikatessen. Auf der Sommerseite blühten schon die Veilchen und Leberblümchen, wenn man auf der Winterseite noch Schlitten fahren konnte. Das Brauhaus hatte schon lange seine Funktion gewechselt und diente nun als Spritzenhaus der Freiwilligen Feuerwehr. Wie es so üblich war, hatte man dicht daneben einen hohen Bretterturm errichtet, in dem die langen Feuerwehrschläuche nach ihrem Gebrauch hochgezogen wurden, um sie zu trocknen.

Mein Vater stammte aus dem Sudetenland und war ein Bauernsohn. Er hatte Lehrer werden wollen, aber sein geiziger Vater und der Krieg waren dazwischengekommen. Schon vier Wochen nach dem Einmarsch deutscher Soldaten in die Tschechoslowakei im März 1939 wurde er zu Hitlers Wehrmacht eingezogen. Schließlich verdingte er sich als Berufssoldat bei den neuen Herren. Der Zweite Weltkrieg führte ihn nach Frankreich, Polen, in die Sowjetunion. Er wurde fünfmal verwundet, hatte einen Granatsplitter in der Hand und einen Steckschuss im Kopf. Über den Krieg redete er nur selten, und niemals erzählte er die üblichen Heldengeschichten. Im Krieg hatte er nichts dazugelernt, was man im Frieden gebrauchen konnte, aber der »Bauernsohn« reichte nach 1945 wenigstens als Referenz für eine Stelle als Knecht im Dorf Ammerbach.

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