George Sand - Geschichte meines Lebens

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Die französische Schriftstellerin George Sand (1804-1876) verfasste erfolgreiche Romane und setzte sich engagiert für die Frauenbewegung ein. Die «Geschichte meines Lebens» ist ihr wichtigstes autobiografisches Werk. Sand gibt in ihrer Autobiografie Einblicke in ihre Gedanken- und Ideenwelt. Viele ihrer Weggefährten und Liebhaber, unter anderem Frédéric Chopin und Friedrich List, charakterisiert George Sand in bildreichen Beschreibungen. George Sand wuchst nach dem Tod ihres Vaters bei ihrer Großmutter auf, in deren Haus zahlreiche Künstler aus- und eingingen. So kam Sand mit der französischen Geisteswelt und ihren revolutionären philosophischen Ideen in Kontakt. Prägend für ihr Handeln war die Philosophie von Jean-Jacques Rousseau, auf den sich George Sand immer wieder bezieht.

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Es schien, als hätte der Teufel der guten Frau den Gedanken eingegeben, der mich am meisten schrecken konnte. Ich erinnere mich nicht, je wieder ein ähnliches Entsetzen empfunden zu haben, wie das, welches sie mir einflößte. Die Laterne mit ihrem blitzenden Reflector nahm für mich phantastische Formen an, und schon sah ich mich in dieses krystallne Gefängniß eingeschlossen und von der Flamme verzehrt, welche nach dem Willen des Polichinell im Unterrocke aufleuchtete. In ein durchdringendes Geschrei ausbrechend, lief ich hinter meiner Mutter her. — Ich hörte die Alte lachen, und das Schnarren der Laterne, die sie wieder hinaufzog, verursachte mir einen nervösen Schauder, als ob ich mich mit von der Erde aufgezogen und in der höllischen Laterne aufgehangen fühlte.

Die Furcht ist, glaube ich, das größte moralische Leiden der Kinder. Sie zu zwingen, den Gegenstand, der ihnen Furcht einflößt, nahe zu besehen oder zu berühren, ist ein Heilmittel, mit dem ich nicht einverstanden bin. Man muß sie vielmehr davon entfernen und sie zerstreuen, denn das Nervensystem beherrscht ihre Organisation, und wenn sie ihren Irrthum erkannt haben, haben sie doch, während man sie dazu zwang, so viel Angst ausgestanden, daß sie das Gefühl der Furcht nicht wieder verlieren. Es ist zum physischen Uebel geworden, das ihre Vernunft nicht mehr bewältigen kann. — Dasselbe ist es mit den nervenschwachen und ängstlichen Frauen. Man thut unrecht, sie in ihrer lächerlichen Schwäche zu bestärken, aber es ist noch schlimmer, ihnen rauh entgegen zu treten, und der Widerspruch bringt oft wirkliche Nervenzufälle bei ihnen hervor, selbst wenn die Nerven anfänglich nicht ernstlich im Spiele gewesen wären.

Meine Mutter hatte nicht diese Grausamkeit. Wenn wir an der Dampfmaschine vorübergingen, und sie sah, daß ich erblaßte und mich kaum noch aufrecht zu erhalten vermochte, gab sie mich dem guten Pierret auf den Arm — er verbarg mein Gesicht an seiner Brust und das Vertrauen, das er mir einflößte, beruhigte mich. Es ist besser für das moralische Uebel ein moralisches Mittel zu suchen, als der Natur Gewalt anzuthun und das physische Leiden durch ein noch größeres physisches Leiden zu heilen.

In der Rue Grange-Batelière fiel mir ein alter kurzer Auszug aus der Mythologie in die Hände, den ich jetzt noch besitze und dessen große Kupfertafeln das Drolligste sind, was man sich denken kann. Wenn ich mich an das Interesse und an die Bewunderung erinnere, mit welchem ich diese grotesken Bilder betrachtete, scheint es mir, als sähe ich sie noch so, wie sie damals erschienen. Dank diesen Bildern lernte ich, ohne den Text zu lesen, bald die Hauptzüge der Mythologie kennen und das interessirte mich ungemein. Man führte mich zuweilen nach dem chinesischen Schattenspiel des „ewigen Seraphin,“ und zu den Zaubertheatern des Boulevards. Dann erzählten mir meine Mutter und meine Schwester die Märchen von Perrault, und wenn diese verbraucht waren, nahmen sie keinen Anstand, neue zu erfinden, die mir nicht minder interessant schienen. — Man erzählte mir vom Paradiese und regalirte mich mit dem Frischesten und Hübschesten der katholischen Allegorie, und die Engel und Amors, die heilige Jungfrau und die gute Fee, die Polichinells und Zauberer, die Teufelchen im Theater und die Heiligen der Kirche vereinigten sich in meinem Kopfe zu dem sonderbarsten, poetischen Mischmasch, den man sich denken kann.

Meine Mutter hatte religiöse Ideen, die niemals durch einen Zweifel berührt wurden, denn sie prüfte dieselben nie — sie nahm sich also auch nie die Mühe, mir die wunderbaren Geschichten, die sie mit vollen Händen ausstreute, als wahr oder als symbolisch darzustellen. Sie war selbst Künstlerin und Dichterin, ohne es zu wissen, und glaubte als solche an Alles in ihrer Religion, was gut und schön erschien, und stieß alles Finstere und Drohende zurück. Sie erzählte mir mit ebenso großem Ernste von den drei Grazien und den neun Musen, als von den christlichen Tugenden und den weisen Jungfrauen.

War es nun Erziehung, Einflüsterung oder eigne Anlage, gewiß ist, daß sich eine leidenschaftliche Liebe zum Roman meiner bemächtigte, ehe ich noch vollständig lesen gelernt hatte — und zwar auf folgende Weise:

Ich vermochte die Feengeschichten noch nicht zu lesen. Die einfachsten gedruckten Worte blieben fast ohne Sinn für mich, und erst durch die Erzählung wurde mir verständlich, was man mir hatte lesen lassen. Aus eignem Antriebe las ich nichts, denn ich war meiner Natur nach träge, und es ist mir nur mit großer Anstrengung gelungen, mich selbst zu überwinden. Ich suchte also in den Büchern nur die Bilder — aber Alles, was ich mit den Augen und Ohren lernte, drang siedend in meinen kleinen Kopf, und meine Träumereien ließen mich oft den Begriff der Wirklichkeit verlieren, in deren Mitte ich mich befand. Da ich, wie ich schon bemerkte, lange Zeit sehr gern mit dem Feuer im Ofen spielte, so konnte meine Mutter, die keine Magd hatte und immer mit Kochen oder Nähen beschäftigt war, sich meiner nicht anders erwehren, als daß sie mich in ein Gefängniß sperrte, das sie für mich erfunden hatte, und das aus vier Stühlen bestand und einem Kohlenbecken ohne Feuer in der Mitte zum Sitzen, denn den Luxus eines Kissens kannten wir nicht. Die Stühle hatten Strohsitze und ich beschäftigte mich damit, diese mit meinen Nägeln aufzulösen — ich glaube, man hatte sie mir für diesen Gebrauch geopfert. Wie ich mich erinnere, war ich noch so klein, daß ich, um mich diesem Vergnügen zu überlassen, auf das Kohlenbecken steigen mußte — dann konnte ich meine Ellbogen auf einen der Sitze stemmen und benutzte meine Nägel mit einer wunderbaren Geduld. Aber indem ich so dem Bedürfnisse genügte, meine Finger zu beschäftigen, ein Bedürfniß, das ich noch immer fühle, dachte ich nicht im Geringsten an das Stroh der Stühle, sondern componirte mit lauter Stimme endlose Erzählungen, die meine Mutter meine Romane nannte. Sehr oft erklärte sie dieselben, ihrer Länge und der Entwicklung der Nebenumstände wegen, für außerordentlich langweilig. Es ist dies ein Fehler, den ich noch habe, wie man sagt, denn ich meinestheils gestehe, daß ich mir wenig Rechenschaft von dem gebe, was ich thue, und daß ich heute wie damals, als ich vier Jahr alt war, bei dieser Art von Schöpfungen ein völliges Michgehenlassen nicht besiegen kann.

Es scheint, daß meine Geschichten eine Art Abguß von Allem waren, was mein kleines Gehirn erfüllte. Es entstand immer eine Skizze in der Weise der Feenmärchen, und die Hauptpersonen waren eine gute Fee, ein guter Prinz und eine schöne Prinzessin. Böse Wesen gab es nur wenige darin, und ein großes Unglück niemals. Alles entwickelte sich unter dem Einflusse eines Gedankens, so lachend und optimistisch, wie die Kindheit selbst ist. Das Merkwürdigste war die Länge der Geschichten und ihre Fortsetzungen, denn ich nahm den Faden der Erzählung genau da wieder auf, wo ich ihn am Tage vorher hatte fallen lassen. Vielleicht hat mir meine Mutter, ohne es zu wissen, geholfen, mich in den langen Geschichten wieder zurecht zu finden, die sie unwillkürlich mit anhörte. Auch meine Tante erinnert sich dieser Erzählungen mit vieler Heiterkeit und weiß noch, daß sie mich oft gefragt hat: „Nun Aurora, ist Dein Prinz noch nicht wieder aus dem Walde gekommen? Ist Deine Prinzessin bald damit fertig, ihr Schleppkleid und ihre goldne Krone anzulegen?“ „Laß sie in Frieden,“ sagte dann meine Mutter; „ich kann nicht eher in Ruhe arbeiten, als wenn sie ihre Romane zwischen vier Stühlen anfängt.“

Noch genauer erinnere ich mich meines Eifers bei Spielen, die eine wirkliche Handlung vorstellten. Anfänglich war ich immer verdrießlich, und wenn meine Schwester oder die älteste Tochter des Glasers mich zu den klassischen Spielen „ pied de boeuf “ oder „ main chaude “ aufforderten, so fand ich diese nicht nach meinem Geschmacke oder war ihrer bald müde, aber mit meiner Cousine Clotilde oder andern Kindern meines Alters spielte ich mit Leidenschaft Spiele, die meine Phantasie anregten. Wir führten Schlachten auf, oder Fluchten durch die Wälder, die in meiner Einbildung eine so große Rolle spielten; oder eine von uns hatte sich verirrt und die Andern riefen und suchten sie — sie war dann unter einem Baume eingeschlafen, d. h. unter dem Sopha, und wir kamen ihr zu Hülfe. Eine von uns war die Mutter der Andern oder ihr General, denn der militärische Geist drang von außen selbst in unser Nest, und mehr als einmal habe ich den Kaiser gemacht und auf dem Schlachtfelde kommandirt. Wir zerschlugen die Puppen und die Wirthschaftsgegenstände und es scheint, als hätte mein Vater eine ebenso jugendliche Einbildungskraft besessen als wir, denn er konnte die mikroskopische Darstellung der Greuelscenen, die er im Kriege sah, nicht ertragen. „Ich bitte Dich, fahre mit dem Besen über das Schlachtfeld der Kinder,“ sagte er zu meiner Mutter; „es ist Thorheit, aber ich kann diese Arme, Beine und rothen Lappen nicht auf der Erde liegen sehen.“

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