George Sand - Geschichte meines Lebens

Здесь есть возможность читать онлайн «George Sand - Geschichte meines Lebens» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Geschichte meines Lebens: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Geschichte meines Lebens»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die französische Schriftstellerin George Sand (1804-1876) verfasste erfolgreiche Romane und setzte sich engagiert für die Frauenbewegung ein. Die «Geschichte meines Lebens» ist ihr wichtigstes autobiografisches Werk. Sand gibt in ihrer Autobiografie Einblicke in ihre Gedanken- und Ideenwelt. Viele ihrer Weggefährten und Liebhaber, unter anderem Frédéric Chopin und Friedrich List, charakterisiert George Sand in bildreichen Beschreibungen. George Sand wuchst nach dem Tod ihres Vaters bei ihrer Großmutter auf, in deren Haus zahlreiche Künstler aus- und eingingen. So kam Sand mit der französischen Geisteswelt und ihren revolutionären philosophischen Ideen in Kontakt. Prägend für ihr Handeln war die Philosophie von Jean-Jacques Rousseau, auf den sich George Sand immer wieder bezieht.

Geschichte meines Lebens — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Geschichte meines Lebens», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich kann Rousseau, der alles Wunderbare als Lüge verwirft, durchaus nicht beistimmen. Die Vernunft und der Unglauben kommen früh genug und von selbst; ich erinnere mich genau des Jahres, als ich zuerst an der Existenz des Vaters Noël zu zweifeln begann. Ich war fünf oder sechs Jahr alt und dachte: es möchte wohl meine Mutter sein, die den Kuchen in meinen Schuh legte. Darum erschien er mir aber auch weniger schön und weniger wohlschmeckend, als die andern Male und ich fühlte eine Art von Bedauern, daß ich nicht mehr an den guten Alten mit weißem Barte glauben konnte. Ich habe meinen Sohn länger daran glauben sehen, denn Knaben sind einfältiger als Mädchen. Er machte, ebenso wie ich, große Anstrengungen, um bis Mitternacht wach zu bleiben; das mißlang ihm ebenso wie mir, aber am folgenden Morgen fand er, wie ich, den wunderbaren Kuchen, der in den Küchen des Paradieses gebacken ist. Aber auch für ihn war das erste Jahr des Zweifels das letzte, wo der gute Alte erschien. Man muß den Kindern die Speisen vorsetzen, deren sie gerade bedürfen und muß ihrem Alter nicht voraneilen, so lange ihnen das Wunderbare zusagt, muß man es ihnen geben; aber sobald sie anfangen, desselben überdrüssig zu werden, muß man sich wohl hüten, den Irrthum zu verlängern und den natürlichen Fortschritt ihrer Vernunft zu hemmen.

Das Wunderbare aus dem Leben des Kindes streichen, ist ein Eingriff in die Gesetze der Natur. Ist nicht die Kindheit selbst ein geheimnißvoller Zustand des Menschen und voll unerklärter Wunder? Woher kommt das Kind? Hat es nicht vielleicht, ehe es im Mutterschooße seine Gestalt gewann, im unergründlichen Schooße der Gottheit irgend ein Dasein gehabt? Entstammt das Theilchen Leben, das es erfüllt, nicht jener unbekannten Welt, in die es zurückkehren soll? Die rasche Entwickelung der Seele in unsern ersten Jahren; der wunderbare Uebergang aus einem chaotischen Zustande in ein verständiges und geselliges Dasein; die ersten Sprachbegriffe, die unbegreifliche Thätigkeit des Geistes, welcher lernt, nicht allein den äußern Dingen, sondern auch dem Thun, dem Gedanken, dem Gefühl einen Namen zu geben — dies Alles gehört zu den Wundern des Lebens und ich wüßte nicht, daß sie irgend Jemand erklärt hätte. Ueber das erste Zeitwort, das ich von kleinen Kindern aussprechen hörte, bin ich immer ganz erstaunt gewesen. Ich begreife, wie sie das Hauptwort lernen — aber die Zeitworte, und besonders die, welche Neigungen ausdrücken, sind etwas Wunderbares. Wenn das Kind seiner Mutter z. B. zum ersten Male sagen kann, daß es sie liebt, ist das nicht, als ob es eine höhere Eingebung empfangen und ausgedrückt hätte? Die äußere Welt, in welcher sich dieser arbeitende Geist bewegt, kann ihm noch keinen deutlichen Begriff von den Regungen der Seele gegeben haben. Er hat bis dahin nur in seinen Bedürfnissen gelebt und das Erwachen seines Verständnisses ist nur durch die Sinne vor sich gegangen. Das Kind will sehen, greifen, schmecken und alle äußern Gegenstände, deren Gebrauch es zum größten Theile nicht kennt, von deren Ursache und Wirkung es nichts weiß, müssen Anfangs wie eine räthselhafte Erscheinung an ihm vorübergehen. Hier beginnt nun die innere Verarbeitung: die Einbildungskraft erfüllt sich mit diesen Gegenständen; das Kind träumt im Schlafe; es träumt wahrscheinlich auch, wenn es nicht schläft, wenigstens kennt es während einer langen Zeit den Unterschied des schlafenden und wachenden Zustandes nicht. Wer kann sagen, warum es durch einen neuen Gegenstand erschreckt oder erheitert wird? Wodurch empfängt es den unbestimmten Begriff des Schönen und des Häßlichen? Durch eine Blume, durch einen kleinen Vogel wird es niemals erschreckt; eine mißgestaltete Maske, ein lärmendes Thier flößen ihm Furcht ein. Indem seine Sinne durch diese Gegenstände der Zuneigung oder des Widerwillens berührt werden, muß sich also seinem Begriffsvermögen eine Vorstellung des Vertrauens oder des Schreckens offenbaren, die ihm nicht beigebracht werden konnte, denn diese Anziehung und dies Abstoßen zeigt sich schon bei einem Kinde, das die Sprache noch nicht versteht. Es liegt also etwas in ihm, das allen Begriffen der Erziehung vorangeht und dies Etwas ist das Geheimniß, das mit dem Urquell des Menschenlebens im Zusammenhange steht.

Das Kind lebt natürlicherweise in einer, so zu sagen, überirdischen Umgebung; während Alles in ihm selbst wunderbar ist, muß ihm auf den ersten Blick Alles rings umher ebenso wunderbar erscheinen. Man erzeigt ihm keine Wohlthat, indem man sich bemüht, ihm ohne Schonung und Auswahl den Werth aller Dinge zu offenbaren. Es ist besser, wenn es selbst danach sucht, und wenn es sich in dem ersten Abschnitt seines Lebens auf eigene Weise einrichtet; denn anstatt seines unschuldigen Irrthums würden ihm unsere Erklärungen, die es nicht zu fassen vermöchte, nur andere Irrthümer geben, die vielleicht noch größer und für die spätere Klarheit seines Unheils, also für die Sittlichkeit seiner Seele auf immer verderblich wären.

Man mag daher noch so lange suchen, welchen Begriff der Gottheit man den Kindern geben könnte — es wird sich kein besserer finden lassen, als der jenes guten, alten Gottes, der im Himmel ist, und der Alles sieht, was auf Erden vorgeht. Später wird es Zeit sein, ihm begreiflich zu machen, daß Gott das unendliche Wesen ist, ohne Götzengestalt, und daß der Himmel nicht mehr in der blauen Wölbung, die uns umgiebt, zu suchen ist, als auf der Erde, die wir bewohnen und im Heiligthum unserer Gedanken. Aber warum sollten wir das Kind, für das jedes Symbol eine Wirklichkeit ist, auf das Symbolische hinweisen? Der unendliche Aether, der Abgrund der Schöpfung, der Himmel, in welchem die Welten kreisen, erscheint dem Auge des Kindes viel schöner und größer, als er durch unsre Erklärungen für seine Begriffe werden könnte, und wir würden das Kind mehr verwirren, als aufklären, wenn wir ihm die Maschinerie des Weltalls erklären wollten, so lange ihm das Gefühl von der Schönheit des Weltalls genügt.

Ist nicht das Leben des Individuums ein Abbild des allgemeinen Lebens? Wer die Entwickelungen des Kindes beobachtet, den Uebergang zur Jugend, zum Mannesalter und alle Umwandlungen bis zu den reifern Jahren, überblickt zugleich eine kurze Geschichte des Menschengeschlechts, das auch seine Kindheit, seine Jugend und sein Mannesalter gehabt hat. Versetzen wir uns in die Urzeiten der Menschheit zurück, so sehen wir alle Völker dem Wunderbaren huldigen; die Geschichte, die entstehenden Wissenschaften. die Philosophie und die Religion werden durch Symbole ausgedrückt, durch Räthsel, welche die moderne Vernunft löst oder erklärt. Die relative Wahrheit und Wirklichkeit der ersten Zeiten liegt in der Poesie, in der Fabel sogar. Es ist also ein ewiges Gesetz, daß der Mensch eine wirkliche Kindheit habe, wie das Menschengeschlecht die ihrige gehabt hat, und wie sie jetzt noch die Völkerschaften besitzen, die nur leicht durch unsere Civilisation berührt sind. Der Wilde lebt im Wunderbaren; er ist weder blödsinnig, noch verrückt, noch thierisch, er ist ein Dichter und ein Kind; er äußert sich nur durch Dichtungen und Gesänge, wie unsere Vorfahren, denen ebenfalls der Vers natürlicher zu sein schien, als die Prosa, der Gesang natürlicher als die Rede. Die Kindheit ist also das Alter der Lieder; man kann ihr deren nicht zu viele geben; so ist auch die Fabel, die nur ein Symbol ist, die beste Form, um im Kinde das Gefühl des Poetischen zu wecken, das wiederum die erste Bethätigung des Wahren und Schönen ist.

Lafontaines Fabeln sind für die erste Kinderzeit zu großartig und tief. Sie enthalten die herrlichsten Sittenlehren, aber das kleine Kind bedarf derselben noch nicht; es wird durch dieselben in ein Gedankenlabyrinth geführt, worin es sich verirrt, denn jede Moral setzt die Idee der Gesellschaft voraus und das Kind kann sich noch keinen Begriff von der Gesellschaft machen. Darum ziehe ich vor, ihm religiöse Begriffe in poetischer, gefühlvoller Form zu geben. Wenn mir die Mutter sagte, daß ich durch meinen Ungehorsam die heilige Jungfrau und die Engel im Himmel zum Weinen brächte, wurde meine Einbildungskraft lebhaft erregt. Diese wunderbaren Wesen und alle diese Thränen riefen eine unendliche Zärtlichkeit und Furcht in mir hervor. Wenn mich der Gedanke an ihr Dasein erschreckte, erfüllte mich die Vorstellung ihres Schmerzes mit Bedauern und Zuneigung.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Geschichte meines Lebens»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Geschichte meines Lebens» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Geschichte meines Lebens»

Обсуждение, отзывы о книге «Geschichte meines Lebens» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x