Harry Flatt-Heckert - Ein Mal noch!

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Mark, ein glücklicher und zufriedener Mittfünfziger, verheiratet und gutsituiert, wird durch eine Krebsdiagnose aus seinem gewohnten und geliebten Leben gerissen. Er wird sterben. Alles, was eben noch richtig und klar war, gerät durcheinander. Dieser Roman erzählt den Weg von der Diagnose bis zum unausweichlichen Ende. Aber der Weg dorthin wird von vielen Gedanken über das Leben, über Ziele, Wünsche und über den Tod begleitet. Seine Frau und seine Kinder sind in diesen letzten Wochen seines Lebens intensiv an seiner Seite und müssen sich ebenfalls massiv mit dem, was war, was ist und was sein wird, auseinandersetzen.
Ein leises Buch, das man sicher ein paar Mal aus der Hand legen muss. Aber auch ein Buch, bei dem der Leser mitgenommen und vielleicht auch für sich selbst Fragen stellen und sich auf die Suche nach Antworten machen wird.

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Ich saß an meinem Schreibtisch, hatte die Hände um mein Weinglas gelegt, die Augen geschlossen und wartete auf die Streicher, die nach den ersten Orgelklängen das Hauptthema übernehmen würden. Ich liebte diese Stelle, wenn die Violinen einem mit einem einzigen Streich tief ins Herz schnitten. Ich liebte das ganze Adagio. Kaum ein anderes Stück begleitete mich so oft in die entlegensten Winkel meiner Seele und verborgenen Empfindungen. Es war mein unangefochtenes Lieblingsstück. Zumindest, wenn ich meinen verborgenen Empfindungen begegnen wollte. Ich liebte diese Schwere, diese tragende Melancholie des Werks. Ich wusste natürlich, dass man es eigentlich nur Albinoni zuschrieb, denn so, wie es bekannt war, stammte es vom italienischen Komponisten und Musikwissenschaftler Remo Giazotto aus dem Jahr 1958 und basiert lediglich auf irgendwelchen Fragmenten, die auf Tomaso Albinoni zurückgehen sollen. Sollen! Aber das war mir jetzt sowas von egal. Vor allem jetzt. Jetzt war mir alles egal. Es war mir auch scheißegal, ob mein beschissener Tumor klein- oder großzellig, eng-, weit-, schmal-, breit- oder wie auch immer war. Es war ein scheißzelliger Tumor, der mich töten würde. Mich töten würde. Mich. Mein Herz brannte lichterloh und dieser Gedanke schnürte mir die Luft ab. Und meine verborgensten Gefühle, meine ganzen Ängste lagen so erbarmungslos offen vor mir nein, ich schwamm, ich ruderte so hilflos inmitten dieser überbordenden Empfindungen herum, dass ich darin zu ertrinken drohte. Ich konnte gar nicht so tief einatmen, wie ich Sauerstoff brauchte. Ich rutschte von meinem Stuhl auf den Fußboden. Ich war völlig fassungslos. Ich sterbe. Ich sterbe. Ich, Mark Bornstedt, sterbe. Tränen liefen mir die Wangen runter. Ich sterbe. Mitten im Leben. Ich weinte wie ein Schlosshund und Albinoni wies meinen Tränen den Weg hinaus aus meinem Innersten. Irgendwann hatte ich keine Tränen mehr. so viel Chianti ich auch in mich hineingoss. Ich war leer und schlug hart auf dem Grund des vertrockneten Meeres meiner Empfindungen auf. Und wie ein panisch nach Luft schnappender Fisch an Land, lag ich zuckend auf dem Teppich meines Arbeitszimmers. Weinkrämpfe schüttelten mich. Ich tat mir so unendlich leid.

Der Chianti und die Violinen von Albinoni begleiteten mich irgendwann in einen gnädigen Zustand zwischen Wachen und Schlafen. Ich lag auf der Seite, die Beine angezogen, die Hände zwischen den Knien, die Augen mal offen, mal geschlossen. Ich lag nur da. Und guckte ins Nichts. Außen nichts. Innen nichts. Die Möbel. Das Zimmer. Die Welt. Mein Selbst. Alles verschwand um mich herum.

Achtes Kapitel

Ich bemerkte nicht, dass Sarah ins Zimmer kam. Sie hatte wohl lange überlegt, ob sie das überhaupt machen konnte, oder ob sie mich jetzt einfach in Ruhe lassen sollte. Musste. Sie wusste, dass sie mir im Moment wahrscheinlich nicht würde helfen können, befürchtete auch, dass ich ihre Nähe jetzt vielleicht gar nicht haben wollte. Aber sie brauchte meine Hilfe, sie brauchte meine Nähe. Sie hielt es nicht mehr aus. Sie ging leise zur Tür des Arbeitszimmers, in dem immer noch Albinonis Adagio in einer Endlosschleife vor sich hin weinte, zögerte noch einen Moment, fasste sich ein Herz und öffnete vorsichtig die Tür. Ganz leise trat sie ein. Sie schloss die Tür genauso leise hinter sich, wie sie sie geöffnet hatte und dann stand sie da in meinem Arbeitszimmer. Ich lag auf dem Teppich. Albinoni hatte mich zu Boden gestreckt. Sie sah mich an. Sie spürte einen gewaltigen Stich im Herzen und es war ihr, als müsse sie an diesem Anblick selbst zugrunde gehen.

Erst als sie sich neben mich auf den Boden setzte, und mir ihre Hand auf die Schulter legte, nahm ich sie wahr. Ich zuckte zusammen, holte erschreckt Luft, blieb aber liegen. Sarah streichelte mich sanft. Ich atmete schwer. Meine Augen waren geschlossen. „Mark.“ Sarah versuchte ganz sanft, mich anzusprechen. „Mark…, Schatz…, bitte…“ Ich seufzte tief. „Bitte…, lass mich.“ Ich versuchte, mich noch kleiner zu machen, zog die Knie noch weiter an. Sarah saß schweigend neben mir. Nach einer gefühlten Ewigkeit flüsterte ich: „Bitte, lass mich. Ich will allein sein.“ Sie beugte sich über mich, streichelte meinen Kopf und sagte: „Ich weiß..., ich weiß. Aber ich, Mark…, ich will nicht allein sein. Ich brauche Hilfe.“ Ich atmete jetzt ganz ruhig. Nach einem Moment sagte sie: „Ich brauche deine Hilfe.“ Ich sah sie vorsichtig an. „Und die Kinder auch. Wir müssen mit den Kindern reden.“

Ich lag weiter da, Sarahs Hand ruhte auf meiner Schulter. Irgendwann sagte ich mit sehr leiser und ruhiger Stimme: „Wie sollen wir das denn machen?!“ Ich sagte das so, dass Sarah keine Antwort darauf geben konnte. Es steckte so ein sarkastischer, fast verächtlicher Unterton darin.

Wie sagt man sowas? Wie sagt man seinen Kindern, dass ihr Vater sterben wird? Weit vor der Zeit. In einer Zeit, in der sie ihren Vater eigentlich noch dringend brauchen, um richtig erwachsen werden zu können. Richtig erwachsen. Wie sagt man sowas? Paula würde vielleicht noch irgendwie damit klarkommen. Sie stand schon sehr gut aufgestellt in ihrem Leben. Hatte ihren Beruf, hatte vor allem ihren Thore. Natürlich würde sie schockiert sein, aber sie würde damit leben können. Aber Ben? Ben war noch so sehr auf mich fixiert. Ben würde völlig ausflippen. Ich war Bens Vorbild. Er sah mir auch unglaublich ähnlich. Wir hatten eine ganz besondere Nähe zueinander. Immer schon. Das hatte schon fast symbiotische Züge. Sarah dachte manchmal, dass Ben sich von mir dringend emanzipieren müsste und war deshalb eigentlich froh, dass er nach Prag ging. Manchmal schafft räumliche Distanz auch etwas emotionale Distanz. Das täte Ben sicherlich gut, dachte sie. Und mir auch, denn ich klammerte bei Ben ganz schön. Viel mehr als bei Paula. Für Ben wäre die Nachricht eine Katastrophe, davon war sie überzeugt.

„Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung.“, seufzte sie. Sie sah mich an. Sie wusste ja nicht mal, wie sie selbst damit umgehen sollte.

Neuntes Kapitel

Dass wir nicht immer sofort ans Telefon gingen, wenn einer unserer Sprösslinge anrief, wusste Paula natürlich. Meist klappte das zwar, aber manchmal ging das eben nicht. Dann riefen wir aber zumindest baldmöglichst zurück. Und das dauerte eigentlich nie länger als ein, maximal zwei Stunden. Umso verwunderter war Paula, dass diesmal absolute Funkstille herrschte. Sie hatte in den letzten drei Tagen mehrfach versucht, uns zu erreichen. Aber weder gingen ich oder Sarah an unsere Handys, und am Festnetz mühte sich auch immer nur der AB ab. Wir antworteten auch nicht auf ihre SMS. Sie machte sich zwar keine Sorgen, aber ungewöhnlich war das doch. Sie rief Ben an. Aber auch auf seine Nachrichten gab es, wie sie von ihrem Bruder erfuhr, keine Reaktion. Was auch ihn verwunderte. „Vielleicht sind sie noch mal kurz nach Föhr!?“, schlug Ben vor. „Glaub‘ ich nicht. Das hätten sie doch erzählt!“, verwarf Paula seinen Gedanken. „Dann sind se‘ wohl durchgebrannt.“, alberte Ben. „Oder verhaftet!“, malte Paula sich aus. „Wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses!“ Sie lachten. Wir hielten uns ja mit dem Austausch von Zärtlichkeiten nie sonderlich zurück. Auch nicht in der Öffentlichkeit, was Paula und Ben früher, als sie Jugendliche waren, natürlich so manches Mal äußerst peinlich war. Heute fanden sie das toll, denn sie wussten, wie glücklich wir miteinander waren. Was will man als Kind seiner Eltern mehr?

„Oder müssen wir uns Sorgen machen?“, fragte Paula etwas nachdenklich in das Lachen hinein. „Glaub‘ ich nicht.“, beruhigte Ben seine Schwester. „Kommst du eigentlich zu Mamas Geburtstag?“, wollte Paula wissen. „Ja, aber ich will sie überraschen. Ich geh‘ mit Tom später dann noch zu Xavier in die TUI-Arena. Willste mit?“ Paula verdrehte die Augen. „Bloß nicht!“ Sie fand, dass Xavier Naidoo eine unerträgliche Heulsuse war. Sie konnte sein „Gejammer“, wie sie es nannte, nicht ausstehen. Ben wusste das natürlich und hatte auch nicht ernsthaft erwartet, dass seine Schwester mit zum Konzert kommen würde. Sie stand mehr auf Coldplay, REM und so jazzige Sachen. Und Grönemeyer. Den mochte sie auch. Das hatte sie von uns. „Was schenkst du denn Mama?“ Paula guckte genervt, was Ben natürlich nicht sehen konnte. Sie ärgerte sich über Bens Frage, weil er sie immer nach Geschenkideen für irgendwelche Leute fragte. Sie wusste nicht, warum er sich nicht mal selbst einen Kopf darum machte. „Weiß‘ noch nicht.“, log sie ihn an. Sie wusste natürlich schon längst, dass sie ihr das neue Buch von Lawrence Hill schenken würde. Sie hatte es sogar schon besorgt. „Aber ich habe noch eine ganz andere Überraschung.“, deutete sie an. „Was denn?“ Sie hatte ihn neugierig gemacht. „Das werden wir zuhause dann verkünden.“, sagte Paula. „Wir? Kommt Thore auch?“ „Klar.“ Ben mochte Thore. Mit ihm hatte er immer viel Spaß. „Bist du schwanger, oder was?“, amüsierte er sich. „Ha-ha!“, antwortete sie demonstrativ genervt. „Sicher nicht!“ „Schade!“ Ben hätte sich das gut vorstellen können.

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