Franz Werfel - Jeremias. Höret die Stimme
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Dieses E-Book enthält eine vollständige Ausgabe des Romans «Jeremias» von Franz Werfel.
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Den Schein des Henkellämpchens mit der Hand abdeckend, drückt sich Jirmijah am heiligen Elterngemache vorbei. Das Innere des Hauses wird durch einen langen Gang in zwei Teile geteilt. Am Ende dieses Ganges liegt seine eigene Schlafkammer. Aufseufzend tritt er in den kleinen, niedrigen Raum, dessen Deckengebälke er mit wenig Mühe berühren könnte. Das große leere Viereck des Fensters öffnet sich gen Norden. In der milden Jahreszeit hat man die hölzernen Läden aus den Angeln gehoben und die nach Honig schmeckende Nachtluft des Nissan-Monds strömt in freien, übermütigen Wellen herein. Jirmijah stellt die Lampe auf die Fensterbrüstung, als wolle er dem Himmel ein geheimes Zeichen geben, daß er heimgekehrt sei. Sogleich versammelt sich ein Tanz von Nachtfaltern um das einzige Flämmchen dieser Stunde, das sie anbeten können. Jirmijah lehnt sich in die Nacht hinaus. In der Dunkelheit sieht er nicht weit entfernt einen Haufen zugehauener Steinquadern, die man auseinandergeworfen hat. Noch zur Zeit seiner Kindheit stand hier der Hausaltar des Herrn. Von seinem Vater und dem ganzen Geschlechte Hilkijahs wurden nach dem Brauche damals noch die täglichen Ganzopfer Zebaoth dargebracht, so lange, bis das Verbot erfolgte, dem wahren Gott an einem andern Orte zu opfern als in seinem eigenen und einzigen Hause. Der Knabe Jirmijah hatte mit Eifer selbst dabei geholfen, den ehrwürdigen Altar ohne jegliches Werkzeug mit der nackten Hand zu zerstören. Ein paar Ellen westlich von diesem Steinhaufen erhebt sich ein verfallenes Würfelgebäude, dessen Anblick die Kinder Hilkijahs, solange sie klein waren, stets mit frommem Grauen erfüllt hatte. Denn zur Vorväterzeit, lange, lange vor König Josijahs Tagen, hatte dieses Haus den Herrn selbst beherbergt, als Weihtum des Geschlechtes, als Kapelle der Besitzung. Jetzt wurde es nur dann noch aufgetan und betreten, wenn Hilkijah oder Obadjah, der älteste, wirtschaftende Sohn, mit einem Anrainer, Pächter oder Viehhändler einen Kaufbund stifteten und ihn nach allen Regeln beschworen.
Jirmijahs Auge suchte, an dem baufälligen Weihtum vorbei, das vertraute Bild der Hügelwellen und Bergketten, die sich im Mondlicht nach Norden verlieren. Es ist der liebe Fensterblick seines bisherigen Lebens, vom ersten Erwachen des Gottesnamens in ihm bis heute, der Nacht des Ehrendienstes im Tempel. Von dieser Landschaft, vom Norden her, waren alle die Bilder und Ereignisse herangeschwebt, die sich seinem Herzen eingeprägt hatten. An diesem Fenster war er, ein siebenjähriger Knabe, gestanden, als der nördliche Himmel sich plötzlich vom grimmigen Staube fremder Reitermassen verdunkelte. Das Volk der Skythen, Schittim genannt, war in die Welt des Herrn eingebrochen. Bezopfte, breitmäulige Leute mit Schlitzaugen und erbarmungslosen Wolfsgesichtern, ein Volk, das nicht einmal Abgötter besaß. Sollte sich durch sie der geweissagte Gerichtstag erfüllen, der jetzt und immer wie ein drohendes Wetter über Jehuda hing? Man wußte es nicht. Mit schreckgeweiteten Augen hatte ihn die Mutter vom Fenster fortgerissen. Hals über Kopf war Hilkijahs ganzes Haus hinab in die feste Stadt geflohen, sich zu verbergen. Doch der zögernde Zebaoth hatte nur gewarnt und gedroht und mit den Bildern des Endes gespielt. Die Wolken der Reiterstürme waren südwärts verbraust, wie sie gekommen. Brandschatzung und Mord lagen hinter ihnen. Der Herr aber hatte das Haus seines Dieners verschont.
Jirmijahs schwache Augen brennen übernächtig. Vor Sonnenaufgang schon hatte er sich erhoben, um zum Tempel zu pilgern. Nur wenige Stunden noch fehlen zum neuen Tag. Dennoch vermag er sich vom Fensterblick seines Lebens nicht abzukehren. In der späten Mondnacht, die alles seltsam zusammenzieht, ahnt er die große Straße dort, die den Sattel emporführt. Ein feiner milchiger Nebel, ein geheimnisvoller Staub, von keinem Huf und keinem Fuhrwerk aufgewirbelt, liegt über ihr. Es ist, als ob der Reigen aller Bilder und Begebenheiten sich in diesem langsamen Mondstaube zusammendrängte, um Abschied zu nehmen von Hilkijahs jüngstem Sohne, der in seinem Fenster regungslos die Welt belauscht hat, Jahr um Jahr: immer wieder Pilgerscharen aus Manasse und Ephraim, den Stämmen des Nordens, die durch des Herrn Gericht zu Schatten geworden sind. Sie ziehen zum Tempel hinauf, den Erstlingsschnitt ihrer ermatteten Felder darzubringen. Karawanen auch in unendlicher Folge, die vielerlei Warengüter, für die kein Name noch erfunden ist, von Tyrus und Sidon, und weiter noch, von Assur und Babel, den Reichen des wandelnden Nachthimmels, ja vom fernsten Indien über Jerusalem in das Haus der Knechtschaft am Nil hinabtragen, das die Toten verewigt. Aberhundert ballenbeladene Kamele, königlich traurig, im nickenden Gleichschritt eines hinter dem anderen, Prachtkutschen fremder Fürstlichkeiten, von Läufern, Ausrufern und bunten Wundergestalten umschart. Oder die stolzen Gesandtschaften Assurs, scharf trabende Gepanzerte mit Zipfel- und Kegelhelmen. Purpurne Schabracken auf goldgezäumten Rossen, ein blitzender Gigant an der Spitze ...
Und jetzt ist es an der Zeit. Vor Müdigkeit fühlt Jirmijah seine Glieder nicht mehr. Zwischen zwei Fingern löscht er das zusammengeschrumpfte Lichtchen aus. So rasch überwältigt ihn die Erschöpfung, daß er aufs Lager fällt, ohne das abgeworfene Gewand vorher vom Boden aufzuheben. Sein Sinn ist leer. Keines der Bilder und Ereignisse dieses Tages bringt sich in flüchtige Erinnerung. Es ist ein Schlaf ohne Übergang, jäh und tief.
Doch dieser Schlaf kann kaum den zehnten Bruchteil einer Stunde gedauert haben, als er so plötzlich weicht, wie er gekommen ist, und einen völlig Erwachten zurückläßt. Dies ist ja das Unaussprechbare an dem, was sich jetzt begibt, daß Jirmijah weniger träumt als je, daß er wacht, klar und frisch wie nach mehrstündiger Ruhe, und der Wirklichkeit und Wahrheit in sich und um sich restlos mächtig ist. Er setzt sich auf und blickt in die nächtige Kammer. Was ist geschehen? Den Ausschnitt des Fensters hat etwas verdunkelt. Von draußen dringt es herein, biegt und verteilt sich nach allen Seiten, so daß es die ganze Stube erfüllt; nichts Undeutlich-Wallendes, sondern alles klar und ausgebildet bis in das letzte Blättchen. Ein dichtes Blütengezweige ist es, das üppig eindringt und, lebendig sich spaltend, wie ein Netz an den Wänden hinrankt. Als wüchse vor dem Fenster plötzlich ein Baum, dessen Äste in die Kammer greifen. Die Zweige des Mandelbaums sind's, die am frühesten wach werden im Jahr, gleich am Ende des Winters, wenn sich noch keine Knospe sonst rührt. Die Zeit der blühenden Mandeln ist jetzt zu Passah schon viele Wochen lang vorbei. Und doch, das Zweigicht des Erwachens, der Ermunterung, der Morgenfrühe, der Jugend, dringt unablässig durch das Fenster. Unzählige Knospen springen auf, weiß und rosarot, entfalten sich, fallen ab, weil andere nachdrängen. Mit Händen könnte Jirmijah die herzbewegende Blust greifen, Zweig um Zweig, Wachblüte an Blüte. Aber er regt sich nicht auf seinem Lager. Er weiß: dies ist ein Gesicht! Es ist ihm sogar nicht ganz unbekannt, dieses Gesicht der Blütenzweige, wenn es niemals auch nur ein Hundertteil solcher Deutlichkeit und Fertigkeit erreicht hat. Er hält den Atem zurück. Sein Gehör ist aufs äußerste gespannt. Die Stimme muß kommen, die Stimme, die er ja kennt, wenn auch nur als kurze, ungenaue Einflüsterung, oder als fernen, hohlen Anruf, wie von Bergen herabhallend, als täuschenden Echolaut oder als ein prickelndes Mahnen im Innern des eigenen Kopfes. Immer, wenn ein Gesicht und die Stimme ihn überfiel, ist er entflohen und hat sich mit wildem Herzklopfen versteckt. Wie einen Minderjährigen, noch nicht Mannbaren, entsetzte ihn die Furcht vor Erfüllung der Mannbarkeit. Heute aber – er weiß es –, heute hilft ihm keine Flucht mehr; denn er ist mannbar für Gott geworden.
Und die Stimme kommt genau in dem Augenblick, da er ihren Eintritt erwartet. Eine klare und sanfte Mannesstimme. Dunkelrund füllt sie die Kammer aus. Jeder Mauerritz, jede Holzscharte ist gleichzeitig und gleichmäßig voll von ihr. Doch wunderbarerweise hat die Stimme keine Stelle, von der ihre Schwingungen ausgesendet werden. Sie entsteht und verbreitet sich allenthalben auf einmal. Der ganze Raum bringt sie hervor. Es ist, als sei sie immer dagewesen, verdunkelt nur vom allgemeinen Geräusch der tätigen Welt. Nun scheint dieses Allgeräusch zurückzutreten, wodurch die Stimme hervortritt. Doch auch Jirmijah ist ein Raum. Und auch ihn erfüllt das Allgeräusch, das sich jetzt zurückzieht und die Stimme freigibt. Sie erfüllt demnach nicht nur den äußeren Raum um Jirmijah, sondern auch den innern Raum, der er selbst ist. Die Stimme spricht innen und außen zugleich. Ein doppelter Klang, der sich deckt. Und die Mannesstimme sagt sanft und klar: »Jirmejahu ...« Nach einer Weile antwortet der Gerufene schweren Atems: »Hier bin ich ...«
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