Franz Werfel - Jeremias. Höret die Stimme

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Jeremias. Höret die Stimme: краткое содержание, описание и аннотация

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Eingebettet in eine Rahmenhandlung aus dem Jahr 1936, der Entstehungszeit des Romans, erzählt Franz Werfel in «Jeremias. Höret die Stimme» die spannende Lebensgeschichte des Propheten Jeremias. Der biografische Roman zeichnet ein faszinierendes Portrait von der mutigen und konfliktbereiten Persönlichkeit des Propheten. Doch «Jeremias» ist keine gewöhnliche Romanbiografie. Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem ist für Werfel ein Menetekel für die Zukunft Europas unter dem Faschismus.
Dieses E-Book enthält eine vollständige Ausgabe des Romans «Jeremias» von Franz Werfel.

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Jirmijah bemerkte wohl, daß die Blicke der Besucher immer wieder zu ihm abschweiften und voll widerwärtiger Neugier ihn musterten. Ohne Zweifel hatte das Gerücht des Ärgernisses im Tempel sich rings herumgesprochen und ihm eine peinliche Berühmtheit verschafft. Im übrigen ging schon seit dem ersten Tage der Totenfeier eine auffällige Gestalt im Hause umher, die sich die Verbreitung von Jirmijahs schlechtem Ruf besonders angelegen sein ließ. Es war Schamarjah, der Erzbettler von Anathot, der sich nach Hilkijahs Tode hier in seinem Reiche fühlte. Er stand an der Pforte des Saales und lud die Trauergäste mit wehmütigem Gruße und folgenden wohlvorbereiteten Worten ein, über die Schwelle zu schreiten:

»Du trittst in das Haus des Priesters. Das Haus des Priesters ist ein Haus des Herrn. Ein Haus des Herrn aber ist das Haus der Armen. Drum bittet dich der Ärmste aller Armen, Schamarjah, in dieses sein Haus ...«

Der Ärmste aller Armen schien guten Grund zu haben, sich so heiter daheim zu fühlen. Obadjah, der neue Hausvater, begegnete ihm mit wohlwollender Herablassung, zog ihn oft zur Seite und tuschelte mit ihm, wobei seine Blicke flüchtig den jüngsten Bruder streiften. Das Wort an Jirmijah zu richten aber vermieden Obadjah und Joel in den Tagen der Totenfeier. Erst als das Ende der Woche gekommen war, begannen die sehr betrübten älteren Brüder einander gewisse Bemerkungen und Anspielungen zuzuwerfen.

»Wie lange hätte unser Vater noch leben können«, seufzte der geschmeidige Joel, »denn nicht voll war seine Zeit. Weh, er durfte nicht, wie es seinesgleichen doch zugesichert ist, uralt vor dem Hause sitzen, satt vom Dasein. Hundert Jahre und mehr hat er verdient und ist nur siebzig geworden, kein Alter für einen Gerechten ...«

Darauf Obadjah, der rauhe Nachfolger, schwerfällig:

»Wäre der Kummer nicht über ihn gekommen, noch tränke ich nicht aus dem Becher des Geschlechtes ...«

Schamarjah, der Pförtner, nickte zu diesen Worten: »Stattlich, rüstig und rosig war Hilkijah, ehe man sein Herz brach ...«

»Und diese Schmach für Vater und Vaterhaus!« ergrimmte Obadjah plötzlich und hob die gaumige Stimme über Gebühr ... »Sich hinstellen im heiligen Tempel, öffentlich am Sabbath, ein Sohn Hilkijahs ... Auszurufen: Ein Wort des Herrn, ein Wort des Herrn ... Er ... Warum er? ...«

Joel bog sogleich diesen unerlaubten Grimm in erlaubte Schwermut um:

»Was mein Bruder hier erwähnt, ist ja dem Vater, der Herr sei gepriesen dafür, erspart geblieben. Die Kunde davon hat sein Ohr nicht mehr erreicht ... Wer einen Tag früher stirbt, erduldet zehn Leiden weniger, sagt man am Euphrat ...«

Am ersten Tage der neuen Woche zeigte es sich, daß die Brüder durch derlei Anwürfe Jirmijah für ihre Zwecke gefügig zu machen dachten. Das Haus war nun leer von Trauergästen. Nur Schamarjah hatte sich nicht vertreiben lassen. An diesem Tage aber erschienen drei Männer der Verwandtschaft im Hause, die Obadjah als Zeugen für sein Vorhaben berufen hatte. Der jüngste dieser Vettern hieß Hanameel, ein stiller, bedächtiger Mensch. Hanameel war der einzige Kindgespiele Jirmijahs gewesen. Sie hatten als Knaben gemeinsam die Hügel Anathots durchstreift, wobei Jirmijahs wirblige Einfälle und leidenschaftliche Pläne den langsamen Hanameel stets zu bewundernder Nachahmung und Gefolgschaft hinrissen. Auch jetzt begegnete sein Blick dem Erreger des Ärgernisses mit alter Gläubigkeit, während die beiden andern Vettern an ihm vorbeisahen. Nach der Mahlzeit entließ Obadjah, der neue Gebieter, mit einem huldvollen, Hilkijah abgelauschten Wink die Frauen und Kinder des Hauses. Auch seine Mutter hielt er nicht zurück, obgleich diese bisher immer den Rat der Männer geteilt hatte. Da aber Mocheleth, die neue Hausmutter, ebenfalls den Tisch verließ, so erreichte Obadjah seinen Zweck, ohne die kindliche Ehrfurcht zu verletzen. Jirmijah erkannte an diesem geringen Zeichen, welch ein Zeitalter nun für die einstige Herrin angebrochen war. Obadjah ging auf sein Ziel mit einer Beleidigung los, die er selbst für einen vertraulichen Scherz hielt und mit gurgelndem Lachen begleitete:

»Es ist nicht gut, mit einem Propheten das Haus zu teilen ...«

Joel aber griff sofort mildernd ein:

»Mein älterer Bruder irrt. Es ist sehr gut und nützlich, mit einem Propheten das Haus zu teilen. Hege die Schlange im Flur und den Gottgebannten auf dem Ehrenplatz, so lehren die Kinder Arams in der Stadt Damaskus. Aber was sollen wir tun, wenn der Prophet das Haus mit uns plumpen Leuten nicht teilen will? Daß er grausam fortstrebt, das hat er ja zum tödlichen Kummer des Vaters bewiesen. Seiner Mutter gelingt es nicht, ihn auf dem Lande zu halten, wie sollte es uns gelingen, die wir nur seine Brüder sind, erdentätige und nicht gottergrübelnde Menschen? Uns weiht er keine Achtung. Doch möge er sinnen wie er will, die Pflicht der älteren und erfahrenen Brüder bleibt es, für den Unerfahrenen zu sorgen. Und dieser Pflicht, ihr Männer, wollen wir uns nicht jetzt und nicht später entziehen, weshalb wir ja zusammensitzen hier. Möchte doch der jüngste Bruder uns anhören und ruhig überlegen

...«

Und nun zeichnete Joel in verständiger Rede Jirmijahs Lebenslage. Der dritte Sohn besitze als Erbe einen erklecklichen Anteil der Äcker, Weiden, Herden, Höfe des väterlichen Gutes. Da er sich aber mit seinem Landbesitze weder in hervorbringender noch in handelsmäßiger Tätigkeit befasse, so sei eine endgültige Regelung, ein Bund zwischen ihm und den Brüdern billig und gerecht. Der Vater habe in seiner unermeßlichen Vorliebe für den Jüngsten trotz aller Kränkung noch in den letzten Tagen seines Lebens urkundlich bestimmt, daß Jirmijahs Erbe von den Brüdern zu bearbeiten und zu verwalten sei und sie aus den Erträgnissen in redlicher Fülle für den Unterhalt des Untätigen zu sorgen hätten. An den Worten eines zu den Vätern Versammelten solle und dürfe nicht gerüttelt werden. Hingegen wäre es im Gedächtnis des Vaters sehr lobenswert, gegenseitig einen gerechten Bund zu stiften, der dem Jüngsten große Vorteile biete und ihn überdies: von aller lästigen Abhängigkeit erlöse.

Nach dieser Begründung stellte Joel auch in Obadjahs Namen Jirmijah das Anerbieten, dieser solle sein Erbteil den älteren Brüdern käuflich überlassen, denn er sei frei und kinderlos, sie aber habe der Herr mit Nachkommenschaft stattlich gesegnet. Der Bund könne unverzüglich geschlossen werden, die Zeugen seien erschienen, und das nötige Gold und Silber liege bereit, das den Jüngsten zum sorgenlosen Manne machen werde.

Jirmijah hatte mit gespannter Ruhe gelauscht. Obgleich er wußte, daß ihn die Brüder um seiner Aussonderung willen haßten und durch diesen Bund ausstoßen wollten, so erschien das Anerbieten dennoch höchst erwägenswert, brachte es ihm doch nach Joels klugen Worten die Freiheit sowohl von Not als auch von lästiger Abhängigkeit. Nur eines bedrängte sein Herz. Fortan würde er ein Fremder und rechtloser Gast in seinem Vaterhaus sein, wenn er heimkehrte, um das Angesicht seiner Mutter zu sehen. Jirmijah starrte in die ewige Lampe des Geschlechtes, die wieder auf dem Tische schimmerte.

»Meine Brüder«, sagte er, »mögen mir ein wenig Zeit lassen ...«

Obadjah, den Jirmijahs Wesen aufs Blut reizte, brauste auf:

»Schlicht und gerecht ist dieses Anerbieten ... Oder glaubt der Jüngste etwa, daß man ihn betrügen will??«

Jirmijah sah den Zornigen fest und traurig an:

»Das glaube ich nicht, Bruder ... Aber nicht mein Wunsch und mein Vorteil entscheidet ...«

Spöttisches Räuspern und Husten rings um den Tisch. Nur Hanameels, des Knabenfreundes, Blick ruhte ermunternd auf Jirmijah, als wolle er ihm Kraft geben, keiner Lockung zu erliegen und das Richtige zu tun.

Der Ausgesonderte senkte seine langen Wimpern. Ein rascher Gedanke. Ich befreie mich auch von der Schuld, in die mein Erbteil verstrickt ist. Hat der Herr nicht selbst gesprochen: Gürte deine Lenden und geh!? Doch siehe, der Herr war nicht eindeutig und nicht errechenbar. Die Kraft, die in Jirmijah des Herrn war, sagte gegen alle Erwartung nicht »Ja«, sondern »Nein«. Er sollte sich des Anrechts an dem Lande seiner Väter nicht begeben. Plötzlich stellte er die Frage:

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