Marion Hein - Überlebt

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Das Buch fasst die Kindheits- und Jugenderinnerungen von Männern und Frauen der Geburtsjahrgänge 1928 bis 1932 zusammen. Alle wuchsen in der Niederlausitz auf und haben die Berichte selber verfasst. Die Erzählungen sind oft humorvoll, sehr oft tragisch, aber immer wahrhaftig. So unterschiedlich die Personen sind, so verschieden ist die Wahrnehmung der Hitlerzeit. Angefangen wird meist mit der Einschulung 1936, es werden Lehrer charakterisiert und Schulerlebnissen beschrieben. Die Rekrutierung bei den Pimpfen und der Hitlerjugend, die Zeit im Elternhaus wird erzählt. Wie wurde der Krieg erlebt? Was passierte bei Kriegsende mit den 15- bis 17jährigen? Beschrieben werden sehr persönliche Erfahrungen in der Gefangenschaft, aber auch der hoffnungsvolle Wiederaufbau derer, die nicht den Russen in die Hände fielen. Wie ging es dann weiter in der DDR oder BRD? Einige blieben, andere gingen in den Westen. Das Buch endet im Jahr 1951.

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Kasernenalltag in der Lehrerbildungsanstalt 1944

Im März 1944 machte Lehrer Semisch von unserer 8. Volksschulklasse auf dem noch schneebedeckten Schulhof der Mädchenschule ein Klassenbild. Anschließend lernten wir, wie man mit der einfachen Kamera fotografiert, den belichteten Film herausnimmt, das Bild auf Papier bringt und fixiert und wie gewässert und getrocknet wird.

Gegen Ende des Krieges gab es Schreibhefte nur noch auf Bezugschein. Wir bekamen von Seelands Mope den Auftrag, in der Aula der Mädchenschule hellblaue Zettel mit einen Stempel und der Beschriftung 1 Heft zu versehen. Ohne einen solchen Bezugsschein bekam man in den Geschäften auch gegen Bezahlung kein Heft. Beim Abschluss der Arbeit wurde die Anzahl der Scheine gezählt. Es kam heraus, dass weniger gestempelte Scheine als vorher leere Zettel vorhanden waren. Viele von uns hatten sich einen oder mehrere dieser nun zu Bezugsscheinen gereiften Papiere beiseite geschafft. Seelands Mope schlug unbarmherzig zu. Im Raum der 8. Klasse in der Nähe des Rektorzimmers im 2. Obergeschoß gab es Schläge nach Strich und Faden. Jeder, der Scheine für sich behalten hatte, musste sich über einen Stuhl legen. Ich weiß noch, dass ich 4 Bezugsscheine hatte. Anschliessend ging ich in das Kartenzimmer. Hier waren schon einige meiner Klassenkameraden versammelt und hielten sich ihren Hintern. Ich bekam 4 Schläge mit dem Rohrstock. Dabei hatte ich Glück, dass der Stock durch die vorhergegangenen Prügel meiner Kameraden kürzer geworden war. Die letzten 1 oder 2 Kameraden sollen wohl ohne Schläge davon gekommen sein. Aus Angst hatten auch einige die Zettel verspeist. Als mein Vater zu Hause die Striemen auf meinem Hintern sah, sagte er nur: „Das geschieht dir recht. Warum machst du so etwas!“

Am 25. März 1944 wurde ich aus der Knabenvolksschule entlassen. Kurz vor dem Ende der Volksschulzeit im März 1944 wurde ich mit meinen Eltern zu einem Besuch bei Rektor Gericke in seine Privatwohnung eingeladen. Als ich mit meiner Mutter bei ihm erschien, schlug er vor, dass ich Lehrer werden sollte. Ich war begeistert, diesen Beruf erlernen zu dürfen und war gleich damit einverstanden. Von der Führung der Hitlerjugend in Finsterwalde bekam ich ein gutes Zeugnis ausgestellt, obwohl ich nur stellvertretender Mitmarschierer war. Anfang April 1944 kam eine Einberufung nach Cottbus zur Aufnahmeprüfung an der Lehrerbildungsanstalt (LBA). Hier wurden fast alle Fächer der Volksschule in schriftlicher und mündlicher Form geprüft. Eine halbmilitärische Übung ist mir noch immer in besonderer Erinnerung. In der Nacht gab es Alarm: „Im Treppenhaus brennt es, alle aus den Fenstern raus.“ Mir war ein bisschen mulmig zumute, zumal wir aus dem 1. Obergeschoß springen sollten. Dabei ahnten wir nicht, dass unten Sprungtücher aufgespannt waren. Ich hatte die Prüfung bestanden und wurde auf die Lehrerbildungsanstalt Paradies geschickt.

Am 24. April ging es mit der Eisenbahn bis zu der kleinen Bahnstation Paradies. Mit mir fuhren noch eine Reihe anderer Jungen. Einige waren schon ein Jahr in Paradies und hatten die Osterferien zu Hause verbracht. Am 25. April 1944 begann meine Ausbildung zum Volksschullehrer in der LBA Paradies. Wenige Tage nach der Ankunft bekam ich den Ausweis, auf den ich damals ganz stolz war. Das Foto muss 1944 in Paradies gemacht worden sein. In Paradies bekam ich auch das erste Mal in meinem Leben eine vollständige Uniform der Hitlerjugend. Paradies war ein altes, mächtiges Zisterzienser-Kloster, das 1236 von Lehnin (Brandenburg) aus in Besitz genommen wurde. 1846 wurde daraus ein katholisches Lehrerseminar. Ab 1939 war es dann eine Lehrerbildungsanstalt mit Internat. Ich kann mich noch an die Grabsteine der dort verstorbenen Lehrer erinnern.

Im April 1944 waren 4 Jahrgänge in der Anstalt. Insgesamt müssen es 250 bis 300 Jugendliche gewesen sein. Die damals 17 bis 18 Jahre alten Schüler im 4. Ausbildungsjahr waren gleichzeitig unsere Hitlerjugendführer. Es fanden jeden Tag halbmilitärische Übungen statt. Wir sangen die damals üblichen Lieder und marschierten durch den benachbarten Ort Jordan. Schießübungen fanden wöchentlich auf einem in der Nähe liegenden Schießstand statt. Außerdem wurde großer Wert auf Sport gelegt und Schwimmen in den vielen Seen der Gegend. Beim Schwimmen ist einmal einer unserer Mitschüler in eine Schlingpflanze geraten und wäre fast ertrunken. Die wenige Freizeit verbrachten wir meistens an einem ganz in der Nähe gelegenen sehr schönen See.

Der Tag verlief wie in einer Kaserne. Wir wurden morgens um 7.00 Uhr mit Fanfarensignalen geweckt. Alles stürzte in den Waschraum, um noch ein Becken zu bekommen. Wer Pech hatte, musste Anstehen. Das kostete Zeit und ging vom Bettenbauen und Spindherrichten ab. Oft ergab die Überprüfung Mängel und man musste Bettzeug und Wäsche noch einmal sorgfältig aufschichten. Dann ging es zum morgendlichen Appell mit Antreten auf dem Pausenhof und anschließend im Marschschritt zur Kantine, die sich in einem besonderen Gebäude befand. Die erste Zeit bin ich nie satt geworden, da ich zu Hause nicht gelernt hatte, mit Messer und Gabel zu essen. Besonders schlimm war es, wenn ich Tischdienst hatte. Zum Toilettengebäude ging es etwa 50 Meter über den Hof. Das wirkte sich nachteilig für die Schüler aus, die nachts mal raus mussten. Erst über die langen Gänge vom Schlafsaal und dann über den mit Bäumen bestandenen Pausenhof. Vormittags fand der Unterricht nach Lehrplan statt, nach dem Mittagessen wurden die Hausaufgaben erledigt, dann kam die Hitlerjugend zu ihrem Recht. So ging das täglich. Ein besonders Ereignis war für uns ein Besuch in Lagow, der angeblich kleinsten Stadt Deutschlands. Ich kann mich noch an die schöne Landschaft mit dem Städtchen am See erinnern. Hier trafen wir auf den Boxer Leo Pinetzki in Wehrmachtsuniform. Den sportlichen Vergleich pflegten wir mit den Schülern einer NAPOLA. Ich denke, dass die in Meseritz war. Ein Handballspiel gewannen wir damals. Ich war froh als die großen Ferien Ende Juli begannen. So einen Drill und Stress war ich nicht gewöhnt.

Nach den großen Ferien Ende August 1944 konnten wir nicht mehr ins Kloster zurück, weil es als Militärmagazin gebraucht wurde. Wir wurden dafür zum Schippeinsatz nach Jordan geschickt. Dort mussten wir nach Anweisung von Wehrmachtsoffizieren mit Schaufel und Spaten Lauf- und Panzergräben ausheben. In einer zugigen Bauernscheune, auf Stroh und mit entsprechenden Decken, fanden wir unser Nachtlager. Ich hatte das Pech, einen Schlafplatz in der Nähe der Scheunentür zu bekommen, wo immer ein leichter Windzug zu spüren war. Dadurch und durch die ungewohnten Bewegungen beim Schippen bekam ich schon nach kurzer Zeit einen Hexenschuss. Ich wurde in das einfache Lazarett von Jordan, eine ungenutzte Volksschule, gebracht. Kaum dort bekam ich auch noch eine doppelseitige Mittelohr-Endzündung. Ich konnte nichts mehr hören und man musste sich mit Hilfe von Handzeichen mit mir verständigen. Diese Krankheit hat bis heute ihre Spuren hinterlassen. Als man mir in dem provisorischen Lazarett nicht mehr helfen konnte, sollte ich mit einem anderen Kranken zur weiteren Behandlung nach Meseritz. Wir wurden beide zum Bahnhof geschickt, um mit dem nächsten Zug zu fahren. Auf dem Bahnsteig war es unheimlich kalt. Der Zug hatte unbestimmte Verspätung, also gingen wir in das Bahnhofsgebäude. Das war ein Fehler, denn als wir wieder nach draußen kamen, waren von unserm Zug nur noch die Schlusslichter zusehen. Also wieder zurück ins Lazarett. Hier bekamen wir einen gehörigen Anschiss. Da wir nichts hörten, konnten wir nur an den Gebärden unserer Vorgesetzten erkennen, dass sie mit uns nicht zufrieden waren. Am nächsten Tag ging ein Aufpasser mit, der dafür sorgte, dass nichts mehr schief lief. Im Lazarett wurden mir beide Ohren mit Rotlicht bestrahlt. Die Verständigung ging anfangs auch hier nur über Gesten und entsprechende Fingerzeige. Nach etwa 14 Tagen lösten sich die Vereiterungen in beiden Ohren. Ich konnte wieder hören. Anfang Oktober bin ich mit der Bahn nach Finsterwalde zurückgefahren. Damit war für mich der Schippeinsatz 1944 beendet.

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