Hans H. Hanemann - Stete Fahrt, unstete Fahrt

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Anfangs berichtet der Autor über ein Erlebnis in der burmesischen Hauptstadt Rangun während einer Reise auf dem Motorschiff «Rabenfels» der Deutschen Dampfschifffahrtsgesellschaft «Hansa», Bremen. Es folgen die Erinnerungen seiner Kindheit und Jugend während der Zeit der Republik von Weimar bis 1933 und der Diktatur der NSDAP ab 1933. Er erlebt die unruhige republikanische Zeit mit ihren Aufmärschen und Demonstrationen der Parteien und ihrer Organisationen und die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Zunächst wird er begeistert Mitglied der Hitlerjugend, wendet sich aber enttäuscht von dieser Zwangsorganisation ab und bleibt ihr fern. Seine Berufsausbildung zum Radiotechniker wird durch den Zweiten Weltkrieg und seine Einberufung zum Reichsarbeitsdienst unterbrochen. Einige Monate später wird er zur Wehrmacht in eine Nachrichtenabteilung in Lübeck eingezogen. Dort erlebt er die Zerstörung der Altstadt während eines schweren Bombenangriffes. Kurz danach wird er zum Deutschen Afrikakorps versetzt und tut dort Dienst als Funkmechaniker einer Nachrichteneinheit bis zum Ende des Afrikafeldzuges. Er gerät in alliierte Kriegsgefangenschaft, erlebt die weitere Kriegszeit vor allem als völlig neue Lehrjahre in den USA und ist im Mai 1946 wieder zu Hause. Nach etwa sieben Jahren wechselvoller Tätigkeiten und Vollendung seiner Berufsausbildung nimmt er an einem Lehrgang zum Erwerb des Patents für Seefunker teil. Beschreibungen über Erlebnisse während seiner Funktion als Funkoffizier sind im ganzen Bericht eingestreut.

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Durch unsere Mutter haben wir eine starke Bindung nach Osternburg, ein Stadtteil östlich der inneren Stadt Oldenburg, der erst nach dem Ersten Weltkrieg in die Stadt Oldenburg eingemeindet worden war. Mutter kam aus der Ulmenstraße, wo unser Großvater, der 1922 starb, als selbständiger Maurermeister ein Baugeschäft betrieb. Seine beiden jüngsten Söhne Dietrich (Didi) und August Linnemann hatten noch vor der großen Inflation 1922 bis 1923 in der Bremer Straße eine Automobilwerkstatt übernommen und betreiben sie mit mehr oder weniger großem Erfolg. Wir Kinder sind häufig in Osternburg, auch oft, um unsere Schuhe dort beim Schuhmacher Vahlenkamp in der Bremer Straße besohlen zu lassen. Schumacher Vahlenkamp hat seine Werkstatt etwas weiter als Linnemanns Autowerkstatt kurz vor der Kanonierstraße. Ich bringe ihm häufig Schuhe zum Besohlen und darf ihm bei der Arbeit zusehen und seinen Geschichten zuhören. Er besitzt noch eine richtige Schusterkugel, ein kugelrundes mit klarem Wasser gefülltes Gefäß, das als Sammellinse das Licht einer Petroleumlampe auf den Punkt am jeweiligen Schuh verstärkt, an dem er gerade arbeitet. Er hat es gern, wenn er bei seiner Arbeit Zuhörer – auch Kinder – hat und ihnen aus seinem Leben und auch allerlei spaßige „Döntjes“ erzählen kann.

Alle vier Wochen ist Großwaschtag. Dazu kommt eine Waschfrau aus der Hermannstraße in Osternburg, EA, KW und ich nennen sie „Tante Unnau“. In der Küche wird immer heißes Wasser zubereitet und die Tante wäscht alles, was an schmutziger Wäsche angefallen ist, auch Bett- und Tischwäsche, in einer großen eisernen Wanne, die vorher auf den überdachten Hof neben der Küche aufgestellt wird, auf einem Waschbrett. Sie läßt sich nur wenig Zeit, wenn unsere Mutter ihr Kaffee gekocht hat. Um ihn schnell abzukühlen, kippt sie immer ein bißchen von dem heißen Kaffee in die Untertasse und schlürft ihn dann behaglich in kleinen Schlucken hinunter. Während sie die Wäsche bearbeitet, unterhält sie sich mit uns Jungen und erzählt uns irgendwelche Geschichten, weshalb wir sie gern mögen und uns freuen, wenn wieder Waschtag ist.

Zum 6. Geburtstag erhalte ich ein kleines Dreirad, das Vorderrad zum Treten und Lenken. Ich fahre damit bis nach Osternburg zu Onkel August und Onkel Didi, keine geringe Leistung für ein sechsjähriges Kind. Bei „Linnemanns“ bin ich überhaupt oft. Einmal geben mir die beiden Onkel ein ziemlich großes, aber sehr leichtes Paket für die Eltern mit. Sie haben es vorher unter viel Gelächter gepackt. Unser ganzes „Kontor“ ist voll Zeitungspapier, als die Eltern es auspacken. Vater ist nicht erfreut darüber und sagt grimmig etwas von „heimzahlen“. Der Inhalt des Pakets: dreißig Pfennig, die Linnemanns den Eltern schulden. – Onkel Didi ist Schlossermeister, Onkel August promovierter Volkswirtschaftler. Zusammen haben sie die KFZ-Werkstatt übernommen, zu der auch eine Leuna-Tankstelle, damals noch für Handbetrieb, gehört. Mit der Werkstatt haben die beiden Brüder noch einige Kraftfahrzeuge übernehmen müssen und richteten deshalb eine Autovermietung mit Fahrer ein. Onkel Didi herrscht vor allem auf dem Werkstatthof, wo er die Lehrlinge kommandiert und ihnen schnell mal eine Ohrfeige verabreicht, wenn er etwas bei ihnen entdeckt, was sein cholerisches Temperament gleich in Wallung bringt. In der Werkstatt hält er sich nicht gern auf, jedenfalls nicht, um die Lehrlinge zu kommandieren. Dort ist der Altgeselle Staschen der eigentliche Herrscher, ein kleiner, stämmiger, ziemlich rauhbeiniger „Autoschlosser“, wie die Kraftfahrzeugmechaniker zu der Zeit noch bezeichnet werden. „Der soll hier bloß wegbleiben“ ruft er, wenn Onkel Didi draußen wieder mit einem seiner Lehrlinge schimpft. Vom Altgesellen heißt es, er sei Kommunist. Das kann schon möglich sein; nationalistisch gesinnt wie Onkel Didi ist er sicher nicht.

Ich werde sowohl in der Werkstatt wie auch draußen auf dem Werkstatthof geduldet. Die Mechaniker schicken mich manchmal mit einer dickbauchigen Flasche in die schräg gegenüber liegende Gastwirtschaft zum Bier holen. Sie lassen mich auch wohl mal davon kosten; aber der Altgeselle paßt scharf auf, daß ich nur einen ganz kleinen Schluck nehme, obwohl ich gern mehr möchte. Der Inhaber der Gastwirtschaft steht meist tagsüber Zigarre rauchend an der Straße und beobachtet den zu der Zeit noch recht mäßigen Verkehr. Er ist ein nicht großer, bärbeißiger Mann mit einem unbeschreiblich dicken Bauch. Seine immer griesgrämige Frau und die ältere Tochter bedienen in der Wirtschaft. Die jüngere Tochter, Annemarie, ist ein hübsches Mädchen mit dunklen Locken, ein paar Jahre älter als ich. Wir spielen manchmal zusammen. Sie nennt mich immer „Hänschen“. Jahre später, während des Krieges, wird sie geistig verwirrt. Sie erkennt mich dann nicht mehr, wenn wir uns zufällig begegnen. Mitte der 50er Jahre jedoch – ich bin schon Seefunker und gerade auf Urlaub – gehen wir auf der Bremer Straße an einander vorbei. Sie sieht immer noch recht hübsch aus mit ihrem langen schwarzlockigen Haar. Plötzlich dreht sie den Kopf zu mir, blickt mich freudig an und ruft „Hallo Hänschen“, eilt dann aber schnell weiter. Ich erwidere überrascht ihren Gruß und frage: „Wie geht es dir?“ Ich hätte gern mit ihr gesprochen. Annemarie beachtet mich aber nicht weiter, sondern geht schnell weiter, als wenn sie es besonders eilig hat, von mir fortzukommen. Sie muß trotz ihrer Demenz spontan auftretende, aber wohl nur kurzzeitig wirkende Erinnerungen gehabt haben. Daß sie mich nach mehr als fünfundzwanzig Jahren wieder erkennt, ist erstaunlich genug; wir waren ja damals beide im Kindesalter, sie vielleicht drei bis vier Jahre älter als ich. Zuhause erzähle ich Gertrud von der Begegnung. Sie sagt, daß Annemarie nach dem Tod ihrer Mutter – der Vater war schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg gestorben – von ihrer älteren unverheirateten Schwester betreut wird und daß die sie immer sehr akkurat hält.

Die kaufmännischen Angelegenheiten der Firma „Gebrüder Linnemann, Kraftfahrzeuge“ besorgt Onkel August, als promovierter Volkswirtschaftler von Werkstattangehörigen und Kunden nur mit „Herr Doktor“ angesprochen, der im vorderen Teil des Gebäudes in der Bremer Straße 51 einen Verkaufsraum und ein Büro unterhält. Hier arbeitet eine jüngere Schwester vom Altgesellen, Mathilde, als Bürogehilfin. Onkel Augusts Frau, die sich viel auf ihre angeblich hugenottischen Vorfahren einbildet, spricht nur geringschätzig von Mathilde. Sie ist wohl eifersüchtig auf das nach meiner Erinnerung recht attraktive Mädchen, bei dem ich manchmal, wenn Onkel August, wie so oft, längere Zeit abwesend ist, auf der Schreibmaschine klappern darf. Onkel August und seine Frau halten mehr davon, sich das Leben möglichst angenehm zu machen; im Sommer sind sie vormittags im „Strandbad“, einer öffentlichen Badeanstalt an der „Alten Hunte“, sehr zum Grimm des leicht zu Cholerik neigenden Onkel Didi, der sich selbst für außerordentlich fleißig und tüchtig hält. Zumindest lebt er für den Betrieb und liebt ihn, während Onkel August immer nur vorgibt, er könne seinen Bruder nicht im Stich lassen.

Onkel Didi ist von seinem Bruder und dessen Frau abhängig, da seine erste Frau früh gestorben ist und er einen kleinen Nebenraum der Werkstatt hinter dem Bereitschaftsraum der Fahrer der beiden Mietwagen als Wohn- und Schlafraum genommen hat. Vor seiner Wiederverheiratung nimmt er seine Mittagsmahlzeit bei seinem Bruder und dessen Frau ein, was diese oft beklagt. So scheint Onkel Didi der auf ihre Ausbildung stolzen Schwägerin wohl zu primitiv und er gehörte eigentlich nicht an ihren Tisch. Sie hatte ein Lehrerinnenseminar besucht und war dort zur so genannten technischen Lehrerin – Handarbeitslehrerin in Mädchenklassen an Volksschulen – ausgebildet worden, betrachtet dies gleichwohl einem akademischen Studium ebenbürtig. Von den Gesellen und Lehrlingen der Werkstatt läßt sie sich nur mit „Frau Doktor“ anreden, wenn sie überhaupt einmal mit ihnen – ziemlich von oben herab – spricht. Die Werkstatt betritt sie allerdings nicht. Sie hat doch wohl zu viel Scheu vor den Grobheiten des Altgesellen, der „keine Weiber in meiner Werkstatt“ sehen will, womit er allerdings wohl nur die „Frau Doktor“ meint.

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