Hans H. Hanemann - Stete Fahrt, unstete Fahrt

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Anfangs berichtet der Autor über ein Erlebnis in der burmesischen Hauptstadt Rangun während einer Reise auf dem Motorschiff «Rabenfels» der Deutschen Dampfschifffahrtsgesellschaft «Hansa», Bremen. Es folgen die Erinnerungen seiner Kindheit und Jugend während der Zeit der Republik von Weimar bis 1933 und der Diktatur der NSDAP ab 1933. Er erlebt die unruhige republikanische Zeit mit ihren Aufmärschen und Demonstrationen der Parteien und ihrer Organisationen und die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Zunächst wird er begeistert Mitglied der Hitlerjugend, wendet sich aber enttäuscht von dieser Zwangsorganisation ab und bleibt ihr fern. Seine Berufsausbildung zum Radiotechniker wird durch den Zweiten Weltkrieg und seine Einberufung zum Reichsarbeitsdienst unterbrochen. Einige Monate später wird er zur Wehrmacht in eine Nachrichtenabteilung in Lübeck eingezogen. Dort erlebt er die Zerstörung der Altstadt während eines schweren Bombenangriffes. Kurz danach wird er zum Deutschen Afrikakorps versetzt und tut dort Dienst als Funkmechaniker einer Nachrichteneinheit bis zum Ende des Afrikafeldzuges. Er gerät in alliierte Kriegsgefangenschaft, erlebt die weitere Kriegszeit vor allem als völlig neue Lehrjahre in den USA und ist im Mai 1946 wieder zu Hause. Nach etwa sieben Jahren wechselvoller Tätigkeiten und Vollendung seiner Berufsausbildung nimmt er an einem Lehrgang zum Erwerb des Patents für Seefunker teil. Beschreibungen über Erlebnisse während seiner Funktion als Funkoffizier sind im ganzen Bericht eingestreut.

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel

Vorwort

August 1960: Als Funkoffizier auf MS „Rabenfels“

Ab 1923: Kindheit in Oldenburg

Erinnerungen an jüdische Bekannte

1958:Episoden auf MS „Lichtenfels“

Fortsetzung Kindheit

Schulzeit

Episoden aus der Jugendzeit

Unruhige Zeiten

Ich – der erste Nazi in der Familie

Glaubenssachen

Pubertät, Sexualität, Mädchen

Fortsetzung Schulzeit ,danach Berufsausbildung

September 1939: Kriegsbeginn 1940: Einberufung zum Reichsarbeitsdienst (RAD) 1941: Lauter Lügen oder „Es ist so schön Soldat zu sein, Rosemarie“

März 1942: Krieg über Lübeck 1942: Versetzung zum ‚Deutschen Afrikakorps‘ (DAK)

Juni 1942:Ankunft Tobruk/Libyen

Weiter nach Ägypten

Bei der Leichten Kolonne der Nachrichtenabteilung 475 (NA 475 DAK)

In der Qattarasenke

Ab November 1942: Rückzug des DAK aus Ägypten und Libyen

Bis Mai 1943: Rückzug in Tunesien

Mai 1943: Das Ende des Afrikakorps

Mitte Mai 1943: In englischer Kriegsgefangenschaft

Juli/ August 1943: Als Kriegsgefangener mit dem Schiff nach Amerika Mitte August 1943: Ankunft im Hafen von New York

Ende August 1943: Ankunft im Kriegsgefangenlager Livingston, Louisiana (La.)

1956 bis 1958: Episoden auf MS „Hohenfels“

September 1943 bis September 1944: Camps Livingston und Lockport, La.

Oktober bis Ende 1944: Camp Matthews, La.

Januar bis Juli 1945: Camp Forrest, Tennessee

Jul ibis Oktober 1945: Camp Carlisle, Pennsylvania (Penn.)

1956 bis 1957: Episode auf MS “Hohenfels”

Fortsetzung: Camp Carlisle, Penn.

Oktober 1945: Camp Richmond, Virginia (Va.)

Oktober bis Dezember 1945: Camps Rupert, Idaho und Harlem, Montana

Dezember 1945 bis März 1946: Camp Haan, California (Cal.)

März 1946: Camp Fort Eustice, Va.

1957: Äquatortaufe auf MS “Hohenfels”

1957/58: Meine letzte Reise auf MS “Hohenfels“

April 1946: Mit dem Schiff zurück nach Europa

Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft

1960: Meine zweite Reise auf MS „Rabenfels“

Mai 1946: Nach der Kriegsgefangenschaft: Freiheit und Verpflichtung

Ab Juni 1946: Arbeit als KFZ-Elektriker

August 1946: Wiedersehen mit Gertrud

September/Oktober 1946: Urlaub in Ilvesheim

Gertrud …

… und die Unendlichkeit

Bis Mai 1947: Noch Arbeit als KFZ-Elektriker

Mai bis September 1947: Als Radiotechniker bei der AEG-Ft in Oldenburg

Ab September 1947: Wieder Arbeit als KFZ-Elektriker

1948 bis 1950: Arbeit als Rundfunkmechaniker

1950 bis 1954: Selbständig nach Meisterprüfung

1953-54: Lehrgang Seefunk an der Seefahrtschule in Bremen

Juli bis Oktober 1954: Erste Reise als Funkoffizier

November 1954 bis April 1955: Auf MS „Frauenfels“

April 1955 bis Februar 1956: Auf MS „Lichtenfels“ August 1961 bis April 1962: Auf MS „Weissenfels“

Juni bis September 1962:; Auf MS „Wildenfels“

Rückblick

Nachwort

Vorwort: Der vorliegende Erlebnisbericht ist die dritte Version einer Autobiografie, die ich nach 1992, dem Todesjahr meiner Frau, zu schreiben begonnen habe. Die erste Ausgabe erschien 2010 unter dem Titel: „Du kannst an keiner Stelle bleiben“ im R.G. Fischer Verlag, Frankfurt. In ihm fehlen noch wesentliche Berufserlebnisse, die ich dann in der zweiten Version mit dem Titel: „Alter Mann mit Schnallenschuh“ nacherzählt habe. Dieser Band ist 2014 im Verlag Isensee in Oldenburg erschienen. In ihm sind weitere Begebenheiten aus früheren Jahren und einige schwarzweiß Fotos eingefügt. Die Möglichkeiten der Computertechnik und des Internets erlauben mir die Veröffentlichung meines Berichtes auch als E-Book. In dieser letzten Version *)konnte ich zusätzliche Fotos in Farbe einfügen. Außerdem habe ich weitere, bisher nicht beschriebene Erlebnisse, hauptsächlich solche aus der schwierigen Periode der Jugendzeit, hinzugefügt.

*)Es gab noch eine Version mit dem Titel „Durst schmerzt schlimmer als Heimweh“. Sie wurde jedoch zurück genommen, weil ihre Ankündigung nicht befriedigen konnte. Die vorliegende Version enthält darüber hinaus weitere Erzählungen.

Häufig folgen in dem Bericht Erklärungen zu manchen Begebenheiten, über die ich erst später Kenntnisse und Wissen erlangen konnte. Ich habe mich trotzdem bemüht, solche Begebenheiten möglichst ungefärbt durch mein späteres Wissen über die damaligen Umstände darzustellen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Begebenheiten in der Zeit, in der Deutschland – wie ich es zu nennen pflege – „seine tiefste Selbsterniedrigung“ durchlebte, also die Zeit des aufgeblasenen und großsprecherischen „Dritten Reichs“, das zum Glück trotz des Ewigkeitswahns seiner Adepten nur zwölf Jahre dauerte. Für viele Menschen innerhalb und außerhalb Deutschlands sind diese wenigen Jahre jedoch zum Trauma geworden. Wenn ich mich während der Zeit der Naziherrschaft von den Jugendorganisationen „Deutsches Jungvolk“ (DJ) und „Hitlerjugend“ (HJ) nach kurzer Zugehörigkeit distanzieren konnte, so gehörte ich doch nicht zum Widerstand gegen diese Zwangsorganisationen, wie etwa die Mitglieder der „Edelweißpiraten“ und anderer illegaler Jugendbünde, die von der NSDAP, der Justiz und der Polizei kriminalisiert wurden. Erst nach dem Untergang der Naziherrschaft wurde mir das ganze Ausmaß dieser Zeit bewusst und ich sehe es so, dass der Untergang der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft durch den Sieg der Alliierten Streitkräfte für viele Menschen – auch in unserem Land – eine Befreiung von einem System ist, über dessen verbrecherischen Charakter genug gesagt und geschrieben wurde, trotz aller Vorbehalte, die man gegen eine solche Auffassung anführen kann.

Vielleicht können mir Leser meines Berichtes einen naiven Amerikanismus vorhalten. Aber meine Erlebnisse während meiner Kriegsgefangenschaft standen noch nicht unter den Eindrücken des späteren Vietnamkrieges und der Spionageaffären, die heute den USA vorgeworfen werden. Noch nicht einmal die Anklagen wegen „unamerikanischer Umtriebe“ durch Senator Mc Carthy waren damals voraus zu sehen. Und ich muß gestehen, daß diese Begebenheiten zwangsläufig auch bei mir zu einer Änderung meines Amerikabildes geführt hatten. Antiamerikanismus in unserem Land lehne ich trotzdem entschieden ab.

1954 konnte ich meinen Jugendtraum, als Funker zur See zu fahren, wahr machen. Erlebnisse dieser Zeit sind in diesem Bericht zum Teil eingestreut, an seinem Ende sind die Vorbereitung und die ersten Reisen meiner Seefahrtzeit geschildert.

An dieser Stelle möchte ich Frau Lucie Patrizia Arndt für ihre wertvolle Unterstützung bei der Verwirklichung dieses Berichtes danken. Sie hat mir schon bei der Abfassung der zweiten Version neben der Arbeit an ihrer Promovierung durch ihre Korrekturlesung geholfen, meine Autobiografie möglichst fehlerfrei dem Verlag Isensee zu übergeben. Dabei beharrte sie mit viel Geduld darauf, die eine oder andere Begebenheit, so wie ich sie beschrieben hatte, durch eine griffigere Wortwahl dem Leser verständlicher zu machen. Unnachgiebig war sie auch bei der genauen Identifizierung von Quellenangaben. Ich glaube nicht, dass ich die jetzt vorliegende E-Book-Version ohne ihre wertvolle Unterstützung und Sachkenntnis fertiggebracht hätte. Danke, Lucie!

Kleines burmesisches Fracht und Passagierschiff auf dem Rangunriver Nicht - фото 1

Kleines burmesisches Fracht- und Passagierschiff auf dem Rangunriver

Nicht die Dinge bringen die Menschen in Verwirrung,

sondern die Ansichten über die Dinge.

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