Richard R. Bernhard - Als grüne Tomaten in den Weihnachtsstollen kamen

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Der in Dresden pharmazeutisch arbeitende, linksorientierte Dr. Thalheim wächst im Osten Deutschlands auf. Er erwirbt sich eine fundierte Bildung und findet in seiner herausfordernden Arbeit eine Erfüllung. Er muss sich stetig mit den Alltagsproblemen auseinander setzen. Er lehnt sich gegen die Macht der Bürokratie auf und muss erkennen, wirklichkeitsfremden gesellschaftlichen Idealen gefolgt zu sein. Die gesellschaftlichen Vorgänge während der Wendezeit regen ihn an, seine Anschauungen zu überprüfen.
Kann er sich von untergegangen Trugbildern lösen?
Verlässt er seine gewohnte Umwelt, seine liebgewordenen Bezugsräume?
Wäre die Suche in der althergebrachten, ursprünglichen, mit bewährten internationalen Spielregeln ausgestatteten Gesellschaft nach einem neuen Lebensinhalt eine Alternative?

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Nun saßen sie jeden Nachmittag und Abend in der großen Küche zusammen und diskutierten über das Konzept. Im Wohnheim hatte jede Etage einen Küchenraum mit vielen Sitzgelegenheiten, in dem Getränke und einfache Speisen zubereitet und eingenommen werden konnten.

„Ich habe nun einiges gelesen“, sagte Richard, „aber hat denn die Französische Revolution die Ideen der utopischen Sozialisten und damit die Utopisten hervorgebracht?“, fragte Richard, der den Spitznamen Prophy hatte, weil er vieles prophylaktisch, also vorbeugend, vorsorglich machte.

Vor einer längeren Fahrt, sagte er, wir gehen vorsorglich, prophylaktisch aufs WC, bei dunklen Wolken am Himmel vorsorglich eine Jacke oder einen Schirm einstecken, zum Radfahren prophylaktisch passendes Werkzeug einpacken.

„Schau Prophy, Ideen gab es schon Jahrhunderte vorher. Thomas Morus. Er wollte alle zur Arbeit verpflichten, es sollte kein Privateigentum und keinen Luxus geben. Aber das waren nur Utopien, eben Wunschvorstellungen“, sagte Gesine und gab durch eine Kopfbewegung ihren halblangen blonden Haaren einen Impuls. Das Gesicht wurde frei. Sie straffte ihren blauen Pullover.

Ulrich kochte Tee und kredenzte jedem einen Pott. In die Tischmitte stellte er die Zuckerdose. Er rührte viel Zucker in seinen Tee. Als ihn sein Nachbar auf die Menge aufmerksam machte und über den Tag addierte, stutzte Ulrich über die Summe und überlegte, wie er die Menge verringern könne.

Gleich am Anfang stritten sie, ob Babeuf und Cabet schon utopische Kommunisten waren.

„Die Französische Revolution war total anarchistisch, gewalttätig, ja zerstörerisch, chaotisch. Wie können da Ideen entstehen?“, fragte Heinrich, mehr rhetorisch.

„Klar, ein wüstes Gemetzel war das schon. Der König, die Königin, Jakobiner, eine Vielzahl von Prominenten, von Deputierten kamen unter das Fallbeil. Erst Vorkämpfer – dann Gegner und Geköpfte. Allein am Tag des Großen Schreckens über tausendzweihundert Todesurteile, insgesamt während der Revolution zwanzigtausend Hinrichtungen“, sagte Heinrich und schielte über seine Brille.

„Wie hieß es? Die Revolution – gleich dem Saturn – frisst ihre eigenen Kinder.“

„Aber die Massen kamen auf die Bühne. Das Volk ergriff die Waffen. Auf dem Land ging es gegen das Feudalregime, weg mit der Leibeigenschaft. In Paris Erstürmung der Bastille, weg mit der Monarchie“, sagte Richard und feuerte quasi die Diskussion an.

Er stand auf, lief zum Fenster und öffnete es.

Ulrich holte seine Strickjacke und zog sie über. Sie schien sein Lieblingskleidungsstück zu sein. Im Studentenkreis war er schon als der Mann in der Strickjacke charakterisiert, weil man ihn täglich in dem schwarzen Strickgewirk mit den gelben Streifen sah.

„Am Ende der Revolutionsetappe gab es die Erklärung der Menschenrechte . Freiheit, Gleichheit. Errichtung der Republik. Aber die hielt nicht lange“, sagte Heinrich.

„Da kam der Babeuf, quasi ein utopischer Kommunist mit seinem Manifest der Gleichen. Mitarbeiter der Pariser Kommune und leitete den Geheimbund Verschwörung der Gleichen. Ziel - Sturz der Großbourgeoisie, soziale Gleichheit für alle, kein Privateigentum, jeder arbeitet. Er plädierte für eine Volksdiktatur “, sagte Ulrich.

Sie trugen noch weitere Fakten zusammen.

„Also hat er die Marxsche Diktatur des Proletariats vorweggenommen“, sagte Prophy.

„Und, was hat er erreicht? Er selbst wurde verraten und hingerichtet.“

„Aber er trat für die industrielle Entwicklung ein“, sagte Heinrich.

Ulrich erhob sich, ging in sein Zimmer und kam mit einem Karton voller Äpfel wieder, er wusch mehrere und stapelte sie in einer Schüssel, die er auf den Tisch stellte. Sie strömten einen Duft nach reifer Frucht aus. Die Anwesenden stürzten sich darauf und mit knackenden Geräuschen wurden die Äpfel verspeist.

Der Sachse Jakob meinte: „Das is ja ä wüstes Geschnurpsle“.

„Auch über den Charles Fourier müssen wir uns unbedingt auslassen. Er war utopischer Sozialist, seine Lehre wirkte tiefgründig auf Marx . Er entwarf eine harmonische Gesellschaft mit kleinen genossenschaftlichen Kommunen und gerechter Verteilung“, sagte Prophy.

„Dr Furjeh wollte nich de Underdriggung von Drieben, sondern das Auslähm jeds Individjums, wie er ´s nannte. Dr Mänsch sei gligglich, wenn er dursch Leidenschaft gesteiert werde. Ich hab da e Stischwort gefunden: de freie Liewe. Und Furjeh is fer de freie Liewe, fer Liewesgemeinschaften eingedreden.“

„Aber Jakob, du willst Akademiker werden. Da musst du dich in Hochdeutsch ausdrücken. Also weg vom Sächsischen“, sagte Gesine.

„Isch gäb mer Miehe.“

Jakob holte eine Karteikarte aus einem Stapel und deklamierte in Hochdeutsch: „Die genossenschaftliche Ordnung, also die Harmonie, fuße nicht nur auf gemeinsamem Wirtschaften, sondern sie stelle auch eine Liebesgemeinschaft dar. Der Mensch sei glücklich, wenn er durch Leidenschaft gesteuert werde und sich ausleben könne und nicht von seinen Trieben unterdrückt werde. Eine Befreiung der Arbeit sei ohne Befreiung der Sexualität nicht möglich. Seine Schrift heißt Neue Liebeswelt . Und August Bebel , der die SPD gründete, hat über ihn ein Buch geschrieben, vielleicht steht da noch mehr drin.“

„Aber das können wir im Vortrag nicht anschneiden, das bleibt unter uns“, sagte Heinrich.

„Allerdings trat er für die Befreiung der Frau ein, die Frau müsse raus aus der entwürdigenden Stellung“, sagte Gesine. Sie strich ihre langen Haare aus dem Gesicht und setzte eine amtliche Miene auf und zitierte von einer Karteikarte: „Es sei eine Dummheit, die Frau an Küche und Kochtopf zu binden, die Geschlechter seien von Natur aus fähig, gleichermaßen in Wissenschaft und Kunst aktiv zu werden.“ Kurze Pause, sie holte tief Luft und sagte: „Das gefiel mir enorm.“

Die Schriften Fouriers beeinflussten sozialistische Theoretiker und inspirierten später im 20. Jahrhundert die 68er Bewegung mit den Kommuneexperimenten und den Lebensweisen nach Fouriers Neuer Liebeswelt.

„Also hat die barbarische Revolution die Leibeigenschaft und das Feudalsystem hinweggefegt und die bürgerliche Gesellschaft etabliert“, sagte Ulrich

„Ja und Saint-Simon hat die Revolution als Klassenkampf gesehen. Das sei eine kreative Entdeckung gewesen, meinte Engels . Er verarbeitete die Erfahrungen aus der Revolution zu einer sozialen Neuordnung der Gesellschaft. Die bestehende Eigentumsverfassung sollte beseitigt werden. Und dann Beseitigung der Ausbeutung, des Konkurrenzkampfes und der Kriege. Seine These: Jeder nach seinen Fähigkeiten und diese zum Nutzen aller einsetzen“, sagte Prophy.

Engels bescheinigte ihm eine geniale Weite des Blicks.

Also zu Saint-Simon müssen wir tiefgründig recherchieren und breit kommentieren. Er war schon ein sehr bedeutender Kopf“, sagte Ulrich.

„Auch über Owen in England und den Bund der Gerechten , der sich von Babeufs Ideen leiten ließ, müssen wir noch reden“, sagte Heinrich.

„Aber zuletzt müssen wir die Kurve zu Marx und Engels noch kriegen“, sagte Ulrich.

„Wir setzen die Krone mit dem Bund der Kommunisten , der von Marx und Engels gegründet ersten proletarischen Partei, auf. Nun nicht mehr auf utopischem Boden.

Die beauftragten Schüler hielten in entsprechenden Teilabschnitten den Vortrag und bekamen Zustimmung.

Ulrich fügte am Ende seines Teils zum Referat an, dass er intensiv über die Deklaration der Menschenrechte den Forderungen nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit nachgedacht habe. Die heutige sozialistische Bewegung, die auf den Ideen von Marx fuße, setze sich für die Gewährleistung der freien und allseitigen Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit ein. Hierfür wolle er sich engagieren, deshalb bitte er um Aufnahme in die Organisation der Bewussten. Ein weiterer Kommilitone schloss sich an. Der Geschichtslehrer versprach entsprechende Bürgschaften für die Aufnahme in die links orientierte Organisation zu übernehmen.

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