Richard R. Bernhard - Als grüne Tomaten in den Weihnachtsstollen kamen

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Als grüne Tomaten in den Weihnachtsstollen kamen: краткое содержание, описание и аннотация

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Der in Dresden pharmazeutisch arbeitende, linksorientierte Dr. Thalheim wächst im Osten Deutschlands auf. Er erwirbt sich eine fundierte Bildung und findet in seiner herausfordernden Arbeit eine Erfüllung. Er muss sich stetig mit den Alltagsproblemen auseinander setzen. Er lehnt sich gegen die Macht der Bürokratie auf und muss erkennen, wirklichkeitsfremden gesellschaftlichen Idealen gefolgt zu sein. Die gesellschaftlichen Vorgänge während der Wendezeit regen ihn an, seine Anschauungen zu überprüfen.
Kann er sich von untergegangen Trugbildern lösen?
Verlässt er seine gewohnte Umwelt, seine liebgewordenen Bezugsräume?
Wäre die Suche in der althergebrachten, ursprünglichen, mit bewährten internationalen Spielregeln ausgestatteten Gesellschaft nach einem neuen Lebensinhalt eine Alternative?

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„Und irgendwann kommt man auf die Dringlichkeitsliste.“

„Ja, nicht mehr lange, dann steh ich drauf. Und wie wohnt man hier?“

„Ruhig, gute Luft, Wohnungen sind klein. Fünfundfünfzig Quadratmeter für drei Personen. Eben alles mini, Kinderzimmer schmaler Schlauch, acht Quadratmeter. Einkaufen gut, Straßenbahn dort vorn. Schnell im Grünen, nicht weit, im Tal, Mockritz, Nöthnitz.“

„Aber du fährst mit dem Rad?“

„Bei trocknem Wetter schon.“

„Nun gut, dir alles Gute.“

„Ja, dir auch, tschüss.“

Thalheim stellte sein Rad im Keller ab, eilte die Treppe hinauf. Im Erdgeschoss schien es wieder Krautsuppe zu geben. Solche Gerüche zogen durch den großen Spalt zwischen Türrahmen und Außentüren, die bei allen Mietern verzogen eingebaut worden waren, in das Treppenhaus. Er hasste derartige Dunstwolken, die ihn, vermischt mit Knoblauch-Dunstwolken, an Aufenthalte im südlichen Fernen Osten erinnerten.

Die Wohnung war noch leer, er war der Erste, der nach Hause kam. Ihm fiel dann ein, dass Sonja am Morgen von Elternabend sprach. Wenig später erschien Katja. Die Dreizehnjährige schaute grimmig drein. Ihre langen brünetten Haare, die sie tagsüber in der Schule zu einem Pferdeschwanz zusammenband und nachmittags immer offen trug, streifte sie aus dem Gesicht. Er fragte, wen sie besucht habe.

„Ich war bei der Chris. Du weißt schon, die wohnt im Gebiet nach dem Wall.“

Als Wall wurde der während der Bauphase des Neubaugebietes aufgeschüttete, langgezogene Erdwall bezeichnet, auf dem sich ein Geh- und Radweg befand. Von dort konnte man auch in das ehemalige Atelier der Malerin Schulze-Knabe sehen. Nach dem Wall erstreckte sich ein Gebiet von Einfamilienhäusern, in denen vorrangig Bessergestellte wohnten. Es schlossen sich entfernt mehrgeschossige Gebäude an den Hauptstraßen an.

„Nun, Katja, du schaust ja so mürrisch aus. Habt ihr euch gezankt?“

„Nein! Die haben alles so schön und bei uns sieht alles scheußlich, primitiv, ja billig aus.“

„Wie meinst du das?“

„Bei der Chris im Haus sind im Bad echte, schöne Fliesen, Spiegelschränkchen. Alles glitzert, viel Chrom. Bei uns statt Fliesen eine mit dunkelbraunem Kunstleder überzogene Hartfaserplatte an der Badewanne, gelbe Plastikschränke, alles so ärmlich, niveaulos, überhaupt nicht schön, einfach beschissen. Du wirst gleich sagen, aber praktisch.“

„Katja, im Baumarkt gibt es keine Fliesen. Wir haben keine Westverwandtschaft, die uns Westgeld gibt, womit wir im Intershop Fliesen, verchromte Armaturen, eben lauter schöne, glänzende Sachen kaufen könnten.“

„Und wie die wohnen, einfach super, großes Haus, viele Zimmer, das Kinderzimmer ist mehr als doppelt so groß wie meins. Außer Bett, noch kleiner Tisch, Liegesofa, viele Schränke aus echtem Holz, eben chic, keine Presspappe mit Folie.“

„Papa, du würdest sagen, die wohnen bürgerlich. Aber Chris meint, man solle erst mal in die Villen auf dem Weißen Hirsch schauen – das wäre dann wohl großbürgerlich.“

„Ja Katja, mit der Verfügbarkeit materieller Güter in unserem Land ist das eben so ein Problem. Klappt seit Jahrzehnten nicht. Baustoffe, Ersatzteile fürs Auto, schöne Möbel, elegante Kleidung, alles ein Engpass.“

Da klickt die Wohnungstür. Sonja kam vom Elternabend zurück. Ihr Gesicht sah nicht gerade glatt aus, etwas finster blickte sie drein. Da sie ihre schwarzen Haare zu einem Dutt zusammengesteckt hatte, fiel ihr Mienenspiel besonders auf. Noch im Stehen begann sie sofort zu klagen:

„Also ein Bericht in Kurzform. Der sogenannte Abend war kein Erlebnis. Meist nur Kritik an den Eltern.“

„Lass dich zuerst umarmen.“

Ulrich gab ihr ein Begrüßungsküsschen, dabei registrierte er wohlwollend einen Hauch Parfüm. Sonja war Mitte vierzig. Sie hatte eine helle Bluse mit großflächig aufgedruckten Blumen angezogen, die im Kontrast zu ihrem dunklen Rock stand.

„Hallo.“

Sie begaben sich in den Mehrzweckraum, wie er in der Familie Thalheim genannt wurde – ein Zimmer, in dem gearbeitete, gespeist, geschlafen wurde.

Während an einer Wand hintereinander längs die Betten mit selbstgezimmerten Bettgestellen und aufgelegten Schaumgummimatratzen standen, füllten Schrankwände den Raum der anderen Wände bis unter die Decke aus. Eine eingebaute Schreibtischplatte, einmontierte Kleiderschränke und offene Regalfächer lockerten die kompakten Holzkörper auf. Die freien Flächen der Wände waren mit dicken Tapeten bedeckt, denen großformatige stilisierte Blumen und Pflanzen und schmale Goldstreifen als Muster aufgedruckt waren. Im Motiv dazu passend, waren die Matratzen mit eigenhändig genähtem dickem Stoff überzogen. Über dem Esstisch hing eine große Kugelleuchte aus dünnem durchscheinendem Papier. Für die Fenster hatte Sonja dezent gestreifte Vorhänge und dünne Stores genäht und Ulrich die Gardinenleiste mit T-Laufschiene gebastelt.

Noch während des Tischdeckens mit dem Weinlaubgeschirr begann Sonja über den Elternabend zu berichten:

„Die Eltern würden ungenügend auf ihre Sprösslinge einwirken. In der Kaufhalle hätten vier Mädchen Waren entwendet und sie ohne zu zahlen an der Kasse vorbei manipuliert. Sie wurden geschnappt. Katja warst du auch dabei?“

Kleinlaut: „Es war eine Mutprobe. Ich hatte es versucht, dann hab‘ ich aber schnell die Sachen wieder in einem Regal abgelegt.“

„Die Lehrerin forderte von mir, auf dich, Katja, besser staatsbürgerlich einzuwirken. Du würdest während der Pausen West-Parfüm verteilen und andere Mädchen mit West-Lippenstift anmalen. Woher hast du das Zeug?“

„Die Chris hat es mir gegeben. Bei uns gibt es nichts Modernes. Alle Mädchen wollten was abhaben.“

„Im Park hat die Streife einige Mädchen und Jungen beim Rauchen ertappt“, fuhr Sonja in ihrer Berichterstattung streng fort. „ Andere waren nach zehn Uhr abends im Kino. Lauter solche Beschwerden. Ulrich, das nächste Mal hörst du dir das an.“

Nach einiger Zeit hatte sich Sonja beruhigt, ihre braunen Augen leuchteten wieder. Ihre Gesichtszüge glätteten sich, ein schmales Lächeln um ihren Mund kehrte zurück. Ihr markantes gewinnendes Lächeln wirkte stets Vertrauen erweckend. Ulrich liebte diesen Gesichtsausdruck, er fand ihn bezaubernd.

„Katja meinte vorhin, wir wohnten jämmerlich bescheiden, armselig, einfallslos und primitiv“, sagte nun Ulrich.

„Naja, ich war bei der Chris, da ist alles nobel, glänzend, funkelnd“, sagte Katja.

„Ja, Katja, die Artikel in unseren Geschäften sind zuerst praktisch und glänzen meist nicht“, sagte Sonja.

„Ihr versteht mich nicht, bei uns ist alles uniformiert. Wenn ich zu den anderen Mädchen im Plattenbau komme, stehen überall Sofa, Fernseher, Schrankwand und so weiter nicht nur an der gleichen Stelle, die sehen auch alle ähnlich aus, gleiche Form, gleiche Herstellungsart, meist mit Folie…eben eintönig, stinklangweilig, öde, billig. Auch so gleichförmig, eben wie es überall in der Gesellschaft ist. Gern schaue ich mir die West-Journale von der Grit oder der Chris an, da sieht man gute Einrichtungsbeispiele, eben Innenarchitektur.“

„Ja, bei uns müssen Grundbedürfnisse zum Wohnen befriedigt werden. Zusätzliche Forderungen wie abwechslungsreiches Material, ansprechende Farbgebung, gekonnte Gestaltung, gutes Design und Schönheit, das bringt die Industrie nicht. Manche sagen ja, im Westen würde falsche Repräsentation initiiert, aber etwas bunter könnte es bei uns schon sein“, wandte Sonja etwas aufgebracht ein.

Nun verkündete Ulrich, dass in wenigen Wochen ein Betriebsfest im Kulturpalast geplant sei.

Sonja sinnierte, zu solchen feierlichen Veranstaltungen möchte sie etwas Neues, Besonderes, Modisch-Elegantes tragen.

Sie sprang auf, eilte zum Kleiderschrank gegenüber, öffnete, zog verschiedene Kleider vom Bügel, das Getupfte, die beiden Gestreiften, das Gelbe, Grüne und weitere:

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