Richard R. Bernhard - Als grüne Tomaten in den Weihnachtsstollen kamen

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Der in Dresden pharmazeutisch arbeitende, linksorientierte Dr. Thalheim wächst im Osten Deutschlands auf. Er erwirbt sich eine fundierte Bildung und findet in seiner herausfordernden Arbeit eine Erfüllung. Er muss sich stetig mit den Alltagsproblemen auseinander setzen. Er lehnt sich gegen die Macht der Bürokratie auf und muss erkennen, wirklichkeitsfremden gesellschaftlichen Idealen gefolgt zu sein. Die gesellschaftlichen Vorgänge während der Wendezeit regen ihn an, seine Anschauungen zu überprüfen.
Kann er sich von untergegangen Trugbildern lösen?
Verlässt er seine gewohnte Umwelt, seine liebgewordenen Bezugsräume?
Wäre die Suche in der althergebrachten, ursprünglichen, mit bewährten internationalen Spielregeln ausgestatteten Gesellschaft nach einem neuen Lebensinhalt eine Alternative?

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Sie züngelten mit einem brennenden Fidibus, mit dem sie eigentlich Zigaretten vom Schwarzmarkt anzünden wollten, an losem trockenem Waldgras, das brennend von einer Windböe erfasst, in den angrenzenden niedrigen Wald junger Bäume getragen wurde, der lichterloh zu brennen anfing. Die Feuerwehr musste ausrücken. Die Behörden verhängten Strafen. Der Vater züchtigte seine Kerlchen mit Schlägen, wobei er blitzschnell den Hosenriemen in der Hand hielt und auf die Bengel gewalttätig einschlug, wie er es sicherlich in seinen NS-Schlägerbanden gelernt hatte. Ulrich fiel auf, wie seine Gesichtszüge ein brutales Aussehen annahmen. Vielleicht kam ihm in den Sinn, wie er auf Gegner während der Blütezeit des besiegten Regimes losging. Ulrich schien es, als hätte er Anzeichen von Hass im Gesicht erkannt. Diese Visage vergaß Ulrich nicht mehr, dieser Eindruck war tief in sein Inneres eingebrannt. Die beiden Brüder hatten mit Sehnsucht den Vater erwartet. Aber das zarte Pflänzchen beginnender emotionaler Bindung war nun vertrocknet.

Hausarrest folgte.

Schulische Abläufe interessierten die heranwachsenden Jungen nicht, Aufgaben wurden nicht erledigt.

Der Vater wusste mit den Knaben nichts anzufangen, also gab er sie zu seiner Schwester Hertha und ihrem Mann Fritz in Jena. Hier lernten Ulrich und Wolfgang erstmalig kennen und schätzen, was unter Familie zu verstehen war, wie reich und vielstimmig familiäre Beziehungen sein können. Bei Onkel Fritz, dem Feinmechaniker in den Zeiss-Werken, bekamen sie Einblicke in mechanische und technische Prozesse. Sie durften ihm an einem besonderen Tag bei der Arbeit zusehen. Hier wurde in Ulrich und Wolfgang das erste Interesse für mechanische Abläufe im Alltag geweckt. Onkel Fritz machte sie neugierig, wie Werkstoffe bearbeitet und umgewandelt werden.

Ulrich und Wolfgang waren in Jungenklassen und wetteiferten mit ihrer fast gleichaltrigen Cousine Inge, welche die parallele Mädchenklasse besuchte. Aus vorherigen Noten Vier und Fünf wurden nunmehr auf dem Zeugnis Einsen und Zweien.

Zu Ostern erwanderte Onkel Fritz mit den Kindern die Umgebung Jenas. Sie suchten einige der Sieben Wunder Jenas auf. Zuerst stiegen sie den markanten Muschelkalkberg mit der Nase, den Jenzig empor.

Onkel Fritz stellte sich vor, wie wohl Goethe während seines Spazierganges mit Wagner seinen Eindruck beim Blick ins Tal in Verse verwandelte. Denn Onkel Fritz deklamierte: Kehre dich um. Von diesen Höhen/ Nach der Stadt zurückzusehen./ Aus dem hohlen, finstern Tor/ Dringt ein buntes Gewimmel hervor.

An den Rändern der Wanderwege war die Schichtung des Kalksteines zu erkennen, der manchmal von einer dünnen Lage farbiger, häufig blauer Mineralien durchsetzt war.

Sie suchten im Gestein nach Fossilien, hatten aber wenig Glück. Onkel Fritz kannte aber bestimmte Stellen mit geologischen Besonderheiten, an denen sie kleine Schnecken, Muscheln und Reste versteinerter Meerestiere fanden. Mit viel Fantasie wurden sie Seeigeln, Seelilien und Armfüßern zugeordnet.

Am Ostermontag suchten sie weitere Wunder Jenas auf. Zuerst schnauften sie den langgestreckten Hausberg hinauf, auf dem der Fuchsturm stand. Knappschaften und Studenten hatten dort oft ihre Feste gefeiert. Nachdem der Turm im achtzehnten Jahrhundert ein Dach erhielt, wurde dort eine astronomische Beobachtungsstelle eingerichtet. Als sie alles beschnuppert hatten, jagten sie den Berg hinab ins Ziegenhainer Tal und fuhren mit der Straßenbahn ins Stadtinnere. Sie hatten Glück, noch kurz vor der vollen Stunde am Rathausturm zu sein, als dann mit Glockenschlag die Schnapphans-Figur nach einer goldenen Kugel an einem Stab, die ein Pilger hielt, schnappte.

Dann schauten sie sich noch den siebenköpfigen Drachen Draco aus dem siebzehnten Jahrhundert an. Damals hatten Studenten außerdem noch vier Beine, zwei Arme und vier Schwänze daran gebastelt.

Der Vater suchte sich über Anzeige eine neue Frau. Zur Stiefmutter hatten beide Jungen kein gutes Verhältnis. Während Ulrich noch folgsam war und sich nicht traute, gegen die Anordnungen der Stiefmutter aufzubegehren, war Wolfgang quasi rebellisch. Er verließ früh das Haus, holte sich nach der Schule bei den Großeltern etwas zu essen und zog mit gleichaltrigen Jungen und Mädchen durch den Wald. In Waldhütten brieten sie Spiegeleier, die sie vorher noch warm den Hühnernestern eines Großbauern entnommen hatten. Sie probierten das Rauchen, ahmten dabei die Gesten auf den Plakaten der Werbung für Zigaretten nach. Zigaretten waren für sie ein Symbol der Auflehnung, die Mädchen sahen darin das Merkmal der Gleichheit. In der Öffentlichkeit war das Rauchen tabu. Hier auf ihren Tummelplätzen ließen sie bei leicht erhobenem Kopf den Rauch durch den halbgeöffneten Mund entweichen. Zwischen den Zügen hielten sie das angezündeten Stäbchen, das weiße, dünne Ding, wie gedankenversunken in der Hand, so als wollten sie die Zigarettenlänge Freiheit mit Lasterhaftigkeit und Erotik unterstreichen. Kurz eingenebelt – bevor der Wind den Smog vertrieb.

Hier an ihrem Treffpunkt testeten sie den Geschmack von Bier oder von Dessertwein, wobei Wolfgang sich das nötige Kleingeld aus der Hauskasse des Hotels oder durch den Verkauf diverse Sachen besorgte. So hatte er die Fähigkeit, sich bei älteren Frauen einzuschmeicheln und um Erlaubnis zu fragen, einige Maiglöckchen im Garten pflücken zu dürfen. Mit rasanter Geschwindigkeit mähte er quasi die Blumen ab, suchte im Eiltempo das Weite und machte aus den sich ergebenden zwanzig Sträußen, die er vor dem Friedhof verkaufte, genügend Kleingeld. Den Mitschülern drehte er beliebte Souvenirs an, die er billig erwarb und mit Aufpreis weiterverkaufte. Mit Ballspielen auf dem Fußballplatz klang das tägliche Treiben aus.

Von der Stiefmutter ließ sich Wolfgang nichts sagen, permanent opponierte er. Trotz ihrer resoluten, bestimmenden Art war sie einem solchen Verhalten nicht gewachsen.

Ulrich war folgsam, strebsamer und ehrgeiziger als Wolfgang. Aber beide liebten die naturwissenschaftlichen Fächer, besonders Chemie. So entwickelte sich bei beiden der Wunsch, Chemiker oder Pharmazeut zu werden.

Als der ältere Wolfgang die Grundschule beendet hatte, sagte seine Stiefmutter zu ihm:

„Jung, ich habe einen Schulfreund im Westen, der führt eine Apotheke. Er würde dich aufnehmen, dort kannst du Medizin zusammenrühren.“

So hatte sich die Stiefmutter den Aufsässigen vom Hals geschafft, und sie hatte einen Esser weniger.

Wolfgang schrieb einige Male Briefe aus dem Westen, zu Weihnachten kam ein Päckchen mit Süßigkeiten. Dann riss die Verbindung ab. Ulrich hörte nichts mehr von seinem Bruder.

Während nun die Tochter der Stiefmutter den Tag nach den eigenen Vorstellungen gestaltete, wurde Ulrich von der Stiefmutter immer angestellt: auf den Knien Unkraut jäten, die großen Fenster im Hotel putzen, Ziegen hüten, Ziegenstall ausmisten, Tiere füttern, mit dem Fahrrad Ziegenmilch an Kunden in der Kleinstadt bringen. Der Erlös dieser Ziegenmilchlieferungen wurde gesammelt, dafür erhielt Ulrich den Konfirmationsanzug.

Um die Zahl der Aufträge zu verringern, die von der Stiefmutter erteilt wurden, saß Ulrich lange an den schulischen Hausaufgaben. Die Wichtigkeit der Aufgaben unterstreichend, deklamierte er in der Küche, wo er seine Aufgaben erledigte, die Regeln, Zusammenfassungen, mathematischen Operationen, die chemischen und physikalischen Lehrsätze, die russischen Vokabeln laut vor sich hin. Er kommentierte vieles laut, was er gerade las, lernte oder erarbeitete. So lerne man nachhaltig, erläuterte er seiner Stiefmutter, die ihn misstrauisch beäugte, weil ihre Aufträge nur dürftig erledigt wurden. Der Erfolg blieb nicht aus.

Ulrich hatte gute bis sehr gute Ergebnisse in der Schule. Er wollte seinen Wunsch, Chemiker oder Pharmazeut zu werden, verwirklichen. Er las über die Kunststückchen der Alchemisten, machte sich Geheimtinte, mit der man schreiben konnte, ohne die Buchstaben zu sehen. Er verehrte ein Mädchen, das er oft von weitem, von der Straße aus beobachtete, wenn sie im Garten hantierte oder mit dem Hund spielte. Zwar winkte er ihr oft zu, sprach sie aber nicht an, weil er sich scheute. Aber er schrieb ihr kleine Briefchen. Wie die Römerinnen im Altertum schrieb er zuerst mit Milch, er probierte auch Essig, Citronen- und Zwiebelsaft. Wenn er in den Schulpausen ihr die Zettelchen zusteckte, war auf dem Papier nichts zu sehen. So war die Diskretion gewahrt, falls ihn andere beobachteten und vielleicht den Inhalt erfahren wollten. Erst beim Erhitzen wurde die Schrift lesbar. Später verwendete er Chemikalien, die erst nach dem Besprühen mit einer anderen Substanz farbig wurden.

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