Rainer Müller-Hahn - Mal ehrlich, ihr Psychologen habt doch selbst einen an der Klatsche

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Mal ehrlich, ihr Psychologen habt doch selbst einen an der Klatsche: краткое содержание, описание и аннотация

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Psychologen und ihre Arbeit sind in der Öffentlichkeit umstritten. Ich erzähle meine Geschichte, wie ich zur Psychologie gekommen bin und was ich dort in fünf verschiedenen Arbeitsbereichen erlebt und gelernt habe. Da ist einmal der «Knast» in dem ich nicht eingesessen bin, sondern als Psychologe gearbeitet habe, obwohl mir nach fünf Jahren der Unterschied nicht sehr groß erschien. Ich berichte von meinen Polizeieinsätzen in einem Entführungsfalll und einer Geiselnahme, von dem was in meiner Beratungspraxis geschah, über meine Wirtschaftsprojekte im In- und Ausland und was mir besonders wichtig ist, über meine Arbeit als Gutachtenkritiker im Familienrecht. Das sind problematische Leistungen meiner Kollegen, die tief in das Leben von Kind, Vater und Mutter eingreifen. Darüber berichte ich etwas ausführlicher. Ich hoffe, das ich mit dem Buch einiges zu eineer differenzierten Sicht einiger psychologischer Anwendungsbereiche beitragen kann..

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Diese Arbeit hatte einen wissenschaftlichen Erkenntnishunger und den unbändigen Wunsch ausgelöst, weitere spannende psychologische Fragen zu beantworten.

Als nach Abschluss des Projektes der Studienalltag wieder eintrat und sich die Euphorie gelegt hatte, beschäftigte mich die Frage, wie es mit mir weitergehen sollte. Ich hatte für eine Karriere im Wissenschaftsbetrieb Feuer gefangen, wusste aber, dass nicht jeder Studienabsolvent eine Assistentenstelle würde erhalten können. Unter den Studierenden bestand ganz allgemein eine Unzufriedenheit über die wissenschaftliche Kopflastigkeit der Ausbildung, verbunden mit der Frage, was man damit nach dem Studium anfangen könne.

Erste Praxiserfahrungen

Zuvor galt es jedoch, gemäß der Ausbildungsordnung, praktische Praktika in drei psychologischen Praxisfeldern zu absolvieren. Sie lieferten mir nicht nur wichtige Eindrücke, sondern sie waren eine Art Wegweiser für meine späterer berufliche Ausrichtung.

Personalentwicklung

Das erste Praktikum konnte ich bereits nach dem zweiten Semester in der Personalabteilung eines großen Lebensmittelkonzerns in Hamburg antreten. Hier arbeitete ein Psychologe, der sich um die Auswahl des akademischen Führungsnachwuchses kümmerte - ein sehr freundlicher und nachdenklicher Mann. Er bereitete mir einen herzlichen Empfang und war um mein Wohlbefinden bei der Arbeit sehr bemüht. Ich fühlte mich wohl, obwohl mir bewusst war, dass ich keine Kenntnisse besaß, mit denen ich seine Arbeit unterstützen konnte. Meine Aufgabe bestand darin, den bisher verwandten, zeitaufwendigen Konzentrationstest mit einem anderen, zeitökonomischeren Verfahren zu vergleichen und zu klären, ob beide zu gleichen Ergebnissen führen würden. Träfe das zu, könnte das bisherige Verfahren ersetzt werden.

Mein Anleiter half mir und brachte mir viel statistische Methodik bei. Ich lernte Statistik in der konkreten Wirklichkeit anzuwenden, noch bevor ich entsprechende Seminare an der Uni belegt hatte. Über seine Hauptaufgabe, der Auswahl von Nachwuchskräften, erfuhr ich nur etwas aus seinen Berichten. Da in der Zeit meines Praktikums kein Auswahlverfahren stattfand, konnte ich an den dafür eingesetzten Einzel- und Gruppeninterviews, den Testverfahren und Auswertungsdiskussionen nicht teilnehmen. Er war jemand, der sich darum bemühte, die Auswahl seiner Methoden sorgfältig vorzunehmen und zu verfeinern - eine Tugend, die ich in der späteren Berufswirklichkeit nicht allzu oft angetroffen habe.

Das Ergebnis dieses Praktikums bestand nicht nur im fachlichen Kenntniserwerb. Einen entscheidenden Gewinn brachten die damit verbundenen Begleitumstände: Ich lebte und arbeitete das erste Mal in meinem Leben ganz allein in einer fremden Stadt, wohnte im Studentenheim und lernte dort eine Studentin kennen, mit der ich viele Abende in der Gemeinschaftsküche das Essen zubereitete, nachts das sehr schmale Bett teilte und oft mit ihr den damals noch nicht so berühmten Hamburger „Star Club“ besuchte. Diese Auswärtserfahrungen ließen mich kenntnisreicher, vor allem aber sehr viel selbstbewusster nach Hause zurückkehren, als ich von dort gestartet war.

Jugendgerichtshilfe

Das zweite Praktikum absolvierte ich in der Jugendgerichtshilfe. Diese Fachabteilung des Jugendamtes berät junge Straftäter und ihre Familien, nimmt an den Gerichtsverhandlungen teil, besitzt ein Vorschlagsrecht zum Urteil und zu übernimmt die Nachbetreuung der Jugendlichen. In diesem Rahmen lernte ich sehr viel soziales Elend kennen, erfuhr einiges über jugendliche und heranwachsende Straftäter, deren Beweggründe und deren Umfeld. Bei Hausbesuchen traf ich Eltern an, die sich kaum auszudrücken vermochten oder nur wenige Stunden am Tag nüchtern waren. Ich erlebte viele Arten von Verwahrlosung, sah Spuren von Gewalt und lernte Straftaten in allen Schattierungen kennen. Eine Wirklichkeit, mit der ich weder im elitären Studienzirkel des Volkspsychologen Herrn M., noch im Elfenbeinturm des Universitätsinstituts in Berührung gekommen war. Schließlich machte ich Erfahrungen mit dem Jugendgericht. Dies ist ein Bereich der Rechtsprechung, von dem die Öffentlichkeit ausgeschlossen ist. Hier Einblicke zu gewinnen, war ausgesprochen eindrucksvoll. Ich nahm an Gerichtsterminen teil, bei denen ein Bericht über die Entwicklung des Straftäters gegeben werden musste. Er sollte Aussagen zur Entwicklungsreife und Prognose des Jugendlichen sowie Vorschläge zu erzieherischen Maßnahmen enthalten.

Ich wurde von erfahrenen Sozialarbeitern angeleitet, die mich in ihre tägliche Arbeit einbezogen und denen ich nicht nur Berichtsentwürfe vorlegen, sondern für die ich auch den endgültigen Bericht vor Gericht vortragen und vertreten musste. Das führte zunächst zu Lampenfieber, das sich aber bald legte. Dieses Praktikum erfüllte durch-aus meine Erwartungen bezüglich praktischen Handelns im sozialen Bereich, schien aber kaum Verbindungen zur akademischen Psychologie zu besitzen. Der psychologische Gehalt des Praktikums war eher gering. Mir fiel auf, dass in den Falldiskussionen mit meinen Anleitern kein Rückgriff auf psychologische Theorien oder auf sonstige psychologische Erkenntnisse stattfand. Man argumentierte auf der Grundlage von Erfahrungen und versuchte, mit konkreten Zielsetzungen und praktischen Maßnahmen, weitere Auffälligkeit der Jugendlichen oder Heranwachsenden zu verhindern. Allerdings setzten sich sowohl Sozialarbeiter als auch Jugendrichter in Aus- und Fortbildung mit psychologischen Fragestellungen auseinandersetzen. Das änderte jedoch nichts an meinem Eindruck, dass die Psychologie, wie ich sie bis dahin kannte, für diesen Bereich nicht viel zu bieten schien. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, hat mich diese Arbeit sehr beeindruckt und den Gedanken aufkommen lassen, möglicherweise später mit Straftätern zu arbeiten.

Erziehungsberatung

Die Vordiplomprüfung hatte ich erfolgreich hinter mich gebracht. Sie war die Voraussetzung, um ein Praktikum in einer Erziehungsberatungsstelle ableisten zu können. Ich erhielt einen Praktikumsplatz in einer staatlichen Einrichtung, in der eine Frau J. residierte. Sie war eine ältere, kinderlose, stämmige und resolute Psychologin - Herrscherin über eine Pädagogin und eine Bürokraft. Die Pädagogin, schüchtern, blutarm und altjüngferlich, fristete im Spielzimmer zwischen Bauklötzen und Stofftieren ein stilles, karges Dasein. Die Schreibkraft war eine freundliche, unsichere Frau mittleren Alters. Sie wurde mir vorgestellt, nicht ich ihr. Ich war ja schließlich angehender Psychologe. Der Standesdünkel von Frau J. erhob mich zu einem sachkundigen Kollegen, einem Assistenzarzt gleich, der den Chefarzt bei der Krankenvisite begleiten durfte. Sie erklärte mir bei diesem Kennenlernen, dass sie aus der Mitarbeiterin bereits eine wichtige psychologische Hilfskraft gemacht habe. Diese käme sehr gut mit den Eltern bei der Anmeldung zurecht und führe bereits die kleine Anamnese selbstständig durch. Dann schaute sie stolz auf ihren Zögling herab und lächelte diesem aufmunternd zu. Die so Gelobte nickte verlegen und lächelte gequält. Mir ging durch den Kopf, dass hier jemand erklärt, wie man Meerschweinchen füttert und großzieht. Kurz vor dem Verlassen des Büros blickte Frau J. noch kurz über den in der Schreibmaschine eingespannten Bogen und sagte beiläufig herablassend, dass da noch ein Komma fehle und rauschte mit mir im Gefolge aus dem Raum.

Später erfuhr ich, dass die sogenannte kleine Anamnese nicht mehr beinhaltete, als einige Stammdaten der Eltern und Erkrankungen der Kinder mittels Fragenkatalogs aufzunehmen.

Das Auftreten von Frau J. hatte etwas Imposantes. Sie trug bei den Beratungsgesprächen immer einen weißen Kittel und wusch sich nach jedem Gespräch die Hände, obwohl sie niemandem die Hand gereicht hatte. Alles was sie tat, strotzte vor Bedeutung, hatte nahezu rituellen Charakter: ihre Bewegungen, Sitzhaltung, die Art, wie sie die Brille auf- und absetzte, sich etwas notierte, die Eltern anblickte und ihnen Erklärungen zum Verhalten der Kinder gab. Das alles gebot größte Ehrfurcht. Zu den Ratsuchenden hielt sie große Distanz. Nie ein Zeichen warmer oder gar herzlicher Hinwendung. Ihre Miene war unbewegt und mit blasierter Ernsthaftigkeit wie in Stein gemeißelt. Eine Ausnahme allerdings gab es: Wurde Frau J. mit „Frau Doktor“ angesprochen, was die meisten Eltern schon wegen des ärztlichen Gehabes spontan taten, dann entkrampfte sich ihr Gesichtsausdruck zu einem sparsamen, freundlichen und leicht verlegenen Lächeln. Kokett wie ein Backfisch protestierte sie milde. Nein, sie sei nicht promoviert, sie hätte zwar begonnen …, aber der Krieg …, man wisse schon …! So nannte ich sie im Stillen Frau Doktor. Kinder mochte sie nicht besonders. Eine bemerkenswerte Eigenschaft für die Leiterin einer Erziehungsberatungsstelle. Sie sprach Kinder nie mit Namen an, hatte nur ein paar dürre Worte für sie übrig und schob sie schnell ins Spielzimmer der Pädagogin ab. Sie hielt Kinder wohl für eine Bande undisziplinierter Stoffwechsler, deren Lebenszweck es ist, Erwachsenen das Leben schwer zu machen.

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