Jana Bacher - Occido

Здесь есть возможность читать онлайн «Jana Bacher - Occido» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Occido: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Occido»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Für Charms ist es eine große Ehre, die Hauptrolle in einem sogenannten Reality Movie übernehmen zu dürfen: Einem Film ohne Schauspiel, in dem alles echt ist und niemand nach Drehbuch handelt. Seine Begeisterung für das Filmprojekt, das er lange für eine Dokumentation seines Lebens hält, schlägt jedoch um, als er feststellt, dass es am Set nicht mit rechten Dingen zugeht und die Filmhandlung zunehmend von der Realität abdriftet.

Occido — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Occido», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Achtlos riss Peter mit den Fingern ein Stückchen von einem seiner Chicken Wings und warf sich dieses wie ein ausgehungerter Bär in den Schlund, ehe er sich die fettbeschmierten Finger der Reihe nach mit der Zunge säuberte. „Wer weiß schon, was dieses Trocken-Clubbing zu bedeuten hatte. Vielleicht soll ich mir vorsorglich den Kopf wegsprengen, weil Joe befürchtet, ich würde in meiner Debutszene ohne intensive Vorbereitung zu gut aussehen.“

Er zwinkerte Charms zu, doch dieser sah demonstrativ weg; Peters aufgeblasener Spott über das Filmprojekt ging ihm auf die Nerven. Er wusste ja, dass sein Bruder diesem Moment nie mit so freudiger Erwartung entgegengefiebert hatte wie er selbst, nichtsdestotrotz handelte es sich dabei um eine einmalige Chance zur finanziellen Absicherung, die gerade Peter sich bei Gott nicht leisten konnte zu vermasseln. Soweit er wusste, hatte dieser kürzlich mal wieder seinen Job verloren. Ein Grund mehr, dem Projekt eine dankbare Haltung darzubringen, doch Peter schien das anders zu sehen. Ungeachtet Charms‘ abweisender Haltung fuhr er mit vollem Mund fort: „Wir haben nach Darias Abgang abgebrochen. Keine Ahnung, was das Theater soll: Ich sehe umso beschissener aus, wenn sie mich zwei Tage in Folge durch die Saufmühle treten. Genau das, was sie haben wollen.“

Er lehnte sich auf seinem Sitzplatz zurück und verzog das Gesicht beim Anblick des offensichtlichen essenstechnischen Malheurs auf seinem Teller, das ihn aber nicht davon abhielt, es zeitgleich in Massen zu verzehren. „Scheint ja mit dem Dreh nicht ganz so zu laufen, wie sie es sich vorstellen.“

Zum ersten Mal seit Beginn ihrer deplatzierten Konversation sah Charms seinen Bruder direkt ins Gesicht. Wie er selbst war Peter groß und dunkelhaarig, doch im Gegensatz zu Charms hatte er vor Jahren begonnen, sich literweise Tinte unter die Haut pumpen zu lassen und sich das Gesicht mit Steckern und Ringen zu ornamentieren. Heute trug er kleine Tunnel an beiden Ohrläppchen, zwei Ringe in der linken Augenbraue und einen in der Unterlippe zusätzlich zu einem schwarzen Ring zwischen den Nasenlöchern, den er seiner stetig wachsenden Gesichtsblechsammlung erst vor Kurzem hatte hinzukommen lassen. Eine seiner Tätowierungen entblößte ein wohlbekanntes Frauengesicht, von Rosenblüten umschmeichelt, auf seinem rechten Unterarm. Darüber stand Darias Name in verschnörkelten Buchstaben. Wie schnell er sich doch seiner einstigen Muse entledigt hatte.

„Es ist ein Reality Movie“, sagte Charms auf Peters Bemerkung hin. „Es läuft genauso wie wir es darbieten. Das gestern war meine Schuld, wir mussten abbrechen, weil ich nicht damit umgehen konnte, dass Daria…“ Er unterbrach sich selbst. Peter war für das, was geschehen war, nicht der richtige Ansprechpartner. Doch wie es schien, hatte er bereits genug gesagt, damit dieser sich einen Reim auf die Geschichte machen konnte. Manchmal war sein Bruder tatsächlich gar nicht so kurzsichtig wie man vermuten würde.

„Mit Reality hat das nichts zu tun, wenn wir abbrechen müssen, weil du nicht damit klarkommst, dass Daria sich einem anderen an den Hals wirft. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber real wäre eine angepisste Reaktion darauf, oder? Aber nein, die passt ja nicht ins Konzept.“ Eine tiefe Falte bildete sich auf Peters Stirn. Er kaute grob an seinem Lippenring, während er zu überlegen schien. „Ich für meinen Teil finde diese Vorgaben der Szenen idiotisch. Warum soll ich mir sagen lassen, wie mein Leben aussieht, wenn die Kameras eben dieses porträtieren wollen?“

Angewidert schob er sowohl das Thema als auch die wenig gourmetwürdige Pampe auf seinem Teller von sich. „Was für ein widerlicher Fraß! Wie wär’s zur Abwechslung mal mit was, von dem man nicht entweder Dünnpfiff oder das Kotzen kriegt?“

Im nächsten Atemzug war Peter auf den Beinen, hatte das billige Plastiktablett in den Händen und ein laues Grinsen zu seinem bescheuerten Ring auf die Lippen getackert. „Ich spiele jetzt eine Runde Basketball, vielleicht macht wer aus dem Team mit. Einen guten Drehtag, wünsche ich dir!“

Damit schlenderte er davon. Charms beobachtete, wie Peter unterwegs seinen Pappteller voll ertrunkener Chicken Wings in den Müll kippte und ohne einen Blick zurück aus der Kantine verschwand.

Action, Klappe die Zweite – Im Eighty‘s

… Charms beobachtete einen schnellen, unübersichtlichen Wortwechsel, dann hatte Daria auch schon ihre Hände im Stiernacken des Typen vergraben und es ihm erlaubt, sich zu ihr herabzubeugen. Kostja johlte ein albernes „Uuuuhu!“ und wartete auf Charms‘ Reaktion, doch die kam nur in Form eines spöttischen „Tz“, ehe er sich von dem Geschehen ab- und sich den Unterhaltungen in der Runde seiner Kommilitonen zuwandte.

Irgendwann im Laufe des Abends nahm Charms eine Prügelei im Eingangsbereich zur Kenntnis. Besoffene Idioten. Auf halbem Weg zur Toilette konnte er eben noch mitverfolgen, wie ein klapperdürrer, ungesund wirkender Kerl in seinem Alter von den Securities nach draußen bugsiert wurde, wobei er sich gebärdete wie ein rotsichtiger Stier und wüste Kraftausdrücke von sich gab.

Erst spätnachts, als die Gesellschaft der Juristen sich nach und nach auflöste, sollten sich die Wege von Charms und Daria wieder kreuzen, nämlich an der Eingangstür zum Eighty’s. Daria lehnte mit dem Rücken an der Wand. Sie sah mitgenommen aus, unter ihren Augen schmierte ihr Make-up, das rote Haar stand ihr ins Gesicht. Trotz des geistesabwesenden Eindrucks, den sie vermittelte, ließ Charms es sich nicht nehmen, ihr ein Wort zum Nachdenken mit auf den Weg zu geben.

„Denk ein bisschen über dich selbst nach, Daria, über dich und Peter, oder ob ihr beide überhaupt noch Bestand haben solltet.“

„Oh, willst du bei ihm petzen, oder was?“, erwiderte sie giftig. „Als ob! Ihr habt seit Jahren kein Wort miteinander gesprochen!“

„Ich misch mich da nicht ein“, gab Charms zurück. „Ich wollte es dir nur gesagt haben, vielleicht schämst du dich dann zumindest ein bisschen vor dir selbst. Man sieht sich.“

Damit wandte er sich ab und spazierte in der Morgendämmerung zur Tür des Eighty’s hinaus.

„Cut!“

Action – Der Fremde im Bus

Am nächsten Tag hatte Charms einen wichtigen Termin mit einem seiner Universitätsdozenten. Zu seiner Schande musste er sich eingestehen, dass er diesen im Vakuum seines gestrigen Dahintreibens schlicht vergessen hatte, was ihn heute ungemein ärgerte, denn das bunte Nachtschwärmen bis in die frühen Morgenstunden war ihm wie ein losgelöster Dachziegel auf den Kopf gefallen.

Der Stadtverkehr war immerzu schrecklich und knappe drei Stunden Schlaf machten das Ganze noch viel unerträglicher; erst um fünf Uhr morgens hatte Charms sich endlich ins Bett begeben. Zu wenig Schlaf, um in aller Frische zu einem Termin zu erscheinen, der, wie er dumpf ahnte, seine jüngste Arbeit zum Thema haben würde. Es musste sich dabei um etwas Wichtiges handeln, wenn Professor Klein ihn in der vorlesungsfreien Zeit zu sich zitierte, ob nun im positiven oder negativen Sinne.

Mit pochenden Schläfen und geschwollenen Augen taumelte Charms durch den Bus der Linie 4, der ihn zur Uni bringen sollte, auf der Suche nach einem Sitzplatz, um sein schlafentzogenes Ego nach Bemühen zu schonen. Wie so oft war das Glück nicht auf seiner Seite und der letzte freie Platz wurde ihm kurzerhand von einer alten Dame im Fliederkostüm weggeschnappt, die einen geschniegelt aussehenden Pudel auf ihrem Schoß platzierte.

Seufzend fügte sich Charms seinem Schicksal und lehnte sich an eine der Haltestangen. Das Wetter hatte sich im Vergleich zu gestern nur minimal gebessert; immer noch stoben kampflustige Tröpfchen vom Himmel, die ihm auf dem Weg zum Bus das Haar angefeuchtet hatten. Gedankenverloren versuchte Charms, das nässende Etwas auf seinem Kopf zu ordnen. „Besser wird’s nicht“, bemerkte eine Stimme unmittelbar neben ihm, und Charms fuhr erschrocken aus seinen leer blubbernden Gedanken. Im Versuch seiner optischen Schadensbegrenzung hatte er von seiner Umgebung kaum Notiz genommen, und so war ihm der großschlanke blonde Kerl, der an derselben Haltestange klammerte, nicht aufgefallen. Dieser nickte ihm mit einem tiefen Grienen auf dem Gesicht zu. „Du hättest einen Schirm mitnehmen sollen.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Occido»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Occido» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Occido»

Обсуждение, отзывы о книге «Occido» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x