Jana Bacher - Occido

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Für Charms ist es eine große Ehre, die Hauptrolle in einem sogenannten Reality Movie übernehmen zu dürfen: Einem Film ohne Schauspiel, in dem alles echt ist und niemand nach Drehbuch handelt. Seine Begeisterung für das Filmprojekt, das er lange für eine Dokumentation seines Lebens hält, schlägt jedoch um, als er feststellt, dass es am Set nicht mit rechten Dingen zugeht und die Filmhandlung zunehmend von der Realität abdriftet.

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„Du sollst dich mit deiner Szene befassen und nicht der Freundin deines Bruders die Zunge in den Hals stecken!“, fauchte Joe und deutete mit anklagendem, feisten Finger auf Charms. Sein Gesicht war gerötet. „Kann nicht sein, dass der gesamte Dreh aufgehalten wird, nur weil Daria plötzlich meint, vom einem Bruder zum anderen hüpfen zu müssen…“

Zornig trat Daria an Charms vorbei und baute sich vor Joe auf. Wie zwei kampflustige Hähne standen sie einander gegenüber. Charms hob an: „Hört mal…“, doch er hatte keine Chance. Mit seinem Vorwurf hatte Joe einen empfindlichen Punkt bei Daria getroffen.

„Weiß du, Joe, vielleicht meint Daria auch ebenso plötzlich, keine Lust mehr auf den Laden zu haben, den du für ihren Freitagabend ausgewählt hast!“, äffte sie seine Wortwahl gehässig nach. Der Alkohol hallte aus ihrer Stimme. Sie hatte sich an diesem Abend mit dem Trinken eindeutig übernommen. „Ja, vielleicht hat Daria keine Lust, sich in verschwitzter Atmosphäre mit wenig anregenden Muskelbergen zu unterhalten und würde lieber weiter in die Stadt ziehen. Wie würde dir das gefallen?“

Einige Gesichter des Kamerateams waren inzwischen aus dem Eighty’s getreten und hielten neugierig angesichts des hitzigen Schlagabtauschs inne, in den sie soeben unverhofft geplatzt waren.

„Du kannst deine Szene selbst zu Ende drehen!“, sagte Daria fuchsig zu Joe. „Vielleicht setzt du dir eine rote Perücke auf und tingelst im Kleinen Schwarzen ein bisschen durch die Menge auf der Suche nach potenziellen Schmachtobjekten. Man sieht sich!“

„Daria …“, warf Charms ein, doch da war sie bereits herumgewirbelt und mit großen Schritten in der Dunkelheit verschwunden. Schnaufend wie ein abgehetzter Stier starrte Joe ihr hinterher. Wenn er ihr nicht wie ein Wahnsinniger hinterher wetzen wollte, hatte er die Schlacht soeben verloren. Und das würde er nicht: Joe war starker Raucher und obendrein figurtechnisch nicht das, was man gemeinhin als elfengleich bezeichnen würde.

„Ausgezeichnet!“ Er holte sich eine Marlboro aus der Hosentasche, steckte sie sich an und musterte Charms mit finsterem Gesicht. Die Kameraleute sahen angestrengt in alle möglichen Richtungen wie verstellte Scheinwerferköpfe, um Joes Ärger keine Zielscheibe zu bieten. Das mussten sie nicht, denn es war Charms, auf den sich sein Groll richtete. „Weg ist sie! Ist es das, was du wolltest?“

„Nein, ich…“

„Wir brechen ab, das hat so keinen Sinn! Geh mir aus den Augen, Charms! Und lies dir den Auftrag deiner Szenen noch mal durch, bevor du heute schlafen gehst, um Himmelswillen! So eine Scheiße wie heute will ich nicht noch mal erleben, klar?“

Das hatte Charms ohnehin vorgehabt. Ein Fehler wie heute durfte ihm nicht mehr unterlaufen. Er war vollkommen aus seiner Rolle gefallen, weil er die neuen Gefühle, die seit wenigen Wochen in ihm gediehen, nicht zu beherrschen gewusst hatte. Aber das würde nicht noch einmal passieren. Ab morgen würde er wieder konzentriert bei der Sache sein und einwandfrei funktionieren, wie er es immer tat. Joe würde zufrieden mit ihm sein, das wusste er, als dieser stinkwütend zurück ins Eighty’s torkelte, um den Drehtag notgedrungen für beendet zu erklären. Das Kamerateam folgte ihm ängstlich. Charms blieb allein zurück und bekämpfte die auflodernde Scham und das beklemmende Gefühl, das Darias Abgang in ihm ausgelöst hatte. Niemand sollte ihm vorwerfen können, dass er unprofessionell oder gar zu gefühlsgeleitet war, um die größte Chance seines Lebens wahrzunehmen. Fehlplatzierte Gefühlsregungen waren ein Manko, das er sich nicht leisten konnte. Im Grunde brauchte er ja nur er selbst sein wie er vor gut einem Monat noch gewesen war, und dann würde alles perfekt laufen. Seine Gefühle für Daria musste er für die nächsten Wochen hintanstellen.

Am nächsten Tag kam Charms erst um die Mittagszeit aus dem Bett. Zu lange hatte er sich mit der Performance beschäftigt, die er heute Abend zum Besten geben musste, fehlerlos, ohne Tadel, damit Joe nicht länger sauer auf ihn war. Und noch viel länger hatte er über Daria gewälzt, wie es ihr ging, wo sie sich hin geflüchtet hatte und wie um alles in der Welt er abstellen konnte, was in ihm hochkam, jedes Mal, wenn sie in seiner Nähe war. Dabei war er nach langem Grübeln zu dem Schluss gekommen, die nächsten drei Wochen durchzubeißen und anschließend gemeinsam mit Daria zu vergessen, was sich am Set zugetragen hatte.

Die Kantine war gut besucht, als er eintrat, doch von Daria war nichts zu sehen. Kameraleute, Visagisten und Darsteller rauften sich um die magere Ausbeute des Mittagsmenüs: Nudelauflauf, Chicken Wings, die aussahen, als hätte jemand McDonalds bestochen, seine Reste zum halben Preis zu verschenken, und ein schlampig abgemachter Tomatensalat, den bislang noch niemand angerührt hatte. Lange musste Charms nicht überlegen: Der Nudelauflauf schien das kleinste Übel und am wenigstens verdächtig, ihm einen verdorbenen Magen zu bescheren. Mit vollem Teller ließ er sich an einem der freien Plätze am Rande der Kantine nieder, möglichst weit weg von den tummelnden Plätzen, wo ihm der Verdruss über den gestrigen Patzer wie fauliger Gestank entgegenschlagen würde, denn natürlich war niemand sonderlich glücklich über den verlorenen Drehtag gewesen.

Mit zusammengepressten Lippen und angestrengt gesenktem Blick stocherte Charms in seinem Auflauf, als sich jemand auf dem freien Platz gegenüber niederließ, ein Tablett grauer Chicken Wings vor ihm abstellte, getränkt in einer abstoßenden Soßenkombi aus Ketchup und Mayo.

„Mahlzeit“, sagte sein Bruder Peter grinsend. Alarmiert sah Charms umher, doch niemand schien sie zu beachten.

„Wir sollen hier nicht miteinander reden!“, zischte er seinem Bruder zu, der belustigt die Brauen hob; tatsächlich war Peter und ihm von den Studios eine Art Kontaktverbot vier Wochen vor Drehbeginn und während des gesamten Drehs ausgesprochen worden. Ausnahmen waren Szenen, die ihr gemeinsames Auftreten erforderten. Nicht, dass diese Auflage unter normalen Umständen besonders schwer einzuhalten gewesen wäre, denn der Kontakt zwischen den beiden Brüdern gestaltete sich bereits seit Jahren porös. Aber normalerweise löste Daria ja auch keine Eifersuchtstobfälle in ihm aus. Und vor gut drei Wochen hatte Peter gegen das Kontaktverbot verstoßen, als er Charms zum ersten Mal überhaupt in dessen Wohnung aufgesucht hatte. Der Grund dafür war Daria gewesen, um deren Wohl sich sein scheinheiliger Bruder gesorgt hatte.

„Und außerdem sollen wir das Set nicht verlassen“, erwiderte Peter gelassen auf Charms‘ Einwand und bediente sich seiner soßendurchweichten Chicken Wings. „Trotzdem ist Daria gestern abgehauen und hat damit den Dreh ins Stocken gebracht. Am ersten Abend! Gutes Mädchen, ich habe gleich einen Kurzen auf sie getrunken, als ich davon erfahren habe.“

Charms horchte auf. „Du warst gestern saufen? Peter, wir dürfen nicht vom Set…“

„Anordnung von Joe“, unterbrach Peter ihn schulterzuckend. „Frag nicht, es war sowieso ziemlich seltsam: Keine Kameras, aber ein ganzes Aufpasser-Team, das sich in einem Club westlich der Stadt geradezu auffällig unauffällig um mich herumdrückte. Bescheuert.“

Joe hatte gewollt, dass Peter das Set verließ? Das fiel Charms schwer zu glauben, sowie er sich sonst immer über Peters Eskapaden echauffierte. „Verstehe ich nicht. Wozu das alles, wenn nicht gedreht wird?“

Nachdenklich blies Peter die Wangen zu Ballons auf, die er anschließend geräuschvoll zerploppen ließ. „Nun, offiziell hätte ich heute zu drehen begonnen. Eine absolut hirnrissige Erstszene, ich wache darin verkatert bei einem Kumpel auf und rede dann am Telefon mit Daria über unsere Beziehungsprobleme .“ Letzteres setzte Peter in übertrieben akzentuierte Anführungszeichen. Die Trennung von Daria war vor wenigen Wochen auf seine Initiative hin erfolgt und schien ihn nicht im Geringsten mitgenommen zu haben. Von Beginn an hatte Charms dies für merkwürdig befunden, war er doch der Ansicht gewesen, dass Peters Freundin immer einen überaus wichtigen Part in dessen Leben eingenommen hatte. Ein Irrtum, wie es schien, denn selbst die wunderbar unerwartete Entfaltung zwischen Charms und Daria hatte er bislang in keiner Weise kommentiert.

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