Jana Bacher - Occido

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Für Charms ist es eine große Ehre, die Hauptrolle in einem sogenannten Reality Movie übernehmen zu dürfen: Einem Film ohne Schauspiel, in dem alles echt ist und niemand nach Drehbuch handelt. Seine Begeisterung für das Filmprojekt, das er lange für eine Dokumentation seines Lebens hält, schlägt jedoch um, als er feststellt, dass es am Set nicht mit rechten Dingen zugeht und die Filmhandlung zunehmend von der Realität abdriftet.

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„Hey, Charms, lange nicht gesehen!“, rief Daria mit strahlender Miene aus; sie trug ein schwarzes, trägerloses Paillettenkleid, das sich hart von ihrem dunkelroten Haar abhob. Obwohl ihr anzusehen war, dass sie bereits einiges an Alkohol intus hatte, tat dies ihrer Schönheit keinen Abbruch. Sie sah wie immer umwerfend aus.

„Hey“, gab Charms mit tüchtigem Lächeln zurück. „Alles gut bei dir, Daria? Wo ist Peter?“

Er versuchte, seine Gedanken von dem Stich wegzulenken, mit dem der Name seines älteren Bruders ihm zwischen die Rippen fuhr.

Beiläufig winkte Daria ab. „Ach, nicht da. Läuft gerade nicht so toll mit uns.“ Auf Zehenspitzen spähte sie über seine Schulter, sodass Charms selbst verwundert herumfuhr. Daria lachte. „Nicht doch, nicht doch. Ich wollte mich nur vergewissern, ob du in Begleitung bist.“

„Ich bin mit ein paar Leuten von der Uni da.“

Doch etwas anderes, das Charms im sprunghaften Lichtertanz nicht ausmachen konnte, schien Darias Interesse geweckt zu haben, denn mit zwei kurzen Wangenküsschen verabschiedete sie sich übereilt von ihm und war schneller in dem nächtlichen Treiben verschwunden, als Charms schalten konnte. Ihr eiliges Verschwinden rührte seinen Magen auf.

Rasch hielt er Ausschau nach Kostja und dem Rest der Uni-Truppe, und wurde nahe der Bar fündig, wo sie gemeinschaftlich zur Musik wippten. Obwohl er sich sicher war, einige von ihnen noch nie gesehen zu haben, nickten ihm alle freundlich zu. Kostja drückte ihm einen Drink in die Hand und Charms entschlüsselte es rasch als Cola Rum.

„Du in einem Club, Charms?“, brüllte Robert, einer von Charms‘ Kommilitonen, der angesichts der überdrehten Geräuschkulisse zu laut und eindeutig zu spuckend sprach. „Wie kommt man zu der Ehre?“

„Ferien“, gab Charms zurück. „Strafrecht war heute reine Zeitverschwendung.“

„Sowas kann auch nur von dir kommen.“ Versöhnlich klatschte Robert ihm auf die Schulter und ließ seine halbvolle Flasche Bier gegen Charms‘Cola Rum krachen. „Schön, dass du dich von deinem Strebertum zumindest in den Ferienwochen lösen und mit uns einen trinken gehen konntest!“

Pflichtbewusst bediente sich Charms seines Drinks und ließ den Blick ziellos über die Kulisse gleiten, um sich aus etwaigen weiteren Gesprächen ausklinken zu können. So schnell wie er Daria mit ihrer dunkelroten Mähne vorhin verloren hatte, hatte er sie auch schon wieder gefunden: Sie unterhielt sich auf sehr anschauliche Weise scheinbar blendend mit einem riesenhaften Typen, den Charms nicht kannte, der aber eindeutig nicht sein Bruder Peter war. Trotzdem hatte der Unbekannte beide Hände rechts und links an Darias Hüfte gelegt und versuchte, sie näher an sich heranzuziehen. Sie zierte sich halbherzig und kicherte dabei unablässig vor sich hin. Charms beobachtete einen schnellen, unübersichtlichen Wortwechsel zwischen den beiden, dann hatte Daria auch schon die Arme um den Stiernacken gelegt, wie sie es nur Minute zuvor bei Charms getan hatte.

Peter. Es war Peter, der ihm durch den Kopf hätte gehen sollen. Zeig Missbilligung. Wende dich ab. Das ist deine Aufgabe. Reiß dich zusammen!

Ehe er sich selbst davon abhalten konnte, drückte Charms sein Glas wortlos Kostja in die Hand und drängte sich durch die tanzenden, lachenden, streitenden, zu laut schwadronierenden Leiber Richtung Daria und ihrer fragwürdigen Bekanntschaft. Als diese auf sämtliche akustische Zeichen seinerseits nicht reagierte, packte Charms sie schließlich an der Schulter und wirbelte sie zu sich herum. Daria sah erschrocken aus.

„Was soll denn das werden?“, fuhr er sie an.

„Charms…“

„Nichts, Charms! Was soll das?“

Sie starrte ihn an, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, ihr wurde jedoch von einem heftigen: „Cut! Schluss, Schluss, Schluss!“ das Wort abgeschnitten.

Cut

Tanz und Musik fielen in sich zusammen wie ein missglückter Kuchen. Das Kamerateam, die Statisten wichen zurück, einige wirkten verärgert, viele irritiert. Mit herrischer Geste winkte Joe, der die Regie über das Filmprojekt überhatte, Charms zu sich, um ihn sich zur Brust zu nehmen. Seine hängenden Backen strafften sich in zuckender Spannung.

„Was ist los, Charms? Ist dir dein Platz in der Szene nicht klar?“

Mit in die Hüfte gestemmten Armen sah sich Charms nach Daria um. Der Stiernacken, dieser übergroße Idiot, stand hinter ihr und schaute tumb aus der Wäsche, während Daria selbst peinlich berührt den Blick durch die Clubkulisse schweifen ließ.

Ungeduldig schnipste Joe vor Charms‘ Gesicht, um ihn zur Aufmerksamkeit zu mahnen.

„Was gehst du Daria so an? Ich dachte, es wäre klar, dass du sie erst später zur Rede stellst, vor dem Club, bevor du deinen Arsch nach Hause bewegst. Was soll das jetzt also?“

Nach und nach glaubte Charms, das Set wieder in schärferen Umrissen zu sehen. Zwar pochte der Ärger immer noch in ihm und verlangte nach irgendeiner Form der Entschädigung, doch das größte Übel war verraucht. Was hatte ihn nur geritten? Ausgerechnet in der ersten Szene! Es war ein Film, Daria hatte geschauspielert. Kein Grund für ihn, so aus der Haut zu fahren, sich so gehen zu lassen.

„Tut mir leid, Joe. Drehen wir die Szene noch einmal.“

„Das will ich auch meinen!“ Das halbe Kamerateam hatte sich inzwischen um sie versammelt und lauschte mit schadenfreudiger Andacht, wie Charms zur Schnecke gemacht wurde. Joe nahm die Dreharbeiten sehr ernst und das war gut so. „Es ist spät und die Einstellungen haben uns Stunden gekostet, vom Make-up ganz zu schweigen. Wir machen eine kurze Pause, in der du dir deinen Auftritt genauer durchlesen wirst, Charms. Sowas will ich nicht noch mal sehen!“

Charms nickte, während sich das schlechte Gewissen um ihn bettete. Sein Blick tastete vorsichtig über die schaulustige Zuschauertribüne, die sich um sie gebildet hatte. Keiner von ihnen war erfreut über seinen Patzer. Zornesrot und wild mit den Händen gestikulierend stürmte Joe aus der selbsterschaffenen Manege, wobei er eine halbstündige Drehpause ausrief.

Als Charms geknickt aus dem Kreis der Schmach treten wollte, der sich nur allmählich verdünnte, kam Daria auf ihn zu, nahm ihn sanft an der Hand und zog ihn vor die Tür an die frische Luft. Der Regen plätscherte stetig durch die Straßen.

Verlegen strich sich Daria das rote Haar aus dem Gesicht. „Joe wollte, dass ich es tue“, sagte sie und eine kleine Falte bildete sich zwischen ihren Brauen. „Dass ich das Michelin Männchen da drin anquatsche. Er hat drauf bestanden und es dezidiert im Drehbuch erwähnt. Komisch, oder? Ein Film über uns, in dem wir nicht handeln dürfen wie wir es würden.“

Sie versuchte zu lachen, was gehörig misslang. Wenige Wochen vor Drehbeginn war Darias Beziehung mit Peter, Charms‘ Bruder, zerbrochen, genauer gesagt, hatte der Mistkerl sie nach gut vier Jahren ohne weitere Erklärung fallen lassen. Angesichts ihrer Trauer hatte Charms sie wieder aufgerichtet, wobei sich mehr zwischen ihnen entwickelt hatte als es das Drehbuch verlangte, nach welchem sie sich die nächsten drei Wochen ausrichten sollten. Dieses war auf eine Liebesgeschichte zwischen Peter und Daria ausgelegt und sollte das Leben seiner Akteure widerspiegeln. Unpraktisch, dass sich das wahre Leben so schnell ändern konnte. Beim Anblick Darias mit einem anderen waren Charms sämtliche Drähte der Vernunft in Sekundenschnelle durchgebrannt. Gefühle, die seine Filmfigur nicht haben durfte. Die er nicht haben durfte.

Daria trat auf ihn zu, strich ihm über die Wange und lehnte die Stirn an seine. Ihre Lippen berührten einander. Es war ein inniger, leuchtender Moment, der von einem aus dem Club trabenden Joe jäh zerrissen wurde. Sein Blick lag finster auf Charms und Daria, die verlegen voneinander abtraten.

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