Jetzt erst recht intensivierte ich meine Forschung auf diese DLL, und ich suchte nach Verursachern. Ich fand sie mit Hilfe des atmosphärischen Institues von Oklahoma in der Zusammensetzung der Atmosphäre über Industrieballungsgebieten, ganz besonders dort, wo chemische Abgase anzutreffen waren. Offenbar zerstörte die chemische Zusammensetzung in einer bestimmten Form die Schutzhülle Luft gegen Photonen- und magnetische Strahlungen. Sie wurde dadurch durchlässig für besonders schnelle Strahlung, die ursprünglich aus dem Krebsnebel stammte.
Bei diesem aktiven Weltgeschehnis stoßen hochenergetische Strahlungen mit Photonen zusammen und geben ihnen einen enormen Kick, der sie auf eine lange mehrere tausend Jahre dauernde Reise schickt. Erst die neuerdings erkennbare Durchlässigkeit der Lufthülle in bestimmten Situationen ermöglicht es diesen Strahlen bis auf die Erde zu dringen, oder in dem speziellen Fall, wie bei Flug 823 AK, die Passagiere des Flugzeugs durcheinander zu bringen. Wir haben auch schon Fälle bei denen die Verwirrungen nicht mehr gerade gebogen werden konnte.
Gemeint ist vor allem die Photonenstrahlung, die, wenn sie verstärkt wird in größerem Maße, einen Einfluss auf das Gehirn nehmen kann. Ob negativ oder positiv hängt offenbar von der Stärke der Strahlung und von dem jeweiligen Gesundheitszustand des Menschen ab. Auf jeden Fall ist sie in der Lage menschliche Gehirne zu verwirren und sie bis zur Orientierungsverlust zu bringen.
Für uns und unsere Arbeit kann das nur bedeuten, wir müssen schädliche Abgase auf ein Minimum herabdrücken. Es geht eben nicht nur um Gestank oder schlechte Luft oder gar Krebsentwickling. Es geht um viel mehr. Es geht um die Gesunderhaltung der menschlichen Gehirne, es geht letztlich um die Weiterexistenz der menschlichen Rasse.”
Dr. Whitehurst nickte unzufrieden ,gab sich geschlagen für diesen Moment. Er öffnete die Tür zu seinem schmucken Haus, stieg spontan die Treppe hinauf und legte sich in seinem Schlafzimmer aufs Bett, um eventuell doch vorhandene Kreislaufstörungen auszukurieren. Mit den Gedanken an eine direkte Verbindung seines Gehirns zum Sternenbild der Regula Proxima schlief er übermüdet ein. Unruhige Träume versetzten ihn in merkwürdige Ängste. Er sah sich wie an einer Angel durch den Weltraum geschleudert und gleichzeitig lebendig begraben.
A1-C6 und das Interesse an der Übernahme der Erde
In derselben Phase machte sich A1, Boss und Ethikwahrer des Sternensystems Regula Proxima, tiefgreifende Gedanken über seine neuesten Erkenntnisse die Erde betreffend. Die Menschen - wie sich die Erdenbürger nannten – drehten durch, so reflektierte er. Was ihnen völlig abginge, sei die Vernunft. Sie handelten nach allen möglichen Regeln, nur nicht nach den Regeln des verantwortlichen Denkens und Handelns füreinander. Diese Verantwortung schien ihnen völlig abhandengekommen zu sein. Es war so, als wenn er sein Haustier „Malte“ anstelle der Backform in den Ofen gesteckt hätte. Ihm fiel ein neuestes Beispiel ein, nüchtern, trocken und wenig spannend, eher etwas Übliches, das ihm seine Spione gemeldet hatten. In einem Land der Erde wird ein neuer Flughafen geplant, zu berechneten Kosten von 2,5 Milliarden Erden-Euro. Ein paar Jahre später sollte die Umsetzung des gleichen Projektes im gleichen Land 6,6 Milliarden Euro kosten. Bisher waren aber nur einige unbrauchbare Betonplatten gelegt worden. Wahrscheinlich auch noch an der falschen Stelle. Eine Wiese mit halbtrockenen Gräsern sprieße aus den Ritzen hervor, meldeten ihm seine Spione.
Ganz nebenbei wurde berichtet, ein Zusatzgebäude auf dieser seltsamen Wiese verschlänge schlappe 3 Milliarden Erden-Euro. Also, wie die Ingenieure in diesem Land mathematisch gut feststellen konnten: 164% mehr .Wo zum Teufel ist das Geld geblieben? A1 überlegte: Ein Goldesel, der einen Teil seiner Münzen in andere Ställe scheißt? Da muss irgendwo ein Rohr geplatzt sein, das unbeschränkt Gelder verzehrt e . Der Bleistift des berechnenden Ingenieurs hatte sich selbständig gemacht und fuhr nun wirr über das Papier.
Wie verrückt würden diese Menschen noch werden? Ob da nicht …? Er nahm sich vor, das zu untersuchen. Und eben gleich kam ihm dieser Gedanke über die Reparatur und Wartungskosten der Gorch Fock, eines Segelschulschiffes der deutschen Marine. Geplante Kosten 10 Millionen Euro, nach ein paar Jahren gestiegen auf weit über 100 Millionen und die Arbeiten waren noch nicht einmal richtig begonnen. Mit ein paar Worten wischte das entsprechende Ministerium die Fragestellungen zu der Kostenexplosion vom Tisch. Das war‘s, oder denkt jemand etwas Böses dabei?
Dabei grenzt der Vorgang ohnehin an Betrug. Das Geld, um das es geht, das angeblich aus der Regierungskasse kommt, ist dennoch nicht das Geld das der Regierung oder dem Ministerium gehört. Es sind die Steuern oder Gebühren aus der Wirtschaft, von der Bevölkerung oder andere Gewinne. Die Regierung ist ausschließlich für die gute Anwendung dieser Kapitalien zuständig. Politiker und Verwaltungsmitarbeiter haben ausschließlich die Verpflichtung, mit diesem Kapital sorgfältig umzugehen, und nicht die Summen am Fenster hinauszuschleudern. Ein solches Vorgehen zeigt nicht nur Unfähigkeit, sondern es kommt dem Betrug sehr nahe.
Eine seltsame Menschheit, dachte A1, Zeit zum Handeln, sinnierte er.
In dieser bisher den Menschen unbekannten Kreisbahn um ihren roten Zwerg, da kannte man sich selbst aber ebenso gut die Erde und ihre Beschaffenheit, wusste von deren Bewohnern und ihren hausgemachten Problemen, von den Missachtungen gegen die Natur, die von Erdenmenschen besonders bevorzugt wurden. Man konnte sich ausmalen, was sie für bedeutend hielten, was sie in naher Zukunft tun würden, wie sie dachten und mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hätten.
A1 hatte eine Erdentruppe gebildet, die von Zeit zu Zeit einen Besuch dort abstattete, um Genaueres über den Zustand und das Verhalten zu erfahren: eine Spionageeinheit, die sich in das Geschehen eines anderen Planeten einmischte. Das war eindeutig nicht korrekt. Aber aus besagten Gründen betrachtete er dieses Verhalten als notwendig. Im Weltraum war jeder Planet abhängig vom anderen und sie beeinflussten sich gegenseitig. A1 hatte bisher keinem seiner Informationszuträger seine wahren Hintergedanken diesbezüglich verraten.
Sein Planet 'Akriba', den der Astrophysiker Whitehurst vergeblich zu finden suchte, ebenso wie der dazugehörige bekannte Stern 'Regula Proxima', wiesen ein viel älteres Dasein als die Erde auf. Sein Ursprung lag fünfhundert Millionen Jahre vor der Entstehung des Planeten der Menschen. Damit hatten alle Entwicklungen auf seinem Planeten eine halbe Milliarde Jahre vor der Erde stattgefunden. Die Konsequenzen konnte sich jeder, der ernsthaft daran interessiert war, ausmalen. Ohne wenn und aber aber auch ohne jeden esoterischen Müll.
Das, wonach die Erden-Sternengucker tagtäglich Ausschau hielten, war für A1 das Normale: die Kenntnis von der Anwesenheit anderer bewohnter Planeten und anderer Lebewesen.
Die Menschen hatten sich zum Ziel gesetzt, ihren eigenen Planeten zu vernichten. Passten sie ihn damit ihrem zerstörerischen Denkmuster an? Oder glaubten sie an die Rettung durch einen lieben Gott? Das letzte könnte zutreffen, dachte A1, eine Rettung durch uns, die Akribaler, aber erst, wenn die Menschen dahin gegangen sind.
Er und seine Mannen hatten bisher noch nicht feststellen können, woran das seltsame Verhalten auf der Erde gelegen hatte. Allerdings, das veränderte Ergebnis war überdeutlich sichtbar geworden. Und das führte ihn jetzt zum Handeln.
Was hatten sie mit der Erde zu tun, warum auf einmal diese mehr oder weniger entstehende Hektik? Warum auch fiel in vermehrtem Maße das Wort von der Übernahme der Erde?
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