Ein jeder hatte seine Werkzeuge um das Lichtspiel spielen zu können. Dabei ging es darum das Licht zu brechen, es zu lenken, zu zerstreuen, es zu fokussieren, zu einem Brennpunkt werden zu lassen, wo man es wolle, doch immer ging es darum das Licht zu beherrschen. Die einen nutzten verschieden farbige Glasbruchstücke in den verschiedensten Farben. Um dem Licht eine neue Farbe zu geben. Damit die anderen es bestaunen können, während man sich selbst darauf konzentrierte das Licht einzufangen und dahin zu leiten wo man das Licht haben möchte. Andere hatten verschiedene Platten und Schalen aus den verschiedensten Materialien um das Licht weiter zu lenken, es kam auf den Winkel an wie man sein Werkzeug hielt, um das Licht weiter zu lenken. Und manche beherrschten das Lichtspiel besser als die anderen.
Und die Frage worauf es nun ankomme, ob man den Winkel berechnen könne, oder ob man das Spiel beherrsche spielte für manche keine Rolle, solange das Licht zwischen den Spielern hin und her gespielt wird.
Manche waren so gut mit ihren Konstruktionen, dass man glaubte sie könnten das Licht einfangen, das Licht in ihrer Konstruktion tragen. Und so verschwand bei manchem der Sinn für das Licht und er glaubte mehr an das Lichtspiel der Menschen als an die Natur des Lichts.
Doch bei allem Spiele mit dem Licht, waren manche froh um die Momente wo sie nicht mit dem Licht spielen mussten, wenn sie etwas für sich gefunden hatten, was ihnen mehr am Herzen lag als das Lichtspiel. Manche unter den Lichtspieler redeten offen darüber das das Lichtspiel nur einen Teil ihres Lebens ausmachte, aber nicht ihr ganzes Leben sei.
Andere die nichts anderes als das Lichtspiel hatten, wollten sich auf die Suche begeben etwas anderes als das Lichtspiel zu finden, wieder andere konzentrierten sich nur auf das Lichtspiel, weil ihnen im Leben nichts anderes als das Spiel mit dem Licht geblieben war.
Manche unter ihnen hatten Angst vor dem Lichtspiel, aber konnten dies nicht zugeben, diese waren es die am besten darin waren, das Licht weiter zum nächsten zu lenken, manche Lichtspieler jonglierten mit dem Licht hatten in beiden Händen verschiedene Glasbruchstücke um das Licht zwischen ihren Händen hin und her werfen zu können. Sie bewegten sich scheinbar am besten zwischen ihrem Spiel und den Effekten welches es auslöste, doch waren sie verliebt in ihr eigenes Spiel und bewunderten gleichzeitig während sie mit dem Licht spielten, wie es brach und zwischen ihren Händen sich in den einzelnen Glasbruchstücken hin und her bewegte.
Doch die Lichtspieler wären nicht Lichtspieler, wenn ihnen ihr Spiel nicht mit der Zeit über sich selbst etwas Neues verraten würde und vielleicht ist das der eigentliche Grund warum die Lichtspieler immer noch mit dem Licht spielen, denn nichts ist schöner als mehr über sich selbst zu erfahren.
Sie sind als Fremde im Hier und Jetzt geboren, ihr Aussehen ist wie ein zusammen gewürfeltes Bild verschiedener Stile, da schlummert in Ihnen die Erinnerung an den Orient, da ist das Bild der unemanzipierten Frau, die zum einen versucht ist, modern zu sein, mit den Mitteln die Ihnen ihre Umgebung geschenkt hat, moderne Kleider, Lippenstift, Kajalstift, der die Augen stark umrandet, da schlummert in Ihnen so eine Art Coco Chanel auf dem Schlachtfeld. In Ihnen schlummert die Hoffnung das der Glaube etwas wichtiges sei, man könnte meinen sie hätten verstanden was Glaube sei. Dann ist da das Verhärmte, die Verbissenheit, sie strahlen diese Überlegenheit aus und gleichzeitig brechen sie all diese Bilder wieder auf, sie wollen zum einen ein Teil dieser Welt sein, dieser Zeit sein, verwenden so vieles davon und gleichzeitig lehnen sie das alles ab.
Sie sind als Fremde im Hier und Jetzt angekommen, sie verstehen sich als Fremde im Hier und Jetzt, lehnen alle anderen ab, dafür das sie als Fremde im Hier und Jetzt wahrgenommen werden und wollen aber auch kein Teil vom Hier und Jetzt sein, dass hat die beiden zusammen geführt, auf diesen Pfad haben sich die beiden begeben. Die Terroristin und ihr Werkzeug, die heilige, sich unschuldig fühlende, tötende Meisterin und ihre noch lebensbejahende, sich aufopfernde, um ihre Gunst buhlende Dienerin, die Meisterin die nie erreicht werden kann, auf dessen Augenhöhe die Dienerin nie gelangen kann.
Die Meisterin die das ihre Dienerin spüren lässt, und die Dienerin die sich in dieser Rolle aufgehoben fühlt, wie ein Hund an der Leine. Die Meisterin die weiß dass ihre unreine Dienerin ist, die Sünde in den Körper der Dienerin gelangt ist. Die dafür sorgt das sie unrein bleibt, ohne das die Dienerin das wahr haben will, das ihre Meisterin das alles weiß.
Aber da sind die guten Worte, verknüpft mit diesem strafenden Blick, die Worte die Reinheit und Befreiung bedeuten sollen, die das Gegenteil darstellen, von dem was die Meisterin als Schwäche definiert. Und so entsteht dieser Kreislauf, der das Band der beiden immer enger verschweißt. Beide sind süchtig nach der anderen, die eine ist ohne die andere nichts, so fühlt es sich wohl manchmal für sie an, auch wenn sie es nie so aussprechen können. Haben sie doch schon so oft miteinander geredet und doch so vieles unausgesprochen gelassen, reden sie so viel vom Paradies und was die anderen alles falsch machen würden. Und so schafft sich die eine zur Meisterin an und die andere schafft sich als ihre gelehrige Dienerin an, die die Reinheit ihrer Meisterin nie erreichen kann und es doch so verzweifelt möchte, sie konkurrieren beide um den Einzug ins Paradies.
Und so geschieht was geschehen muss, sie begehen Taten, sie vergiften, sie morden, die Meisterin um in ihrer Reinheit sich zu bestätigen, die Dienerin in grenzenloser Liebe zu ihrer Meisterin, aber auch um vielleicht doch besser, noch vor ihr das Paradies zu erreichen, weil sie doch weiß, dass sie so vieles teilt mit ihren Opfern, so vieles was sie davon auch begehrt, versteht sie doch beide Seiten und kann sich nur nicht für die eine entscheiden. Und wie ist es mit der Meisterin, ist sie wirklich so rein? Verwendet sie doch den gleichen Lippenstift, wie ihre Opfer. Trinkt die gleichen Brausen, kauft das gleiche Brot, wie ihre Opfer, hat sich die Meisterin damit schon beschäftigt in all ihrer Allmacht, in all ihrer Frustration über die Unreinen. Macht das alles nicht gleich? Oder darf es kein Gleichnis bei der Meisterin geben, so dass was gleich machen würde, keine Rolle spielen würde? Und dann kam der Moment wo die Meisterin ihre Dienerin soweit hatte, das lebensbejahende war aus ihr entwichen, konnte sie nur durch den eigenen gewählten Tod für die heilige reine Sache in das Paradies gelangen und die Meisterin bejahte, das dieser Akt die Dienerin wirklich noch einmal rein werden lasse und man sich dort, an dem besten Ort, an dem reinen Ort wieder sehen würde und das sie stolz auf ihre Dienerin wäre, wenn sie diesen Weg gehen würde und so wich das Leben heimlich aber stetig aus der Dienerin, die gelernt hatte das es nur diesen einen Weg gäbe. Doch kann das richtig sein? Das alles was gleich ist, nicht zählt und das alles was unterscheiden würde nur in rein und unrein unterteilt werden könne, in richtig und falsch, in Paradies und Hölle auf Erden?
Die Misere der Missionare
Sind Missionare wie Milliardäre allzeit bereit, Opfer bereit? Den eigen Körper opfern, ihn zur Verfügung stellen, sich dem Großen und Ganzen fügen, das Leben eine einzige Mission, missionieren, demissionieren, resümieren, remisieren, ein Leben für die Mission? Sich durch den Dschungel schlagen, durch die Steinwüste gehen und jeden kleinen Stein umdrehen und suchen nach Leben, sich ein Leben ohne Mission nicht vorstellen können, nach der Mission ist vor der Mission, damit die Mission niemals Ende habe?
Wäre da ein schwarzes Loch, kann man loslassen ohne in das schwarze Loch zu fallen, kann man sich ein Ende vorstellen und ist es gesund sich kein Ende vorstellen zu können? Darf es ein Ende geben, darf es nach der Mission noch ein einfaches Leben geben, oder hätte man Angst davor? Ist man nur erfolgreich weil man sich nicht zufrieden geben kann mit dem Jetzt oder lässt einen die Mission, das Missionsgefühl rennen, flüchtet man vor dem eigenen Leben, ist das Leben für die gemeinsame Sache ein Leben? Ist ein Leben für die Mission das eigene Leben, oder nur eine gute Krücke, wenn man die Mission zum Leben erklärt. Gleicht dieses unendliche Gefühl des Missionslebens nicht im Gefühl ähnlich denen die als Mission haben ihr Leben zu beenden, denn die kennen auch nur noch das Leben als Mission, wird bei denen die das ganze Leben als Mission festlegen, der Punkt des Endes vielleicht nicht nur weiter nach hinten verlegt? Wann steigt man aus, wann ist der richtige Zeitpunkt, möchte man noch dieses oder jenes schaffen, möchte man noch bei diesem oder jedem dabei sein?
Читать дальше