Maciej Małyga
Herausgegeben von Karl-Heinz Menke Julia Knop Magnus Lerch
Bonner
Dogmatische
Studien
Band 54
Maciej Małyga
FREIHEIT ALS
HINGABE AN GOTT
Eine Studie zum
Freiheitsverständnis
Alfred Delps
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ISBN 978-3-429-03597-6 (Print)
ISBN 978-3-429-04697-2 (PDF)
ISBN 978-3-429-06096-1 (ePub)
Vorwort Vorwort Die vorliegende Studie wurde im Wintersemester 2011 von der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. als Dissertation im Fach Fundamentaltheologie angenommen. Für die Veröffentlichung wurden einige Präzisierungen und stilistische Glättungen vorgenommen und das Namensregister angefügt. Es ist mir eine große Freude, im Rückblick auf die vergangenen Jahre allen Menschen danken zu können, die mich auf dem Weg des theologischen Suchens und Fragens begleitet haben. Ich danke Herrn Erzbischof Dr. Robert Zollitsch und der Erzdiözese Freiburg für die Bereitstellung eines Stipendiums, das mir das Studium in Deutschland über all die Jahre hinweg ermöglicht hat. Meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Magnus Striet, danke ich herzlich für die Übernahme des Erstgutachtens. Herr Prof. Dr. Joseph Schumacher hat mich mit großem Engagement unterstützt, wofür ich mich ihm zu großem Dank verpflichtet weiß. Herr Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff hat bereitwillig die Mühe des Zweitgutachtens auf sich genommen, wofür ich ihm herzlich danke. Den Herren Dr. Oliver Wintzek und Andreas Kirchner danke ich für ihre Hilfe bei den mühsamen Korrekturen. Ein herzliches Wort des Dankes sage ich sodann meinen Mitstudenten Christoph Bruns und Philipp Höfele, mit denen ich zahlreiche Sachprobleme meiner Dissertation diskutieren konnte. Den Herausgebern der „Bonner Dogmatischen Studien“ danke ich für die Aufnahme meiner Arbeit in diese Reihe. Ich erinnere mich dankbar an die vielen Menschen in den Gemeinschaften, in denen ich meine Studienzeit in Freiburg verbracht habe: die Polnische Katholische Mission mit ihrem Pfarrer Stanisław Stec, das Studentenwohnheim Albertus-Burse, die Pfarrei Sankt Martin. Nicht zuletzt richtet sich mein Dank an meine Heimatdiözese Wrocław und die dortige Theologische Fakultät. Besonders danke ich meinen Eltern und Geschwistern, denen ich diese Arbeit widme. Und nun vor allem: Deo gratias . Wrocław, am Fest des hl. Thomas von Aquin 2013, Maciej Małyga
Einleitung
I. Die „Zwangsjacke“ der Geschichte und das Kreuz der Freiheit – der Lebenslauf Alfred Delps
1. Herkunft und Ausbildung (1907-1938)
2. Philosophische Prägungen
a) Neuscholastik
b) Moderne
3. Auseinandersetzungen
a) …mit der Gottesfrage (1931-1936)
b) …mit der Ideologie des Kollektivismus (1935-1945)
(1) Der Weg in den Widerstand gegen den Nationalsozialismus
(2) Mitgliedschaft im Kreisauer Kreis
c) …mit dem Schicksal der Gefangenschaft und des bevorstehenden Todes (1944-1945)
(1) Inneres Reifen
(2) Zweifel
(3) Sicherheit
II. Delps Kritik am Freiheitsverständnis der Moderne
A. Der Bezugspunkt von Delps Kritik – Martin Heideggers „Sein und Zeit“
1. „Sein und Zeit“ an sich vor den Fragen Delps
a) Die Ontologie aus der Perspektive der Daseinsanalytik
b) Der methodische Atheismus
c) Der formale Charakter des Konzepts der Entschlossenheit
2. Der geistesgeschichtliche Hintergrund von Delps Auseinandersetzung mit Heidegger in „Tragische Existenz“
B. Die Tragik der zur Immanenz entschlossenen Freiheit
1. Charakteristika des neuzeitlichen Wirklichkeitsverständnisses
a) Das Streben nach Autonomie als Emanzipation gegenüber Gott
b) Der Weg von Gott über den Menschen zum Nichts
c) Reduktion der Wirklichkeit
2. Auf dem Weg zum modernen Freiheitsverständnis: zu den Quellen der Philosophie Heideggers
3. Die Auseinandersetzung mit „Sein und Zeit“
a) Darstellung
b) Kritik
(1) Dogmatischer Atheismus
(2) Tragischer Heroismus
(3) Entschlossenheit zum Nichts
4. Elemente des modernen Freiheitsverständnisses im Anschluss an Heidegger
a) Radikale Autonomie
b) Tragische Freiheit
5. Zur Rezeption von Delps Auseinandersetzung mit Heidegger in der katholischen Theologie
a) „Sein und Zeit“ – Ontologie oder Anthropologie?
(1) Die erste Wertung von „Sein und Zeit“ als immanentistiche Anthropologie
(2) Das Urteil der „katholischen Heideggerschule“: von der Ontologie zur Gottesfrage
(3) Neuere Positionen
b) „Sein und Zeit“ – Anstoß zum tragischen Heldentums?
C. Die Selbstverneinung der Freiheit durch Flucht ins Kollektiv
1. Delps Gegenwartsdiagnose: die Selbstverneinung der Freiheit
2. Die Verfassung der Gesellschaft als Grund für die Selbstverneinung der Freiheit
a) Die Dekadenz des Bürgertums
b) Das Wirklichkeitsverständnis des technischen Zeitalters
c) Der Nationalsozialismus als Ersatzreligion
3. Die Verfassung des Individuums als entscheidender Grund für die Selbstverneinung der Freiheit
a) Der Verlust der Transzendenz
b) Das Scheitern des tragischen Freiheitsprojekts
c) Von der Tragik zum Kollektivismus – das Beispiel des Oberst T. E. Lawrence
4. Das Wesen des Kollektivismus: die „Despotie des überspannten Wir“
a) Die verlorene Verantwortung
b) Der Schrei nach dem Befehl
c) Der totale Einsatz in der Welt
d) Die falsche Geborgenheit
e) Der Fatalismus
5. „Brot ist wichtig, die Freiheit ist wichtiger“ – Delps Option gegen den Kollektivismus
III. Delps Freiheitsverständnis: Freiheit als Hingabe an Gott
A. Die Autonomiefähigkeit des Menschen: Möglichkeit und Grenzen
1. Die transzendentalen Fähigkeiten des Menschen: Geist, Bewusstsein, Gewissen
2. Zeit und Raum als Grenzen der Freiheit
3. Die Geschichte als Ort der Freiheit
4. Die Offenheit der Freiheit und ihr Verlangen nach einem Ziel
B. Die auf Gott hin ausgerichtete Freiheit
1. Die Vollendung des Daseins in Gott als Ziel der Freiheit
2. Das Gottesbild
a) Kritik an überkommenen Gottesvorstellungen
b) Korrektur
(1) Gott als transzendentes Du
(2) Der Gott der Offenbarung
(3) Der freie Schöpfer der menschlichen Freiheit
(4) Das rechte Gottesverhältnis des Menschen in der Sohnschaft
4. Der freie Mensch und der freie Gott
a) Der mögliche Widerspruch des Menschen gegen Gott
b) Gott in der Geschichte – der Schweigende?
c) Eine humane Theonomie
5. Die Befreiung der Freiheit von der Tragik
C. Der Vollzug der Freiheit
1. Ausrichtung, Hingabe, Anbetung als Schlüsselbegriffe des Freiheitsverständnisses
2. Ausrichtung als Entscheidung der Freiheit
3. Hingabe als Tat der Freiheit
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