„Vater. Es reicht. Ich sagte doch. Ich bin an jemand anderem interessiert.“
„Ok. Ich will und kann dir nicht reinreden. Du musst wissen was du tust.“
„Hallo Frau Hofer. Tolle Modenschau. Wundervolle Kollektion. Wollte mich gerade von meinem Sohn verabschieden. Ich gratuliere euch beiden. Er soll sie bloß nicht gehen lassen. Sie sind ein Juwel. Tschüss ihr beiden.“
„Guten Morgen Georg.“
„Guten Morgen Britta. Alles klar soweit?“
„Ja. Ich konnte schlafen, wie ein Murmeltier. Ich bin froh, dass alles so gut gelaufen ist. Wir sollten uns noch bei unseren Kollegen und Kolleginnen bedanken.“
„Werden wir sofort machen.“
Georg legte den Arm um ihre Schultern und sie gingen zu dem gesamten Team um sich für die gute Arbeit zu bedanken.
„Ich schlage vor, dass wir am Freitagabend ein kleines Fest veranstalten. Ich lade alle ein. Den genauen Ort werde ich euch noch mitteilen.“
Britta schaute ihn groß an.
„Ist mir spontan eingefallen.“, lächelte er.
„Das ist mal ein guter Einfall gewesen.“,gab sie lachend zurück.
„Jetzt wieder alle an die Arbeit. Wir haben eine Menge Aufträge zu erfüllen.“
Georg war zufrieden.
„Britta, ich hoffe wir gehen bald wieder miteinander aus. Es war sehr schön.“
„Wie es die Zeit erlaubt.“,gab Britta zurück.
„Du weißt, was ich gesagt habe. Nicht überarbeiten. Denk an deine Gesundheit.“
„Jawohl Chef.“
Lächelnd ging sie wieder an ihre Arbeit. Sie war dabei, wieder neue Modelle zu entwerfen. Ihre Gedanken aber schweiften mehrmals ab. Sie dachte an den Abend, den sie mit Georg verbracht hatte und wie sie mit ihm tanzte. Warum sollte sie das nicht wiederholen. Beide waren frei und ungebunden. Ein bisschen Spaß ist ja nie verkehrt. Dann dachte sie wieder an die Vergangenheit. Nein, daran wollte sie jetzt nicht denken. Sie freute sich auf einen Abend mit Georg.
Georg hatte eine Verabredung und meldete sich für ein paar Stunden bei Britta ab.
„Hab noch was privates zu erledigen. Denke, dass ich in 4-5 Stunden wieder zurück bin.“
„Ok. Viel Spaß.“
Warum sage ich dass, ich weiß gar nicht um was es geht. Doch wie er aussah,war es was besonderes und wichtig. Wahrscheinlich doch eine Frau, dachte sie etwas traurig. Aber was hatte sie erwartet, dass er ausgerechnet auf sie gewartet hatte. Er hatte jede Menge Gelegenheiten Frauen kennen zu lernen. Das war ihr klar. Also sollte sie sich mal keine Hoffnungen machen. Außerdem war sie auch gar nicht verliebt in ihn. Sie verstanden sich einfach nur gut. Das war alles.
Georg traf sich mit seiner Bekannten und erzählte von dem Erfolg und schwärmte von Britta. Karina, seine Bekanntschaft schaute ihn fragend an.
„Läuft da was zwischen dir und dieser Britta? Wir kennen uns zwar noch nicht so lange, aber es fällt mir auf, dass du glänzende Augen hast, wenn du von ihr sprichst.“
„Unsinn. Wir arbeiten gut zusammen, dass ist alles.“
„Aber du hast mir doch gerade erzählt, dass du auch mit ihr essen und tanzen warst. Das macht man doch nicht einfach nur so?“
„Ich wollte sie einfach ablenken. Sie arbeitet zu viel. Deshalb wollte ich, dass sie sich mal amüsiert.“
„Und? Hat sie?“
Karina schaute ihn fragend und skeptisch an.
„Denke schon. Aber lass uns über uns reden. Wie wär‘s, wenn wir das übernächste Wochenende ans Meer fahren? Ich kann mir einen Tag mehr freimachen. Wie sieht es bei dir aus?“
„Das wäre schön. Ob ich länger frei machen kann, muss ich sehen. Mein Chef ist im Moment etwas schwierig.“
„Läuft das Geschäft nicht gut?“
„Doch. Ich glaube er hat private Probleme.“
„Oh. Dann drück ich mal die Daumen, dass sich das Problem bald lösen lässt. Also bleibt es bei dem Kurzurlaub? Du sagst mir Bescheid?“
„Ok. Freue mich, dass wir mal allein sein können. Sonst sind immer irgendwelche Bekannten um uns herum. Allein waren wir schon lange nicht mehr und du hattest in den letzten Wochen sowieso wenig Zeit für mich.“
„Du weißt aber schon, warum. Die Modenschau stand bevor, da ging es halt nicht anders. Aber wir holen alles nach. Morgen Abend komme ich zu dir, wenn du es willst?“
„Ja. Ich vermisse dich schon.“, schaute sie ihn verliebt an.
Georg nahm sie in den Arm und küsste sie. Sie schlenderten noch Arm in Arm verliebt durch die Stadt, bevor sie sich trennten.
Gutgelaunt kam Georg wieder zurück in die Firma. Gleich schaute er bei Britta vorbei und betrachtete sie aufmerksam. Sie arbeitete gerade an einem neuen Schnitt für einen Mantel.
„Sieht gut aus. Elegant und chic. Auch die Länge find‘ ich gut. Der Schnitt gefällt mir ausgesprochen gut.“
„Findest du?“
„Ja, wenn ich es doch sage. Zeig mal deine anderen Skizzen.“
Auch die gefielen Georg.
Sie betrachtete ihn, als er ihre Zeichnungen begutachtete. Glücklich sieht er aus. Scheint doch eine Frau im Spiel gewesen zu sein. Warum auch nicht. Er sieht ja fabelhaft aus. Ob er sie am Freitag bei der kleinen Betriebsfeier mitbringt? Man wird sehen.
„Ich weiß noch nicht genau, wo wir unser kleines Fest veranstalten können. Was meinst du? Hast du eine Idee?“
„Die Kantine? Oder nein, wie wäre es in dem kleinen Lokal, hier um die Ecke. Da kann man auch schön draußen sitzen und das Essen ist auch prima.“
„Das ist ein guter Vorschlag. Daran habe ich gar nicht gedacht. Ich werde mich gleich darum kümmern. Hoffentlich bin ich nicht zu spät. Ach noch etwas. Deine Skizzen sind super.“
„Danke.“
Georg ging in sein Büro und reservierte ein paar Tische für sein Team. Dann kümmerte er sich noch um ein Hotel, in dass er mit Karina fahren wollte. Vorsichtshalber buchte er für 4 Tage. Er freute sich schon darauf, mit ihr ein paar Tage ganz allein zu sein. Sie bedeutete ihm sehr viel. Sie hatten die gleichen Interessen und ergänzten sich in vielen Dingen. Seit er sie kannte, dachte er sogar übers heiraten nach. Was er ansonsten immer weit von sich schob. Seine Eltern wären begeistert, wenn sie eine Hochzeit im Hause ausrichten könnten. Denn auch
sein Bruder hielt nichts vom heiraten. Er war zwar schon seit längerer Zeit in festen Händen, aber von Heirat wurde da auch nicht gesprochen. Die beiden Brüder verstanden sich super. Sie waren ein Herz und eine Seele. Georgs Bruder war ein Charmeur, groß, schlank, sehr sportlich, braungebrannt. Er hatte blondes etwas längeres Haar, dass ihm immer in ein paar Strähnen ins Gesicht hing. Seine blauen Augen blitzten lustig. Er war immer fröhlich. Ben war 2 Jahre jünger als Georg und Bauzeichner von Beruf.
Die ganze Woche über wurde kräftig gearbeitet. Man konnte schon manche Bestellung erledigen. Britta war damit beschäftigt, schon einige neue Modelle zuzuschneiden. Nach diesem großen Erfolg plante man in ein paar Monaten wieder eine Modenschau, mit mehr Modellen.
Der Freitagabend war gekommen. Die Mitarbeiter hatten früher Schluss gemacht, um sich für die kleine Feier zurechtzumachen. Auch Britta war nach Hause gefahren und zog einen leichten ärmellosen Overall an. Diesmal steckte sie die Haare locker hoch. Ein leichte dazu passende Jacke nahm sie auch noch mit. Dann fuhr sie zu dem Lokal. Fast alle, von ihrem Team, waren schon da und begrüßten sie freudig. Direkt nach ihr erschien Georg. Er kam nicht allein. An seiner Seite war Karina. Sie sah toll aus.
„Hallo Britta, darf ich dir meine Freundin Karina vorstellen?“
„Hallo Karina, freut mich sie kennenzulernen.“
„Freut mich auch, endlich mal die Person kennenzulernen, um die sich alles bei Georg dreht.“
„Wie?“,staunte Britta.
„Ja, er hat mir schon so viel erzählt. Da kann man fast eifersüchtig werden.“, lächelte Karina Georg an.
Читать дальше