Stefan G. Wolf - Eine schräge Geschichte, die böse endet

Здесь есть возможность читать онлайн «Stefan G. Wolf - Eine schräge Geschichte, die böse endet» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Eine schräge Geschichte, die böse endet: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Eine schräge Geschichte, die böse endet»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Herbst 1961: Der Fallschirmsprung über der Kakteenwüste von Arizona war der größte Traum von Laurens Baltruscheit Iversens Großvater. Nachdem die Sache schiefgegangen ist, muss der Enkel sehen, was er mit Opas Leiche anfängt, mit dessen jugendlicher Freundin Taleesha, dem alten Rum und dem Wohnwagen, mit Dorothy, die ihm bei einem Tornado in Iowa zufliegt, und ihrem Freund Hunk, der alten Vogelscheuche. Sie alle wird er in New York los, doch das Schiff, von dem er annimmt, es bringt ihn nach Dänemark zurück (oder zumindest in die Richtung), ist unbestreitbar in andere Gefilde unterwegs.
Eine weltweit agierende Mariachiband, fliegender Kartoffelsalat, ein Mann, der über den Lake Michigan schreitet, die endgültige Begegnung mit einem Eisbären, eine Flucht durch den Urwald, ein westfälischer Matrosenhintern in Öl, eine musikalische Gespensterfamilie, der Ritt einer Greisin auf der Schildkröte, fliegende Pinguine und drei frivole Cousinen aus Punta Arenas, ein Tod, ein neues Leben und die Liebe zu Suleika – dies alles und noch viel mehr begegnet Laurens Baltruscheit Iversen auf seiner unfreiwilligen Reise. Das Chaos der Zufälle des Lebens: Man kann darin den Sinn suchen oder es einfach als schräge Geschichte lesen, die zuweilen böse enden kann.

Eine schräge Geschichte, die böse endet — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Eine schräge Geschichte, die böse endet», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich öffnete das Fliegengitter und klopfte gegen die Eingangstür. Nach ein paar Minuten erschien ein junger Mann, und ich fragte ihn, ob der Doktor zu sprechen sei.

»Ich bin der Doktor«, sagte er, »wo steht die Kuh, das Pferd, das Schwein?«

»Mein Opa«, sagte ich und zeigte auf den Pick-up. »Er wollte noch mal das Meer sehen, meiner Schwester und mir zeigen, wo er Großmutter zum ersten Mal geküsst hat, und dann …« Ich überließ es der Fantasie des Tierarztes, die Geschichte zu Ende zu spinnen.

»Herzschlag?«, fragte er, ich zuckte mit den Schultern und nickte mit dem Kopf.

»Dann hilft ihm wohl kein Einlauf«, sagte der Doktor, der ein ordentliches Amerikanisch sprach, jedenfalls glaubte ich, das Wort Clyster gehört zu haben.

»Es geht uns um den Totenschein«, ich hatte nach dem Wort Death Certificate gesucht, sagte aber Death Licence. Der Doktor verzog jedoch keine Miene.

»Sie müssen ihn hereinbringen«, befahl er, und so schleppten Taleesha und ich den Alten ins Sprechzimmer und legten ihn auf den Stahltisch, auf dem sonst Katzen und Hunde kastriert wurden. (Wenn ich allerdings jetzt darüber nachdenke, bin ich mir nicht sicher, ob in Mexiko jemals ein Hund oder eine Katze kastriert wurde, und wenn, dann wahrscheinlich eher nicht bei einem Veterinär mit Hochschuldiplom, das hier an der Wand hing.)

Der Arzt drehte Opa nach links und nach rechts, offensichtlich suchte er nach den üblichen Einschusslöchern, dann fand er eine Platzwunde am Hinterkopf, und ich erklärte ihm: »Er ist hingefallen, als es passierte.« Der Doktor nickte und ließ sich auch durch die Pilotenbrille, die Opa auf den letzten Metern in der Luft auf die Stirn geschoben hatte, die wattierte Weste mit dem Abzeichen der Sky Dancers und die Chaparralblüten auf seiner Brust nicht irritieren. Er setzte sich an seinen Schreibtisch, zog ein Formular aus der Schublade, das er ausfüllte, und übertrug die Daten in eine Kladde. Opas Namen und Geburtsort musste ich ihm buchstabieren, aber alles in allem waren wir zehn Minuten und fünfzig Dollar später wieder draußen.

Eigentlich hätten wir jetzt den wenig genutzten Grenzübergang und die Arizona State Route 286 nach Norden nehmen können, aber mit Opa auf der Rückbank und der Aussicht auf ein sauber ausgehobenes Grab 25 Meilen weiter westlich fuhren wir auf demselben Weg zurück, auf dem wir gekommen waren. Opa ist, jedenfalls soweit ich weiß, das erste Familienmitglied, das innerhalb von 36 Stunden zweimal beerdigt wurde.

Jetzt ist er weg

Jetzt war hier unten alles erledigt, eine Nacht noch, dann würden wir uns auf den Weg machen. On the Road Again, diesmal ich hinterm Lenkrad. King of the Road. Abschied von Opa, und ich ahnte, dass es diesmal für sehr lange sein würde.

In der Nacht schlief jeder auf seiner Seite, und als ich aufwachte, war Taleesha schon angezogen und hatte einen Becher Kaffee in der Hand. Ich stützte mich auf den Ellbogen, ließ die Jalousie am rückwärtigen Fenster hochschnellen und erschrak. Ganz deutlich waren dort Opas Hände auf der Scheibe zu sehen, so wie das aussieht, wenn Kinder mit Fingerfarben die Kindergartenfenster dekorieren, Handballen, fünf Finger, vom Daumen nur das vordere Glied, schräg zu den anderen vier. Opas Hände, grau-braun und rot. Jetzt erinnerte ich mich: Da war das Kaninchen gewesen, das hatte er geschossen, und nachdem er es ausgenommen und ihm das Fell über die Ohren gezogen hatte, war er gestolpert und hatte sich mit beiden Händen an der Scheibe abgestützt. Opas Hände, grau-braun und rot.

»Was machst du?«, fragte Taleesha, als ich mit einem Eimer loszog, ein Slalom um übermannshohe Kakteen und überalterte Wohnwagen, um am Waschhäuschen des Coyote Howl Trailer Parks Wasser zu holen.

»Nach was sieht’s aus?«, fragte ich zurück. Als ich wieder zum Wagen kam, hatte auch sie Opas Hände entdeckt. »Kein Gruß aus dem Jenseits«, beruhigte ich sie und erinnerte sie an den Vorfall zwei Tage zuvor.

»Aber wir haben das gestern nicht gesehen«, wandte sie ein.

»Weil wir müde waren«, gab ich zurück, »und wir haben auch die Jalousie nicht hochgemacht.« Ich schüttete schwallweise das Wasser über die Rückfront und Opas Hände verliefen sich über die Karosserie des Wohnwagens.

Taleesha und ich, wir beide hatten ein gemeinsames Ziel, deshalb verschwendeten wir auch nicht mehr viele Worte und machten uns auf den Weg. Ich hängte den Wohnwagen an den Travelette und wir zuckelten los. Wir wollten beide nach New York, das hatten wir gestern Abend beschlossen. Taleesha träumte, warum sollte sie nicht? Jetzt hatte sie ja fast nichts mehr als diesen Traum, in dem sie sich in New York sah, auf einer Bühne, gern auch Broadway, singend, tanzend, vom Beifall umtost. Oh doch, sie konnte singen – I’m sorry, Paper Roses, Blue Bayou sang sie, ein wenig kehlig, aber angenehm, mit warmem Timbre. Wo hast du …? wollte ich fragen, aber sie kam mir zuvor. »Ich singe, solange ich denken kann, du weißt, alle schwarzen Mädchen fangen im Kirchenchor mit dem Singen an.« Und sie begann wieder: Precious Lord, Take My Hands.

Ich hatte Taleesha versprochen, so weit wie möglich nach Norden zu fahren, bevor wir Richtung Ostküste abbogen, denn ein schwarzes Mädchen und ein weißer Mann auf dem Weg durch die Südstaaten, das konnte für beide böse enden. Ich hatte ein verblasstes Kartenblatt vor meinem geistigen Auge, wollte über Phoenix, Flagstaff und Albuquerque Denver ansteuern, von wo aus der Highway Nr. 70 ziemlich geradewegs nach Osten führt.

Am ersten Tag kamen wir nur bis Holbrook, ich war es nicht gewohnt, so lange Strecken zu fahren, muss ich zugeben, also stellten wir den Wohnwagen zwischen dem Puerco River und den Eisenbahnschienen in einem Gebüsch ab. Wir hatten unterwegs ein paar Donuts gegessen, jetzt holten wir das Bier aus dem Kühlschrank und hingen einfach nur rum, dösten, wechselten ein paar Sätze, alberten, bedauerten Opa (oder Johnny, wie Taleesha sagte) und dösten wieder ein. Irgendwann wurde es kühl, wir wechselten nach drinnen, hörten Radio Phoenix (Where The Valley Comes To Talk) und schliefen schließlich auf dem Klappbett ein.

Als ich wieder erwachte, war Taleesha schon angezogen und hatte einen Becher Kaffee in der Hand. Ich stützte mich auf den Ellbogen, ließ die Jalousie am rückwärtigen Fenster hochschnellen und erschrak. Ganz deutlich waren dort Opas Hände auf der Scheibe zu sehen, grau-braun und rot, wie die Abdrücke zweier mit Fingerfarben angemalten Hände. Ich sprang aus dem Bett und fiel fast mit der Tür nach draußen. Wir hatten uns seit gestern früh offensichtlich keinen Inch von unserem alten Stellplatz gerührt, der Wohnwagen stand abgekoppelt neben dem Pick-up zwischen den blöden Kakteen des Coyote Howl Parks. »Ganz ruhig, Schätzchen«, raunte ich Taleesha zu, als gelte es, eine Klapperschlange nicht im Schlaf zu stören.

»Das ist nicht Holbrook«, sagte sie nur tonlos, glücklicherweise keine Spur von Hysterie.

»Nein, das ist definitiv nicht Holbrook, absolutely positively not. Er will uns etwas sagen.«

Taleesha blickte nach oben, in das strahlende Blau des Himmels, während ich nur in die unendlich eintönigen Fernen der Sonora-Wüste schaute. »Du weißt doch auch, dass wir gestern Morgen von hier losgefahren sind, oder?«

»Ich glaube schon«, antwortete ich, »andererseits …«

Ich sah es Taleesha an, dass sie versuchte, dem Ganzen einen Sinn abzukämpfen, doch es kam nichts mehr von ihrer Seite. Also zog ich wieder los, um Wasser zu holen und den Dreck abzuwaschen. Der war schließlich ganz von dieser Welt. Wieder koppelten wir den Trailer an den Pick-up und zockelten nach Norden – Ajo, Casa Grande, Phoenix. In Camp Verde nahmen wir wieder Donuts auf, und der pickelige Highschool-Jüngling hinter dem Tresen sah uns an, als hätte er uns schon einmal gesehen. »Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte ich ihn. Taleesha stieß mir in die Seite, aber mich ritt der Teufel.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Eine schräge Geschichte, die böse endet»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Eine schräge Geschichte, die böse endet» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Eine schräge Geschichte, die böse endet»

Обсуждение, отзывы о книге «Eine schräge Geschichte, die böse endet» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x