Thomas Neukum - Die Maskerade

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Die lässige Geschichtsstudentin Lina erlitt bei dem Attentat in einem Einkaufszentrum einen Schock und hält sich seitdem für die wiedergeborene Tochter eines römischen Kaisers. Ihr Wissen ist verblüffend. Als sie aus der Psychiatrie entlassen wird, wohnt sie bei dem traumatisierten und zugleich attraktiven Wachmann, der den Attentäter erschossen hat.
Sie lockt ihn aus der Reserve, spaziert mit Eleganz in orgiastische Affären und streitet sich mit ihrer Halbschwester, der Besitzerin des Einkaufszentrums. Bis diese ein fatales Kostümfest veranstaltet. Wer braucht eine Maske, und wer ist wahrhaftig?
Ein satirischer Roman wie ein Spagat zwischen Kulturgeschichte und Witz.

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Von innen sah sie halb wie ein Sanatorium und halb wie eine Cafeteria aus. Ein verschlumpftes Pärchen süffelte noch entkoffeinierten Kaffee, und auf einem Aushang fanden sich fünf gekrakelte Namen für einen Strandausflug. Verwunderlich? Jedenfalls stand Ben zu früh auf der Matte. Ein brilletragender Pfleger bat ihn zu warten, latschte zur Tür der Psychiatrieärztin und sagte gleich danach dem Abholenden, dass sie noch gern mit ihm reden würde. Also zwang sich Ben ins Sprechzimmer.

Die überkandidelte Schlunze! Obwohl sie schon um die Vierzig war, hatte sie noch immer ein milchiges Gesicht und einen Bob so brünett wie Nutella. Zudem trug sie keinen Kittel, sondern einen - wenn auch leichten - Rollkragenpullover und Jeans.

„Ach, wie nett, Sie wiederzusehen“, gab sie Ben ihr Pianistinnenhändchen. „Sie möchten Lina abholen?“

„Ja, ihre Schwester, Frau Nortius, schickt mich.“

„Der Pfleger sagt ihr Bescheid. Bitte setzen Sie sich noch für einen Moment“, rückte ihm die Ärztin einen Stuhl zurecht.

Sein Augenmaß verriet ihm nun, dass ihr Busen praller geworden war. Hatte sie ein Kind gekriegt? Bestimmt nicht, es handelte sich um schnörkelloses - wenn auch günstig verteiltes - Fett. Die Ärztin hatte Kummer, weil sie unfruchtbar war und sich gleichzeitig nicht für eine Adoption entscheiden konnte. Jedesmal, wenn sie einem Mann mit markanten Genen gegenübersaß, wurde sie verlegen. Sie glaubte zu sehen, dass er ihr ansah, wie sie sich abends in den Schlaf masturbierte und so ihren vollgehämmerten Kopf freiblies. Aber natürlich konnte sie das in einem Meta-Dialog mit sich selbst als Projektion erkennen und unter Bezugnahme quasi-statistischer Wahrscheinlichkeit dahingehend rationalisieren, dass sie in puncto der objektiven Realität irrte. Oder im Falle des Falles eben nicht.

„Wie geht es Ihnen?“, rutschte sie in Sitzposition.

„Warum fragen Sie mich das?“

„Halten Sie mich für eine Floskeltante?“

Ben spürte, wie sich schon wieder Gereiztheit in seinen Fasern hochschrauben wollte. „Mein Leben ist ruiniert. Wie geht's Lina? Ich habe gehört, besser.“

Die Psychiaterin war selbstkritisch, fast selbstzerfleischend und deshalb verletzt. Umso mehr strengte sie Sympathien und Professionalität an. „Genau darauf wollte ich Sie vorbereiten.“

„Das habe ich befürchtet.“

„Lina hält sich für die wiedergeborene Tochter eines römischen Kaisers aus der Spätantike.“

Ben schaute die Ärztin fassungslos an. „Ich vermute, die Ursache dafür ist der Schock, den sie durch das Attentat erlitt?“

„Ja, das haben Sie richtig erkannt. Hinter der ganzen Symptomatik verbirgt sich ein Schutzmechanismus, der letztlich die Psyche vor dem Auseinanderfallen bewahrt. Für Lina waren diese Ereignisse einfach zu grausam. Doch eine martialische Kaisertochter steckt das weg.“

Kristin hatte ihre Halbschwester ein- oder zweimal hier besucht. Das bedeutete, dass sie davon wusste und bloß nix sagte. Sie hatte sich schon immer aus kleinlicher Ichsucht durchgemogelt, und dennoch verdankte es Ben vielleicht nur ihrer Freundschaft, dass er nie Selbstmord begangen hatte.

„Linas Psychose“, fuhr die Ärztin fort, „lässt sich nur schwer therapieren. Wir haben ihr anfangs Neuroleptika verabreicht. Es ist nicht ungewöhnlich, dass dabei Nebenwirkungen auftreten, aber seitdem verweigert sie jegliche Medikation.“

„Klingt vernünftig.“

Die sahnesteife Doktorin schluckte Bens dazugestreuselte Spitze. „Von Lina geht keine Gefahr aus. Aber versuchen Sie nicht, ihr das Gegenteil zu beweisen.“

„Das Gegenteil? Dass von ihr eine Gefahr ausgeht?“

„Nein, dass sie nicht als Re-Inkarnation einer Römerin unter uns wandelt. Sie ist überzeugt, dass sich ihre Seele erinnern kann - die Seelen von uns anderen nicht. Denken Sie noch immer, dass Ihr eigenes Leben ruiniert ist, Ben?“

„Jetzt erst recht. Sie wird wohl oder übel bei mir wohnen. Wie soll ich denn mit ihr umgehen?“, stieß der invalide Enddreißiger hervor.

Klick-klack, erschall es an der Tür. Sofort raffte er sich auf, ohne noch die Oberweite der Psychiaterin zu beachten, die öffnen ging.

„Guten Morgen, Lina.“

„Hi, und dem tapfersten der tapferen Kaiser zum Heil: Lang lebe Rom!“ Da stand sie mit einer modischen Tunika über kantigen Damenschultern, Sandalen von Armani und goldenem Armreif, so blauäugig, so dunkelmähnig, so strahlend - Lina. In ihrer Linken hielt sie allerdings ein schäbiges, bordeauxbraunes Köfferchen.

Die Ärztin trat ein Stückchen zur Seite.

„Ben, alter Krieger“, streckte Lina auf Schulterhöhe die Linke aus. „Es freut mich, dass du mich abholst.“

Mit einem warmen Schaudern erwiderte er ihre Umarmung. „Mich freut es genauso. Lass mich doch deinen Koffer tragen.“

„Sehr höflich“, gab sie ihm das alte Gepäckstückchen und fragte mit einem herablassenden Blick auf die Doktorin: „Ihr habt Tacheles gesprochen?“

„Aufrichtigkeit ist eine römische Tugend, nicht wahr?“, erwiderte diese und holte ein Kuvert von ihrem Schreibtisch. „Ihr Entlassungsschreiben für die weiterbehandelnden Ärzte und Psychologen.“

„Wovon reden Sie? Die existieren nicht.“

Die Rollkragenbrünette ließ ihr Hirn rattern, legte den Brief ordentlich zurück und notierte etwas auf einem gelbgrünen Zettel. Dann verabschiedete sie sich mit einem Lächeln, als nähmen die Dinge ihren normalen Lauf. „Ich wünsche Ihnen alles Gute, Ihnen beiden!“

„Danke“, sagte sowohl Ben als auch Lina. Voll strotzender Jugendlichkeit wandte sich die Kranke gleich zum Gehen.

Doch als ihm die Seelenklempnerin den Zettel mit den Worten zusteckte: „Rufen Sie mich an, wenn es Probleme gibt“, da drehte sich Lina noch mal um.

„Und Sie waren einst eine Priorin in einem menstruationsstickigen Nonnenkloster.“

„Du hinkst“, zog Lina draußen ihre dünnen Brauen zusammen. Ihr Gang wirkte erhaben-lässig.

Würde sie das Attentat leugnen, bei dem ihr Bewusstsein riss? Allerdings hatte sie ihn ›alten Krieger‹ genannt. „Einer der Schüsse traf mich ins Knie.“

„Das war echt ein Massaker. Wenigstens musste die gute Frau, die in diesem Leben meine Mutter war, nicht lange leiden. Du hast den Hurensohn exekutiert, oder?“

„Kann man so sagen.“ Ben wurde übel.

„Oh“, staunte Lina auf dem Parkplatz, „wer hätte gedacht, dass dir Kristin ihren klobigen Flitzer leiht.“

Ben öffnete den Kofferraum. „Ist das eigentlich alles, was du besitzt?“, verstaute er das Gepäck und hielt ihr die Wagentür auf.

„Was sollte ich denn mit allem Reichtum in der Klapse anfangen?“, stieg Lina ein und klang auf einmal traurig. Wie so viele Studenten hatte sie in der KTV gewohnt, der Kröpeliner-Tor-Vorstadt. Doch natürlich war ihre Wohnung in diesem Viertel längst gekündigt, und es stand in den Sternen, ob sie je wieder die Uni besuchen würde.

Als der Motor schnurrte und Ben nach der Warnow-Brücke in die nördlichen Teile von Rostock abbog, fügte sie hinzu: „Aber wo fährst du mich denn nun hin?“

„Wo ich dich …? Es war doch abgemacht, dass du bei mir wohnst?“

„Davon wusste ich nichts. Aber es ist okay.“

Kristin!

„Wie wär's“, fragte Lina, „wenn wir noch einen Abstecher machen? Gehen wir ein bisschen shoppen.“

Was stellte die sich vor? Es war für ihn schon schwer gewesen, die Nacht zu überstehen und zu wissen, dass er sich diesem Klinikkomplex aussetzen musste. Dennoch wollte er das vor Lina nicht deutlich eingestehen. „Ich möchte jetzt nicht shoppen. Ich kann nicht.“

„Warum kannst du nicht?“

„Weil ich einfach nicht kann.“ Er merkte, wie sie ihn von der Seite musterte, und hielt krampfhaft das Lenkrad fest.

„Verstehe“, drückte sie sich zurück in den Ledersitz. „Hast du wenigstens Wein zu Hause?“

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