Thomas Neukum - Eine Faust voll Liebe

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Der Deutschkurde Ronak musste in seiner Jugend mit ansehen, wie sein Vater die Mutter schlug, bis er den Vater prügelte. Nachdem er als Erwachsener immer wieder Schlägereien provoziert hat, verliebt er sich in die Achtsamkeitstrainerin Tiara. Sie hat einen blinden Sohn und ist ebenfalls gemischter Herkunft. Doch auf ihr lastet ein dunkles Geheimnis, so dass sie sich zudem in eine masochistische Affäre mit einem rechtsradikalen Sanitäter flüchtet.

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Eine Faust voll Liebe

von Thomas Neukum

Diese Geschichte spielt hauptsächlich an einem

fiktiven Ort in Mitteldeutschland.

Sie ist weder links noch rechts.

Beherrsche deine Hände. Beherrsche deine Lende. Beherrsche deine Zunge.

Vorschriften der Aleviten

Prolog

Sein Vater war Kurde, aber das hatte mit dem allem nichts zu tun. In jeder Sprache gibt es Bezeichnungen für Arschlöcher, wie Ronak später sagte. Er saß mit einem deutschen Physikbuch für die 9. Klasse auf seinem Bett, wo sich nur ein einsamer Lichtkegel über seine Schulter reckte.

Durch die angelehnte Zimmertür kam sanft und blasshäutig seine Mutter mit einem Stoß gebügelter Wäsche herein. Sein Rücken wurde mit jedem Schuljahr breiter. „Du wirst noch Ingenieur oder Chef-Funktionär, wenn du nicht bald schläfst“, legte sie seine Kleidung in die Schrankfächer und küsste ihn mit ausgetrockneten Lippen auf die Stirn.

„Geh du auch bald ins Bett, Mama.“

„Keine Sorge. Gute Nacht, mein lieber Junge.“

Sie schloss die Tür. Er knipste das Licht aus.

Ausgestreckt blickte er noch ins Dunkel, als schnaubend und polternd sein Vater nach Hause kam. Er war kein Säufer, holte sich aber sein Soll in der Kneipe, wann immer das Jobcenter mal nichts für ihn hatte.

„Muss ich wieder kalten Rinderbraten fressen?“

Selbstverständlich war dies längst nicht mehr das Deutsch, das ihm seine Frau noch als Integrationshelferin beigebracht hatte. „Ich mach ihn dir sofort warm“, erbot sie sich.

„Glaubst du, ich bin Türke, verdammt? Oder ein Kurde wie alle anderen? Mein Allah verbietet mir kein Schnitzel.“

„Dann sollst du morgen wieder Schnitzel haben. Aber fluch bitte nicht so laut. Ronak schläft.“

„Pah“, rotzte er. „Du schreibst mir gar nichts vor und hältst dein Maul, Sauweib!“

Damit explodierte die Faust auf ihrem Busen. Wieder mal. Sie gab keinen Mucks von sich, als ihr Ehemann sie tobsüchtig durch die kleine Wohnung boxte.

„Allmächtiger, hilf mir, sonst hau ich ihr jeden Knochen aus dem Leib!“

Ronak drehte sich hin und her, so unerträglich schwoll die Hitze in seiner Brust. Er kratzte sich am flaumigen Kinn, malmte. Doch mit einem Schlag sprang er aus dem Bett und riss die Tür auf.

Der Vater stand mit verkrampftem Wahnsinn über die kauernde Mutter gebeugt da und glotzte zu seinem Sohn. Der holte wie ein Berserker aus und prügelte den Alten, bis er jaulte. „Friss das, du dreckiger Hund! Und das, und das, und das!“

1. Kapitel

Ronak spürte den bernsteinbraunen Blick der Achtsamkeitstrainerin auf sich, deren Vormittagskurs in ihrem Haus er als einziger Mann besuchte. Sie war Mitte dreißig, damit zehn Jahre älter als er und blondiert, doch ihr Haaransatz schimmerte dunkel. Im Stuhlkreis trug sie vom Hals bis zu den Handgelenken geschlossen ein pflaumenrotes Langarmshirt und auf ihren Hüften eine Jeans. Ganz am Anfang - schon vor Wochen - hatte sie sich als Tiara Weiß vorgestellt.

Mit Ronak hatte sie das Rätsel gemeinsam, wie fremdländisch oder germanisch sie eigentlich war. Er trug übrigens einen getrimmten Bart wie viele deutsche Männer, auch wenn in seinem Fall die Härchen nicht ganz eine Narbe verdeckten, fast größer als ein Feuermal.

„Wie wir in einer schwierigen Situation reagieren“, erklärte Tiara, „hängt stark von unseren erlernten Denkmustern ab. Unser Ziel ist ein offener und vorurteilsfreier Umgang, der mit liebender Güte uns selbst gegenüber beginnt.“

In der Runde saßen eine Schnellrestaurant-Besitzerin, eine Rentnerin, der Deutschkurde, eine Hausfrau und noch eine Studentin mit eingegipstem Bein. Letztere fragte: „Aber wie gehe ich mit einer Situation um, bei der grundsätzlich Stress, ja Panik in mir hochsprudelt?“

„Es ist entscheidend, dass wir unsere Gefühls- und Gedankenechos beobachten, ohne uns blind mit ihnen zu identifizieren. Sie gaukeln uns eine absolute Gegenwart vor, sind aber vergänglich und wandelbar. Wenn wir den Film bunt dahinfließen lassen, wenn wir aufhören zu klammern, gewinnen wir einen Handlungsspielraum.“

Ronaks große, kräftige Hände ruhten in seinem Schoß. Von ihm wusste Tiara nur, dass er zwei oder drei Jahre lang bei der Bundeswehr gewesen und schon davor in Konflikte geraten war. Seine Schweigsamkeit reizte ihr Interesse ungemein. Was dachte er?

Er dachte mit Hoffnung an seine achtsame Bewerbung beim Tunnelbau. Er dachte, dass dort bestimmt eine Menge Arschlöcher arbeiteten.

„Wir beenden unsere Sitzung nun mit der Atem-Meditation. Wann immer Gedanken kommen, nehmen wir sie ohne Wertung wahr und kehren in die Gegenwärtigkeit unseres Atems zurück“, leitete Tiara an.

Es galt zwar nicht als untersagt, dabei die Augen offen zu lassen, doch alle Anwesenden schlossen sie. Alle bis auf die Achtsamkeitstrainerin selbst, die sich völlig anderen Empfindungen und Bildern hingab. Plötzlich kuckte aber auch Ronak, so dass sie reflexartig ihre Lider zusammenkniff und sich schämte. Tief durchatmen.

„Gut. Dann treffen wir uns nächsten Dienstag zum letzten Mal“, legte Tiara ihre gepflegten Hände auf die schmalen Armlehnen.

Alle erhoben sich.

„Wir sehen uns“, lächelte Ronak.

Bis zum Abend hatten Tiara mehr als 50 Männer auf ihr Handy geschrieben. Im gedimmten Wohnzimmer, das neben dem Raum für die Achtsamkeitskurse lag, zog sie ihr Langarmshirt aus und fläzte sich schnell auf die Couch. Ihre Arme und ihr ganzes Dekolleté im dünnen Hemdchen waren tätowiert. Morgen, spätestens übermorgen würde sie diese nicht wirklich berauschende Dating-App wieder löschen. Die Hälfte dieser Männer schied auf den ersten Blick aus, und mit der Hälfte der Hälfte wechselte sie nicht mehr als literarische Gesprächsfetzen, bis sie auch die aussortiert hatte. Auf einmal lauschte sie ins obere Stockwerk.

„Silvan? Liegst du schon im Bett?“

Keine Antwort. Sie eilte die Treppe hoch.

Ihr Sohn saß wie ein kleiner Buddha - nur hellhäutig, normalgewichtig - im Kinderzimmer vor einem Film. Sowie mit der Mutter ein feiner Lufthauch hereinkam, entstöpselte er die Kopfhörer und erklärte: „Kylo Ren kämpft jetzt mit dem Lichtschwert gegen die dunkle Seite der Macht, gegen die eigene Armee.“ Dabei hatten seine umschleierten bräunlichen Augen gar nicht auf den Bildschirm geschaut, den er per Spracherkennung bediente. Er war blind.

„Gar nicht schlecht, aber das ist kein Film für Zehnjährige. Schalt aus und lass uns abschalten, Zen.“ Das war ihr allerliebster Kosename für Silvan. „Hast du die Zähne schon geputzt?“

„Na klar. Und du?“

Sie fuhr sich mit der Zunge durch den Mund.

„Ich weiß, dass du dir mit der Zunge durch den Mund fährst.“

„Tu ich nicht“, knuddelte sie ihn am Bettrand. „Willst du trotzdem einen Gute-Nacht-Kuss?“

„Ja, ich mach die Augen fest zu.“

Wo hat er nur diese positive Stärke her?, verbarg Tiara ihr wundes Herz und küsste ihn. Bevor sie ging, deckte sie ihn fürsorglich zu. „Schlaf schön.“

Unten im Wohnzimmer schnappte sie sich wieder ihr Smartphone und las: Vielen Dank für das hinreißende, taffe Foto. Hast du Lust auf ein Candle-Light-Dinner, und dann mal schauen, was sich noch ergibt? Sie wischte den Typen weg.

Ein anderer namens Michael, der eine feste Freundin hatte, flirtete: He Fotze, kann ich noch mal vorbeikommen? Ihn hatte sie bereits in ihrer regulären Kontaktliste stehen. Ja, gerne, antwortete sie.

Vorm Badezimmerspiegel gönnte sie sich tiefes Lippenrot.

2. Kapitel

Michael Anders steckte sein Handy weg und seine Sanitäterjacke in den Spint der Rettungswache. Groß gebaut hatte er ein rasiertes und nicht unattraktives, aber längliches, fast trauriges Gesicht mit Segelohren. Sein altnordisch anmutender Kollege öffnete nebenan den eigenen Metallschrank und seufzte.

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