József Wieszt - Mittendrin und am Rande – Lebenserinnerungen eines Vertriebenen

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Mittendrin und am Rande – Lebenserinnerungen eines Vertriebenen: краткое содержание, описание и аннотация

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Der 1942 geborene József Wieszt wurde im Alter von vier Jahren als Donauschwabe mit seiner kleinbäuerlichen Familie aus dem ungarischen Dorf Perbál bei Budapest nach Nordhessen vertrieben. Dort verbrachte er – im Kreise einer großen Familie – seine mitunter beschwerliche Kindheit und Jugend. Einen Ausweg aus dem für ihn zunehmend beengenden Milieu suchte er unter dem Motto: Rebellion und Bildung! Wie es dazu kam und was im Laufe der Jahre dabei passierte, ist nicht nur die Geschichte einer besonderen Kindheit und der Erlebnisse eines jungen Mannes, sondern gibt vor allem Zeugnis von den typischen Problemen und Schwierigkeiten der Donauschwaben zwischen Ansiedlung und Vertreibung und außerdem wertvolle Einblicke in deren facettenreichen Dialekt.

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Frühe Erinnerungen und Erzähltes

Der blasse Jüngling

Vor dem Haus der Kopp-Großeltern steht ein Marillenbaum, darunter ein großes Weinfass. Es ist Sommer, die Früchte sind reif. Ein Mann hebt mich hoch über seinen Kopf. Ich sehe von oben auf ein schmales, blasses Jungmännergesicht. Er blickt mich sanft an, lächelt aber nicht. Dann stellt er mich auf das Fass, mitten zwischen die reifen Früchte. Der Duft dieser reifen Aprikosen betäubt mich fast. Ich greife mit den Händen nach den Früchten und esse sie vom Baum. Bis heute erinnere ich mich genau an dieses Gesicht und an den Duft der Marillen. Diese Szene fand wohl im Sommer 1944 statt. Der junge Mann war der jüngste Bruder meiner Mutter gewesen. Er ist im Krieg umgekommen.

Auf dem Wasser

Ich sehe zwei riesige steinerne Pfeiler. Dazwischen schwimmt ein kleines Boot mit mir darin auf dem Wasser. Zwei Frauen sind auch in dem Boot. Vielleicht ist es meine Mutter mit einer ihrer Schwestern, die mit mir in Budapest waren und ein Ruderboot, „Tschinagl“ (ungarisch: csónak) zu einer Fahrt auf der Donau gemietet haben. Ich sehe diese riesigen Steinpfeiler genau vor mir mit grauer, poröser Oberfläche und den Fugen. Das Wasser ist dunkel und kaum bewegt, kein Laut.

Es war in einem Sommer, vermutlich 1945, da war ich 3 1/2 Jahre alt. Leider habe ich später versäumt, mich bei meiner Mutter oder meinen Tanten über dieses Erlebnis zu vergewissern.

Es brennt

Das muss im Sommer l945 gewesen sein. Es war sehr heiß. Im Gemeindehaus von Perbál stand ein Tor offen. In einem großen, sonst leeren Raum lagen Waffen und Munition der verschiedensten Art. Offenbar hatten die Russen Befehl gegeben, dass diese Waffen gesammelt und dort aufbewahrt werden mussten. Der Raum war dunkel und kühl. Möglicherweise gab es keine Fenster. Wir standen mit mehreren Kindern vor dem offenen Tor und traten aus der hellen Hitze des Platzes über die Schattengrenze in die dunkle Kühle. Waffen und Munition lagen auf dem gestampften Lehmboden, es war still. Irgendjemand hantierte im dunklen Hintergrund. Als er uns Kinder bemerkte, verscheuchte er uns.

Die größeren Jungen hatten Patronen, einen ganzen Berg, so groß wie ich, der ich davor hockte. Sie entfernten die Geschosse und kippten das Pulver auf einen Haufen. Es war wieder ein sehr heißer Tag, etwa acht bis zehn Kinder waren beisammen. Wir waren alle barfuß und trugen kurze Hosen, bzw. wir Kleinen – Röcke. Als ein ansehnliches Häufchen Pulver beisammen war, versuchten die Großen, das Pulver mit einem Brennglas zu entzünden. Das war natürlich verboten, und so spielte sich das Ganze im Geheimen ab. Wir hatten uns hinter den hölzernen Schweineställen versteckt. Die Ställe standen auf Beinen, etwa einen halben Meter über dem Boden. Es war sehr still, nur ab und zu grunzte ein Tier. Mir scheint, dass es eine Reihe von solchen Ställen gewesen ist, sie standen nebeneinander am hinteren Rand eines Hofes. Es war nicht unserer, aber vermutlich einer aus der Nachbarschaft.

Einer der Jungen hielt das Brennglas so, dass das Lichtbündel auf das Pulverhäufchen traf. In der Mitte des Glases – vermutlich aus einer Armeetaschenlampe – war ein greller, bläulich-heller Lichtpunkt. Auch dort, wo der gebündelte Lichtstrahl auf das Pulver traf, war ein heller Fleck auf den schwarzen Kristallen des Pulvers. Zunächst passierte nichts. Die Großen mutmaßten, dass es mit dem Brennglas nicht gehen werde. Um die Wirkung zu testen, hielte sie den Strahl auf das Stroh neben dem Pulver. Nach einer Weile bildete sich ein winziges Rauchwölkchen, das Stroh fing an zu glimmen und brannte schließlich in kleinen Flämmchen. Sie kamen an das Pulver heran, das plötzlich in einer großen Stichflamme verpuffte. Wir waren geblendet und erstarrten vor Schreck. Plötzlich schrie einer: „Es brennt!“, und wir Kinder rannten schreiend davon, die Großen vorneweg und wir Kleinen hinterher.

Durch den Lärm wurden Erwachsene alarmiert. Er entstand ein großes Geschrei, ein Stall brannte lichterloh und die Schweine schrien vor Todesangst. Ein Mann war plötzlich da und riss die Tür des brennenden Stalles und die der Nachbarställe auf, und viele Schweine stürzten ins Freie. Aus einiger Entfernung sahen wir Kinder mit klopfenden Herzen, wie die herbeieilenden Menschen eine Eimerkette bildeten, die Wasser vom Brunnen heranschaffte, mit dem das Feuer schließlich gelöscht wurde. Eimer um Eimer gossen die Leute auf den brennenden Stall, dessen Flammen nach jedem Eimer Wasser kleiner und kleiner wurden und am Ende verloschen. Eine Wolke aus weißem Dampf entstieg den Trümmern des verbrannten Stalles.

Die schreienden Tiere waren wie wild davongestürmt und mussten mühsam eingefangen werden. Sie ließen sich nur schwer beruhigen und wurden mit großer Mühe in die Ställe zurückgebracht. Sie spreizten die Beine, mussten an Schwanz und Ohren angehoben und in die Ställe hineingestoßen werden. Es war ein höllischer Lärm, der sich nur nach und nach legte. Vor Erschöpfung schwiegen Tier und Mensch schließlich still.

Die Anführer beim Feuermachen hatten das Weite gesucht. Wir Kleinen wurden von den Erwachsenen zusammengesammelt und in die Häuser gebracht. Der Nachmittag ging so dahin, dass die Männer tranken und die Frauen sich aufregten. Es war schließlich Sonntag gewesen, und dann passierte so etwas. Als es dunkel wurde, schrien die „Anführer“.

Weinlese

Die Wiest-Großeltern hatten, wie erwähnt, zwei Weingärten, einen hatte unsere Oma von ihrem Vater erhalten und als Mitgift in ihre Ehe eingebracht. Das Grundstück für den anderen haben sie gekauft und ihn selbst angelegt. Sie hatten auch zwei Weinkeller. Einer war beim Haus und einer in der Kellergasse in Perbál bei den Presshäusern (Es gab drei Kellergassen). Sie hatten pro Jahr 20 bis 30 Hektoliter Wein, 10 „Hekto“ guten für sich selbst und für Gesellschaften (Feiern, Besuche) und zwanzig „Hekto“ (Trunkwein) für die Arbeiter. Das waren solche, die in der Landwirtschaft mithalfen (Nachbarschaftshilfe) oder bei der Weinlese. Der Großvater trank täglich einen Liter guten im Keller, und 1,5 Liter Trunkwein nahm er mit nach Hause. Den trank er wohl in der Regel auch noch.

Es ist im Weingarten. Mit ihren Scheren schneiden Erwachsene und junge Burschen und Mädchen die reifen Trauben von den Stöcken. Wir Kinder, mein Bruder und ich und vielleicht auch ein paar aus der Nachbarschaft, liegen auf einer Decke im Schatten eines Pfirsichbaumes und beißen in reife Früchte, der Saft tropfte uns auf die nackten Schenkel. Die Fülle des Geschmacks, der schwere aromatische Duft betäuben uns fast. Wieder ist es dieser intensive Geschmack und Geruch dieser reifen Früchte, der mir den tiefsten Eindruck macht. Das ganze Bild hat etwas vom Paradies. Die Fülle der Farben und Düfte, das fröhliche laute Treiben der Großen, der kühle Schatten in der großen Hitze und das kalte Wasser aus dem „Tschutter“, einer emaillierten Blechflasche, aus der uns die Frauen von Zeit zu Zeit zu trinken geben.

Die Pause dann, die „Jaosn“, zu der sich alle um eine ausgebreitete Decke versammeln. Sie schneiden dicke Stücke von einem großen Weißbrot. Die Männer und Burschen essen Paprikaspeck dazu, „an papperten Speick“ und beißen herzhaft in eine geschälte Zwiebel. Die Frauen und jungen Mädchen essen Schmalzbrote und ein Stück geräucherte, trockene Wurst dazu. Obst isst außer den Kindern kaum jemand. Mitten in diesem Paradies von Früchten essen sie kein Obst, v.a. die Männer. Das ist auch in Deutschland so geblieben.

Ich erinnere kaum andere erwachsene Männer in dieser Szene, nur meinen Großvater sehe ich ganz deutlich. Er hat die übliche Tracht der Männer an, lange schwarze Hosen, schwarze Lederstiefel und ein weißes Hemd mit einer schwarzen Weste. Der schwarze Janker ist ausgezogen, es ist zu heiß. Vorgebunden hat er eine blaue Arbeitsschürze, „a Fiedde“, ein Vortuch, mit einem Latz vor der Brust. Ein Band geht um den Hals, und hinten ist es zusammengebunden. Die Frauen haben helle Baumwoll- oder Leinenröcke mit sommerlichen Mustern an. Nur die alten Frauen tragen ihre schwarze Tracht. Alle tragen trotz der Hitze mehrere Röcke übereinander, das ist im Dorf so üblich. Darunter haben sie im Sommer sonst nichts mehr an. Die Röcke sind geschürzt, hochgebunden. Die kräftigen weißen Waden und Knie sind frei. Sie gehen barfuß oder tragen flache Sandalen aus Maisstroh, das sind eher untergebundene Sohlen. Auch der dünne Trunkwein tut seine Wirkung, einzelne Frauen fangen an zu singen. Die anderen fallen mit ein, zögernd zunächst, dann singen alle, und je länger der Tag dauerte, desto feuriger und lauter werden die Lieder. Die Männer singen erst am Abend, im Presshaus, wenn sie einen tüchtigen Rausch haben.

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