Jürgen Wächter - Angst im Systemwechsel - Die Psychologie der Coronazeit

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Angst im Systemwechsel - Die Psychologie der Coronazeit: краткое содержание, описание и аннотация

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Von jeher gehören Ängste verschiedenster Art zum Leben. Der Umgang der einzelnen Lebewesen mit diesen ist dabei äußerst unterschiedlich.
Besonders in der Coronazeit nehmen die Ängste unter den Menschen zu, sei es z. B. die Angst, zu erkranken oder im Zuge der angeordneten Maßnahmen Job oder Existenz zu verlieren. Teils führen auch widersprüchliche Meldungen der Medien zu Verunsicherungen unter den Menschen.
Wichtig ist es, aus der Angst herauszufinden. Dazu werden im vorliegenden Werk Wege gewiesen.
Letztendlich wird gezeigt, wie die Menschen zu innerer Stärke finden und helfen können, die Chance aus der Krise zu nutzen, um den Weg in eine Zukunft zu finden, in der die Gesellschaft wachsen und reifen kann.

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Wirklich ganz frei von Ängsten sind wohl nur die allerwenigsten. Wir allein erfahren unterschiedlichste Prägungen in der Kindheit, erlernen Muster, wie wir handeln sollten, übernehmen Bewertungen von Situationen von anderen, machen Erfahrungen und verinnerlichen Ängste der Eltern.

Diese jeweiligen Ängste hindern uns, uns frei ausleben zu können. Sie schränken uns ein, indem wir manche Dinge nicht tun, weil da diese Angst ist. Wir vermeiden solche Situationen. Der schwedische Drehbuchautor Ingmar Bergmann sagte einmal: „Es gibt keine Grenzen, weder für Gedanken, noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt.“

Was ist nun aber überhaupt Angst? Bisher haben wir noch keine Definition versucht. Und solche Definitionen sind in der Literatur auch sehr unterschiedlich. Es ist einfach ein Gefühl, sagen die einen, und die anderen definieren sie über die körperlichen Reaktionen heraus. Das ist beides nicht gerade die Spitze der Erkenntnis. Wir selbst wissen sofort, wenn wir Angst haben. Aber eine Definition fällt da schon schwer. Ist es einfach nur das Gefühl für Gefahrensituationen? Immerhin definiert der berühmte „Ofenstein“, das Lehrbuch der angehenden Psychotherapeuten: Angst ist ein zum Überleben wichtiger natürlicher Affekt der Wirbeltiere, der eintritt, wenn die körperliche, seelische oder moralische Unversehrtheit gefährdet ist.46 Aber die kleine Maus oder der Aussichtsturm sind ja keine wirklichen Gefahren für uns.

Wir gehen davon aus, dass Angst immer dann entsteht, wenn die betroffene Person subjektiv mit einem möglichen Verlust konfrontiert wird.47 Als vorläufige Definition können wir das erst mal für einen Augenblick so stehen lassen. Doch wessen können wir nun aber alles verlustig gehen?

Wir hatten schon gesehen, dass der eine vor Dingen Angst hat und die andere vor den gleichen Dingen nicht. Sogar auf den Leoparden reagierten die Steinzeitmenschen ja, wie wir gesehen haben, unterschiedlich. Angst ist also immer sehr persönlich, subjektiv. Es liegt an unserem eigenen Denken, ob wir in der kleinen Maus ein Kuscheltier oder eine fürchterliche Gefahr sehen. Somit entstehen Ängste durch unser Denken. Denken wir, dass wir alles beherrschen, kommt keine Angst auf. So geht der Dompteur frei und selbstbewusst in den Tigerkäfig und die Tiger führen ihre Zirkusdressur vor. Ginge dort jemand hinein, der sich den Tieren nicht gewachsen fühlt, bricht Angst aus. Und die würden die Tiger auch bemerken und losfauchen, wenn nicht Schlimmeres tun. Unser Denken ist das Entscheidende, ob wir Angst bekommen, zumindest, ob wir nach einem Schrecken in Angst bleiben oder wir uns wieder fangen und souverän reagieren.

In uns läuft jedes Mal eine Kette von Geschehnissen ab:

1. Wir geraten in eine bestimmte Situation.

Diese Situation muss nicht im Außen liegen. Es reicht, wenn wir uns etwas vorstellen, z. B. den Zahnarztbesuch nächste Woche. Dieser Gedanke reicht völlig aus, um Angst aufkommen zu lassen, denn unser Gehirn kann nicht unterscheiden, ob etwas gerade stattfindet oder wir nur gerade an eine Situation denken. Anders als die Tiere, können wir so vor Ereignissen der Vergangenheit oder der Zukunft Angst bekommen, Tiere leben dagegen immer im Hier und Jetzt.48 Die gedachten Situationen können wir immer schlimmer denken und so die Angst förmlich emporpushen. „Angst malt den Teufel an die Wand“, heißt es daher.

2. Wir bewerten die Situation danach, ob wir sie bewältigen können oder nicht. Und dies machen wir nicht unbedingt mit logischem Denken, sondern oft sehr subjektiv, emotional und intuitiv.

3. Das entsprechende Gefühl kommt auf. Angst (oder vielleicht Wut, Langeweile, Uninteressiertheit, Freude oder andere Empfindungen).

4. Wir reagieren auf Angst mit den drei Möglichkeiten der Flucht, des Angriffs oder der Erstarrung. Wenn wir es schon gelernt haben, können wir aber auch souverän bleiben und dann mit dem Großhirn entscheiden, wie es weitergeht.

5. Eine oder mehrere der drei Angstreaktionen können zu einem dauerhaften Verhalten werden.

Nun ist die Gefahr, heute einem Leoparden Aug in Aug gegenüberzustehen, recht unwahrscheinlich. Auch andere Raubtiere gibt es zumindest in Europa kaum noch. Und wenn, sind sie, vernunftmäßig gedacht, nicht gefährlich. Aber was ist schon vernünftig. Erscheint doch einmal ein Tier, dann springen die Ängste sofort wieder schreckhaft an. Als 2006 der Bär Bruno von Südtirol nach Bayern wanderte, kam es dort zu einer Panik und man ließ Bärenfänger aus Finnland kommen, weil Bruno ein paar Schafe und Hühner gegessen hatte. Bruno hatten keinem Menschen etwas getan, wieso auch, das hatte er ja bisher in Südtirol und Tirol auch nicht. Ministerpräsident Stoiber malte jedoch den Teufel an die Wand: „Stellen Sie sich mal vor, die Leute wären raus und wären jetzt dem Bären praktisch begegnet!“, sagte er, als Bruno ein Huhn auf einem Bauernhof verspeist hatte.49 Umweltminister Schnappauf machte Bruno ebenfalls zur Gefahr und so wurde das arme Tier schließlich an der Kümpflalm erschossen und steht heute ausgestopft in Schloss Nymphenburg. Er war ein Opfer der menschlichen Angst geworden.

Ein ähnliches Theater gibt es immer wieder bei der Einwanderung von Wölfen in die einzelnen deutschen Bundesländer. Seit Jahren sind sie in Sachsen heimisch, fügen sich in die ökologischen Kreisläufe ein und es gibt keine Probleme. Aber in jedem Bundesland, in das sie sich ausbreiten, springt die Angst an. 2008 zog ein einsames Tier durch das Münsterland und eine Bekannte traute sich nicht mehr aus dem Haus. Selbst ansonsten sich mutig gebende gestandene Männer forderten den Abschuss, der zum Glück nicht erfolgte, weil der Wolf zurück nach Niedersachsen marschierte. Heutzutage gibt es in den Kreisen Wolfsbeauftragte und es bedarf großer Informationsbemühungen, um die Harmlosigkeit dieser Tiere deutlich zu machen. Doch die Angst bleibt in vielen Menschen. Schließlich hat man als Kind diese Angst doch im Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf gelernt.50

Auch andere Naturgefahren bestehen heute kaum noch. Hohe Felsen sind meist durch Schilder, Schutzzäune und Sicherungsmaßnahmen ungefährlich geworden und bei Dunkelheit können wir einfach auf den Lichtschalter drücken. Da bräuchte es ja eigentlich die Angst gar nicht mehr, wäre sie lediglich eine Emotion für akute Lebensgefahr. Es muss also mehr dahinterstecken.

Der Psychologe Abraham Harold Maslow stellte 1943, gestützt auf die Erkenntnis, dass Bedürfnisse insgesamt die Grundlage der menschlichen Motivation darstellen, seine Theory of human motivation auf.51 Berühmt geworden ist er dabei besonders mit seiner Bedürfnispyramide, einem Stufenmodell der menschlichen Motivation. Er geht davon aus, dass es fünf Stufen unterschiedlicher menschlicher Bedürfnisse gibt. Auf der untersten Stufe die physiologischen Grundbedürfnisse (Nahrung, Wasser, Wärme etc.), auf der zweiten die Sicherheitsbedürfnisse (Schutz, Stabilität etc.), auf der dritten dann die sozialen Bedürfnisse, wie Zugehörigkeit, Liebe, soziale Anerkennung etc. Stufe vier umfasst die Individualbedürfnisse (Freiheit, Unabhängigkeit, Erfolg, Selbstbewusstsein, Respekt, Prestige, ästhetische und Wissensbedürfnisse etc.) und schließlich findet sich auf der obersten Stufe die Selbstverwirklichung.

Maslow ging davon aus, dass eine Stufe nur erreicht werden kann, wenn sämtliche Bedürfnisse der jeweils darunter liegenden Stufe befriedigt sind. Dies ist bis zu einem gewissen Grad einleuchtend. Stellen wir uns einen armen Slumbewohner in Kalkutta vor, der jeden Tag darum kämpfen muss, überhaupt etwas zu essen zu haben. Er wird allein damit beschäftigt sein, seine Grundbedürfnisse irgendwie zu decken, um zu überleben. Der Gedanke, sich selbstverwirklichen zu wollen, ist so weit von ihm entfernt, dass er ihn wohl überhaupt nicht kennt. Traurig, dass Menschen auf unserem reichen Planeten noch heute auf dieser Stufe feststecken müssen.

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