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Cassandra Clare: City of Bones

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Cassandra Clare City of Bones

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Gut aussehend, düster und sexy. Das ist Jace. Verwirrt, verletzlich und vollkommen ahnungslos. So fühlt sich Clary, als sie in Jaces Welt hineingezogen wird. Denn Jace ist kein normaler Junge. Er ist ein Dämonenjäger. Und als Clary von dunklen Kreaturen angegriffen wird, muss Clary schleunigst ein paar Antworten findet, sonst wird die Geschichte ein tödliches Ende nehmen!

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Der Blattstängel war nun vollkommen kahl und Clary warf ihn beiseite. »Wieso?«

»Deinetwegen«, erwiderte er. »Wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich mit meinem Vater durch das Portal gegangen. Wenn es dich nicht gäbe, würde ich ihm sogar jetzt noch folgen.«

Clary starrte auf den mit Blättern bedeckten Teich. Ihre Kehle brannte. »Ich dachte, ich würde dich verwirren.«

»Es ist schon so lange her, dass ich eine Familie hatte. Ich glaube, es war die Vorstellung, zu jemandem zu gehören, die mich so durcheinandergebracht hat«, meinte er schlicht. »Du hast mir das Gefühl gegeben, zu dir zu gehören.«

»Ich möchte, dass du mit mir kommst«, sagte Clary abrupt.

Er warf ihr einen Seitenblick zu und die Art und Weise, wie seine flachsblonden Haare ihm dabei in die Augen fielen, erfüllte sie mit einer unerträglichen Traurigkeit. »Wohin?«, fragte er.

»Ich hatte gehofft, du würdest mit mir ins Krankenhaus fahren.«

»Ich wusste es.« Er kniff die Augen zu engen Schlitzen zusammen. »Clary, diese Frau …«

»Sie ist auch deine Mutter, Jace.«

»Ja, ich weiß.« Er nickte. »Aber für mich ist sie eine vollkommen Fremde. Ich habe bisher immer nur einen Elternteil gehabt, meinen Vater, und der ist verschwunden. Auf eine Art, die schlimmer ist, als wenn er tot wäre.«

»Ich weiß. Und ich weiß, dass es keinen Zweck hat, dir zu erzählen, wie toll meine Mom ist … was für eine fantastische, großartige, wundervolle Frau sie ist und dass du dich glücklich schätzen könntest, sie zu kennen. Ich bitte dich auch nicht um deinetwillen, mich zu begleiten, sondern um meinetwillen. Ich glaube, wenn sie deine Stimme hört …«

»Was dann?«

»Dann wacht sie vielleicht aus dem Koma auf.« Sie sah ihn ruhig an.

Er hielt ihrem Blick stand und schließlich breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus – ein schiefes und leicht verschmitztes, aber aufrichtiges Lächeln. »Okay. Ich komm mit.« Er stand auf. »Du brauchst mir nicht aufzuzählen, welche positiven Eigenschaften deine Mutter hat«, fügte er hinzu. »Das weiß ich längst.«

»Ach ja?«

Jace zuckte leicht die Achseln. »Schließlich hat sie dich großgezogen, oder?« Er schaute zum Glasdach hinauf. »Die Sonne ist schon fast untergegangen.«

Clary erhob sich ebenfalls. »Wir brechen am besten sofort auf. Ich ruf uns ein Taxi«, fügte sie hinzu. »Luke hat mir Geld gegeben.«

»Nicht nötig«, erwiderte Jace mit einem breiten Grinsen. »Komm. Ich muss dir was zeigen.«

»Aber … wo hast du das denn her?«, fragte Clary und musterte das Motorrad, das am Rand des Dachs stand. Die Maschine leuchtete in einem glänzenden Giftgrün und besaß silberfarbene Felgen und züngelnde Flammen auf dem Tank.

»Magnus hat sich beschwert, nach der letzten Party habe irgendjemand eine Harley vor seinem Haus stehen gelassen«, erklärte Jace. »Ich konnte ihn davon überzeugen, sie mir zu geben.«

»Und du hast die Maschine hierher geflogen?« Clary starrte ihn an.

»Ja. Ich mausere mich zu einem verdammt guten Fahrer.« Er schwang ein Bein über die Sitzbank und bedeutete Clary, sich hinter ihn zu setzen. »Komm, ich werd’s dir zeigen.«

»Zumindest weißt du dieses Mal, wie das Ding funktioniert«, erwiderte sie und kletterte hinter ihn. »Aber wenn wir wieder auf einem Supermarktparkplatz notlanden, bring ich dich um.«

»Mach dich nicht lächerlich«, entgegnete Jace. »An der Upper East Side gibt’s keine Supermärkte.« Die Harley startete mit einem lauten Röhren, das sein Lachen übertönte. Erschrocken klammerte Clary sich an seinen Gürtel, als das Motorrad über das schräge Dach des Instituts schoss und sich in die Lüfte erhob.

Der Wind zerrte an Clarys Haaren, während sie höher und höher stiegen, über die Kathedrale und die Dächer der umliegenden Hochhäuser hinaus. Und dann sah sie es: Unter ihr lag die Stadt, wie eine achtlos geöffnete Schmuckschatulle, farbenprächtiger und aufregender, als sie jemals gedacht hätte – das smaragdgrüne Quadrat des Central Park, wo der Rat der Elben während der Mittsommernächte zusammentraf; die Lichter der Clubs und Bars, in denen die Vampire die Nacht durchtanzten; die Gassen von Chinatown, durch die die Werwölfe bei Nacht schlichen, zu erkennen nur an den Lichtreflexen der Straßenlaternen auf ihrem dichten Fell; die Hexenmeister mit ihren prachtvollen Fledermausflügeln und den geheimnisvollen Katzenaugen. Und als sie über den Fluss flogen, sah Clary mehrere silberschuppige Schwänze unter der Wasseroberfläche aufblitzen, gefolgt von schimmernden langen Haaren, und hörte das hohe, perlende Lachen der Meerjungfrauen.

Jace schaute sich über die Schulter zu ihr um; der Wind wirbelte seine Haare durcheinander. »Woran denkst du?«, rief er.

»Nur daran, wie sehr sich da unten alles verändert hat, jetzt, wo ich mein Zweites Gesicht zurückhabe und wieder sehen kann.«

»Dort unten ist alles noch genau wie zuvor«, erwiderte er und steuerte die Maschine auf den East River zu. Vor ihnen lag die Brooklyn Bridge. »Du bist diejenige, die sich verändert hat.«

Unwillkürlich klammerten sich ihre Hände fester um seinen Gürtel, als er das Motorrad immer tiefer auf die Wasseroberfläche zulenkte. »Jace!«

»Keine Sorge.« Er klang amüsiert. »Ich weiß, was ich tue. Ich werde uns schon nicht ertränken.«

Clary kniff die Augen gegen den starken Fahrtwind zusammen. »Willst du testen, was Alec über die Vampirmotorräder gesagt hat? Dass einige auch unter Wasser fahren können?«

»Nein.« Sorgfältig richtete er die Maschine wieder auf und sie entfernten sich von der Wasseroberfläche. »Ich denke, das ist nur ein Mythos.«

»Aber Jace«, rief Clary, »alle Mythen sind wahr.«

Sie konnte ihn zwar nicht lachen hören, doch sie spürte, wie sein Brustkorb unter ihren Fingern bebte. Als er die Harley in den Himmel riss, klammerte sie sich noch fester an ihn und dann schossen sie über die Brücke wie ein Vogel, der aus seinem Käfig befreit wurde. Ihr Magen machte einen Satz, als die Pfeiler der Brücke unter den Motorradreifen verschwanden und der silbrig glänzende Fluss tief unter ihnen dahinströmte. Doch dieses Mal ließ Clary die Augen weit geöffnet, damit sie alles sehen konnte.

Danksagung

Ich danke zunächst meiner Schreib-AG, den Massachusetts All-Stars: Ellen Kushner, Delia Sherman, Kelly Link, Gavin Grant, Holly Black und Sarah Smith. Mein weiterer Dank gilt Tom Holt und Peg Kerr, die mich bereits ermutigten, ehe es dieses Buch auch nur ansatzweise gab; Justine Larbalestier und Eve Sinaiko für ihre Meinung zu diesem Werk, als es schließlich vorlag; meinen Eltern für ihre Hingabe, ihre Zuneigung und ihren unerschütterlichen Glauben daran, dass ich eines Tages etwas Druckreifes zustande bringen würde; Jim Hill und Kate Connor, die mich ebenfalls bestärkt und unterstützt haben. Außerdem möchte ich Eric danken für die mit Dämonenenergie betriebenen Vampirmotorräder und Elka, die in Schwarz besser aussieht als die Witwen ihrer Feinde. Ich danke auch Theo und Val für ihre wundervollen Illustrationen zu meinem Text; meinem glänzenden Agenten Barry Goldblatt und meiner großartigen Lektorin Karen Wojtyla sowie Holly, die das Buch mit mir durchlebt hat, und Josh, für den sich die ganze Mühe überhaupt erst gelohnt hat.

Übers. Ludwig Tieck und August Wilhelm Schlegel.

Übers. Johann Gottfried Herder.

Übers. J. Götte.

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