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Джордж Мартин: Das Erbe von Winterfell

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Джордж Мартин Das Erbe von Winterfell

Das Erbe von Winterfell: краткое содержание, описание и аннотация

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Verfall bedroht die Sieben Königreiche. Joffrey, der Sohn der dunklen Königin Cersei, tritt nach dem Tod von Robert Baratheon dessen Nachfolge an. Das Adelsgeschlecht der Königin Cersei, die Lannister, verteidigen Joffreys Herrschaft. Doch auch der finstere Stannis und der charismatische Renly Baratheon, die beiden Brüder Roberts, erheben Anspruch auf die Krone. Und Robb Stark, König im Norden, will sich für den Tod seines Vaters rächen und seine Schwester vom Hofe Joffreys befreien. Unterdessen züchtet Daenerys, die im Exil lebende letzte Thronerbin, drei Drachen heran, und schmiedet Pläne, in ihre Heimat zurückzukehren. Gleichzeitig erleidet die Nachtwache, die mit der Verteidigung des Reiches gegen die Gefahren nördlich der Mauer betraut wurde, hohe Verluste, während die barbarischen Kräfte immer mehr Stärke gewinnen und grässliche Kreaturen im Verwunschenen Wald umherstreifen… Deutsch von Jörn Ingwersen.

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Ein hölzernes Podium war errichtet worden, um Roberts Stuhl zu erhöhen. Dort saß der Lord über die Eyrie, kicherte und klatschte in die Hände, während ein buckliger Puppenspieler in blauweißem Narrenkleid zwei hölzerne Ritter aufeinander einhacken ließ. Krüge mit dicker Sahne und Körbe voller Brombeeren waren verteilt worden, und die Gäste tranken süßen, nach Orangen duftenden Wein aus verzierten Silberbechern. Ein Narrenfest, hatte Brynden es genannt. Wie recht er hatte.

Auf der anderen Seite der Terrasse lachte Lysa fröhlich über einen Scherz von Lord Hunter und biß vorsichtig in eine Brombeere an der Spitze des Dolches von Ser Lyn Corbray. Diese beiden Freier standen in Lysas Gunst am höchsten… heute zumindest. Nur schwerlich hätte Catelyn sagen können, welcher der beiden ungeeigneter gewesen wäre. Eon Hunter war noch älter, als Jon Arryn es gewesen war, halb verkrüppelt von der Gicht und mit drei streitsüchtigen Söhnen geschlagen, einer habgieriger als der andere. Ser Lyn frönte einer ganz anderen Narretei: schlank und gutaussehend, war er der Erbe eines uralten, wenn auch verarmten Hauses, dabei eitel, leichtsinnig und aufbrausend…und, wie man flüsterte, notorisch desinteressiert am intimen Charme der Frauen.

Lysa erblickte Catelyn und hieß diese mit schwesterlicher Umarmung und feuchtem Kuß an den Hals willkommen.»Ist es nicht ein wunderbarer Morgen? Die Götter lächeln auf uns herab. Koste einen Becher von diesem Wein, liebe Catelyn. Lord Hunter war so gut, ihn aus seinen eigenen Kellern bringen zu lassen.«

«Danke, nein, Lysa, wir müssen reden.«

«Später«, vertröstete ihre Schwester sie und wollte sich schon abwenden.

«Jetzt. «Catelyn sprach lauter, als sie beabsichtigt hatte. Männer wandten sich um.»Lysa, du kannst nicht allen Ernstes mit dieser Torheit fortfahren. Lebend besitzt der Gnom einen Wert für uns. Tot ist er nur Futter für die Krähen. Und sollte sein Streiter sich behaupten…«

«Die Chancen dafür stehen schlecht, Mylady«, versicherte ihr Lord Hunter und klopfte ihr mit einer von Leberflecken übersäten Hand auf die Schulter.»Ser Vardis ist ein kühner Kämpfer. Er wird mit dem Söldner kurzen Prozeß machen.«

«Wird er das, Mylord?«sagte Catelyn kühl.»Das ist die Frage. «Sie hatte Bronn auf der Bergstraße kämpfen sehen. Daß er die Reise überlebt hatte, während andere Männer gefallen waren, durfte man nicht dem Zufall anrechnen. Er bewegte sich wie ein Panther, und dieses häßliche Schwert, das er sein eigen nannte, schien an seinem Arm wie festgewachsen.

Lysas Freier sammelten sich um sie wie Bienen um eine Blüte.»Frauen verstehen nur wenig von diesen Dingen«, sagte Ser Morton Waynwood.»Ser Vardis ist ein Ritter, Mylady. Dieser andere Bursche, nun, solche wie er sind allesamt im Herzen Feiglinge. Nützlich in der Schlacht, wenn Tausende Gefährten um sie sind, doch stehen sie allein, verläßt sie gleich die Mannhaftigkeit.«

«Angenommen, Ihr hättet damit recht«, sagte Catelyn so höflich, daß ihr Mund schmerzte.»Was gewinnen wir durch den Tod des Gnoms? Glaubt Ihr, es würde Jaime auch nur einen Deut interessieren, ob wir seinen Bruder vor Gericht gestellt haben, bevor wir ihn vom Berg stoßen?«

«Enthauptet den Mann«, schlug Ser Lyn Corbray vor.»Wenn man dem Königsmörder den Kopf des Gnoms schickt, wird ihm das eine Warnung sein.«

Ungeduldig schüttelte Lysa das hüftlange, kastanienbraune Haar.»Lord Robert will ihn fliegen sehen«, sagte sie, als klärte das die Frage.»Und der Gnom hat es allein sich selbst zuzuschreiben. Er war es, der die Prüfung durch den Kampf gefordert hat.«

«Lady Lysa blieb keine ehrenhafte Möglichkeit, ihm dies zu verweigern, und hätte sie es auch gewollt«, erklärte Lord Hunter gewichtig.

Ohne die Gegenwart der Männer zu beachten, drang Catelyn auf ihre Schwester ein.»Ich erinnere dich daran, daß Tyrion Lannister mein Gefangener ist.«

«Und ich erinnere dich daran, daß der Zwerg meinen Hohen Gatten ermordet hat!«Ihre Stimme wurde lauter.»Er hat die Rechte Hand des Königs vergiftet und meinen kleinen Liebling vaterlos gemacht, und nun soll er dafür bezahlen!«Sie fuhr herum, daß ihre Röcke flogen, und schritt über die Terrasse. Ser Lyn, Ser Morton und die anderen Freier empfahlen sich mit kurzem Nicken und eilten ihr hinterher.

«Glaubt Ihr, daß er die Tat begangen hat?«fragte Ser Rodrik leise, als sie wieder allein waren.»Lord Jon ermordet, meine ich. Der Gnom streitet es ab, und zwar heftig…«

«Meiner Meinung nach haben die Lannisters Lord Arryn ermordet«, erwiderte Catelyn,»nur ob Tyrion, Ser Jaime oder die Königin oder gar alle zusammen, kann ich unmöglich sagen. «Lysa hatte in ihrem Brief nach Winterfell Cersei genannt, nun jedoch schien sie sicher zu sein, daß Tyrion der Mörder war… vielleicht weil der Zwerg hier war, während sich die Königin hinter den Mauern des Red Keep in Sicherheit befand, Hunderte von Meilen entfernt im Süden. Catelyn wünschte fast, sie hätte den Brief ihrer Schwester vernichtet,

bevor sie ihn gelesen hatte.

Ser Rodrik zupfte an seinem Backenbart.»Gift, nun… es könnte sehr wohl das Werk des Zwerges sein, das stimmt. Oder Cerseis. Gift, heißt es, sei die Waffe einer Frau, wenn Ihr mir verzeihen wollt, Mylady. Der Königsmörder, nun… ich hege keine große Zuneigung für den Mann, aber es paßt nicht zu ihm. Allzu gern sieht er Blut an seinem goldenen Schwert. War es Gift, Mylady?«

Catelyn blickte ihn fragend an, und ihr war nicht ganz wohl.»Wie sonst sollten sie es nach einem natürlichen Tod aussehen lassen?«Hinter ihnen kreischte Lord Robert vor Freude, als einer der Puppenritter den anderen in zwei Teile schlug und sich dabei eine Flut roter Sägespäne über die Terrasse ergoß. Sie betrachtete ihren Neffen und seufzte.»Dieser Junge wächst ohne die geringsten Regeln auf. Zum Regieren wird er niemals stark genug sein, sofern man ihn nicht seiner Mutter eine Weile wegnimmt.«

«Sein Hoher Vater war ganz Eurer Ansicht«, hörte sie eine Stimme neben sich. Sie wandte sich um und fand Maester Colemon vor, der einen Becher Wein in der Hand hielt.»Er wollte den Jungen als Mündel nach Dragonstone schicken, müßt Ihr wissen.. oh, vermutlich sollte ich darüber nicht sprechen. «Sein Adamsapfel hüpfte nervös unter der losen Ordenskette.»Ich fürchte, ich habe zuviel von Lord Hunters exzellentem Wein genossen. Die Aussicht auf ein Blutvergießen strapaziert meine Nerven…«

«Ihr täuscht Euch, Maester«, entgegnete Catelyn.»Es war Casterly Rock, nicht Dragonstone, und diese Vereinbarungen wurden erst nach dem Tod der Hand getroffen, ohne Zustimmung meiner Schwester.«

Der Kopf des Maesters zuckte derart heftig am Ende seines lächerlich langen Halses, daß er selbst halbwegs wie eine Puppe aussah.»Nein, ich bitte um Verzeihung, Mylady, doch

war es Lord Jon höchstselbst, der… «

Unter ihnen erklang laut eine Glocke. Hohe Herren und Dienstmädchen gleichermaßen unterbrachen, was sie gerade taten, und traten an die Balustrade. Unten führten zwei Gardisten in himmelblauen Umhängen Tyrion Lannister herein. Der pausbackige Septon der Eyrie begleitete ihn zur Statue in der Mitte des Gartens, einer weinenden Frau, die aus gemasertem Marmor gehauen war und zweifellos Alyssa darstellen sollte.

«Der böse, kleine Mann«, sagte Lord Robert kichernd.»Mutter, darf ich ihn fliegen lassen? Ich will ihn fliegen sehen.«

«Später, mein kleiner Liebling«, versprach Lysa.

«Erst die Prüfung«, leierte Ser Lyn Corbray,»dann die Hinrichtung.«

Einen Augenblick später erschienen die beiden Kontrahenten an verschiedenen Seiten des Gartens. Dem Ritter standen zwei junge Knappen zur Seite, dem Söldner der Waffenmeister der Eyrie.

Ser Vardis Egen steckte von Kopf bis Fuß in Stahl, einer schweren Rüstung über Kettenhemd und wattiertem Wappenrock. Große, runde Medaillons, bemalt mit dem blauen und cremefarbenen Siegel, das den Mond und den Falken des Hauses Arryn zeigte, schützten die verwundbare Verbindung von Arm und Brust. Ein metallener Rock bedeckte ihn von der Hüfte bis fast zum Knie, während um seinen Hals ein solider Ringkragen lag. Falkenschwingen sprossen aus den Seiten seines Helms, und sein Visier war ein spitzer Eisenschnabel mit schmalem Sehschlitz.

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