Ursula Le Guin - Der Magier der Erdsee

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Ged dachte lange nach über diese Worte, und sie prägten sich ihm tief ein. Aber das darin enthaltene Große und Erhabene machten das Lernen, das in diesem langen Jahr im Turm auf ihn wartete, nicht weniger mühselig. Am Ende des Jahres sagte Kurremkarmerruk zu ihm: »Du hast einen guten Anfang gemacht.« Mehr sagte er nicht. Zauberer sprechen immer die Wahrheit, und Ged wußte, daß das Beherrschen der Namen, um das er sich ein Jahr lang so schwer plagte, nur der Anfang war. Er wußte, daß er sein ganzes Leben würde lernen müssen. Er durfte früher als die anderen den Turm verlassen, denn er hatte schneller als sie gelernt. Darin bestand seine ganze Belohnung, ein anderes Lob bekam er nicht.

Es war früh im Winter, als er allein über die leeren, windgefegten Straßen nach Süden über die Insel pilgerte. Als es dunkel wurde, begann es zu regnen. Keine Zauberformel stand ihm zur Verfügung, die diesen Regen hätte abwenden können, denn das Wetter auf Rok war in den Händen von Meister Windschlüssel, und es war verboten, sich einzumischen. So wickelte er sich in seinen Umhang und suchte Schutz unter einem Perdickbaum nahebei und dachte an Ogion, seinen Meister, der vielleicht noch auf seinen Herbstwanderungen durch die Höhen von Gont streifte und unter einem Dach von dichtverwobenen Ästen, zwischen Wänden fallenden Regens schlief. Darüber mußte er lächeln. Der Gedanke an Ogion war immer tröstlich, und mit friedlichem Herzen schlief er in der kalten Finsternis im unaufhörlich wispernden Wasser ein. Im Morgengrauen wachte er auf und sah ein kleines, zusammengerolltes Tierchen in den Falten seines Mantels schlafen. Es mußte sich in der Nacht, Wärme und Schutz suchend, zu ihm geschlichen haben. Er war überrascht, als er es näher betrachtete, denn es war ein Otak, ein seltenes und seltsames Tier.

Diese kleinen Tiere gab es nur auf den vier südlichen Inseln: Rok, Ensmer, Pody und Wathort. Sie sind klein und glatt, mit runden Gesichtern, dunkelbraunem oder gestreiftem Fell und großen blanken Augen; ihre Zähne sind scharf und grausam, ihr Wesen unberechenbar, so daß sie selten als Haustiere gewählt werden; sie geben keinen Laut von sich, denn sie haben keine Stimme. Ged streichelte das kleine Ding, und es erwachte und gähnte, streckte seine kleine braune Zunge heraus und zeigte seine weißen Zähne, aber es war nicht scheu. »Otak«, sagte er und dann fielen ihm die Hunderte von Tiernamen ein, die er im Turm gelernt hatte, und er redete es mit seinem wahren Namen in der Ursprache an: »Hög! Willst du mit mir kommen?«

Der Otak setzte sich auf Geds Hand und begann mit der Zunge sein Fell zu säubern.

Ged hob ihn hoch, und der Otak kuschelte sich in die Falten seiner Kapuze, und auf Geds Schulter reitend, begleitete er ihn. Manchmal sprang er herunter und verschwand im Wald, aber er kam immer wieder zurück, einmal mit einer Feldmaus, die er gefangen hatte. Ged lachte und ermunterte ihn, die Maus zu essen, denn er selbst fastete, da es die Nacht der Sonnenwende war. In der feuchten Dämmerung erreichte er den Rokkogel, und endlich sah er durch den Regen die hell brennenden Werlichter über den Dächern des Großhauses flackern, und er betrat den großen, warmen, hellerleuchteten Saal, in dessen Kamin ein großes Feuer knisterte, wo ihn seine Meister und Studienkollegen willkommen hießen.

Es war wie eine Heimkehr für Ged, der kein Heim hatte, zu dem er hätte zurückkehren können. Er freute sich, die vielen bekannten Gesichter wieder um sich zu haben, am meisten aber freute er sich, Vetsch wiederzusehen, der über sein ganzes dunkles Gesicht strahlte, als er ihn begrüßte. Wie sehr ihm diese Freundschaft im vergangenen Jahr gefehlt hatte, merkte er erst jetzt. Vetsch war in der Zwischenzeit vom Lehrling zum Zauberer aufgerückt, aber das tat ihrer Freundschaft keinen Abbruch, sie wurden nicht fertig mit Erzählen. Es kam Ged vor, als redete er in dieser ersten Stunde mehr mit Vetsch als während des ganzen verflossenen Jahres im Einsamen Turm.

Der Otak hockte noch auf seiner Schulter, versteckt in den Falten seiner Kapuze, als sie das Abendessen an den langen Tischen einnahmen, die für das Fest in dem großen Festsaal aufgestellt waren. Vetsch bewunderte das kleine Geschöpf und versuchte es zu streicheln, aber der Otak fletschte stumm die Zähne. Vetsch lachte: »Weißt du, Sperber, man sagt, daß der, zu dem ein wildes Tier ungerufen kommt, mit den Urmächten in Fels und Quell reden kann.«

»Man sagt auch, daß gontische Zauberer oft einen Vertrauten halten«, sagte Jasper, der auf der anderen Seite von Vetsch saß. »Unser Herr Nemmerle hat einen Raben, und die alten Lieder sagen, daß der rote Magier von Ark einen wilden Eber an einer goldenen Kette mit sich führte. Aber ich habe noch von keinem Zauberer gehört, der eine Ratte in der Kapuze hält.«

Alle lachten, auch Ged lachte mit. Es ging lustig zu, und er war froh, mit seinen Freunden zusammen im warmen, hellen Saal zu feiern. Aber wie alle Späße Jaspers traf ihn auch dieser, und er knirschte heimlich mit den Zähnen.

Der Fürst von O, der sich auch als Zauberer einen Namen gemacht hatte, war Gast der Schule an diesem Abend. Er war ein ehemaliger Schüler des Erzmagiers und kehrte manchmal zum Winterfest oder zum Langen Tanz im Sommer nach Rok zurück. An diesem Abend hatte er seine junge, schlanke Gemahlin dabei, die wie neues Kupfer strahlte und eine Krone von Opalen in ihrem schwarzen Haar trug. Es kam selten vor, daß eine Frau in den Sälen des Großhauses weilte, und einige der alten Meister warfen etwas mißbilligende Seitenblicke auf sie, aber die jungen Männer konnten kaum ihre Augen von ihr abwenden.

»Für so eine«, sagte Vetsch zu Ged, »könnte ich unglaubliche Zaubereien produzieren…« Er seufzte und lachte.

»Sie ist doch nur eine Frau«, erwiderte Ged.

»Die Prinzessin Elfarran war auch nur eine Frau«, sagte Vetsch, »und um ihretwillen wurde ganz Enlad zerstört, und der Zauberheld von Havnor fiel, und die ganze Insel Solea ging unter.«

»Alte Märchen«, sagte Ged. Aber dann begann er doch, die Fürstin von O näher anzuschauen, und fragte sich, ob sie genauso schön war wie die irdischen Schönheiten, von denen die alten Geschichten erzählten.

Der Meister der Lieder war fertig mit den Taten des jungen Königs, und alle stimmten in den Winterchoral ein, und als er zu Ende gesungen war, trat eine kleine Pause ein. Vor dem allgemeinen Aufbruch erhob sich Jasper und trat zu dem Tisch, der dem Feuer am nächsten stand, an dem der Erzmagier, seine Gäste und die Meister saßen, und wandte sich zur Fürstin von O. Er war kein Knabe mehr, sondern ein großer, gut aussehender junger Mann, dessen Umhang am Hals mit einer Silberbrosche geschlossen war, denn auch er war im vergangenen Jahr Zauberer geworden und die Silberbrosche war Ausdruck dieser Beförderung. Die Fürstin lächelte zu seinen Worten, und die Opale in ihrem schwarzen Haar schimmerten verführerisch. Nachdem die Meister gnädig nikkend ihre Zustimmung erteilt hatten, wirkte Jasper einen Illusionszauber für sie. Ein weißer Baum wuchs plötzlich aus dem Steinboden empor. Seine Zweige berührten die Dachbalken des hohen Saales, und an jedem Zweig glänzte ein goldener Apfel, jeder eine Sonne darstellend, denn es war der Jahresbaum. Plötzlich flatterte ein weißer Vogel zwischen den Ästen, mit einem Schweif wie fallender Schnee, und die goldenen Äpfel verblaßten. An ihre Stelle traten Samen, wie Kristalltropfen geformt. Die fielen von den Zweigen wie rauschender Regen, und die Luft war erfüllt von einem süßen Duft und umgab den sich leise bewegenden Baum, der feurige, zartrosa schimmernde Blätter und weiße Sternblüten hervorbrachte. Langsam verblaßte die Illusion.

Der Fürstin von O entschlüpften Laute des Entzückens. Sie neigte ihr strahlendes Haupt gegen den jungen Zauberer, seine Kunst würdigend: »Oh, kommen Sie doch zu uns nach O-Tokne — kann er bitte kommen, mein Fürst?« Wie ein Kind bittend, wandte sie sich an ihren gestrengen Gemahl. »Wenn meine Kunst meinen Meistern hier Ehre macht und wert ist, von Ihnen geschätzt zu werden, dann komme ich und stehe Ihnen zu Diensten.«

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