Ursula Le Guin - Der Magier der Erdsee

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Er schaute wieder auf den Stein: »Weißt du, ein Stein ist auch ganz gut«, sagte er, weniger ernsthaft. »Wenn die Inseln der Erdsee aus Diamant wären, wahrlich, wir Menschen würden ein hartes Leben führen! Junge, hab deinen Spaß an den Illusionen, und laß Stein Stein sein.« Er lächelte, aber Ged war nicht zufrieden, als er wegging. Wenn man versucht, einem Zauberer seine Geheimnisse zu entlocken, bekommt man immer nur vom Gleichgewicht, von der Gefahr und von den dunklen Mächten zu hören, bei Ogion war es ja nicht anders gewesen. Ganz bestimmt war ein Zauberer, der die kindischen Illusionstricks hinter sich hatte und zur wahren Kunst des Verwandelns und Gebietens gelangt war, mächtig genug, das zu tun, was ihm gefiel, und die Welt trotzdem nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, und er konnte ja mit seinem eigenen Licht die Dunkelheit vertreiben.

Im Gang stieß er auf Jasper, der viel freundlicher tat, seit sich Geds Leistungen in der Schule herumgesprochen hatten, in Wirklichkeit aber nur noch verletzender auf Ged wirkte. »Sie sehen so finster drein, Sperber, ging etwas schief mit ihren Gaukeleien?«

Ged, der immer darauf aus war, sich mit Jasper auf gleiche Höhe zu stellen, ignorierte die in der Frage enthaltene Ironie und sagte: »Ich habe die Nase voll von Gaukeleien und Illusionstricks, die nur dazu da sind, Fürsten zu amüsieren, die nichts weiter tun, als auf ihren Landsitzen und Schlössern zu hocken. Die einzig wahre Magie, die sie mir hier auf Rok beigebracht haben, ist der Werlichtzauber und etwas vom Wettermachen. Der Rest ist Narretei.«

»Selbst Narretei kann gefährlich sein«, sagte Jasper, »wenn sie gehandhabt wird von Narren.«

Ged zuckte zusammen, als hätte er einen Schlag erhalten, und er trat auf Jasper zu, aber der ältere Junge lächelte nur, als hätte er keine Beleidigung beabsichtigt, neigte den Kopf leicht in seiner gezierten und doch graziösen Art und ging weiter. Wut brannte in Geds Herzen, als er ihm nachblickte, und er schwor sich, diesen Rivalen auszustechen; nicht in einem bloßen Illusionswettspiel, sondern in einer wirklichen Machtprobe. Er, Ged, würde triumphieren, und Jasper mußte klein beigeben. Er konnte nicht zulassen, daß dieser Schnösel auf ihn herunterschaute, so freundlich, so manierlich und so widerlich.

Es fiel Ged nicht ein, darüber nachzudenken, warum Jasper ihn hassen könnte. Er wußte nur, warum er ihn haßte. Die anderen Schüler hatten längst gelernt, daß sie sich weder im Ernst noch im Spiel mit Ged messen konnten, und sagten, manche neidisch, andere respektvoll: »Der ist ein geborener Zauberer, den kann man nicht schlagen.« Nur Jasper lobte ihn nicht und ging ihm auch nicht aus dem Weg; er lächelte nur und schaute auf ihn herab. Und deswegen konnte ihn Ged nicht ertragen; er sah in ihm einen Rivalen, über den er triumphieren mußte.

Ged merkte nicht, daß in dieser Rivalität, an der er sich festklammerte und in die er seinen Stolz setzte, etwas von der Gefahr und Dunkelheit war, vor der ihn Meister Hand so gütig gewarnt hatte.

Wenn der Zorn nicht in ihm brannte, dann wußte Ged sehr wohl, daß er sich nicht mit Jasper oder den anderen älteren Jungen messen konnte, und er widmete sich ganz seinen Studien und ging seiner Arbeit nach wie gewöhnlich. Gegen Ende des Sommers ließ der Druck etwas nach, und es blieb mehr Zeit übrig für Sport und Spiel. Unten im Hafen fanden Regatten mit magisch angetriebenen Booten statt, in den Innenhöfen des Großhauses wurden Kunststücke und Illusionstricks vorgeführt, und während der langen Sommerabende veranstalteten sie wilde Versteckspiele in den Wäldern und Anlagen, bei denen die Suchenden und die sich Versteckenden unsichtbar waren. Man hörte nur lachende, rufende Stimmen zwischen den Bäumen schallen, die den flinken, flackernden Werlichtern nachjagten. Als dann der Herbst kam, fing das ernsthafte Studium der Magie von neuem an. So vergingen Geds erste Monate auf Rok. Sie waren angefüllt mit viel Neuem und Wunderbaren, versetzten ihn selbst aber oft in heftige innere Bewegungen.

Der Winter gestaltete sich ganz anders. Ged wurde, zusammen mit sieben anderen Jungen, ans andere Ende der Insel, ins nördlichste Vorgebirge, geschickt, dort, wo der uralte Einsame Turm steht. Der Meister Namengeber, den sie Kurremkarmerruk nannten, was in keiner Sprache etwas bedeutet, wohnte dort ganz allein. Meilenweit um den Turm herum gab es weder Bauernhöfe noch Wohnhäuser. Grimmig blickte der Turm über einsame Felsen, grau hingen die Wolken über der winterlichen See, und endlos waren die Tabellen, Listen und Reihen von Namen, die von den Schülern auswendig gelernt werden mußten. Hoch oben im Turmzimmer saß Kurremkarmerruk an seinem hohen Pult, von seinen acht Schülern umgeben. Er schrieb lange Reihen von Namen auf, die noch vor Mitternacht auswendig gelernt werden mußten, denn dann verblaßte die Tinte wieder, und nur das leere Pergament blieb zurück. Es war kalt, halbdunkel und immer ruhig in diesem Raum, nur das Kratzen von des Meisters Feder war zu hören und ab und zu das Seufzen eines Schülers, der noch vor Mitternacht die Namen aller Vorgebirge, Orte, Buchten, Meerengen, Hafen, Untiefen, Riffe und Felsen der Küste Lossows, einer kleinen Insel im peinischen Meer, lernen mußte. Wenn ein Schüler sich beklagte, konnte es vorkommen, daß der Meister, ohne zu antworten, die Liste verlängerte oder sagte: »Wer Seemeister werden will, muß den Namen jedes Wassertropfens im Meer kennen.«

Ged seufzte manchmal auch, aber er beklagte sich nie. Er wußte, daß hinter dieser öden, endlosen Namenlernerei jedes Ortes, Dinges und Wesens die Macht lag, die er begehrte, er sah sie wie ein Juwel auf dem Grund eines tiefen trockenen Brunnens funkeln. Denn die Essenz der Magie lag hier, im Wissen um den wahren Namen eines Dinges. Kurremkarmerruk sprach ein einziges Mal darüber, damals, als sie ihre erste Nacht im Turm verbrachten; nie wieder hatte er es seither erwähnt. Ged hatte seine Worte nicht vergessen. »Mancher Magier verbrachte sein ganzes Leben damit, den wahren Namen eines einzigen Dinges herauszufinden — einen einzigen Namen, der verlorenging oder verborgen war. Trotzdem sind die Namenreihen noch nicht zu Ende, und sie werden es auch nicht sein, solange die Erde besteht. Hört zu, und dann werdet ihr verstehen, warum das so ist: Auf dieser Welt und in der Welt, wohin kein Sonnenstrahl fällt, gibt es viele Dinge, die weder mit Menschen noch mit der menschlichen Sprache etwas zu tun haben, und es gibt Dinge, die außerhalb unserer Machtsphäre liegen. Aber Magie, wahre Magie, wird nur von denen ausgeübt, die das Hardisch der Erdsee sprechen oder die Ursprache, aus der es stammt.

Das ist die Sprache der Drachen und die Sprache von Segoy, der die Inseln dieser Welt schuf, und es ist auch die Sprache unserer Lieder und Epen und unserer Zauber- und Bannsprüche. Die Worte dieser Sprache sind versteckt in unserem Hardisch. Den Wellenschaum zum Beispiel nennen wir Sukien; das Wort besteht aus zwei Wörtern der Ursprache, aus ›Suk‹, die Feder und aus › Inien‹, die See; zusammengesetzt gibt das ›Feder der See‹, und das ist nichts anderes als Wellenschaum. Aber Wellenschaum bleibt Wellenschaum, wenn man ihn Sukien nennt; um ihn zu verändern, muß man seinen wahren Namen in der Ursprache kennen und der ist Essa. Jedes Zauberweib kennt ein paar von diesen Worten, ein Magier kennt viele Namen. Aber es gibt viel mehr. Manche gingen verloren im Laufe der Zeit, andere sind irgendwo versteckt; manche sind nur den Drachen und den Urmächten der Erde bekannt, und es gibt auch welche, die keinem Lebewesen bekannt sind. Niemand kennt sie alle, denn diese Sprache ist ohne Ende.

Und das ist der Grund dafür: Der Name des Meeres ist Inien, stimmtʹs? Na gut! Aber was wir hier das Innenmeer nennen, hat seinen eigenen Namen in der Ursprache. Da aber kein Ding zwei Namen haben kann, bedeutet Inien die ganze See — außer dem Innenmeer. Und natürlich stimmt das auch nicht, denn es gibt unzählige Gewässer, Buchten, Meerengen und so weiter, die alle ihre eigenen Namen haben. Ist nun ein Magier verrückt genug, um einen Sturm oder eine Stille im ganzen Ozean wirken zu wollen, dann muß er nicht nur den Namen Inien aussprechen, sondern den Namen von jedem Stückchen und jedem Teilchen im ganzen Inselmeer und in den äußeren Bereichen bis dorthin, wo es gar keine Namen mehr gibt. Und so kann man wohl sagen, daß uns zwar die Macht verliehen ist, Magie zu wirken, daß dieser Macht aber Grenzen gesetzt sind. Nur das Naheliegende, nur das Gutbekannte kann von einem Magier beeinflußt werden. Und das ist auch gut so, denn die Bosheit des Mächtigen und die Einfalt des Weisen hätten schon längst versucht das zu ändern, was nicht verändert werden soll, und das Gleichgewicht wäre gestört… Eine aus dem Gleichgewicht geratene See aber würde die Inseln überschwemmen, auf denen wir so schutzlos leben, und in abgrundtiefer Stille würden alle Stimmen und Namen untergehen.«

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