Ursula Le Guin - Der Magier der Erdsee

Здесь есть возможность читать онлайн «Ursula Le Guin - Der Magier der Erdsee» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Город: München, Год выпуска: 1979, ISBN: 1979, Издательство: Wilhelm Heyne Verlag, Жанр: Фэнтези, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Magier der Erdsee: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Magier der Erdsee»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Magier der Erdsee — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Magier der Erdsee», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ged fühlte sich überrumpelt und verwirrt und sagte nichts.

»Später, Jasper«, meinte Vetsch auf seine einfache, natürliche Art. »Laß ihn erst mal eine Weile hier sein.«

»Entweder hat er Erfahrung, oder er besitzt Macht. Sonst hätte ihn der Türhüter nicht reingelassen. Warum kann er das nicht jetzt genauso gut zeigen wie später? Stimmtʹs, Sperber?«

»Ich habe Erfahrung und Macht«, antwortete Ged. »Zeigen Sie mir, was Sie meinen.«

»Oh, Illusionen, und natürlich Tricks, Erscheinungsspielereien, so wie das!«

Jasper zeigte mit dem Finger auf den Hang und sprach ein paar seltsame Worte. Dort, wo er hindeutete, sah man plötzlich ein kleines Rinnsal zwischen dem grünen Gras, das sich allmählich vergrößerte, bis schließlich Quellwasser hervorbrach und den Hügel hinabfloß. Ged tauchte seine Hand ins Wasser, und sie fühlte sich naß an; er trank davon, und es war erfrischend kühl. Aber trotzdem stillte es nicht seinen Durst, denn es war nur Illusion. Mit einem Wort brachte Jasper das Wasser zum Versiegen, und die Grashalme bewegten sich trocken in der Sonne. »Jetzt kommst du dran, Vetsch«, sagte er mit einem kühlen Lächeln.

Vetsch kratzte sich am Kopf und schaute etwas unglücklich drein. Schließlich scharrte er etwas Erde zusammen mit seiner Hand und sang ziemlich unmelodisch vor sich hin, während er der Erde mit seinen dunklen Fingern Form gab, sie zusammendrückte und streichelte. Plötzlich erhob sich ein kleines Etwas aus seiner Hand, einer Hummel oder einem behaarten Käfer ähnlich, und flog summend über den Rokkogel davon und verschwand.

Ged stand verloren da und starrte vor sich hin. Was konnte er schon tun? Seine Zauberkünste waren anderer Art, Ziegen herbeilocken, Warzen verschwinden lassen, Lasten bewegen, Töpfe flicken — primitiver Dorfzauber war alles, was er konnte.

»Solche Tricks mache ich nicht«, sagte er. Das genügte Vetsch, und er wollte aufbrechen, aber Jasper sagte: »Warum nicht?«

»Zauberei ist kein Spiel. Wir in Gont zaubern nicht aus Vergnügen oder um unser Ansehen zu steigern«, antwortete Ged hochmütig.

»Worum gehtʹs Ihnen denn dann?« fragte Jasper, »… Geld?«

»Nein!« — Aber es fiel ihm nichts ein, was er hinzufügen könnte, ohne seine Unwissenheit zu zeigen und seinem Stolz weh zu tun. Jasper lachte ohne Bosheit und ging weiter und führte sie um den Rokkogel herum. Ged trottete hinterher, verstimmt und mit wundem Herzen, denn er wußte, daß er sich blöd benommen hatte, und er gab Jasper die Schuld daran.

In der Nacht lag er, eingehüllt in seinen Umhang, in seiner kalten, unbeleuchteten, ganz aus Stein gebauten Zelle, in der völligen Stille des Großhauses von Rok, und der Gedanke an all die Zaubereien und Beschwörungen, die hier geübt und gewirkt wurden, bedrückte sein Herz.

Dunkelheit umgab ihn, Furcht schlich sich in sein Herz. Er wünschte sich weit weg von Rok. Aber plötzlich stand Vetsch unter der Tür, auf seinem Kopf eine kleine, schwankende, bläulich schimmernde Werlichtkugel, die ihm den Weg wies. Er fragte, ob er ein bißchen hereinkommen und reden könne. Dann wollte er, daß ihm Ged von Gont erzähle, und er selbst sprach mit viel Liebe von seiner Heimatinsel im Ostbereich und beschrieb Ged, wie abends der Rauch von den vielen Herdfeuern über das ruhige Meer und zwischen den vielen Inseln wehte, die so wunderliche Namen haben wie Korp, Kopp und Holp, Venweg und Vemisch, Iffisch, Koppisch und Sneg. Mit dem Finger zeichnete er auf die Steinplatten und zeigte Ged, wie sie aussahen und wo sie lagen. Die Linien schimmerten eine Weile, als seien sie mit einem Silberstift gezogen, bevor sie wieder verblaßten. Vetsch war schon drei Jahre auf der Schule in Rok, und bald würde er Zauberer werden. Die kleineren Kunststücke waren so selbstverständlich für ihn wie für den Vogel das Fliegen. Aber er besaß eine Gabe, die ihn niemand gelehrt hatte, die größer war als seine Kunst: er hatte ein warmherziges Verständnis für andere. In dieser Nacht und in all den kommenden Tagen bot er Ged seine Freundschaft an, eine ehrliche, offene Freundschaft, die niemand zurückweisen konnte und die Ged gern erwiderte.

Doch Vetsch war auch Jaspers Freund, der sich an diesem ersten Tag auf dem Rokkogel über Ged lustig gemacht hatte. Ged kam über diesen Vorfall nicht hinweg, und es schien ihm, daß sich auch Jasper daran erinnere. Wenn er die Rede an Ged richtete, so war seine Stimme zwar höflich, aber seine Lippen umspielte ein spöttisches Lächeln. Geds Stolz ertrug weder Herablassung noch Spott. Er schwor sich insgeheim, daß er eines Tages Jasper und all denen, die Jasper als ihr Vorbild betrachteten, beweisen werde, wie groß seine Macht war — eines Tages. Denn keiner von ihnen, trotz ihrer gescheiten Kunststücke, hatte ein Dorf durch Zauberei gerettet, und von keinem schrieb Ogion, daß er eines Tages der größte Zauberer von Gont werden würde.

Solche und ähnliche Gedanken halfen Ged, seinen Stolz zu bewahren. Er setzte alles daran, die Aufgaben, die ihm gestellt wurden, gut zu meistern: den theoretischen und praktischen Unterricht, das Geschichtelernen, die verschiedenen Übungen, kurzum alles, was von den graubetuchten Meistern, genannt die Neun, gelehrt wurde.

Jeden Tag verbrachte er eine bestimmte Zeit mit dem Meister der Lieder. Von ihm lernte er die Helden-, Spruch- und Lehrdichtung, und er begann mit dem ältesten aller Lieder, der Erschaffung von Éa. Mit einem Dutzend anderer Jungen zusammen übte er bei Meister Windschlüssel die Kunst des Wind- und Wettermachens. Im Frühling und Frühsommer verbrachten sie bei schönem Wetter oft ganze Tage draußen in der Bucht in leichten Kuttern und versuchten, mit Worten zu steuern, die Wellen zu stillen, Wolken zu lenken und aufzulösen, mit dem Wind der Welt umzugehen und einen Zauberwind aufzubringen. Diese Künste waren ziemlich kompliziert, und mehr als einmal bekam Ged die Großrah an den Kopf, wenn das Boot im plötzlich umspringenden Wind herumschlug, oder zwei Boote stießen zusammen, obwohl sie die ganze Bucht für sich hatten; es kam auch vor, daß die drei Jungen in einem Boot ein unerwartetes Bad nahmen, wenn eine unbeabsichtigte Riesenwelle über ihnen zusammenschlug. Die Ausflüge über Land mit dem Meister der Kräuterkunde verliefen ruhiger; von ihm lernten sie die Eigenschaften und Eigenheiten aller wachsenden Dinge. Meister Hand lehrte sie Kunststücke und Gaukeleien und die einfacheren Arten der Verwandlung.

Ged war sehr gelehrig, und innerhalb eines Monats übertraf er manche Burschen, die schon ein Jahr lang auf Rok waren. Die Illusionstricks fielen ihm besonders leicht, manchmal schien es, als sei er mit diesem Wissen geboren und müßte nur wieder daran erinnert werden. Meister Hand war ein sanfter, heiterer alter Herr, dem seine spielerische Kunst endlose Freude bereitete, und Ged verlor bald alle Scheu vor ihm. Er fragte ihn nach dieser oder jener Formel, und der Meister lächelte und zeigte ihm jedesmal, was er wissen wollte. Eines Tages jedoch, als sie sich im Hof der Illusionen befanden, sagte Ged, getrieben von dem heimlichen Wunsch, Jasper endlich auszustechen: »Sehen Sie, alle diese Kunststücke sind sich ähnlich. Wenn man eines kann, dann kann man die anderen auch. Aber sobald man mit dem Kunststück aufhört, verschwindet die Illusion. Wenn ich jetzt aus diesem Steinchen einen Brillanten mache« — was er bewerkstelligte mit einem Wort und einer kurzen Bewegung seines Handgelenkes —, »was muß ich tun, damit dieser Brillant ein Brillant bleibt? Wie hält man eine Verwandlung fest, damit sie dauert?«

Meister Hand schaute auf den Brillanten, der in Geds Hand glitzerte wie das schönste Schmuckstück aus einem Drachenschatz. Er murmelte das Wort »Tolk«,und kein Juwel, sondern ein einfacher, rauher, grauer Stein lag wieder da. Er nahm ihn und legte ihn auf seine geöffnete Hand. »Das ist ein Stein, Tolk in der Ursprache«, sagte er und schaute Ged gütig an. »Es ist ein kleines Stückchen Fels, aus dem Rok besteht, ein bißchen von dem Land, auf dem die Menschen wohnen. Das ist sein Wesen, er ist ein ganz kleiner Teil der Welt. Durch den Illusionstrick kannst du verursachen, daß er wie ein Brillant aussieht — oder wie eine Blume, eine Mükke, ein Auge oder eine Flamme.« Während er die Namen sprach, flakkerte der Stein von einer Gestalt zur andern und wurde dann wieder Stein. »Aber all das ist nur Schein. Die Illusion spielt mit den Sinnen des Beschauers; er sieht, hört und fühlt, wie sich das Ding geändert hat. Aber das Ding selbst bleibt sich gleich. Um diesen Stein in ein Juwel zu verwandeln, mein Junge, dazu mußt du seinen wahren Namen ändern. Und das bedeutet, selbst bei einem so winzig kleinen Teil der Welt, daß die Welt geändert wird. Man kann es tun. O ja, es ist möglich. Das ist die Kunst des Meisters der Verwandlungen, und du wirst es auch lernen, wenn du soweit bist. Aber du darfst nichts endgültig verwandeln, ob Stein oder nur ein Sandkorn, bevor du weißt, welche Folgen, gute und schlechte, diese Verwandlung nach sich zieht. Siehst du, die Welt ist im Gleichgewicht, im Equilibrium. Die Macht eines Zauberers, der verwandeln und gebieten kann, könnte das Gleichgewicht dieser Welt stören. Diese Kunst ist sehr gefährlich. Weisheit muß sie begleiten, und nur der Not kann sie dienen. Wenn du eine Kerze anzündest, mußt du mit dem Schatten rechnen…«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Magier der Erdsee»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Magier der Erdsee» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Magier der Erdsee»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Magier der Erdsee» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x