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Algis Budrys: Exil auf Centaurus

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Algis Budrys Exil auf Centaurus

Exil auf Centaurus: краткое содержание, описание и аннотация

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Als die Fremden im Jahre 2439 die Erde überfielen, flohen sie vor der Übermacht und gründeten im Centaurus-System auf einer von Menschen besiedelten Welt eine Exilregierung. Jahrzehnte vergingen, bevor sie daran denken konnten, die Herrschaft der Invasoren zu brechen. Schließlich kehrt ein junger Mann vom Centaurus zur Erde zurück. Er soll mit der Untergrundbewegung Kontakt aufnehmen und die Erde von der Fremdherrschaft befreien …

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Trotzdem hegte ich nie große Hoffnungen. General Hammils Gruppe konnte nur in Verbindung mit Hilfe von außen von Nutzen sein, einer Hilfe, die wir nicht geben konnten und auch keine andere Regierung, wollte sie nicht einen Krieg mit dem feindlichen Imperium riskieren. Aber gestern kam ich darauf, daß wir das erste Mal seit unserer Ankunft hier in der Lage sind, einen positiven Schritt für die Befreiung der Erde zu unternehmen. Kurz gefaßt: Die Areban Automatic Weapons Company, der Hauptlieferant der Centaurischen Armee, hat kürzlich den Auftrag zur Erzeugung eines neuen Typs automatischer Gewehre erhalten. In der Folge dürfen Waffen der alten Ausführung nicht mehr geliefert werden. Die Firma hat aber noch ein großes Lager und keine Absatzmöglichkeit innerhalb der Grenzen des C. S. O. Ein Vertreter der Firma trat mit dem Vorschlag an mich heran, uns die Waffen samt genügend Munition zu liefern, zahlbar zu einer Zeit, wenn eine befreite Erde dazu in der Lage ist. Kurzum, meine Herren, wir können vielleicht bald wieder frei sein.«

Harmon hatte ihn noch nie so erschöpft und hoffnungslos gesehen wie nach dieser Ansprache.

Yellin atmete tief und hörbar. Mit dem Stock kratzte er über den Teppich. Für einen Augenblick waren alle wie gelähmt. Dann redeten alle auf einmal durcheinander. Wireman sagte: »Tom, ich hätte gern mit Ihnen und John privat gesprochen.« Harnes half Wireman aus dem Stuhl, und Harmon sah, daß auch Genovese nachdenklich aufstand. »Tut mir leid, aber wir werden in die Küche gehen müssen«, sagte Wireman entschuldigend. »Mrs. Wireman ist im Schlafzimmer.«

* * *

Die kleine Küche wirkte bedrückend mit dem Zementboden, dem rostigen Ausguß und den abgeschabten Schränken. Wireman schaute Genovese halb betreten, halb amüsiert an. »Nun können Sie mir sagen, daß ich wahnsinnig bin, John.«

Genovese nagte an der Unterlippe und schüttelte den Kopf. »Es wird nicht gehen, Herr Präsident. Niemals. Automatische Gewehre gegen ein ganzes feindliches Reich. Wir könnten einige Erfolge durch einen Überraschungsangriff erzielen. Die Eindringlinge könnten einen Großteil ihrer Kampftruppen anderswo eingesetzt haben. Aber was passiert, wenn diese Trappen zurückgeholt werden? Nein, niemals!«

Wireman schaute zu Harmon. »Ist das auch Ihre Meinung, Tom?«

Harmon nickte.

Von irgendwoher zauberte Wireman ein Lächeln auf sein erschöpftes Gesicht. »Ihr habt recht, natürlich. Nach einem Monat oder zwei würden Verstärkungstruppen auf der Erde sein, und das wäre unser Ende. Und dennoch, glaubt ihr an das Märchen dieses neuen Waffenauftrags? An den plötzlichen Überschuß an Waffen? An eine idiotische Firma, die ihre Erzeugnisse in ein Rattenloch wirft?«

Harmon grunzte. Er richtete sich auf. »Nein, nein, bei Gott! Natürlich nicht! Tut mir leid, Ralph. Ich komme aus der Praxis, glaube ich. Die Centaurische Regierung rührt sich endlich!«

Wireman lächelte zustimmend. »So denke ich mir das auch. Offiziell sind sie nicht verwickelt. Aber sie geben uns die Möglichkeit eines Starts, und kommen wir gut voran, werden wir sicherlich schwere Waffen und motorisierte Ausrüstungen zu Gesicht bekommen.«

Dann sank er wieder in müde, hoffnungslose Verzweiflung zurück.

Harmon konnte das nicht begreifen. Wenn er diese Küche betrachtete und überhaupt den Zustand der ganzen Wohnung, so kam ihm zu Bewußtsein, in welchen Verhältnissen Wireman die vergangenen zwanzig Jahre gelebt und immer auf diesen Tag gewartet haben mußte. Er hatte versucht durchzuhalten, mit dem wenigen zur Verfügung stehenden Geld auszukommen, wobei er anderen Männern seines Alters zusehen mußte, wie diese gute Positionen innehatten und komfortabel lebten, während er ein Symbol zu verkörpern hatte, verurteilt war, Präsident der Erde und des Sonnensystems zu sein. Alle übrigen konnten in der Öffentlichkeit zugeben, daß die Erde für sie nicht mehr bestand, aber irgend jemand mußte die Fiktion erhalten, daß die Regierung im Exil noch immer ihr Volk vertrat — und Wireman war dieser Mann. Warum also war er heute niedergeschlagener als sonst?

»Tom …«

»Ja, Ralph?«

»Tom, und Sie, John …« Wireman sagte es fast flehend. »Ihr werdet mich vor dem restlichen Kabinett unterstützen, nicht wahr?«

»Sie unterstützen? Natürlich, Ralph.« Harmon runzelte verdutzt die Stirn.

Wireman seufzte und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, wie um Spinnengewebe wegzuwischen. »Danke«, flüsterte er.

Harmon schaute zu Genovese und hob die Augenbrauen. Genovese zuckte die Achseln, schüttelte den Kopf. Auch er wußte nicht, was er davon halten sollte.

»Gut, meine Herren, ich glaube, wir gehen jetzt wieder zu den anderen zurück.« Wireman riß sich zusammen und stand langsam auf.

Das Gespräch der übrigen Mitglieder der Kabinetts verstummte. Harmon verharrte ganz ruhig und war gespannt, was Wireman sagen würde.

»Meine Herren«, begann Wireman. »Ich nehme an, Sie alle hatten Zeit, über die Tragweite meiner Ankündigung nachzudenken.«

Harmon bezweifelte das. Er hatte gesehen, wie eingerostet sein eigener Verstand war. Aber alle nickten. Er wünschte mit jeder Faser seines Herzens, Takawara bei sich zu haben. Er wünschte, dieser Fall wäre vor zehn Jahren eingetreten. Er wünschte, sie hätten Zeit gehabt, alle diese klugen, jungen Leute mitzunehmen, die heute am Gipfelpunkt ihrer Leistungsfähigkeit angelangt wären.

»Endlich haben wir die Chance«, setzte Wireman fort. »Wir dürfen sie nicht versäumen. Unsere ganze Energie, unsere ganzen Bemühungen müssen wir nun einsetzen. Es wird administrative Arbeit geben, ein endgültiges Programm muß aufgestellt und ausgeführt werden. Wir werden auch mit der Centaurischen Regierung wieder Kontakt aufnehmen müssen. Wenn der Aufstand auf der Erde einmal begonnen hat, müssen wir jeden Augenblick bereit sein, selbst zur Erde zurückzukehren. Bedenkt man die Transportschwierigkeiten, so wäre es sogar ratsam, irgendwo im Weltenraum zu warten.«

Harmon hörte Stanley, der neben ihm saß, überrascht und verärgert brummen. Als er die übrigen Anwesenden betrachtete, sah er, wie sich der Ausdruck in den meisten Gesichtern veränderte.

»Einen Augenblick, Herr Präsident!« sagte Stanley gereizt und erhob sich.

Harmon beobachtete Wiremans Augen und verstand nun, was den Präsidenten so sehr bedrückt hatte.

»Ja, Edward?« sagte er seufzend.

»Wenn ich recht verstanden habe, verlangen Sie von uns vollen Einsatz bei diesem Projekt. Stimmt das?«

»Sie sind Mitglied meines Kabinetts. Sie haben geschworen, der Regierung zu dienen, Edward.« Wireman sagte das ganz ruhig.

Stanley gestikulierte nervös. »Nun … Ja, ich habe es geschworen. Aber ich habe auch eine Position hier, eine sehr wichtige Position.

Ich trage Verantwortungen … Verdammt, Ralph. Ich bin der Manager der größten Bank der Stadt!«

»Ja. Soll das heißen, Sie können diese Nebenbeschäftigung nicht sofort aufgeben, oder halten Sie Ihre Tätigkeit als Bankier für wichtiger als Ihre Verpflichtungen der Erde gegenüber?«

Karl Hartmann sprang auf. »Ich glaube, Minister Stanley will damit sagen, daß er hier Fuß gefaßt hat. Schließlich, Herr Präsident, sind in der Zwischenzeit zwanzig Jahre vergangen. Es ist schwer, plötzlich alles aufzugeben. Ich, zum Beispiel, habe hier mein Büro, mein Heim. Mein Sohn ist mit einem centaurischen Mädchen verheiratet, sie haben Kinder …« Er steigerte sich immer mehr in seine Aufregung hinein. »Schließlich — schließlich hatte ich nichts, als ich herkam. Ich arbeite, Ralph. Ich arbeite schwer. Ich mußte von vorne anfangen und nochmals Prüfungen ablegen, in meinem Alter. Jetzt gelte ich hier als ziemlich guter Jurist. Was sollte ich auf der Erde machen? Ein drittes Mal Prüfungen ablegen? Als erstes wird es eine Neuwahl geben. Glauben Sie, daß ich im Kabinett des nächsten Präsidenten sein werde?«

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