Stanislaw Lem - Fiasko

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Mit „Fiasko“ knüpft Lem an jene Phase seines literarischen Schaffens an, die mit Romanen wie „Der Unbesiegbare“ (1967) und „Solaris“ (1972) seine bisher größten erzählerischen Erfolge aufwies. „Fiasko“, ein Buch von grandiosem pessimistischem Zuschnitt, nimmt eine Idee auf, die die intellektuelle Science-fiction bislang gemieden hat: die Möglichkeit der Selbstzerstörung unseres Planeten. Den Ausgangspunkt der Geschichte, die Lem ins 22. Jahrhundert datiert, bildet der Versuch eines Raumfahrtkommandos, mit einer außerirdischen Zivilisation Kontakt aufzunehmen, doch kristallisiert sich als das eigentliche Thema des Romans bald der fatale Zustand jener fremden Zivilisation heraus. Im Verlauf eines hundertjährigen kalten Krieges und Wettrüstens ist das ganze Planetensystem, m welchem sich auch der Planet Quinta — Ziel des Raumschiffs „Hermes“ — befindet, „militarisiert“ worden und bildet nun eine gewaltige „Sphäromachie“, in der unzählige hochautomatisierte Satelliten sich gegenseitig in Schach halten.
Unwissentlich gerät das Unternehmen Hermes zwischen die Fronten und beschwört durch eine fatale Demonstration der Stärke die kosmische Katastrophe herauf: „ein Lehrstück über den Wahnwitz von SDI und Star-Wars-Träumen“ („Die Zeit“).

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Ähnlich wie die Mitte einer Zwiebel von fleischigen Schichten umgeben ist, die im Querschnitt wie die Jahresringe eines Baumes aussehen, umgibt sich der in Schwingungen versetzte Kollapsar mit der durch die Gravitation gekrümmten Zeit oder vielmehr einer komplizierten Raum-Zeit-Schichtung. Für den fernen Beobachter schwingt das Schwarze Loch sekundenlang wie eine Stimmgabel. Für denjenigen aber, der sich direkt in einer solchen Schichtlinie transformierter Zeit befände, verlöre der Zeiger der galakti-schen Uhr jede Bedeutung. Paßt ein Raumschiff nun den Zeitpunkt ab, zu dem das Schwarze Loch diese ungleichartige Zeit-Raurn-Deformation bewirkt, kann es in eine Bradychornie eindringen, sich in dieser Sphäre verlangsamter Zeit jahrelang aufhalten und diesen temporären Hafen danach wieder verlassen. In den Augen des äußeren Beobachters verschwindet es bei Erreichen des Schwarzen Lochs und taucht nach dem unsichtbaren Aufenthalt in der Bradychornie wieder im umgebenden Raum auf. Für die gesamte Galaxis, für alle, die von fern zusehen, wechselt die Form des m Schwingung versetzten Kollapsars sekundenlang zwischen einer flachen Scheibe und einer Spindel, genauso, wie er in der Agonie schwankte, als er ein in sich zusammengefallener Stern war, der nach Erschöpfung seines nuklearen Inneren von der eigenen Schwere bezwungen wurde.

Für das Raumschiff in der Bradychronie kann die Zeit nahezu stehenbleiben. Das ist aber noch nicht alles. Der bebende Kollapsar verhält sich nicht wie ein Ball von idealer Elastizität, sondern eher wie ein Luftballon, der sich beim Aufspringen unregelmäßig deformiert. Dies entspringt einer Intensivierung der Quanteneffekte. Neben den Bradychronien können daher Retrochronien erscheinen: Strömungen oder auch Flüsse der Zeit, die rückwärts fließen. Für entfernte Zuschauer gibt es weder die einen noch die anderen. Wer sich diese Stillegungen oder Umkehrungen der Zeit zunutze machen will, muß also in sie eindringen. Der Entwurf sah vor, daß die EURYDIKE einen vereinzelten Kollapsar über dem Sternbild der Harpyie als Hafen benutzen sollte. Aufgabe der Expedition war nämlich nicht der Kontakt mit einer beliebigen Zivilisation, die sich im Intervall der möglichen Verständigung befand, sondern das Ertappen einer solchen, die bereits wie ein zum Himmel aufsteigender Schmetterling dem Fenster entfliegt — schon flattert er am oberen Rand, und dort gelingt dem Entomologen der Fang. Für diese Operation war ein Stillstand in der Zeit unerläßlich, dazu in einer Entfernung von dem bewohnten Planeten, daß dieser von den irdischen Psychonauten aufgesucht werden konnte, ehe seine Zivilisation vom Hauptentwicklungsstrang nach Hortega-Neyssel abwich. Zu diesem Zweck war die Expedition in drei Etappen eingestellt worden. Auf der ersten sollte die EURYDIKE den Kollapsar im Sternbild der Harpyie anfliegen, der als Platz für die Lauerstellung und die temporären Manöver ausersehen war. Diesen Kollapsar hatte man mit gutem Grund Hades getauft. Der EURYDIKE flog nämlich ORPHEUS voraus, eine unbemannte kolossale Einwegrakete. Es handelte sich dabei um ein Gravitationsgeschütz, einen sogenannten GRACER (Gravitation Amplification by Col-limated Excitation of Resonance). Auf ein Signal von der EURYDIKE sollte er das Schwarze Loch in Schwingungen versetzen, die mit ihrer eigenen Amplitudenfrequenz übereinstimmten.

In irdischen Dimensionen ein Riese, war ORPHEUS ein Hälmchen gegen die Masse des Kollapsars, den er ins Schaukeln bringen sollte. Er konnte jedoch das Phänomen der Gravitationsresonanz nutzen: Indem er seinen durcheinandergerüttelten Geist aufgab, zwang er den Hades zu einem Krampf und einem darauffolgenden Erschlaffen, wobei die schwarze Hölle ihren Schlund und der EURYDIKE einen Durchschlupf öffnete, durch den das Raumschiff in die Wirbel der bradychronischen Ströme einschweben konnte. Zuvor hatte man sich von Bord aus zu überzeugen, ob die sieben Lichtjahre entfernte Quinta bereits voll im technologischen Zeitalter stand, und nach dieser Diagnose den angemessenen Zeitpunkt eines Besuchs zu bestimmen. Danach sollte sich die EURYDIKE ihre temporäre Zuflucht im Hades schaffen, den die Gracer-Emission des ORPHEUS erschüttert hatte. Da solch ein Abschuß kohärenter Gravitation nur einmal möglich war, weil ORPHEUS sich damit selbst vernichtet hatte, konnte die Operation nicht wiederholt werden. Falls sie wegen eines Navigationsfehlers in den temporären Stürmen, einer falschen Diagnose des Entwicklungstempos der quintanischen Zivilisation oder eines unberücksichtigt gebliebenen Faktors nicht auf Anhieb gelang, drohte der Expedition ein Fiasko, das im besten Falle die Rückkehr zur Erde mit leeren Händen bedeutete. Der Plan wurde zusätzlich kompliziert durch das Vorhaben, in der Hölle des Hades Retrochronien auszunutzen, also die gegenüber der Zeit der ganzen Galaxis rückwärtsfließende Zeit. Dadurch konnte die EURYDIKE schon nach einem Dutzend Jahren zum Sonnensystem zurückkehren, obwohl zwischen der Harpyie und der Erde tausend Parsek lagen. Das genaue Datum der Rückkehr lag allerdings im Bereich der Unbestimmbarkeit: Sekundenbruchteile beim Manövrieren in Bradychronien und Retrochronien machten fern von den Pressen und Mühlen der Gravitation Jahre aus.

Der Verstand des Lernenden konnte sich mit diesen Informationen nicht abfinden, denn ihm fielen Widersprüche auf, in der Hauptsache der folgende: Die EURYDIKE sollte über dem Kollapsar in der Zeitlosigkeit oder in einer anderen als der universellen Zeit ruhen. Die Kundschafter flogen zur Quinta und zurück: Das dauerte über siebzigtausend Stunden, also um die acht Jahre. Der Kollapsar sollte unter den Schlägen des Gracers zwischen den Formen einer flachen Scheibe und einer langen Spindel schwingen — für den entfernten Beobachter dauerte das nur einige Augenblicke. Wenn die Kundschafter also zurückkamen, trafen sie das Raumschiff nicht mehr in seinem Kollapsarhafen an, das Schwarze Loch hatte bis dahin längst wieder die Gestalt einer unbeweglichen Kugel angenommen. Der HERMES sollte nach Verlassen der Quinta sein Mutterschiff im temporären Hafen vorfinden. Einen Hafen aber, der entstand, um sogleich zu verschwinden, konnte er nicht antreffen, er wäre bei der Rückkehr des HERMES nicht mehr vorhanden. Wie war das eine mit dem anderen vereinbar? Lauger gab ihm die Erklärung.

„Es gibt Physiker, die daran festhalten, dies genauso aufzufassen, wie sie begreifen, was ein Stein und ein Schrank ist. Was sie in Wahrheit begreifen, ist die Übereinstimmung der Theorie mit dem Ergebnis von Messungen. Die Physik, mein Lieber, ist ein schmaler Pfad, eine Leitlinie über Abgründe, die alle menschliche Vorstellungskraft übersteigen. Sie ist eine Sammlung von Antworten auf Fragen, die wir der Welt stellen und die die Welt unter der Bedingung beantwortet, daß wir ihr keine anderen Fragen stellen — die nämlich, die der gesunde Menschenverstand herausschreit. Was ist denn gesunder Menschenverstand?

Er ist das, was einen Intellekt übermannt hält, der sich auf die Sinne gründet, die gleichen Sinne wie die der Affen. Dieser Intellekt will die Welt in Übereinstimmung mit den Regeln erkennen, die durch seine irdische Lebensnische aufgestellt worden sind. Die Welt außerhalb dieser Nische, dieser Brutstätte intelligenter Affenmenschen, besitzt Eigenschaften, die man eben nicht anfassen, angucken, anbeißen, behorchen, beklopfen und auf diese Weise m Besitz nehmen kann. Für die EURYDIKE in ihrem kollaptischen Hafen wird der Flug des HERMES ein paar Wochen, für dessen Besatzung ungefähr anderthalb Jahre dauern, davon drei Monate für den Hinflug, ein Jahr auf der Quinta und wieder drei Monate für den Rückflug. Für Beobachter, die sich auf keinem der beiden Raumschiffe befinden, erfüllt der HERMES seine Mission in neun Jahren, und für eine ebenso lange Zeit entschwindet die EURYDIKE ihren Augen. Nach der an Bord der letzteren gemessenen Zeit geht sie vom Freitag in den Sonnabend über, kehrt in den Freitag zurück und läßt sich von dem Kollapsar wieder ausspucken. Auf dem HERMES wird die Zeit dank seiner lichtnahen Geschwindigkeit langsamer als auf der Erde vergehen. Auf der EURYDIKE läuft sie noch langsamer und nachher sogar rückwärts: Das Raumschiff geht aus der Bradychronie in die Retrochronie nieder und springt von dort hinaus in die Galaktochrome. Es geht also aus der durch die Gravitation gedehnte in die rückwärtslaufende Zeit, aus der sie dann auftaucht und den HERMES in dem faltenlosen Zeh-Raum trifft. Irrt sich die EURYDIKE in ihren Manövern beim Durchsteuern der Variochronien auch nur um Sekunden, so verfehlt sie den HERMES.

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