Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.

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Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.: краткое содержание, описание и аннотация

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Das zeigen die Uhren des Glaubens an. Das sehen die Augen des Glaubens.

Vier Minuten.

Sie stürzt aus dem Teleporter, taumelt über den feuchten, glitschigen Beton, prallt gegen einen Betonpfosten. Sie spürt keinen Schmerz. Sie brennt. Sie steht in hellen Flammen, und in ihrem eigenen Licht sieht sie weiter als je zuvor, bis ins Herz aller Dinge. Der verdreckte Betonboden des Parkhauses ist für ihr Auge des Glaubens durchsichtig wie Glas. Obi, die Helle, beugt sich über sie, murmelt Worte der Besorgnis und des Trostes, die sie nicht verstehen kann, und das Auge des Glaubens streift Fleisch und Knochen und Blut ab und enthüllt den Kern ihres Lebens. Zed sieht das Licht ihrer Freundin neben dem ihren, und es gleicht dem Schein einer Kerze neben einem hell lodernden Ofen. Und sie sieht Aurelians Seele, wie verworrener schwarzer Draht.

»Du mußt es machen.«

Ihr Mund ist voll von Sternen und Licht.

»Zed, bist du in Ordnung? Die Art, wie du aus dem Teleporter gekommen bist – bist du sicher, daß alles okay ist? Hast du dir weh getan?«

Was redet sie da? Was redet sie da nur?

»Nein. Nicht weh getan. Alles in Ordnung. Alles okay. Du mußt es machen. Obi, du mußt es auch machen.«

»Hesus, ich weiß nicht so recht, Zed, es hat so wahnsinnig lang gedauert, bis du durch diese Maschine gegangen bist, daß ich richtig Angst bekommen habe; ich dachte schon, du kommst überhaupt nicht mehr wieder! Du weißt, was Aurelian gesagt hat …«

»Du mußt es tun. Es ist der Weg nach vorn. Der große Sprung in eine neue Ebene der Geistigkeit; zu wissen, daß du die Angst überwinden kannst und nichts dich jemals mehr erschrecken wird.«

»Ich weiß nicht so recht, Zed, die Wahrscheinlichkeit …«

»Wenn du stirbst, stirbt auch deine Furcht und wird nicht wiedergeboren. Das haben wir bisher falsch gemacht, wenn wir durchgegangen sind, wir haben unsere Angst nicht mitgenommen. Doch wenn es länger dauert, kannst du diese Angst gleich beim ersten Schritt mitnehmen, und sie wird aufgelöst. Mach’s, Obi. Du mußt es machen!«

»Meinst du, ich sollte?«

»Du mußt!«

Und das helle Mädchen, das sich Obi nennt, streift alle menschliche Heuchelei von sich ab und wird ganz sie selbst, neunzehn Jahre alt, blond, ein bißchen zu dick, ein bißchen verängstigt in dem blauen Licht.

»Mach’s!« sagt Zed. Das einzige, was sie mit ihrem Auge des Glaubens nicht sehen kann, ist das, was hinter dieser Fläche aus blauem Licht liegt. Erster Schritt zweiter Schritt dritter Schritt vierter. Obi geht durch das Feld und wird nach dem Zufalls-Effekt verteilt. Die Uhren des Glaubens laufen. Zehn Sekunden. Zed läßt ihre Company-Klamotten dort liegen, wo sie sind, zusammengeknüllt am feuchten Boden. Es ist ihr gleichgültig. Alles ist ihr gleichgültig. Zwanzig Sekunden. Sie beobachtet den Transmitter, doch innerlich ist sie vollkommen in Anspruch genommen von der Auswertung ihrer eigenen Erfahrung. Dreißig Sekunden. Eine halbe Minute. Donner knistert, Blitze, die die nadelspitzen Türme der Corporadas aus der Stratosphäre auffangen, setzen sich fort, hinunter durch die Industriezonen bis zur Erde selbst, ins Barry-O. Nichts. Überhaupt nichts. Eine Minute. Ihr Auge des Glaubens durchdringt die dahinziehenden Wolkenschichten, und die mächtigen Corporadas werden zu gläsernen Konfektschalen, gefüllt mit kleinen kreischenden Kristallfigürchen, ängstliche Glaskobolde, die auf den Hammer warten, der sie endgültig zerschmettern wird. Nichts. All die Macht und Hochnäsigkeit der Company und ihrer Oberstadt: nichts. Eine Minute dreißig Sekunden.

»Weiß du, er frißt viel Energie, wenn er so lange läuft«, erklärt Aurelian. Zed sieht durch ihn hindurch bis zu seiner sich schlängelnden Reptilienseele. Nichts.

»Wir bezahlen dich gut für deine Aufwendungen.« Sie haßt es, sprechen zu müssen. »Wir haben dir in den letzten Monaten gute Kundschaft zugeführt.« Zwei Minuten. Endlich weiß sie es. Es ist kein intellektuelles Verstehen, sie weiß es durch ihr Leben, Lebensweisheit, sie ist es. Alles ist schlichtweg … nichts. Verglichen mit ihrer eigenen Erfahrung. Nichts. Drei Minuten. Es gibt nichts mehr außerhalb ihrer eigenen Erfahrung, das ihr etwas bedeutet. Nichts ist wichtig außer ihrer eigenen Geistigkeit.

Vier Minuten.

Vier Minuten.

Vier Minuten.

Aurelians leises sorgenvolles Murmeln durchdringt Zeds Selbstbetrachtung und mahnt sie, daß hier etwas nicht stimmt. Vier Minuten? Obi …

Sie ist nicht zurückgekommen.

»Aurelian, Obi; wo ist sie?«

»Selbst für dich ist das eine einzigartig dämliche Frage.«

Schatten in der allumfassenden Helligkeit.

»Aurelian, tu etwas! Hol sie zurück! Sofort! Hol sie auf der Stelle zurück!«

Seine schönen Hände tanzen über die Computermodule. »Glaubst du, ich versuche es nicht? Umkehrungsphase, möglicherweise …« Das Energienetz zittert vor Spannung, schüttelt das Gebäude wie ein Hund eine Ratte.

»Aurelian, was geschieht hier?«

»Halt den Mund! Halt bloß den Mund!« Das Energienetz heult auf, als Aurelian den Befehl eingibt, daß es noch mehr Energie aus dem Nachrichtenstromnetz abziehen soll. Die siebeneckige Fläche aus Überlicht flimmert violett und indigoblau.

»Aurelian, du hast dieses Ding gebaut, du weißt, was es kann.«

»Und. Ich. Weiß. Auch.« Aurelian schreit, während er einen Befehl nach dem anderen in seinen Computer eingibt. »Was. Es. Nicht. Kann.«

Elektrizität wird zischend ausgespuckt. Draußen im Regen blaue und gelbe Blitze. Das Heulen ebbt ab zum dumpfen Dröhnen, einem Summen, einem Brummen von Strom. Der Materietransmitter ist ununterbrochen blau.

»Ein paar Energieschalen sind durchgebrannt«, sagt Aurelian. »Verloren. Ich hab’s dir gesagt, ich habe dir die Wahrscheinlichkeit genannt. Übermütige Jugend. Ich wasche meine Hände von dir rein.« Er läßt sich wieder von seinen Schatten vereinnahmen. Zed verharrt vor dem Teleporter und starrt auf die einzige Stelle, die ihr Auge des Glaubens nicht sehen kann. Nichts. Letztendlich ist es nichts. Obi ist jetzt nichts, und das ist gut so. Zed sind alle gleichgültig. Sie ist frei. Und sie freut sich sehr. Nach einer halben Stunde kommt Aurelian zurück, um den Transmitter auszuschalten.

Und von zweien ist eine geblieben …

Magere Tage im Barry-O. Seit das Mädchen verschwunden ist. Schade. Reintegrations-Versagen. Sie kommen einfach nicht mehr. Schisma, ein Abfallen der Gläubigen; in seiner alten Apathie eines fetten Dämonen ist es Aurelian gleichgültig; es ist zwanzig Jahre her, daß er sich aus seinem kleinen Königreich auf die Straße begeben hat, warum sollte er sich darum scheren, was die Kinder der Privilegierten Meilen über seinem Kopf treiben? Das einzige, was er vermißt, ist das Einkommen, das er durch sie hatte. Seit sie aufgehört haben, durch die Gassen und Straßen zu stürmen, um Erleuchtung nach seiner Art zu finden, haben einhundertundfünfzig Jahre Fleisch wieder ihr volles Gewicht angenommen. Ihm fehlt dieses neue, gute Zeug, Stoff in Company-Qualität, mit dem Wachstumsfaktor versetzt, oder wie sie das nannten. Das Gedächtnis läßt nach. Neuronen sterben ab und werden nicht ersetzt. Über den Verlust einiger Erinnerungen ist er froh. Dieses Mädchen, bei dem die Reintegration versagte, er kann sich nicht an ihren Namen entsinnen, ihr Gesicht, ihren Körper. Es sind kaum noch genügend synthetische THS übrig, nachdem er seine Freunde, die Messerstecher, ausbezahlt hat (und sind sie, werden sie, können sie überhaupt jemals Freunde sein oder nur einwandfrei verkleidete Parasiten?), um ihn am Ticken zu halten. Doch für seine gläubige Lieferantin sind diese schlechten Zeiten die allerschlechtesten.

Gläubige Lieferantin. Sie wird ihn durch diese hungrigen Jahre bringen, bis dort oben eine neue Generation herangewachsen ist, desillusioniert und gleichgültig, und seine Dienste wieder benötigt. Bis dahin wird er auf ihre Stimme lauschen, die von den unteren Ebenen her zu ihm heraufruft: »Einen Augenblick, eine Minute, eine Prise einen Joint einen Schuß deiner Reinheit für eine Seele, die es dringend braucht.« Regelmäßig und gläubig bringt sie ihm ihre kleinen Quentchen Schwarzmarkt-THS. Er fragt sie nicht, wie sie es auftreibt, obwohl er ahnt, wie ein Kind der Corporadas, das aus dem Himmel gefallen ist, seinen Lebensunterhalt drunten im Barry-O verdient. Er zwingt das Leben in die alten ausgetretenen Bahnen; es ist zu lange her, daß er sich das letzte Mal eine gründliche Überholung hat leisten können, und sie schält ihre Schichten von wasserdichter Straßenkleidung ab und steht nackt vor ihm, dem blauen Plastikfläschchen in der zitternden Hand. Früher war sie schön gewesen. Das Leben im Barry-O hat seinen Tribut gefordert und ihr die Schönheit genommen, Gramm für Gramm, Cruzeiro um Cruzeiro. Der äußere Rahmen ist geblieben, das kann niemand wegnehmen, die Flächen und die Rundungen und die Winkel, doch das Licht, das eine gutaussehende Fassade zur Schönheit macht, ist erloschen. Erloschen im strömenden Regen der Gassen, in Elendsschuppen aus Plastikplanen und Bierdosen, zwischen dem Stahl und Chrom der Industrietürme von schuldigen Company-Brüdern, Gramm für Gramm, Cruzeiro um Cruzeiro. Sie verkauft ihre hübsche Fassade, damit sie für einen Augenblick, eine Minute, eine Stunde, einen Nachmittag wieder schön sein darf. Damit sie im Teleporter stirbt, den ausgewaschenen, matschigen Straßen entflieht, dem Gestank menschlicher Verderbnis und den wasserdichten schwarzen Plastikumhängen und dem Moder und den Krankheiten und dem Regen, der die Namen und die Würde von den Straßen wegspült; um zerfetzt und zersetzt und verstreut bis ans Ende des Universums zu werden und für alles tot zu sein. Und wiedergeboren zu werden, neu, rein, heilig und strahlend und schön. Für einen Nachmittag, eine Stunde, eine Minute, einen Augenblick.

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