Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.

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Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.: краткое содержание, описание и аннотация

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»Hesus«, flüstert jemand.

Das Mädchen, das sich Zed nennt, wirft das schwarze Haar zurück und schreitet in das Feld des Teleporters.

Sie kann nicht einmal schreien.

Sie stirbt, ausgelöscht, zerfetzt, zersetzt, verstreut bis in den hintersten Winkel dieses isotropischen Universums, über die Zeit verbreitet von Ewigkeit zu Ewigkeit. Sie ist nichts. Sie ist alles, eins geworden mit dem Universum im Augenblick eines allgegenwärtigen Nirwanas, das andauert, ewig und ewig und ewig und ewig und ewig und ewig und ewig, und doch ist kein einziger Moment auf der Uhr der Unendlichkeit verronnen.

Es ist der Himmel.

Es ist die Hölle.

Und in demselben Augenblick, da sie zerfetzt, zersetzt und verstreut wird, wird sie aus der Unendlichkeit wieder zusammengefügt und neu geschaffen. Sie lebt wieder.

Sie tritt aus dem Teleporter. Sie leuchtet. Hände, Gesicht, Körper – alles leuchtet. Alle menschliche Schlacke wurde in dieser kurzen Vereinigung mit dem Universum verbrannt. Sie ist gereinigt. Sie ist erleuchtet. Sie ist heilig. Ihre Freunde haben Angst: was ist das? Nicht Zed. Ganz bestimmt nicht Zed. Das kann nicht ihre Zed sein. Doch sie steht mitten unter ihnen, fordert sie auf, ihren leuchtenden Körper zu berühren, und sie strecken die Hände aus, um sie zu berühren, sie gaffen sie durch das Leuchten an. Sie sehen. Dann streifen auch sie ihre edle edle Company-Kleidung ab und treten nackt in den Materietransmitter, um ausgelöscht zu werden, zerfetzt und zersetzt und verstreut durchs ganze Universum, um zu sterben, um wieder zu leben, als gereinigte, geheiligte Gestalten im warmen Tropfen eines verlassenen Parkhauses drunten im Barry-O: die Helle, die Schweigende, der Finstere, der Lachende.

Der Lachende? Der Junge, der sich Yoni nennt, versteckt sich vor den heiteren, strahlenden Geschöpfen, die Sekunden zuvor noch seine Freunde gewesen waren. Er verbirgt sich in den Schatten, die sie werfen. Er lacht nicht. Er hat Angst gehabt. Er hat Angst gehabt, sich im Feld des Materietransmitters aufzulösen, und er schleicht weg von der Gesellschaft der Heiligen hinunter durch die schallenden, tropfenden Stockwerke, verfolgt vom Duft der Gardenien, hinaus in den warmen Regen und die strömenden Straßen, wieder zurück durch die Gassen und über Treppen, hinauf zu den schimmernden Türmen von Hy Brazyl, der lachende Junge, der nie mehr lachen wird.

Von fünfen sind vier geblieben …

Jetzt haben sie sich neue Namen gegeben. Neue Namen für neue Orte. Neue Namen, geformt wie die Glasflügel der Corporadas oder die schillernden Gewölbe der Arkaden und Galerien oder der wolkenwandlerischen Terrassen und Simse. Sie alle nennen sich die Herren der Neuen Kirche.

Das Flüstern vertraulicher Gespräche füllt die Nischen der Neon- und Chrom-Cafes. Spritzer roter Farbe, hingesprüht über eine Wand im Korridor unten in der Wohnebene. Der Schlüssel für ein bestimmtes Datennetz mit Bleistift hingekritzelt auf eine öffentliche Fernkommunikationszelle. Papierschnipsel rutschen in tiefe Ausschnitte bis hinunter in Strumpfbänder, an Hosenknöpfen vorbei, hinter Gürteln hindurch, zu afrikanischen Ohrreifen, in Brustbeutel. Die Herren der Neuen Kirche. Meistens ziehen sie so schnell dahin wie Septemberwolken und scheiden sich an der Frage des Wölbungsgrads der Rundbogen. Diejenigen, die sagen que? Was für ein Schrott (in doppeldeutiger Anlehnung an die alten Automobile in Aurelians zweiundzwanzigstöckigem Reich). Und sie sagen qui, neh! Keine Zeit für diesen Schrott muß arbeiten muß spielen muß leben muß lieben, muß das Leben in luftiger Höhe leben, man geht diesen Weg nur einmal, Compadre, laß uns feiern! Nimm dir einen Drink einen Joint einen Schuß einen Kaustengel einen Tanz. Wir sind die Leute der Company.

Doch für ein paar wenige ist das Flüstern unvergeßlich. Die roten Slogans tröpfeln in die Phantasie ein und sagen Geh den Weg, der nicht der Weg ist. Den Weg, den nur wenige vor dir gegangen sind, heraus aus deinen Corporadas, aus dem Licht in die Schatten unter den Wolken, wo das hellere Licht wartet. Und sie betrachten ihre Traum-Schau-Türme, und sie sagen – Hesus, ist das alles? Arbeiten für etwas zum Spielen zum Beißen zum Bumsen zum Feilschen zum Fälschen zum Leben zum Sterben, für die (von der Wiege bis ins Grab) ruhmreiche die großzügige die wundervolle Company? Und sie sagen – ich gehe den Weg, der nicht der Weg ist, ich werde diesen Schlüssel benutzen, ich werde diese Adresse besuchen, ich werde über den schmalen und gewundenen Pfad gehen zwischen den Todestropfen und den GIGO-Datenblöcken und den blinden Korridoren, die in der Luft enden, die in eine Dunkelheit führen, die besser als jedes Licht ist.

Und dann finden sie dort draußen die Herren der Neuen Kirche. Hingelümmelt auf weichen Sitzkissen. Im Lotussitz beim Kaffee auf Glasgalerien, die Wolken gute zwei Kilometer unter sich. Schattenkämpfer im ewigen Schatten der Industriezentren. Und dieses ist die Lehre, die sie predigen:

Alles ist nichts.

Nichts ist alles.

Wenn du alles Gut der Oberstadt von Hy Brazyl besitzt, bist du immer noch ärmer als der ärmste Noncontractado drunten im Barry-O. Werde zum Nichts, dann wirst du alles empfangen. Nirwana. Nihilismus. Die seligmachende Auflösung. Nichts gewesen zu sein und dann wieder etwas zu werden. Die Reinigung, die eintritt, wenn die Schlacke des bloßen Menschseins weggebrannt wird durch jenen Augenblick des Nichts-und-Alles. Und die innere Kraft (man nenne es Mut, Glaube oder Einfalt) zu diesem einen Schritt, der einen durch den Teleporter bringt, in den Tod und wieder heraus. Es ist eine finstere und verzweifelte Lehre, die sie predigen, aber diese Herren der Neuen Kirche strahlen etwas aus, das die, die sie suchen, anzieht, eine Kraft, ein Magnetismus, ein Licht. Sie würden es Heiligkeit nennen, wenn sie wüßten, was dieses Wort bedeutet. Sie wissen nur, daß es eine Reinheit des Lebens ist, die in ihrem eigenen Leben fehlt.

»Werde nichts, dann wirst du alles werden«, sagt diejenige, die sich Zed nennt. Sie blickt in die Augen ihrer Schüler, die sich lässig auf den weichen Sitzkissen der Gesprächsmulde ausgestreckt haben. In einigen sieht sie Zweifel. In einigen sieht sie Angst. In einigen sieht sie eine Leere, die einst auch in ihr gewesen war. In einigen sieht sie Hunger. In einigen die Flamme des Verlangens. »Heiligt euch selbst! Sterbt und lebt aufs neue!«

Gott schütze uns vor jenen, die jede unserer Äußerungen als Lehre auffassen.

Sie kam vor dem Morgengrauen, die Schweigende, Cassaday, diejenige der vier, die sich nach ihrer Neuerschaffung am wenigsten behaglich fühlte, und sie ruft und ruft und ruft von der Tür her.

»Zed …«

»Ruhe. Bitte.«

Fünf Uhr zwanzig, und das Morgengrauen quillt über den Rand der Wolkenschicht. Ein Lichtkeil schiebt sich langsam an den gebogenen Fassaden der Corporadas hoch: rotes Licht, Morgendämmerlicht ergießt sich durch das Fenster, überspült das Mädchen, das an der Scheibe steht, fließt über den Lebensfellboden und die verstreuten Sitzkissen in die Gesprächsmulde. Er erwischt Cassaday, die Schweigende, in ihrer Ecke neben der Tür.

»Zed …« Etwas hat sie aus ihrem Schweigen herausgetrieben, etwas Schreckliches und Beängstigendes.

Eine Hand erhebt sich, der Befehl zu schweigen. Zeds Stirn ist gefurcht, intensive Konzentration, die Vortäuschung von Besinnung. Ausgestreckte Hände. Das Licht erfüllt die Welt wie der verrücktgewordene Dotter eines Eies, das in einen Becher aus Glimmerglas aufgeschlagen wurde. Der untere Saum der Sonne berührt den Wolkensockel.

Fünf Uhr einundzwanzig.

Dank der Company genießt Hy Brazyl so ziemlich die spektakulärsten Sonnenauf- und -untergänge auf dieser Seite des Jupiters. Atmosphärische Verunreinigung offenbar.

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