Robert Silverberg - Der Seher

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Aber Frieden fand ich nicht. Zuviel dachte ich an Sundara, fragte mich in einer ziellosen, betäubten Weise, warum ich sie verloren hatte; ich zermürbte mich mit Sorgen über öde politische Angelegenheiten, die sich jeder vernünftige Mensch in solch großartiger Umgebung aus dem Kopf geschlagen hätte; ich ersann komplexe Katastrophen, die eintreten könnten, wenn Quinn nicht nach Louisiana ginge. Im Paradies lebend, tat ich alles, zerrissen, angespannt und ruhelos zu sein.

Aber langsam und allmählich erlaubte ich mir doch, mich erfrischt zu fühlen. Langsam drang der Zauber der üppigen Küste, der wie durch ein Wunder in einem Jahrhundert erhalten geblieben war, in dem fast alles andere verdorben wurde, in meine stumpfe und bedrückte Seele.

Möglicherweise sah ich zum ersten Mal während meines Aufenthalts in Big Sur.

Sicher bin ich mir nicht. Monate enger Beziehung zu Carvajal hatten noch keine greifbaren Ergebnisse gezeitigt. Die Zukunft sandte mir keine Botschaften, die ich lesen konnte. Ich kannte jetzt die Tricks, mit denen Carvajal den Zustand des Sehens herbeiführte, ich kannte die Anzeichen einer bevorstehenden Vision, ich war mir sicher, daß ich in Bälde sehen würde, aber ich hatte keine eindeutige visionäre Erfahrung gehabt; und je mehr ich versuchte, eine zu erlangen, desto ferner erschien mir natürlich mein Ziel. Aber gegen Ende meiner Tage in Big Sur gab es einen merkwürdigen Moment.

Ich war am Strand gewesen, und nun, am späten Nachmittag, stieg ich rasch den steilen Pfad zur Hütte hinan, schnell ermüdend, schwer atmend, den berauschenden Schwindel genießend, der mich ergriff, da ich Herz und Lungen bewußt bis an die Grenzen ihrer Kraft beanspruchte. An einer scharfen Biegung des Weges hielt ich kurz inne und drehte mich um, um zurück und hinab zu blicken; der blendende Glanz der niedergehenden Sonne, der auf der Tafel des Meeres vibrierte, schlug auf mich ein und betäubte mich, so daß ich schwankte und zitterte und mich an einen Busch klammern mußte, um nicht zu stürzen. Und in diesem Augenblick schien es mir — schien: Es war nur eine illusorische Empfindung, ein kurzes Aufflackern des Unbewußten —, als starre ich durch das goldene Feuer des Sonnenlichts in eine Zeit, die noch nicht gekommen war, als sähe ich eine riesige, rechteckige, grüne Fahne, die über einem Betonplatz flatterte, und aus der Mitte der Fahne sah mich das Gesicht Paul Quinns an, ein machtvolles, ein beherrschendes Gesicht, und der Platz war voller Menschen. Tausende aneinandergedrängt, Hunderttausende, die die Arme erhoben hatten, brüllten, die Fahne grüßten, ein Mob, ein gewaltiges Kollektivwesen, verloren in Hysterie, in Anbetung Quinns. Es hätte ebenso gut 1934 sein können, Nürnberg, ein anderes Gesicht auf der Fahne, unheimliche, stechende Augen und ein kleiner schwarzer Schnurrbart, und die Menschen hätten ebenso gut Sieg! Heil! Sieg! Heil! rufen können.

Ich keuchte und fiel auf die Knie, von Schwindel, Furcht, Verwunderung, Schrecken befallen, und ich stöhnte und schlug die Hände vors Gesicht, und dann war die Vision verschwunden, dann blies die Nachmittagsbrise Fahne und Mob aus meinem zuckenden Hirn, und nichts lag mehr vor mir als der endlose Pazifik.

Hatte ich gesehen? Hatte sich der Vorhang der Zeit für mich geöffnet? War Quinn der kommende Führer, der Duce von morgen? Oder hatte sich mein müder Geist mit meinem müden Körper verschworen, einen flüchtigen paranoiden Blitz hervorzuschleudern, verrückte Einbildungen und nichts weiter? Ich wußte es nicht. Ich weiß es immer noch nicht. Ich habe meine Theorie, und meine Theorie besagt, daß ich gesehen habe, aber nie habe ich jene Fahne wieder gesehen, nie wieder habe ich das furchtbar hallende Gebrüll jenes ekstatischen Mobs gehört, und bis die Fahne nicht tatsächlich über uns weht, werde ich die Wahrheit nicht wissen.

Schließlich beschloß ich, daß ich mich lange genug in die Walder zurückgezogen hatte, um mein Ansehen im Rathaus als stabiler und vertrauenswürdiger Berater wiederherzustellen, und fuhr nach Monterey, machte mit dem Hubschrauber den Sprung nach San Francisco und flog heim nach New York, in meine staubige, vernachlässigte Wohnung in der Dreiundzwanzigsten Straße. Nicht viel hatte sich geändert. Die Tage waren kürzer, es war ja schon November, und der Dunst des Herbstes war von den ersten scharfen Windstößen des heraneilenden Winters gewichen, der von Fluß zu Fluß die Stadt in die Zange nahm. Der Bürgermeister war, mirabile dictu, in Louisiana gewesen, zum Mißvergnügen der Leitartikelschreiber der New York Times, war für den Bau des dubiosen Plaquemines-Damm eingetreten, war fotografiert worden, wie er Gouverneur Thibodaux umarmte: Quinn sah säuerlich entschlossen aus, lächelnd wie vielleicht ein Mann lächelt, der engagiert wurde, einen Kaktus zu herzen.

Bald fuhr ich hinaus nach Brookly, um Carvajal zu besuchen.

Einen Monat lang hatte ich Carvajal nicht gesehen, aber er schien um sehr viel mehr als einen Monat gealtert: fahl, eingesunken, die Augen trüb und wässerig, ein Zittern in seinen Händen. Seit unserem ersten Treffen im März, in Bob Lombrosos Büro, hatte er nicht mehr so verbraucht und hinfällig gewirkt; all die Kraft, die ihm im Frühling und Sommer zugeflossen war, hatte ihn nun verlassen, all die plötzliche Vitalität, die er vielleicht aus der Beziehung zu mir geschöpft hatte. Nicht vielleicht: bestimmt. Denn Minute für Minute kehrte, während wir saßen und redeten, mehr Farbe in ihn zurück, ein Leuchten von Energie trat wieder in seine Züge.

Ich berichtete ihm, was auf dem Küstenpfad von Big Sur geschehen war. Lächelte er? »Möglicherweise ein Anfang«, sagte er leise. »Irgendwann muß es losgehen. Warum nicht dort?«

»Aber wenn ich gesehen habe, was bedeutet die Vision? Quinn mit Fahnen? Quinn, der einen Mob hinreißt?«

»Wie soll ich das wissen?« fragte Carvajal.

»Sie haben nie etwas Ähnliches gesehen?«

»Quinns große Zeit erlebe ich nicht mehr«, rief er mir ins Gedächtnis. Seine Augen tadelten mich sanft. Ja: Dieser Mann hatte weniger als sechs Monate zu leben und wußte es, bis hin zur Stunde, zur Minute. Er sagte: »Vielleicht können Sie sich erinnern, wie alt Quinn in Ihrer Vision war. Die Haarfarbe, die Falten im Gesicht…«

Ich versuchte, mich zu erinnern. Quinn war neununddreißig Jahre alt. Wie alt war der Mann, dessen Gesicht jene große Fahne bedeckt hatte? Ich hatte ihn sofort als Quinn erkannt, also konnten die Veränderungen nicht sehr groß gewesen sein. War das Gesicht eckiger, die Kieferpartie wuchtiger? Ergraute das blonde Haar an den Schläfen? Hatte sein eisernes Lächeln tiefere Linien in sein Gesicht geschnitten? Ich konnte es nicht sagen. Ich hatte nicht darauf geachtet. Vielleicht nur eine Einbildung. Eine aus Müdigkeit geborene Halluzination. Ich bat Carvajal um Entschuldigung und versprach, das nächste Mal besser aufzupassen, wenn mir ein nächstes Mal vergönnt sein sollte. Er versicherte mir, es würde ein nächstes Mal geben. Ich würde sehen, sagte er mit Nachdruck. Je länger wir zusammen waren, desto schwungvoller wurde er. Ich würde sehen, daran bestehe kein Zweifel.

Dann sagte er: »Und jetzt zum Geschäft. Neue Instruktionen für Quinn.«

Diesmal gab es nur eine Botschaft: Der Bürgermeister sollte anfangen, sich nach einem neuen Polizeichef umzusehen, weil der gegenwärtige, Sudakis, in Kürze zurücktreten werde. Das überraschte mich. Sudakis war einer von Quinns glücklichsten Griffen bei der Ämterbesetzung gewesen — er war tatkräftig und populär, fast ein Held, wie ihn die New Yorker Polizei seit Generationen nicht mehr gehabt hatte, ein solider, verläßlicher, unbestechlicher, mutiger Mann. Nach den anderthalb Jahren, in denen er das Department geleitet hatte, konnte man es sich schon nicht mehr ohne ihn vorstellen; es war, als ob er immer schon der Chef gewesen sei und es immer sein würde. In bewundernswerter Weise war er daran gegangen, die Gestapo, zu der die Polizei unter Bürgermeister Gottfried geworden war, wieder in eine Friedenstruppe zu verwandeln, und die Arbeit war noch nicht abgeschlossen: Erst vor ein paar Monaten hatte ich gehört, wie Sudakis dem Bürgermeister sagte, er werde noch weitere anderthalb Jahre brauchen, um die Säuberung zu beenden. Sudakis vor dem Rücktritt? Es klang nicht sehr wahrscheinlich.

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