Wilhelm Hauff - Feie Stunden am Fenster
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Er hieb mit der Reitpeitsche auf seinen Stiefel und rief mit tiefer, dröhnender Stimme: „Johann!“
Ein großer Kerl in abgetragenen Soldatenkleidern fuhr aus dem Haus, stellte sich in militärische Position, die Hand an der Mütze und antwortete: „Herr Leutnant!“
„Schlingel!“ fuhr der Kleine fort, „hab’ ich dir nicht gesagt, du sollest meine Flöte jeden Abend einsalben mit Mandelöl? Ha! Daß dich das Donnerwetter! Sie hat gestern Nacht gequiekt wie ein Dudelsack. Schmier ein, sag ich dir, salbe das fürtreffliche Instrument, daß es weich töne, oder dich soll der T… holen, und ich lasse dich sechs Stunden auf die Latten legen, daß du kein Glied rühren kannst.“
„Ganz wohl, Herr Leutnant! aber…“
„Was! aber? Wenn ich befehle, gibt es kein Aber; was willst du denn?“
„Ich hätte schon gestern eingeschmiert und gesalbt, Herr Leutnant, aber der Grunsky, bei dem ich das süße Mandelöl kaufen soll, sagte, er borge - mit Respekt zu vermelden - dem Herrn Leutnant keinen Groschen mehr.“
„Was? mir das?“ schrie Münsterthurm mit entsetzlicher Stimme, daß meine Fenster zitterten und die schöne Fremde erbleichte. „Ich ermorde ihn, ich renne ihn mit dem Säbel durch und durch, ich zerhacke alle Gläser, Pomeranzen und Zitronen in seinem Laden in Kochstücke! Der Kuckuck soll ihn holen, ihn und sein süß Mandelöl!“ Der tapfere Soldat wackelte zu diesen Worten mit dem Federbusch, klirrte mit dem Säbel, stampfte mit den Sporen, focht mit der Reitpeitsche in der Luft und blinzelte hinauf ans Fenster, welche Wirkung seine Berserkerwut hervorbringe. „Doch, es ist unter meiner Würde, mich über solche Canaille zu alterieren,“ fuhr er ruhiger fort; „ich werde ihn verklagen, so tu’ ich. - Johann!“
„Was befehlen der Herr Leutnant?“
„Geh in die Apotheke in der Königstraße, dort, wo es zur Kirche hinuntergeht, laß dir für zwei Groschen süß Mandelöl geben, laß es aufschreiben - die Welt kennt meinen Namen.“
So sprach der Leutnant Münsterthurm. Er nahm seinen Säbel unter den Arm, rückte den großen Hut schiefer aufs Ohr und schritt mit mächtigem Gange die Straße hinab. Die Fremde aber schlug das Fenster zu, setzte sich an ihren Platz und lachte.
6. Der arme Schuster
Ich habe jetzt seit mehreren Tagen die Liebenden parterre betrachtet; immer klarer wird es mir, daß ein sehr reines Verhältnis zwischen Carolinchen und dem Pariser besteht. Wenn etwas Unchristliches in dieser Liebe wäre, so müßte es in der Art, wie sie zusammen scherzen, sich zeigen. Der Pariser könnte nicht so zart seine Glut verraten; er würde, wenn er schon höhere Rechte sich zugeeignet hätte, nicht, wie ich wohl bemerkt habe, um ein Küßchen so lange betteln und sogar schmollen, wenn er es nicht bekommt. Carolinchen könnte nicht mit jenem heitern, ungetrübten Mut Scherze selbst beginnen, könnte ihn nicht aus ihren klaren Augen so treuherzig anblicken, wenn sie sich etwas Unchristlichen bewußt wäre. Es ist etwas Heiliges, Holdes um die Unbefangenheit der ersten Liebe, sollte sie sich bei einem Schustergesellen und seines Meisters Tochter oder in dem Boudoir einer jungen Fürstin zeigen. Es ist der herrlichste Schmelz, den die Unschuld aushaucht; keine Kunst ersetzt ihn wieder, wenn du ihn abstreifst. Oder kann der Maler dem Schmetterling die Flügel wieder malen, wenn eine rauhe Hand ihn betastet und den Blütenstaub verwischt hat, womit die Natur seinen bunten Mantel überkleidete? Ist nicht die sanfte Röte auf den Wangen eines schönen Kindes ein solcher Blütenstaub? Wird die Schuldbewußte erröten, wenn der Geliebte um ein Küßchen bittet? Wird sie die Augen niederschlagen? Die Kunst einer Koketten geht weiter; sie kann durch großes Studium vielleicht lernen, wie und wo man die Augen niederschlagen müsse; aber jenen holden jungfräulichen Schmelz, jenes rouge fin der Natur kann sie bei Laugier père et fils, rue bourg l’abbé à Paris nicht kaufen.
Ich traute daher lieber meinen Augen und meinem guten Opernglas als der bösen Zunge der alten Christel, meiner Aufwärterin, die mir das Verhältnis der beiden Leutchen als ein unchristliches schilderte. Ich hatte ein Paar Pantoffeln nötig; was war natürlicher, als daß ich meinen Nachbar, den Russenschuster, mit diesem Auftrag beehrte? Ich hatte dabei noch eine Nebenabsicht. Der alte Russe, dachte ich, ist wohl zu bequem und vornehm, als daß er sich zu mir bemühte. Brenners Karlchen, den Lehrjungen, kann er auch nicht wohl schicken, um mein Maß zu nehmen, folglich werde ich den Pariser bei mir sehen. Die alte Christel wollte mir zwar das Vorhaben mit Gewalt ausreden; sie behauptete, daß ich bei dem reichen Nachbar das Doppelte werde zahlen müssen, aber es half nichts, sie mußte hinüber. Sie kam bald wieder und berichtete, man werde kommen; sie lächelte dazu vor sich hin, als wüßte sie noch etwas, das sie sich ungefragt nicht zu sagen getraue. Ich konnte ihr schon den Gefallen tun zu fragen, denn sie schwatzte gerne.
„Als ich hinüberkam“, sagte sie „und ausrichtete, daß Sie ein Paar Pantoffeln wünschten, da - nein, ich kann es nicht sagen - “
„So sprich doch, Alte! Was sagten sie denn?“
„Carolinchen sah recht mitleidig aus und sagte: ‚Ach, zu dem bleichen Herrn im zweiten Stock drüben? Er ist immer zu Haus und sieht so trübselig durchs Fenster‘, und der Pariser sagte: ‚Ja, und wenn er ausgeht, so sieht er so ernst und traurig aus; was fehlt ihm denn?‘ “
„Nun, und was sagtest du, Alte? Was gabst du zur Ant-wort?“
„Na, ich weiß es ja selbst nicht; ich sagte, es müsse Ihnen jemand gestorben sein, Sie gehen meist in schwarzen Kleidern, und da meinten sie - hi! hi! - da sagte Carolinchen: ‚Ach, gewiß ist ihm sein Schatz gestorben, dem armen Herrn, oder es geht ihm gar wie dem armen jungen Werther, der auch so viel gelitten hat.‘ “
Die guten Seelen! dachte ich. Weil sie lieben, so kennen sie kein anderes Leid als die Trauer der Liebe! Wie unendlich prosaischer ist doch mein Kummer! Freilich ist mir ein Schatz gestorben; der Leipziger Magister hat ihn mir genommen. Die alte Tante ist es, der meine Melancholie gilt, der seligen Idoina, der Mitarbeiterin der Zeitung für noble und gebildete Leute. Wie prosaisch, wie so ganz miserabel und unpoetisch! Meine Farbe spielt etwas ins Blasse; was ist natürlicher, als daß ich Kummer habe? Ich bin viel zu Hause, ich muß über meinen Kummer brüten, ich sehe melancholisch aus, ich könnte schwer verdauen, ich könnte einen Roman unter falschem Namen geschrieben haben und deswegen auf Geldbuße angeklagt sein. Aber dies alles ist uns heutzutage zu prosaisch - er ist melancholisch, er muß Liebeskummer haben, ganz erschreckliche Seelenleiden. Sogar die Schustermamsell, die liebende, weiß gleich, wo einen der Schuh drücken könnte. In welcher Schule mag sie das gelernt haben? Ja, sie hält mich für größer, als ich bin, sie vergleicht mich sogar mit dem jungen, liebenden Werther, dem unvergeßlichen; und ich - muß erröten, jene enorme Höhe von tragischem Pathos noch nicht erreicht zu haben! Mit diesen Betrachtungen beschäftigt, sah ich den Pariser aus dem Hause treten. Er sah gar nicht übel aus, und ich konnte es Carolinchen nicht verdenken, daß sie gern mit ihm scherzte. Er war nett und elegant gekleidet, denn zu solchen Besuchen wurde der Sonntagsstaat angelegt. Er ist ein hübscher, gedrungener, untersetzter Bursche, lebhaft, gewandt; es kann ihm nicht fehlen, er muß bei den Mädchen Glück machen. Schon der Name: der Pariser, weckt tausenderlei günstige Meinungen zum voraus. Der muß die Welt gesehen haben, denkt man und fühlt sich nicht wenig geehrt, von ihm zu einem Walzer oder Dreher aufgezogen zu werden. Ich konnte mir denken, daß er seine Sitten perfektioniert haben werde. In der Hauptstadt der Welt, wo die Schuster in Glaswagen bei ihren Kunden vorfahren und ihre eigenen geheimen Sekretärs haben, welche sogleich die Maße der Kundenfüße zu Protokoll nehmen, wo die Meister Künstler sind, ein Atelier statt der Werkstatt haben, mehrere Kurse über Anatomie anhören, um sich in ihren Bemühungen um den Fuß zu vervollkommnen, wo die Gesellen nicht auf einfüßigen Schemeln, sondern in prachtvollen Fauteuils Schuhe flicken und die Lehrjungen oder Garçons den Draht mit parfümiertem Pech wichsen, in einer solchen Stadt hatte er den deutschen Handwerksburschen, diesen aus Flegelei, Courtoisie und Sinnlichkeit zusammengesetzten Kraftmenschen ausziehen und in den Pariser fahren müssen.
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