Wilhelm Hauff - Feie Stunden am Fenster

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Feie Stunden am Fenster: краткое содержание, описание и аннотация

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„Wo habt Ihr Euch gestern Nacht herumgetrieben, Doktor?“ sprach der Leutnant mit schalkhaften Blicken, indem sich der Bart zu einem angenehmen Lächeln bis an die Ohren verzog. „Warum kamt Ihr nicht in den ‚Goldenen Hahn‘? Ich wollte wetten, Ihr wart in einem Singtee.“

Der Doktor nickte und zündete still lächelnd eine Zigarre an der Pfeife des Soldaten an. „Ich war im Singtee“, antwortete er mit hohler Stimme. „Leutnant, da war es wieder herrlich! Im ‚Goldenen Hahn‘ geht es mir sonntags gar zu roh her. Eure Kameraden rauchen so schlechten Tabak, und das Schreien und Schwadronieren von den Gefechten setzt meinen Nerven zu. Aber bei dem Professor Nanze war es gestern wieder göttlich!“ - „War die Fremde auch dort?“ fragte der kleine Krieger und deutete auf den ersten Stock seiner Wohnung. „Waren auch die beiden Fräulein da?“

„Die Mutter, die Töchter und die Fremde; und wissen Sie wohl, wer sie ist? Sie wird Cousine tituliert, und die Oberforstmeisterin tut sehr freundlich mit ihr. Und denken Sie, ich wurde ihr vorgestellt als Nachbar vom oberen Stock. Sie war holdselig und hat auch mein Trauerspiel gelesen und meine Erzählungen in der Zeitung für noble Leute.“

Auch ein Genosse der seligen Tante Idoina, dachte ich und machte ihm hinter den Vorhängen eine Faust, denn er schien mit dem Leipziger Magister im Bunde gegen mich zu sein. Indem hörte man einen wahrhaft höllischen Lärm in der Wohnung des Schusters. Eine tiefe Baßstimme fluchte und tobte wie die rauhen Töne des Violons; dazwischen hörte man Carolinen und ihre Schwester in hohen, klingenden Tönen wie Hoboe und Klarinette, und Brenners Karlchen, der wohl Schläge bekam, fistulierte mit greulichen Violinpassagen dazwischen. Es war kein Zweifel, der Russenschuster war erwacht und hielt seinen feierlichen Einzug in sein Reich.

„Hören Sie doch, wie der Alte wieder rumort,“ sagte der Doktor Salbe; „mich dauern nur die Mädchen, er probiert sicher an Carolinchen ein paar neue Knieriemen. Apropos, wie stehen Sie mit Carolinchen, Leutnant?“

„Gar nicht“, antwortete er mürrisch und blies eine große Wolke vor sich hin. „Die hochmütige, schnippische Person! Ich weiß nicht, was sie jetzt wieder im Kopf hat, sie dankt kaum, wenn ich sie grüße. Es ist mir auch ganz einerlei,“ fuhr er ärgerlich fort; „meine Gedanken stehen jetzt auf die Fremde, auf die Cousine, der will ich die Cour machen, Höllenschwerenötchen, Doktor! Das sollt Ihr mal sehen.“

„Hoho!“ fiel ihm sein Nachbar mit hohlem Lachen ins Wort. „Wenn Sie erst wüßten, was ich weiß, Wertester!“

„Donner! Hat sie von mir gesprochen? Salbe! Ihr foltert mich, hat sie von mir gesprochen?“

„Nein! Aber sie sagte mir viel Schönes über mein Flötenspiel, das sie vorgestern nacht in den Schlaf gewiegt habe.“ Ich glaubte, der Leutnant werde bei diesen Worten zum Fenster hinausstürzen, er rückte auf seinem Stühlchen hin und her und rückte weiter über die Brüstung heraus, um dem Doktor näher zu sein. „Und Ihr habt dem lieben Kind doch gesagt, daß ich es bin, der musiziert?“

„Jawohl, ich sagte ihr, daß ich nur Gitarre schlage und etwas weniges dazu singe. Der Flötist aber sei mein Nachbar, der Leutnant Münsterthurm. Ich will Ihnen auch gar nicht im Wege stehen; ich habe an meinem neugriechischen Roman so entsetzlich zu arbeiten, daß ich vor den nächsten vierzehn Tagen an keine Liebe denken kann. Aber den ‚Goldenen Hahn‘ sollten Sie sich abgewöhnen, Sie sollten in gebildete Zirkel sich einlassen, dort können Sie die Haus-Cousine treffen.“

„Gott straf mich, Ihr habt nicht unrecht!“ unterbrach ihn der liebende Soldat. „In den ‚Goldenen Hahn‘ kommt sie doch nicht, also muß ich sie andern Orts aufsuchen.

Aber Ihr kennt ja meine Antipathie gegen das Teetrinken; ich riskiere, daß ich auf der Stelle krank werde, wenn ich dieses laue Wasser zu mir nehme. Was haltet Ihr davon, Doktor, wenn ich Punschessenz mit mir nehme in einem Gläschen und, während ich nach der tollen Sitte mit der Tasse auf- und abspaziere, heimlich einige Tröpflein in den Tee gieße? Dann kann er mir nichts schaden.“

„Wahrhaftig, das könnten Sie tun, kaufen Sie Essenz, ich will Sie einführen in Nanzes göttlichen Singtee.“

„Am Donnerstag bekomme ich meinen neuen Uniformfrack,“ antwortete er vergnügt; „dann gehen wir miteinander in den Singtee.“

4. Joco

Ein Besuch, der mir gerade jetzt sehr ungelegen kam, unterbrach meine Beobachtungen. Es war einer jener freundlichen Alltagsmenschen, die, wenn sie mit uns Billard gespielt haben, auf der Promenade einige hundert Schritte mit uns gingen, in der Loge neben uns zufällig einen Platz fanden, sich unaufgefordert zu unsern Freunden zählen. Er hatte sicher nicht geruht, bis er mein geringes Stübchen aufgefunden; er kam, wie er versicherte, nur aus Teilnahme, und doch war es die unverschämteste Neugierde, die ihn hergetrieben hatte. Er und sein Hund beguckten und berochen jeden Winkel meines Zimmers; ich sah ihm an, wie er Notizen sammelte, um abends einige Damen über mich und meinen Spleen zu unterhalten. „Sie sind doch ein glücklicher Mensch,“ sagte er; „waren Sie in Gesellschaft, so vergaßen die Damen, daß es gegen allen guten Ton sei, länger als fünf Minuten über einen Gegenstand zu sprechen. Man lauschte begierig auf Ihre Worte, weil Sie ein halber Gelehrter sind.“

„Sie können sich doch wahrlich nicht beklagen,“ erwiderte ich; „wie glänzend haben Sie vor drei Wochen die Damen unterhalten, als Sie den Brief aus Paris bekommen hatten.“

„Es war der einzige glückliche Abend meines Lebens“, sprach er mit süßer Wehmut. „Mein Modekorrespondent hatte den vernünftigen Einfall, mir einige Anekdoten aus den Salons, einiges Neue über Damenputz und über die Stellung einer modernen Pariserin beim Tee-Eingießen und wie sie in Gegenwart ihres jungen Ehemannes die Schlafhaube aufsetze, zu schreiben. Ich brachte es bei Graf C. vor; man fand mich köstlich, man fand mich liebenswürdig und amüsant. Es war aber auf Ehre der einzige Abend. Aber Sie! wie glücklich sind Sie!“ - „In was soll nur mein Glück bestehen?“ fragte ich ärgerlich über seine Ausrufungen.

„Haben Sie nicht immer das verdammte Spiel: ‚Der Chevalier de Papillot‘ von vorn bis hinten ohne Anstoß behalten können? Und ich! Wenn ich am herrlichsten frisiert und gebrannt war, so wurde das dumme ‚Chevalier de papillot à un papillot‘ gespielt, meine Frisur ging zum Teufel, denn ich konnte den französischen Sermon nicht behalten und bekam den ganzen Kopf voll Papilloten. Aber Sie! Hatten Sie den ganzen Abend nichts getan, als an einer Türe gestanden und finster in die Zimmer geblickt, so gab es doch Leute, die Sie sehr interessant fanden. Jetzt verlassen Sie sogar die Welt, werden melancholisch; ich wollte wetten, wenn ich es geworden wäre, man hätte gelacht, und Sie werden bemitleidet, zurückgesehnt. Es gibt sogar junge Damen, die ganz offen den Fächer vor das linke Auge halten, wenn von Ihnen gesprochen wird.“

„Den Fächer vor das linke Auge halten? Wozu denn, was soll denn das bedeuten?“ - „Sie wissen nicht einmal dieses Zeichen der trauernden Liebe? Das ist das Neueste, was man hier in der Liebessprache kennt; das heißt à la Joco trauern.“

„A la Joco trauern!“ rief ich. „Wer trauert denn mit der Windfuchtel vor dem linken Auge um mich?“

„Gehen Sie, das wissen Sie nur zu gut. Oberhofmeisters Trinettchen ist ganz melancholisch geworden. Auf Ehre, ich sah sie zweimal à la Joco trauern. Ist das nicht rührend?“

„Was werden Sie heute mit Ihrem Tage anfangen?“ fragte ich, um mir das Erröten über die trauernde Joco zu ersparen. „Wo werden Sie speisen? Werden Sie ins Theater gehen?“

„Speisen?“ sagte er wehmütig lächelnd. „Speisen! Ich lebe gegenwärtig wie ein Klausner. Denken Sie sich mein Unglück!“ - Ich war begierig; sollte ihn etwa auch eine Tante enterbt haben? War er vielleicht auf halben Sold gesetzt wie ich? Er schien bekümmert, geheimnisvoll.

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