Hans Johan Sagrusten - Pergamente und Papyri

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Wie sah der ursprüngliche Text des Neuen Testamentes aus? Woher wissen wir, was die Evangelisten, Paulus und die anderen Autoren der Bibel genau geschrieben haben? Die Rekonstruktion aus vielen alten Bibelhandschriften gleicht dem Legen eines Puzzles mit weit über 1000 Teilen. Manche Teile fehlen, andere passen nicht gut zusammen. Wie verlässlich ist der Bibeltext von heute? Der norwegische Theologe und Schriftsteller Hans Johan Sagrusten erzählt in diesem kurzweiligen Buch die spannende Geschichte der ältesten und wichtigsten Bibelhandschriften und erläutert, was wir über den Bibeltext wissen. Das Buch hat in Norwegen für Aufsehen gesorgt und musste rasch nachgedruckt werden.

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In den Textausgaben Tischendorfs nimmt der Codex Sinaiticus selbstverständlich einen wichtigen Platz ein. Seiner Meinung nach war das Manuskript das beste und zuverlässigste Exemplar der vorhandenen Bibeltexte. Auch wenn diese Auffassung nach den neuen Funden im 20.Jahrhundert etwas zu differenzieren ist, ist der Codex Sinaiticus für die Forscher noch immer eines der wichtigsten Manuskripte, wenn es darum geht, die älteste Textform auszumachen.

Lassen Sie uns zu seinem ersten Besuch im Katharinenkloster 1844 zurückkehren. Die Geschichte des Klosters reicht bis ins 6.Jahrhundert n.Chr. zurück. Mehr als eintausend Jahre lang haben sich hier Mönche der Abschrift biblischer Bücher gewidmet. In den Wänden steckt eine uralte Schrifttradition – buchstäblich gesprochen, wie sich 1975 herausstellen sollte. »Hier könnten sich alte, unentdeckte Manuskripte finden«, denkt Tischendorf. Er erhält die Erlaubnis, sich in der Bibliothek des Klosters umzusehen, entdeckt jedoch nichts von besonderem Interesse.

Wie sich später herausstellen sollte, wurden andernorts im Kloster weitere Manuskripte gelagert. Erst 1975 wurde ein geheimer, zugemauerter Raum entdeckt. Niemand weiß genau, wann und warum der Raum versiegelt wurde. Wahrscheinlich haben die Mönche den alten Brauch praktiziert, abgenutzte Manuskripte nicht wegzuwerfen, sondern sie zu begraben. Bei dem Einmauern kann es sich um eine solche Grablegung alter, nicht mehr in Gebrauch befindlicher Dokumente gehandelt haben.

Das muss so weit in der Zeit zurückgelegen haben, dass sich keiner der Mönche daran erinnerte, als Tischendorf an jenem Tag ins Kloster kam. Der Raum muss spätestens im 18.Jahrhundert versiegelt worden sein. In ihm wurden mehr als 1000 Manuskripte in unterschiedlichen Sprachen gefunden; 836 davon waren auf Griechisch verfasst. Zwölf der gefundenen Bögen stammen aus dem alttestamentlichen Teil des Codex Sinaiticus und waren den Forschern bis dahin unbekannt.

Überhaupt haben sich die Klöster im östlichen Teil der Christenheit als unglaublich wichtige Verstecke des griechischen Bibeltextes erwiesen. Als die westliche Kirche im 4.Jahrhundert n.Chr. dazu überging, Latein zu verwenden, lasen die Mönche im Osten die Texte weiterhin auf Griechisch. Als die meisten im Westen noch vorhandenen griechischen Manuskripte durch Kriege und Verfolgungen vernichtet wurden, wurde im Osten der griechische Text hinter dicken Klostermauern beständig von Hand kopiert. Als im Zuge der arabischen Invasion um 640 die Klöster und Kirchen in Nordafrika in Schutt und Asche gelegt wurden, fuhren die Mönche im Osten damit fort, ihre Manuskripte abzuschreiben. Bis sie im 15.Jahrhundert selbst von der muslimischen Invasion übermannt wurden, hielten sie an ihren Traditionen fest und überlieferten den Bibeltext – auf Griechisch. Durch die wechselnden Jahreszeiten der Geschichte hindurch hat der griechische Bibeltext hinter den Klostermauern schlicht und einfach überwintert, sicher verborgen vor Kriegen und Gefahren.

Während seines ersten Besuchs 1844 findet Tischendorf jedoch nichts von besonderem Interesse. Erst als er aus der Bibliothek kommt, hält er inne: In einem Korb mit altem Abfall, den die Mönche zum Feueranmachen verwenden, entdeckt er einige alte Pergamentbögen mit griechischen Buchstaben darauf. Tischendorf erkennt sofort, dass die Schrift darauf sehr alt ist und dass die Texte von der griechischen Übersetzung des Alten Testaments stammen. Er zieht 43 Bögen aus dem Korb. Ein Mönch berichtet ihm, dass sie bereits zwei Körbe voll solch alter Bögen verbrannt hätten. Auf der Suche nach alten Dokumenten, die sie zum Feueranzünden verwenden konnten, hatten sie offensichtlich die Bibliothek aufgeräumt. Der alte Brauch, die Manuskripte zu begraben, anstatt sie zu verbrennen, war zu dieser Zeit offenbar in Vergessenheit geraten. Tischendorf bittet die Mönche, fortan nicht mehr mit alten Manuskripten Feuer zu machen, und nimmt die 43 Bögen mit nach Europa. Diese 43 Bögen beinhalten Text vom 1.Buch der Chronik, Jeremia, Nehemia und Ester. Tischendorf veröffentlichte sie unter dem Namen Codex Frederico-Augustanus. Heute befinden sie sich in der Universitätsbibliothek Leipzig.

1853 kehrt Tischendorf in das Kloster zurück, jedoch sind die Mönche dieses Mal ihm gegenüber ein wenig misstrauisch; seine Begeisterung beim ersten Besuch war ihnen nicht entgangen. Daher bekommt er keine weiteren Manuskripte zu sehen. Auch als er 1859 ein drittes Mal zurückkehrt, scheint die Suche nach alten Manuskripten ergebnislos zu bleiben. Am Tag vor seiner geplanten Abreise zeigt er dem Verwalter des Klosters eine von ihm in Druck gegebene neue griechische Ausgabe des Alten Testaments. Der Verwalter entgegnet, dass auch er über eine griechische Bibel verfüge. Aus dem Schrank in seiner Klosterzelle holt er ein riesengroßes Manuskript, eingewickelt in rotes Tuch. Das Tuch wird zur Seite geschlagen und dort, vor den Augen des überwältigten Tischendorf, liegt ein Schatz der Art, wie er ihn die ganze Zeit gehofft hatte zu finden: 199 Bögen eines biblischen Manuskripts aus den ersten christlichen Jahrhunderten, mit uralter, griechischer Handschrift geschrieben. Die Seiten sind weder verblasst noch an den Rändern beschädigt, wie es bei vielen alten Funden der Fall ist. Diese Bögen befinden sich in einem guten Zustand. Das Pergament ist noch immer geschmeidig und hell, die Handschrift auf allen Seiten gut und leicht lesbar.

Tischendorf bemüht sich, seine enorme Begeisterung zu verbergen, und bittet darum, sich das Manuskript bis zum nächsten Tag ansehen zu dürfen. Dieser Wunsch wird ihm gewährt. Es ist diese Nacht, in der Konstantin von Tischendorf hellwach, mit weit aufgerissenen Augen im schlechten Licht einer flackernden Lampe dasitzt und Seite um Seite des alten griechischen Bibeltextes liest. In dem Manuskript findet er viel mehr, als er gehofft haben kann. Es beinhaltet nicht nur den Großteil des Alten Testaments, sondern auch das komplette Neue Testament sowie zusätzlich zwei frühe christliche Bücher aus dem 2.Jahrhundert: den Barnabasbrief, der zuvor ausschließlich in der lateinischen Übersetzung bekannt war, sowie einen Großteil des Buches Der Hirte des Hermas, von dem Forscher bisher nur durch dessen Erwähnung in anderen Schriften wussten.

Am nächsten Morgen versucht Tischendorf das Manuskript käuflich zu erwerben, die Antwort lautet jedoch Nein. Der Abt des Klosters erlaubt ihm einzig, das Manuskript zwecks Anfertigung einer Abschrift auszuleihen. Auf dem Rücken eines Kamels wird ihm das Manuskript nach Kairo gebracht, jedoch immer nur in Auszügen. Die Seiten sind in zusammengefalteten Stößen mit jeweils acht Bögen geordnet, wobei Tischendorf jeweils nur einen Stoß ausleihen darf. Mithilfe zweier anderer Deutscher, die sich zufällig in Kairo aufhalten und ein bisschen Griechisch können, einem Apotheker und einem Buchhändler, wird das komplette Manuskript von Hand abgeschrieben. Innerhalb von zwei Monaten erfassen sie 110.000 Zeilen mit griechischem Text.

Heute befindet sich der Codex Sinaiticus nicht mehr im Katharinenkloster. Nach Tischendorfs drittem Besuch wurde das Manuskript anlässlich des tausendjährigen Jubiläums des russischen Imperiums dem Zaren von Russland als Geschenk vermacht. Der Zar war der oberste Schutzherr der orthodoxen Kirche, und dem Kloster war es daran gelegen, die Verbindung zu Moskau zu pflegen, um schmerzlich benötigte Mittel für den Erhalt der alten Gebäude zu bekommen. 1862 wurde der Codex Sinaiticus daher dem Zaren als Geschenk überreicht, und Tischendorf publizierte die erste gedruckte Ausgabe des Manuskripttextes. Im Gegenzug erhielt das Kloster vom Zaren sowohl wertvolle Gegenstände als auch Geld, unter anderem 7000 Rubel zur Erweiterung der Klosterbibliothek.

Viele denken vermutlich, das Manuskript hätte dort verbleiben sollen, wo es herkam. Es waren die vielen Mönche im Osten, deren Namen wir nicht kennen, die über die vielen Jahrhunderte des Mittelalters hinweg in unfassbar mühevoller Schreibarbeit die heiligen Schriften auf Griechisch bewahrt haben. Heute jedoch sind es die großen Manuskriptsammlungen im Westen, die sich im Glanz der prächtigen Pergamentbücher sonnen. Das fühlt sich nicht richtig an.

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