Hans Johan Sagrusten - Pergamente und Papyri

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Wie sah der ursprüngliche Text des Neuen Testamentes aus? Woher wissen wir, was die Evangelisten, Paulus und die anderen Autoren der Bibel genau geschrieben haben? Die Rekonstruktion aus vielen alten Bibelhandschriften gleicht dem Legen eines Puzzles mit weit über 1000 Teilen. Manche Teile fehlen, andere passen nicht gut zusammen. Wie verlässlich ist der Bibeltext von heute? Der norwegische Theologe und Schriftsteller Hans Johan Sagrusten erzählt in diesem kurzweiligen Buch die spannende Geschichte der ältesten und wichtigsten Bibelhandschriften und erläutert, was wir über den Bibeltext wissen. Das Buch hat in Norwegen für Aufsehen gesorgt und musste rasch nachgedruckt werden.

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Ein zweites Beispiel finden wir weiter westlich in einem Gebiet, das heute zu Frankreich gehört. In den 180er-Jahren schrieb Irenäus sein drittes Buch »Gegen die Häresien« (Adversus Haereses). Darin hat er 23 Schriften aufgelistet, die für die Kirche verpflichtend sind. Neben jenen des Kanon Muratori benennt Irenäus den 1.Brief des Petrus sowie den Hebräerbrief, lässt jedoch den Brief des Judas aus. Noch immer ist die Außengrenze der Schriftensammlung also leicht fließend. Gleichzeitig ist ein fester Kern erkennbar: die Evangelien, die Apostelgeschichte des Lukas und die Paulusbriefe sind überall in Gebrauch und werden von niemandem angezweifelt. Irenäus spricht von den »Schriften der Wahrheit« im Gegensatz zu der »Menge an Apokryphen und unechten Schriften«, die es zu seiner Zeit offensichtlich auch gegeben hat.

Wenn wir das Mittelmeer überqueren und ins nordafrikanische Karthago segeln, begegnen wir dort Anfang des 3.Jahrhunderts dem großen christlichen Theologen Tertullian (ca. 160–225 n.Chr.). Er verwendet als Erster den Namen »Das Neue Testament« für eine Sammlung von Schriften. Mit diesem Namen scheint er eine abgegrenzte Sammlung von Büchern zu meinen, auch wenn er nicht angibt, welche Bücher er dazurechnet. Wahrscheinlich denkt auch er an die vier Evangelien, die Apostelgeschichte des Lukas und die verschiedenen Briefe.

Eine Generation später versucht auch Origenes (185–253 n.Chr.) den Umfang des Neuen Testaments zu definieren. Er hält sich in der Nähe des östlichen Mittelmeers, in Caesarea auf. Origenes hält alle 27 Schriften, die heute das Neue Testament ausmachen, für verpflichtend. Er fügt jedoch hinzu, dass der Hebräerbrief, der 2.Brief des Petrus, der 2. und 3.Brief des Johannes, der Brief des Jakobus und der Brief des Judas mancherorts umstritten sind. Zudem ordnet er einige Schriften als falsch ein, unter anderem das apokryphe »Thomasevangelium«.

Einhundert Jahre später hält sich der große Kirchenhistoriker Eusebius (gest. 339 n.Chr.) in Caesarea auf. In seiner Kirchengeschichte beschreibt er die Bücher des Neuen Testaments und teilt sie in drei Gruppen ein: Die erste Gruppe bilden die allgemein anerkannten Bücher, wozu die vier Evangelien, die Apostelgeschichte des Lukas, die Paulusbriefe, der Hebräerbrief, der 1.Brief des Johannes, der 1.Brief des Petrus sowie die Johannesoffenbarung gehören; insgesamt 22 Bücher. In der zweiten Gruppe finden sich die umstrittenen Bücher, die nicht überall in Gebrauch sind: Das sind der Brief des Jakobus, der Brief des Judas, der 2.Brief des Petrus sowie der 2. und 3.Brief des Johannes – das heißt, die restlichen Bücher dessen, was wir als das Neue Testament bezeichnen. Die dritte Gruppe umfasst Bücher, die Eusebius als die unechten bezeichnet: der »Hirte des Hermas«, der Barnabasbrief und die »Lehre der zwölf Apostel«. Daneben gibt es einige Schriften, die es laut Eusebius nicht einmal verdienen, als »unecht« bezeichnet zu werden, wozu er unter anderem das Petrusevangelium und das Thomasevangelium zählt.

Einer der bedeutendsten Kirchenväter zur Zeit der Abgrenzung des Neuen Testaments war Augustinus (354–430 n.Chr.). Er war Bischof im nordafrikanischen Hippo. In seinem Buch »Über die christliche Lehre« benennt er die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl der Bücher des Neuen Testaments. Seine Aussagen können in drei Punkten zusammengefasst werden:

– Die Schriften mussten apostolischen Ursprungs sein:

Sie mussten von einem Apostel oder einem Mitarbeiter eines Apostels geschrieben worden sein.

– Ihr Inhalt musste apostolisch sein:

Sie mussten die gleichen Botschaften über Christus enthalten wie die anderen Schriften, die bereits in Gebrauch waren.

– Sie mussten allgemein verbreitet sein:

Es reichte nicht aus, eine Schrift vorzuschlagen, die lediglich an einigen wenigen Orten in Gebrauch war. Die Bücher mussten in der gesamten christlichen Kirche bekannt sein und genutzt werden.

Der endgültige Schlussstrich unter das Neue Testament wurde 397 n.Chr. während einer Synode in Karthago gezogen. Dort wurde festgelegt, dass keine anderen Schriften als die 27 des heute bekannten Neuen Testaments verwendet werden sollen. Diese Schriften hatte Bischof Athanasius (298–373 n.Chr.) im Jahr 367 n.Chr. in einem Osterbrief in Alexandria aufgelistet. Und so geschah es.

Diese Punkte belegen, dass die Bücher, die zum Neuen Testament wurden, sowohl im Norden und Süden als auch im Osten und Westen des Mittelmeerraums in Gebrauch waren. Auch wenn dieser lange und spannende Prozess seinen Abschluss letztendlich im Rahmen einer Synode fand, waren es doch die Leser, die entschieden, welche Bücher sie am meisten mochten. Man kann von einer demokratischen Volksbewegung sprechen, die durch Gebrauch über die Auswahl der Bücher entschied – am Ende des Prozesses erst wurden die Beschlüsse gefasst.

Bislang sind wir den Manuskripten des Neuen Testaments zurück bis zum Beginn des 5.Jahrhunderts gefolgt. Jetzt begeben wir uns in das 4.Jahrhundert und widmen uns den beiden prächtigsten und wichtigsten jemals gefundenen Manuskripten des Neuen Testaments. Beide wurden im 19.Jahrhundert erstmals von Forschern beschrieben – und in diese Zeit führt uns das nächste Kapitel.

Das Manuskript im Kloster: Codex Sinaiticus

Siehe Abbildung 2

»Schlafen fühlte sich wie ein Verbrechen an.« 6

Das Zitat stammt aus dem Tagebuch des jungen Textforschers Konstantin von Tischendorf (1815–1874). Er hatte soeben eine ganze Nacht mit dem weltweit ältesten kompletten Manuskript des Neuen Testaments in den Händen verbracht. Kein Forscher wusste von der Existenz des Manuskripts, bevor der Verwalter des von Tischendorf besuchten Klosters es aus einem Schrank holte. Tischendorf hatte die Erlaubnis erhalten, es sich näher anzusehen, jedoch nur bis zum nächsten Tag. Er war sich vollkommen im Klaren darüber, wie einmalig diese Möglichkeit war, und blieb dafür die ganze Nacht wach. Zu schlafen wäre schlicht und einfach nicht richtig gewesen, fand er.

Die moderne Geschichte des Manuskripts, das den Namen Codex Sinaiticus bekam, beginnt fünfzehn Jahre vor dieser Nacht 1859. Bereits 1844 reist Konstantin von Tischendorf auf der Suche nach alten Manuskripten des Neuen Testaments in das alte Katharinenkloster am Fuße des Sinai. Er ist nicht einmal dreißig Jahre alt, hat aber bereits viele griechische Bibelmanuskripte studiert. Mithilfe von Chemikalien hat er bereits den Versuch unternommen, die verborgene Schrift des Codex Ephraemi Rescriptus zu deuten. Mit wachsender Spannung hat er zugesehen, wie die alten Buchstaben auf dem Pergament sichtbar wurden, nachdem sie viele Hundert Jahre verborgen waren.

Sein Interesse, die ältesten Manuskripte der Bibel zu finden, entwickelte sich bereits in den Jahren 1834 bis 1838 während seines Theologiestudiums in Leipzig. Der Unterricht bei Professor Johann G.B. Winer löste bei Tischendorf den glühenden Eifer aus, die frühesten Texte des Neuen Testaments ausfindig zu machen. Er beschloss, sich voll und ganz dieser Lebensaufgabe zu widmen und schrieb 1838 an seine Verlobte:

»Ich stehe vor einer heiligen Aufgabe, dem Kampf, den ursprünglichsten Text des Neuen Testaments wiederzufinden.« 7

Tischendorf gab sich dieser Lebensaufgabe mit immensem Arbeitseifer hin. Er weihte sein Leben der Suche nach alten Manuskripten, und seine Verlobte musste bis 1845 auf die Hochzeit warten. Tischendorf fand und publizierte mehr Manuskripte des Neuen Testaments als irgendein anderer. Auf seinen vielen und langen Reisen in den Orient fand er insgesamt 21 Manuskripte, die der Forschung bis dahin unbekannt waren. Er schrieb über 150 Bücher und Artikel, vor allem über die Textgeschichte des Neuen Testaments. Und nicht zu vergessen: Acht Mal nahm er die unsagbar detailreiche Kleinstarbeit auf sich, eine neue Textausgabe des griechischen Neuen Testaments anzufertigen. Für diese Textausgaben verglich er Hunderte von Manuskripten bis ins kleinste Detail und erklärte die Unterschiede in Tausenden von Fußnoten. Noch heute zählen Tischendorfs Fußnoten zu den Standardwerken der Forschung zum Neuen Testament.

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