»Danke.«
Er ließ Lara den Vortritt. Als sie die Tür zum Konferenzraum öffnete, begannen vierzig Stimmen zu singen: »Happy birthday to you, happy birthday to you ...«
Lara blieb überrascht stehen. In dem Raum drängten sich Menschen, mit denen sie lange zusammengearbeitet hatte -Bauleiter, Architekten und Bauunternehmer. Charles Cohn war ebenso da wie Professor Myers, Horace Guttman, Kathy Turner und Jerry Townsends Vater. Aber Lara hatte nur Augen für Philip. Als er mit ausgestreckten Armen auf sie zukam, bekam sie plötzlich fast keine Luft mehr.
»Lara ...« Ihr Name klang wie eine Liebkosung.
Und dann lag sie in seinen Armen, bemühte sich, nicht in Tränen auszubrechen, und dachte: Endlich zu Hause! Hier gehöre ich her. Während sie ihn umarmte, wurde ihr still und friedlich zumute. Nur das hier zählt, sagte Lara sich.
Die Gäste umringten sie und schienen alle gleichzeitig auf sie einzureden.
»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag .«
»Du siehst wunderbar aus, Lara .«
»Bist du richtig überrascht gewesen ...?«
Lara wandte sich an Jerry Townsend. »Jerry, wie haben Sie
es bloß geschafft, so viele ...?« Er schüttelte den Kopf. »Philip hat alles arrangiert.« »Oh, Liebster!«
Kellner schoben Servierwagen mit Hors d'reuvres und Drinks herein.
»Was auch passiert - ich bin stolz auf dich, Lara!« sagte Charles Cohn. »Du hast davon geträumt, der Welt deinen Stempel aufzudrücken, und das hast du auch getan.«
»Daß ich noch lebe, verdanke ich dieser Frau«, versicherte Jerry Townsends Vater allen Gästen. »Ich auch«, stimmte Kathy lächelnd zu. »Kommt, wir trinken auf ihr Wohl!« schlug Jerry Townsend vor. »Auf den besten Boß, den ich je gehabt habe oder haben werde!«
Charles Cohn erhob sein Glas. »Auf ein wundervolles kleines Mädchen, das eine wunderbare Frau geworden ist!«
So gingen die Trinksprüche weiter, bis Philip an der Reihe war. Da er unmöglich alles sagen konnte, was ihn bewegte, beschränkte er sich auf sechs Worte: »Auf die Frau, die ich liebe!«
Lara hatte Tränen in den Augen und konnte kaum sprechen. »Ich . ich verdanke euch allen so viel«, begann sie stockend. »Und ich weiß, daß ich mich dafür niemals revanchieren kann. Deshalb möchte ich euch nur . « Ihre Stimme versagte für einen Augenblick. »Ich danke euch von Herzen!«
Sie wandte sich an Philip. »Vor allem danke ich dir, mein Liebster. Dies ist der schönste Geburtstag meines Lebens.« Dann fiel ihr plötzlich etwas ein. »Ich muß heute nacht nach Reno zurück!«
Philip zuckte grinsend mit den Schultern. »Nach Reno wollte ich immer schon mal .«
Eine Stunde später saßen sie in der Limousine, die sie zum Flughafen brachte. Lara hielt Philips Hand in der ihren und
dachte: Ich habe also doch nicht alles verloren. Und ich werde den Rest meines Lebens damit verbringen, wieder gutzumachen, was ich Philip angetan habe. Alles andere ist unwichtig. Wichtig ist in Zukunft nur, daß ich mit ihm zusammen bin und ihn umsorge. Mehr will ich gar nicht.
»Lara ...?«
Sie sah aus dem Fenster. »Halten Sie an, Max!«
Die Limousine bremste.
Philip musterte sie verständnislos. Sie hielten vor einem mit Unkraut überwucherten großen Grundstück. Lara starrte wie gebannt darauf.
»Lara .«
»Sieh nur, Philip! Sieh dir das an!«
Er zog die Augenbrauen hoch. »Was denn?«
»Siehst du's nicht?«
»Was soll ich sehen?«
»Oh, das wird herrlich! Dort drüben in die Ecke kommt ein Einkaufszentrum! In die Mitte bauen wir Luxusapartments. Der Platz reicht für vier Gebäude. Jetzt siehst du's auch, nicht wahr?«
Er starrte sie wie hypnotisiert an.
Laras Stimme klang aufgeregt, als sie sich jetzt zu ihm umwandte. »Paß auf, ich habe schon einen Plan .«
Ich schulde allen Dank, die mir so großzügig ihre Zeit und ihre Kenntnisse zur Verfügung gestellt haben:
Larry Russo, der mich durchs verwirrende Labyrinth der allergrößten Glücksspieler geführt hat - das der Baulanderschließer und Bauträger.
Den Musikkennern, die mich in ihre ganz eigene Welt eingeladen haben - Mona Gollabeck, John Lill, Zubin Mehta, Dudley Moore, Andre Previn und die Treuhänder des LeonardBernstein-Nachlasses.
Danken möchte ich auch den Einwohnern von Glace Bay für ihre herzliche Gastfreundschaft. Ich hoffe, daß sie mir die wenigen dichterischen Freiheiten, die ich für notwendig gehalten habe, verzeihen werden.
Das Fachwissen in diesem Buch stammt von den oben Genannten. Für etwaige Fehler bin ich verantwortlich.