Paul Harding - Die Sakristei des Todes
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- Название:Die Sakristei des Todes
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ZWÖLF
Mit dieser Überraschung war die Versammlung aufgelöst, und die Gemeindemitglieder schlenderten hinaus. Athelstan verschloß den Eingang zum Chor, ließ die Kirche aber offen. Huddle stand bereits im Chor und betrachtete verträumt die kahle Wand.
»Überlege es dir sorgfältig«, rief Athelstan ihm zu. »Keine Angst, Pater. Ich grüble seit Monaten darüber.« Athelstan nickte und lief die Gasse hinunter zu einer Garküche; er wußte, daß er dort eine frische Pastete und einen Krug Ale bekommen würde. Als er zurückkam, hatte Watkin bereits das Seitenschiff ausgeräumt und mit einem dicken purpurroten Vorhang, der an einem langen Eschenholzstab befestigt war, eine Ecke abgetrennt. Außerdem hatte er den Chorstuhl mit dem gesteppten Sitz- und Lehnenpolster hinter den Vorhang geschleppt, so daß Athelstan dort sitzen konnte, während der einzige Betstuhl der Kirche auf der anderen Seite die Büßer erwartete. Eine Zeitlang kniete Athelstan auf den Stufen vor dem Altar und betete um die Gnade, ein guter Beichtvater zu sein. Vor den großen Festen der Kirchenliturgie pflegte er immer die Beichte zu hören: vor Weihnachten, Ostern und Pfingsten und vor Fronleichnam im Mittsommer. Diejenigen, die Absolution wünschten, knieten im Eingang der Kirche und warteten, bis sie an die Reihe kamen; daraufhatte Athelstan bestanden, damit niemand belauschen konnte, was der Beichtende drinnen zu sagen hatte. Mugwort kam herein, und Athelstan versicherte, es sei alles bereit. Die Glocke läutete und lud alle, die von ihren Sünden freigesprochen werden wollten, ein, herbeizukommen.
Den ganzen Vormittag und einen Teil des Nachmittags hörte Athelstan nun die Bekenntnisse seiner Pfarrkinder. Es war die übliche Litanei von Sünden, seinen eigenen gar nicht unähnlich, wie Athelstan im stillen erkannte: schmutzige Reden, obszöne Gedanken, Diebstahl auf dem Markt, Schlafen während der Messe, Trunkenheit. Hin und wieder hörte er etwas Neues: Einen Vater gelüstete es nach der Frau seines Sohnes, und jemand hatte im Geschäft eine falsche Waage benutzt. Er lehnte sich zurück und hörte alle an; hin und wieder stellte er sanft und leise eine Frage. Am Ende beugte er sich vor und ermahnte sie, barmherziger zu sein, gütiger und reiner in Herz und Sinn. Er gab ihnen eine kleine Buße auf, meist ein mildtätiges Werk oder ein paar Gebete, die sie in der Kirche sprechen sollten. Dann erteilte er die Absolution, und der Büßer zog sich zurück.
Erholung boten nur die Beichten der Kinder, die Athelstan immer am liebsten hatte, weil sie ihn zum Schmunzeln brachten - piepsende kleine Stimmen mit einer Liste von belanglosen Sünden. Eine der Töchter des Kesselflickers ließ ihn laut lachen: Die arme Kleine hatte einem von Pikes Söhnen erlaubt, sie zu küssen, und jetzt litt sie arge Gewissensqualen. So erpicht war sie darauf, ihren Fehltritt hervorzusprudeln, daß sie sich auf den Betstuhl stützte und nicht sagte: »Segne mich, Vater, denn ich habe gesündigt«, sondern statt dessen fieberhaft begann: »Küsse mich, Vater, denn ich habe gesündigt.«
Athelstan beruhigte sie und erklärte ihr, ein Kuß auf die Lippen, ganz gleich, wie lange er dauere, sei keine ernste Angelegenheit; glücklich zog das Mädchen davon. Er hörte neues Getrippel, und dann zirpte ein dünnes Stimmchen hinter dem Vorhang: »Segne mich, Vater, denn ich habe gesündigt.« Athelstan bedeckte lächelnd das Gesicht mit den Händen, denn er erkannte die Stimme Crims, seines Altardieners.
»Pater«, fuhr Crim mit gedämpfter Stimme fort, »ich habe mich geweigert, meine Zwiebeln zu essen.«
Athelstan nickte ernst.
»Meine Mutter hatte sie extra gekocht.«
Athelstan holte tief Luft, um nicht laut zu lachen.
»Was gibt es sonst noch, mein Junge?«
Aber Crim war seltsam stumm geworden. »Pater«, stammelte er, »ich habe sechsmal Unzucht begangen.« Athelstans Unterkiefer klappte herunter, und er merkte, wie seine Nackenhaare sich sträubten. In den bischöflichen Regeln für den Beichtvater war die Verderbtheit von Kindern nichts Unbekanntes und galt als höchst betrübliches Moralvergehen. Athelstan zog den Vorhang beiseite und schaute Crim in sein schmutziges, erschrockenes Gesicht. »Crim«, flüsterte er. »Komm herüber.« Der Junge kam zu ihm getappt.
»Crim, was redest du da? Weißt du, was Unzucht ist?« Der Junge nickte.
»Und du hast sie sechsmal begangen?« Wieder ein Kopfnicken. »Was ist Unzucht, Crim?«
Athelstan schaute dem Jungen ernst in die bekümmerten Augen. War der Junge deshalb manchmal so still und zurückgezogen? Crim schloß die Augen. »Unzucht«, piepste er, »ist ein schmutziger Akt!« Athelstan ließ die Hand des Jungen los und lehnte sich zurück. »Erzähle mir genau, was passiert ist, mein Junge.«
»Nun, Pater, Ihr wißt, daß ich für meine Mutter zum Markt gehen muß. Ich kann am schnellsten rennen, und zur Belohnung gibt sie mir immer einen Becher Wasser mit Honig.« Athelstan verstand jetzt überhaupt nichts mehr. »Was hat denn das damit zu tun, Crim?«
Der Junge wurde rot und blickte zu Boden. »Wenn ich vom Markt zurückkomme, muß ich pissen, und das tue ich draußen im Freien.«
Athelstan lachte und nahm den Jungen wieder bei der Hand. »Ist das alles, Crim?« Der Junge nickte.
»Und wieso glaubst du, das sei Unzucht?«
»Nun, Pater, meine Mutter sagt immer, Cecily treibt Unzucht und andere schmutzige Akte.«
Athelstan schüttelte den Kopf. »Aber, Crim, du pißt doch oft draußen im Freien. Was ist denn so Besonderes daran?«
Der Junge errötete noch heftiger.
»Na los, mein Junge!«
»Ich tue es auf heiligem Boden, Pater.«
»Du meinst, hier in der Kirche?«
»Nein, Pater, immer gerade dann, wenn ich an Eurem Haus vorbeikomme, muß ich, und da gehe ich dann hinter Eure Mauer und pisse in das Zwiebelbeet. Ich weiß, es ist unrecht, in den Garten eines Priesters zu machen, aber ich kann nichts dafür.«
Athelstan konnte nicht länger an sich halten; er senkte den Kopf, schlug beide Hände vors Gesicht und lachte, daß seine Schultern bebten. »Pater, es tut mir wirklich leid.«
Athelstan hob den Kopf, wischte sich die Tränen ab und packte den Jungen bei den Schultern. »Ich spreche dich los von deinen Sünden«, sagte er. »Und dies soll deine Buße sein.«
»Ja, Pater?«
»Wenn deine Mutter das nächste Mal Zwiebeln kocht, sollst du jede einzelne aufessen. Nun geh und sündige nicht mehr.« Crim rannte aus der Kirche, als sei er soeben von der allerschlimmsten Todsünde losgesprochen worden. Athelstan sah ihm nach, und immer noch schüttelten ihn Lachanfälle. Er war froh, daß die Kirche leer war; wenn jemand Crims Beichte gehört hätte, wäre der Junge zum Gespött der ganzen Gemeinde geworden. Athelstan lehnte sich zurück und döste eine Weile; er dachte über mögliche Lösungen zu Cranstons Geheimnis nach und fragte sich, ob er in Blackfriars wohl finden würde, was er suchte. Plötzlich richtete er sich auf, und ein Gedanke überlief ihn eisig. Wenn nun der Mörder in Blackfriars bereits gefunden hatte, was er suchte? Er rückte die Stola zurecht und wollte eben aufstehen, als er leise Schritte hörte. Plötzlich angespannt, setzte er sich wieder, denn in der Kirche war es jetzt ganz still. Auch draußen war alles ruhig, denn Höker, Händler und die Bewohner der Pfarrgemeinde ruhten während der heißen Stunden des Tages. Wer kam jetzt? Er hörte, wie jemand auf dem Betstuhl niederkniete.
»Segne mich, Vater, denn ich habe gesündigt.« Athelstan erstarrte, als er Benedictas Stimme erkannte. Er schloß die Augen und verschränkte die Hände ineinander. Es war das erste Mal, daß Benedicta zu ihm kam. Wie auch anderen in seiner Pfarrei, war es ihr vielleicht peinlich, bei ihrem eigenen Priester zu beichten, und so ging sie immer zu einem anderen. Er entspannte sich ein wenig, als er die Litanei ihrer kleinen Vergehen hörte: unbarmherzige Gedanken und Worte, verspätetes Erscheinen zur Messe, Schlafen während der Predigt. Bei dem letzten Bekenntnis streckte Athelstan ihr hinter dem Vorhang die Zunge heraus. Dann verstummte Benedicta. »Ist das alles?« fragte er leise.
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