Stephan Meidel
Die Route des Todes
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Inhaltsverzeichnis
Titel Stephan Meidel Die Route des Todes Dieses ebook wurde erstellt bei
Nacht Nacht Er fiel durch die aufspringende schwere Tür nach draußen in den Hof hinter das Gebäude und rasender Schmerz durchzuckte ihn ehe er sich wieder hochrappeln konnte und sich panisch umsah. Sein Becken schmerzte und er presste die Hand so fest er konnte auf die wie wild pochende Stelle. Warmes Blut rann über seine Finger und durchtränkte den gesamten Stoff seines Ärmels und seiner Hose. Das konnte doch nicht sein. Wo war er hier bloß hineingeraten? Die Tür begann leise knarzend wieder hinter ihm zuzufallen und nur wenig Licht drang vom innern nach draußen. Er konnte kaum etwas sehen. Überall war es dunkel. Aber er musste hier weg. Er musste verschwinden, ob er etwas sah oder nicht, einfach nur fort. Einer der hintersten Winkel seines Bewusstseins versuchte immer noch an einen Traum zu glauben. An eine wahnwitzige Halluzination, an Bilder aus den Tiefen seines eigenen Geistes. Wie ein Kletterer, der sich mit einem Finger verzweifelt an einen abbröckelnden Vorsprung über dem Abgrund festklammerte obwohl er wusste, dass es zu spät war. Dass er nicht bei Sinnen war und sich alles nur eingebildet hatte, aber leider wusste er, dass es nicht so war. Und sie kamen, sie kamen und würden ihn holen. Er humpelte los. Blindlings in die Nacht hinein. Bei jedem Schritt jagten höllische Schmerzen seien Körperseite hinauf. Es fühlte sich an wie die Spitzen glühender Dolche die in sein Fleisch stießen. Plötzlich hörte er ein leises metallisches Scheppern hinter sich und wandte den Kopf. Die Tür war wieder ins Schloss gefallen und aus den Fenstern des Gebäudes konnte er intermittierendes blaues Licht sehen. Verflucht, wo sollte er hin? Der Hof schien leer zu sein. Stille. Dann aber sah er einen dunklen Schatten in verblüffendem Tempo um die Ecke des Gebäudes wirbeln. Verzweifelt humpelte er weiter in die Dunkelheit hinein, während er hinter sich schwere Atemzüge näher kommen hörte. Verdammt lasst mich in Ruhe. Tränen liefen ihm über die Wangen und dann traf ihn ein gewaltiger Schlag im Nacken.
Kanada, nordöstliches Ontario 27. April
Kanarische Inseln, einen Monat später
Kanada, nordöstliches Ontario 28. April
Kanarische Inseln, einen Monat später
Kanada, nordöstliches Ontario 28. April
Kanarische Inseln, einen Monat später
Kanada, nordöstliches Ontario, 28. April
Kanada, nordöstliches Ontario, 29. April
Kanarische Inseln, einen Monat später
Kanada, nordöstliches Ontario, 29. April
Kanarische Inseln, einen Monat später
Kanada, nordöstliches Ontario, 30. April
Kanarische Inseln, einen Monat später
Kanada, nordöstliches Ontario, 30. April
Kanarische Inseln, einen Monat später
Kanarische Inseln, am nächsten Morgen
Kanarische Inseln
Kanarische Inseln, eine Woche später
Impressum neobooks
Er fiel durch die aufspringende schwere Tür nach draußen in den Hof hinter das Gebäude und rasender Schmerz durchzuckte ihn ehe er sich wieder hochrappeln konnte und sich panisch umsah. Sein Becken schmerzte und er presste die Hand so fest er konnte auf die wie wild pochende Stelle. Warmes Blut rann über seine Finger und durchtränkte den gesamten Stoff seines Ärmels und seiner Hose. Das konnte doch nicht sein. Wo war er hier bloß hineingeraten?
Die Tür begann leise knarzend wieder hinter ihm zuzufallen und nur wenig Licht drang vom innern nach draußen.
Er konnte kaum etwas sehen. Überall war es dunkel. Aber er musste hier weg. Er musste verschwinden, ob er etwas sah oder nicht, einfach nur fort. Einer der hintersten Winkel seines Bewusstseins versuchte immer noch an einen Traum zu glauben. An eine wahnwitzige Halluzination, an Bilder aus den Tiefen seines eigenen Geistes. Wie ein Kletterer, der sich mit einem Finger verzweifelt an einen abbröckelnden Vorsprung über dem Abgrund festklammerte obwohl er wusste, dass es zu spät war. Dass er nicht bei Sinnen war und sich alles nur eingebildet hatte, aber leider wusste er, dass es nicht so war. Und sie kamen, sie kamen und würden ihn holen.
Er humpelte los. Blindlings in die Nacht hinein. Bei jedem Schritt jagten höllische Schmerzen seien Körperseite hinauf. Es fühlte sich an wie die Spitzen glühender Dolche die in sein Fleisch stießen. Plötzlich hörte er ein leises metallisches Scheppern hinter sich und wandte den Kopf. Die Tür war wieder ins Schloss gefallen und aus den Fenstern des Gebäudes konnte er intermittierendes blaues Licht sehen. Verflucht, wo sollte er hin? Der Hof schien leer zu sein. Stille.
Dann aber sah er einen dunklen Schatten in verblüffendem Tempo um die Ecke des Gebäudes wirbeln. Verzweifelt humpelte er weiter in die Dunkelheit hinein, während er hinter sich schwere Atemzüge näher kommen hörte. Verdammt lasst mich in Ruhe. Tränen liefen ihm über die Wangen und dann traf ihn ein gewaltiger Schlag im Nacken.
Kanada, nordöstliches Ontario 27. April
Das Wetter und die Landschaft um ihn herum waren beide gleichermaßen atemberaubend und fantastisch. Ein Eichelhäher zwitscherte in den Bäumen über ihm und die Kiefern wiegten sich sanft in der leichten Brise, die schon den ganzen Nachmittag über das Tal strich. Es war herrlich.
Paul Brenner ließ sich auf einen Stein nieder und legte den Rucksack in das kniehohe Graß neben sich. Dann atmete er zufrieden aus und lehnte sich nach hinten gegen einen weiteren Felsbrocken, der ihm wenn auch etwas unbequem als Rückenlehne diente. Er war zufrieden.
Zehn Tage war er mittlerweile unterwegs. Er hatte sein Auto, einen alten klapprigen Geländewagen in Toulson abgestellt und war die ganze Strecke bisher zu Fuß gelaufen. Den Yukon hinauf bis nach Südsaskatschewan, dann Richtung Osten bis zum Topeka-Canyon und dann immer Richtung Norden genau in Richtung der großen Hudson Bay. Wie es wohl sein musste, die ganze Strecke bis zu dem riesigen Binnengewässer zu Fuß zurück zu legen? Vermutlich würde man dafür mehrere Wochen brauchen. Aber so viel Zeit hatte er von Anfang an nicht gehabt. Sein Chef, dieser Mistkerl hatte ihm nur 10 Tage Urlaub eingeräumt. Er erinnerte sich noch an die Worte dieses Idioten als wäre es Gestern gewesen. „Das ist unmöglich Brenner, in was für einer Welt leben sie? Wissen sie nicht, was ihm Moment hier los ist. Im Augenblick ist alles sehr eng und wir haben keine Spielräume mehr. Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen..“ und so weiter und so weiter. Alles hirnloses Geschwafel. Leere Worthülsen, die man den Angestellten zuwarf, damit die sich ruhig verhielten und keinen Aufstand anzettelten, aber im Grunde wusste jeder, was sie bedeuteten. Nämlich rein gar nichts.
Naja, zur Not konnte er ja immerhin noch kündigen. Einen neuen Job zu finden würde nicht allzu schwierig werden. Das einzige, was ihn seit Monaten davon abhielt war das Gehalt. Sein Boss zahlte nicht schlecht, dass musste man bei allem Missvergnügen der Zusammenarbeit zugeben. Es war wohl einfach Bequemlichkeit, die ihn zurückhielt.
Er zog einen der vielen Reisverschlüsse an seinem Rucksack auf und kramte darin herum, bis er ein in Alufolie eingewickeltes Käsesandwich fand und es herauszog. Dazu trank er ein paar Schlucke aus seiner Thermoskanne.
Es war reines Quellwasser. Am Morgen erst hatte er das Behältnis im Tal aufgefüllt. Das Wasser aus den Gebirgsbächen schmeckte fantastisch.
Nach gut einer Viertelstunde war er mit dem Essen fertig und verstaute alles wieder in seinem Rucksack. Er schulterte das schwere Bündel wieder, immerhin stolze 15 Kilo und sah sich um. Schätzungsweise befand er sich jetzt auf halber Höhe der Hangflanke. Vor ihm erstreckte sich das langgezogene Tal und dahinter erhoben sich eindrucksvoll mehrere zerklüftete Felsenkämme. Er sah auf die Uhr. 16: 30 Uhr. Die Sonne nahm bereits langsam eine leicht rötliche Färbung an. Lange würde er nicht mehr Licht haben. Vielleicht war es das Beste, wenn er sich bereits jetzt nach einem Lagerplatz umsah.
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